Hallo!

Welche Erfahrungen habt ihr mit den Kollegen gemacht, als ihr nach einem Entzug in eure Firma zurückgekehrt seid? Hat man euch angesprochen? Hat man euch schräg/mitleidvoll angesehen? Oder war alles ganz "normal"? Oder habt ihr mitbekommen das hinter euren Rücken getratscht wurde? Oder war man mehr als freundlich?

Fragen über Fragen...

Bei mir ist es noch lange nicht soweit, da ich erst Therapie machen muss...

jetson

Hallo jetson ,

meine Erfahrungen: nur positive, so eine Art "Hut-ab-Haltung" . Dass ich nicht mehr (Alkohol) trinke wird auch ohne Gegenfragen (warum trinkst du nichts) respektiert und akzeptiert.
"Schräg ansehen" oder gar "Mitleid" kenne ich nicht, wieso auch, muss ICH denn dann die alkoholkonsumierenden Kollegen auch "schräg ansehen" und "bemitleiden", weil sie trinken ??? Nein.
"Mehr als freundlich" ist auch niemand, schliesslich bin ich kein Exote oder Wunderknabe.
Mir wurde, seit ich trocken bin, mehr Verantwortung und ein größeres "Aktionsfeld" übergeben; man traut mir wieder etwas zu. Mein Chef und die Kollegen merken ja auch, dass ich ohne Alk wieder "funktioniere" .

tommie

Hallo tommie!

Danke für deine Antwort! Das macht ja dann doch Mut.
Kannst dir ja sicher denken, dass ich mir im Moment über einiges Gedanken mache.

Viele Grüße,
jetson[f1][ Editiert am: 02-03-2003 2:49 ][/f]

Hallo Jetson,

also ich hatte mit den Kollegen keinerlei Schwierigkeiten.
Alle haben mich ganz normal behandelt, es wurde weder getuschelt noch hatte ich den Eindruck daß hinter meinem Rücken geredet wurde.

Was mir aufgefallen ist daß sich alle sehr mit Alkoholtrinken zurückgehalten haben bei Feiern, solange ich anwesend war.....


Wobei ich von Anfang an klargestellt habe daß es mich nicht stört wenn Andere in meiner Gegenwart Alkohol trinken.

Ich kann also nur Positives berichten.


Inzwischen ist dort wo ich arbeite das trinken von Alkohol am Arbeitsplatz verboten.
Bei Feiern hat sich inwischen Kaffee und Kuchen eingebürgert, oder eben Brotzeit mit alkoholfreien Getränken.

Alkoholische Getränke bei feiern bedürfen der Genehmigung des Chefs.


LG

Hallo Jetson,

ich teile mir mit einer Kollegin das Büro und habe nur sie über meinen Entzug informiert. Ich bin einer Konfrontation mit meinem Vorgesetzten aus dem Weg gegangen und habe nur meine Krankmeldung geschickt.
Natürlich kommen hinterm Rücken Mauscheleien auf. Die Gerüchteküche hat halt nie Feierabend *gg*... es gibt doch so schöne "neue Rezepte" ... *schmunzel*
Na gut, es waren bei mit auch nur 4 Wochen, bei einer LZT hätte ich meinem Chef mit Bestimmtheit davon unterrichten müssen.

Meine Kollegin hingegen ist manchmal ein ganz schöner Holzkopf ... *lach* ... sie hat Pschyologie studiert, ist über mein Alkoholproblem bestens informiert und schwupps stellt sie mir Ostern Rum-Eier vor die Nase ... *zong!* ... gleich eins auf die zwölf gehauen ... *schepper*
Und das können einige eben nicht verstehen, das Alkoholismus eine Krankheit ist, die nicht wie Schnupfen wieder geht, obwohl meine Kollegin, in diesem Beispiel, es eigentlich wissen müsste.

schöne Grüße
Karotte[f1][ Editiert am: 23-05-2003 16:43 ][/f]