Hab´s jetzt endlich mal geschafft mich hier anzumelden, nachdem ich schon seit Wochen die Beiträge in dieses Board regelmässig verfolge. An dieser Stelle natürlich ein dickes Lob an des Board und seine "Schreiberlinge"
Bevor ich hier meinen Senf zu irgendwelchen Beiträgen abgebe sollt ihr natürlich wissen, mit wem ihr es zu tun habt.
Also, ich vermute mal, dass ich mit meinen 30 Jährchen wohl eher zu den Jüngeren gehöre, aber - wer hätte es gedacht - auch da gibts natürlich schon Alkoholprobleme.
Das ganze ging damit los, dass ich mit 17 - 18 erstmals begonnen habe, überhaupt Alkohol zu trinken. War ja alles noch kein Problem.
Im Lauf der Zeit haben sich die "Rationen" dann natürlich gesteigert, so dass dann irgendwann einmal 5 - 6 (0,5 l) Bier am Abend kein Thema mehr waren. Zwischendurch gabs dann natürlich die obligatorischen Trinkpausen, die allerdings - wir ihr ja wisst - nicht wirklich was gebracht habe.
Als ich dann über einen Zeitraum von ca. 4 Wochen (länger wars zum Glück nicht) begonnen habe, mir auch tagsüber schon mal einen Schluck zu gönnen, war sowohl mir, also auch meiner Frau klar: Da stimmt was nicht und so kann es nicht weitergehen. Aber ... ich ein Alkoholiker??? Nein !!! Das sind doch die unter der Brücke, oder ???
Na ja, trotzdem sind wir dann - nachdem ich mir ordentlich "Mut" angetrunken hatte - in eine SHG gegangen.
Anschliessend hab ich auch gleich für 4 - 5 Wochen keinen Alkohol mehr getrunken. Dann kam es natürlich wie es kommen musste.
ICH kann natürlich kontrolliert trinken, denn "die" in der SHG sind ja alle älter und haben auch viel mehr gesoffen als ich !!!
Da war er also, der Rückfall
Nach ein paar Tagen war mir dann klar:
Kontrolliert geht nicht, denn
JA, ICH BIN ALKOHOLIKER !!!
Hab mich also zur stationären Entgiftung einweisen lassen, aus der ich dann nach 5 Tagen auch wieder entlassen wurde.
Das ist jetzt 15 Wochen her, mir - und natürlich meiner Frau - geht es seitdem einfach wunderbar. Ist zwar noch keine ewig lange trockene Zeit, aber der - schwierige - Anfang ist schon mal gemacht.
Sicher liegt noch langer und wohl zum Teil schwieriger Weg vor mir / uns. Aber mal ehrlich:
Nüchtern kann man dem doch wirklich gelassen entgegensehen, oder ???
So, das war also ein bisschen was von mir. Freu mich schon drauf, von dem ein oder anderen zu hören.
15 Wochen keinen Alkohol zu trinken ist schon eine gute Leistung .Du hast jetzt einen Vorsprung und kannst alles in den Griff bekommen.Du darfst Dich nie zu sicher fühlen denn es spielt keine Rolle wielange Du nichts mehr getrunken hast.Aus eigener Erfahrung weiß ich daß Du sehr schnell wieder da bist wo Du vor 15 Wochen warst und es wird noch schlimmer kommen. Laß Dich von anderen nicht beeinflussen. Du selbst kennst Dich am besten.Es gibt Leute die erzählen mir heute noch daß ich kein Alkoholiker bin. Dein Alter spielt keine Rolle diese Krankheit entwickelt sich bei jedem unterschiedlich.
Denk an Deine Freundin und die schöne Zeit.
Bleib so, wie die letzten 15 Wochen !
Grüße von Clefi !!
----------------------------------- Ein Geheimnis ist das was man einem anderen ,unter dem Sigel der Verschwiegenheit, weitererzählt weil man es nicht für sich behalten kann.
Es muss nicht sein, dass ein langer schwieriger Weg vor dir liegt. Es liegt halt dein Leben vor dir und du bist der Gestalter dieses Lebens.... und es liegt an dir, ob du dein Leben trocken oder nass gestalten willst. Du hast dich für ersteres entschieden. Ich wünsche dir viel Glück dabei!!
Ich hoffe, dass du dich auch entscheiden kannst, wieder in eine Gruppe zu gehen. Das hilft enorm gegen das Vergessen. Was man ist und woher man kommt. Ich bin Alkoholiker. Ich war es nicht - irgendwann, in deinem Fall vor den 15 Wochen Abstinenz, nein, ich BIN es. Diese Erkenntnis, die Aussage sich selbst gegenüber hilft dabei, das erste Glas, nach dem es dich vielleicht irgendwann wieder einmal gelüstet, stehen zu lassen. Denn ein Alkoholiker kann nach dem ersten Glas kein weiteres mehr stehenlassen....
Kurzer Nachtrag, da das offenbar nicht so rübergekommen ist.
Mir ist völlig klar, das heute, in 15 Monaten und auch in 15 Jahren noch Alkoholiker bin !!!
Und natürlich gehe ich jede Woche - mit meiner Frau zusammen - in "unsere" Gruppe. Denn das halten wir beide für äußerst wichtig!!
Auch der Altersunterscheid ist dort kein Problem mehr, denn schliesslich geht man ja nicht hin, weil man jünger oder älter ist, sondern weil man ein Problem mit dem Saufen hat!!!
auch von mir ein herzliches Willkommen. Du scheinst eine tolle Partnerschaft zu führen - schön, daß Deine Frau so selbstverständlich mitzieht. Mit Deiner Einstellung und ihrer Unterstützung wirst Du sicherlich kein Problem haben, Dein Leben zufrieden trocken zu gestalten. 15 Wochen sind eine tolle Leistung - es ist überhaupt nicht nötig, das herunterzuspielen. Ich denke, wir erinnern uns alle daran, wie schwer die ersten Tage waren - und wie stolz man jeden weiteren Tag gezählt hat. Ich bin auch noch ziemlich frisch hier - aber ich denke, ob 15 Wochen, 4 Monate, 2, 5 oder über zehn Jahre - wir haben alle ein Ziel: trocken zu bleiben. Alle guten Wünsche dafür für Dich.
Auch ich sage Dir willkommen in diesem Forum. Ist es nicht herrlich mit klarem Kopf eine glückliche Ehe zu führen !Ich möchte kein bischen mehr missen, denn wärend meiner nassen Fase war das anders,da haben wir uns gefetzt.
glückwunsch zu Deinen 15 Wochen Trockenheit. Der Wunsch mit dem Trinken aufzuhören ist einfacher zu denken, als ihn real umzusetzen. Sicherlich wird es noch die eine oder andere miese Phase geben, aber wenn Du heute schon lernst mit dem Leben umzugehen, ... werden Dir die miesen Tage weniger schlimm erscheinen.