In meiner nassen Zeit war ich immer noch desöfteren ziemlich .. öhm sagen wir mal "scharf" für einen 30 Jahre alten Mann ganz normal (meiner Meinung nach). und war auch aktiv.
Ich bin nicht sicher, ob das Phänomen, das ich nun erlebe, unbedingt mit meiner "Trockenlegung" zu tun hat; Fakt ist jedenfalls, daß seit mindestens 8 Monaten Sex für mich überhaupt kein Thema mehr ist. Von selber wär ich gar nicht drauf gekommen, aber ich hab halt doch noch ein paar Feunde und Familienmitglieder mit gesundem und regelmäßigem geschlechtsleben. und irgendwie durch ein Gespräch, fiel mir meine etwas unnormale Situation auf.
Um es gleich zu sagen: Ich leide NICHT darunter. Ganz im Gegenteil. Nachdem ich etwas drüber nachgedacht hatte, war ich eher erleichtert. Ein Problem weniger, sozusagen. Was ich an Zärtlichkeit zum Leben brauche (wie jeder andere Mensch auch) bekomme ich von meinen Katzen alles andere geht mir einfach nur noch am A... vorbei. Ich bemerke unterwegs durchaus weibliche Wesen, und kann auch noch einschätzen, wenn für mich eine Figur ansprechend ist oder nicht. aber es hat auf mich keine weitergehende Wirkung.
Nun bin ich im Moment für diesen Zustand zwar eher dankbar. Aber falls ich meine Sucht endlich mal endgültig besiegt (oder in den Griff bekommen) haben sollte, würde ich doch gerne wieder ein normales Leben führen. und diese Asexualität (so angenehm sie im Moment auch sein mag) ist sicher nicht das, was ein normales Leben begünstigt.
Kennt irgend einer von euch das auch? Wie seid ihr damit umgegangen? Kommt, der "Appetit" irgendwann von selbst wieder?
.....Suff und Sex passt wunderbar zusammen. Für mich zumindest. Abstinzenz und Sex allerdings auch. Ich kenne Phasen, da war ich abstinent, und ständig auf der Suche - ich war nicht mehr abgelenkt, konnte mich genau auf das konzentrieren, was ich wollte - eine intensive Dauerbeziehung, und wenn das nicht klappte, dann war es eben der One-night-stand oder auch nur der Quickie.....aber betrunken gab es eher Abende, wo ich nicht mehr wegging, weil mir nichts mehr fehlte....ich ganz bei mir war. Weil ich im Internet versackt bin oder mit meiner Musik Orgien feierte.....ich würde fast sagen, wenn ich jetzt mal eine Woche trocken bin, ist mein Sexualtrieb stärker als betrunken. Ich werde zwar weniger Männer kennenlernen - schon allein, weil ich nüchtern nicht so waghalsig bin und einfach auf jeden zugehe, der mir gefällt. Aber mein Wunsch nach Emotionalität, nach Zärtlichkeit, nach Zweisamkeit, ist sicherlich stärker - und ich traue ihm dann auch mehr, weil ich weiß, daß er ehrlich ist, aus mir entspringt, und nicht einem berauschten Umstand. Scheinbar sind die Auswirkungen des trockenen Lebens sehr unterschiedlich und hat Dein mangelndes Interesse wenig - zumindest global betrachtet - mit Abstinenz zu tun.
bei mir vermisse ich seit Monaten die Bereitschaft, mich zu verlieben. Was mir früher viel häufiger passiert ist, passiert nun überhaupt nicht mehr. Ich denke, in meinem ersten Satz liegt schon die halbe Antwort. Man muß bereit sein.
Wir haben durch die Sucht und das Trockenwerden soviel mit uns selbst zu tun gehabt. Vielleicht sollte man seiner Seele und seinem Körper einfach Zeit geben. Vielleicht haben sich auch die Ansprüche verändert. Vielleicht wartet irgendwo eine Beziehung, wie man sie noch nie erlebt hat - im körperlichen und geistigen Sinne.
Ich für mich laß mich da einfach überraschen und gebe mir alle Zeit, die ich dafür brauche. Ich habe nichts zu verpassen - das Leben bietet noch einiges mehr. Alles zu seiner Zeit.
Hallo Robert, hier meine Erfahrungen zu diesem Thema: als ich noch trank, war ich natuerlich eine Zeitlang auch haeufiger "scharf", mit zunehmender Saufzeit kamen dann jedoch Potenzprobleme hinzu. (gewollt haette ich ja weiter, aber gekonnt hab ich nicht mehr). Am Beginn meiner trockenen Zeit war meine Libido dann total unten, jedoch hab ich eine Zeitlang ein leichtes Mittel gegen Depression genommen. Spaeter (so nach ca. 0.5 - 1 Jahren) hat sich dann alles wieder normalisiert. Aber ich glaube, speziell bei diesem Thema sollte man nicht vergessen, dass ja Sex und Zaertlichkeit zweierlei sind (obwohl wir Maenner das gerne in verschiedene Schubladen einordnen)
Hej, Du mit dem unsausprechlichen Nickname, ich dachte schon, mir gehts nur alleine so:
ZitatUm es gleich zu sagen: Ich leide NICHT darunter. Ganz im Gegenteil. Nachdem ich etwas drüber nachgedacht hatte, war ich eher erleichtert. Ein Problem weniger, sozusagen.
Aber mittlerweile bin ich gar nicht mehr so erleichtert. Offenbar hat sich für mich Suff/Alk und Sex ganz eng mit einander verbunden. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie das Zweite ohne das Erste geht. Weiß aber auch nicht, wie ich es wieder "lernen" soll. Und dieser Zustand hat sich leider in den letzten zwei Jahren nicht verbessert. Ratlose und in zweierlei Hinsicht abstinente Grüße
interessant... also scheint meine eingefrorene Libido zumindest nicht direkt mit dem Alkoholentzug zu tun zu haben. Naja, die menschliche Psyche ist recht komplex und jeder reagiert anders auf emotionalen Stress. Mal sehen, wie's weitergeht. aber komisch ist das schon.. Alle reden von "Frühlingsgefühlen" aber bei mir passiert rein garnix
@Gobi Daß sich in meine Erleichterung langsam Zweifel mischen kann ich auch nicht leugnen. In der echt kritischen Phase war das "Ausblenden" der Sexualität sicher hilfreich, um sich voll auf die bedeutenderen Dinge konzentrieren zu können. Jetzt steht aber langsam für mich an, ein Umfeld zu finden, wo man potentielle Partnerinnen in einem nicht so alkoholgeladenem Umfeld wie früher (Kneipen halt) finden kann. Naja, bei mir ist es erst ein knappes Jahr; und bisher ist es (noch) kein Problem für mich. Ich warte erstmal ab, wie es weitergeht.
Vielleicht läuft Dir ja irgendwann wirklich die RICHTIGE über den Weg. Und wenn es wirklich die richtige ist, wird sie es dir schon wieder beibringen.
Das selbe hoffe ich auch für mich, wenn ich irgendwann so weit bin.
Hallo Robert, ... dein Nick ist ja unbeschreiblich *gg*
tolles Thema hast du da angeschnitten ... *grins* Ich führe gerade eine Fern-Beziehung, was nicht gerade sehr einfach ist, aber ich kann damit umgehen. Über die körperliche Liebe kann ich mich nicht beklagen, im Gegenteil, ich erlebe sie ganz anders, jetzt wo ich trocken bin. In meiner nassen Zeit, war es alles andere als schön. Aber im Hauptteil meiner Beziehung ist mir die Nähe des Partners, das Vertrauen, die Geborgenheit und das drumherum sehr viel wichtiger. Und verlieben tue ich mich in meinen Partner immer wieder aufs Neue. Vielleicht liegt es auch an der Entfernung, wer weiß ... *lach*
Übrigens, es gibt keine dummen Fragen ... nur dumme Antworten ... *zwinker*
Hallo Robert, das ist ein wirklich guter Tipp Hat nur einen kleinen Haken: Ich bin seit 15 Jahren verheiratet und ich weiss nicht so recht, was meine Frau dazu sagt, wenn mir die Richtige über den Weg läuft. . .
ZitatGepostet von al1b0b0 Vielleicht läuft Dir ja irgendwann wirklich die RICHTIGE über den Weg. Und wenn es wirklich die richtige ist, wird sie es dir schon wieder beibringen.
Das ist das erste mal das ich anonym poste aber dieses Thema geht mir zu sehr unter die Haut. Ich bin auch verheiratet und das ist impotent überhaupt nicht lustig. Ich bin jetzt ungefähr 3 Monate trocken und schon lange verheiratetet. Wir haben jetzt auch mehr streit als in meiner nassen Zeit. Papa ist auf einmal kein Jasager mehr. Ich würde mich freuen wen auch Frauen etwas zu dem Problem ihrer Männer schreiben würden.
Ich halte Deinen Beitrage für etwas unverschämt..ehrlich!
Du selbst postest hier anonym weil:
Zitat aber dieses Thema geht mir zu sehr unter die Haut
.....und forderst im gleichem Atemzug weibliche Forumsmitglieder sollten doch etwas über über Ihr Sexualleben schreiben. Ich halte das schlichtweg für Voyeurismus!!
"erzähl doch mal wie eure erfahrungen mit der sucht waren"....ist das voyeurismus? ich glaube nicht es ist einfach nur ein aufforderung sich auszutauschen, und es wird ja niemand gezwungen was zu erzählen.
zum Thema Sex trocken kann ich nichts sagen, da ich noch trinke. Ich würde aus heutiger Sicht alleine, ohne es zu besprechen zum Arzt gehen und mich nicht schämen.
Aber das Thema "männlicher Ja-Sager" in der Ehe beschäftigt mich schon. Ich könnte mir gut vorstellen, dass das auch bei uns ein Thema wird ....