ich (42) bin seit 1 Jahr arbeitslos und trinke seitdem durchschnittlich 1 Liter Bier am Abend. Durchschnittlich heisst: ich habe mal zusammengezählt, was ich so im Monat an Bier vertrinke und durch 30 Tage geteilt. Kann sein, daß ich mal 3 Tage garnichts trinke, dann aber wieder mal 3 Tage 2 Liter Bier pro Abend. Oder auch mal eine ganze Woche durch einen Liter Bier pro Abend.
Aufgrund von Depressionen habe ich eine psychosomatische Kur beantragt; der Kostenträger hat mir jedoch eine Entwöhnungsbehandlung bewilligt, wogegen ich zunächst mal Einspruch eingelegt habe. Mein Einspruch wurde allerdings abgelehnt. (die BfA hat mir wieder eine Entwöhnungsbehandlung bewilligt)
Ich habe mich sehr intensiv mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt - und ich halte mich noch nicht für alkoholabhängig, da ich weder Spiegeltrinker, noch Rauschtrinker, noch Quartalssäufer bin. Aus diesem Grunde stellt sich mir die Frage nach einer dauerhaften Abstinenz zur Zeit auch noch nicht.
Macht es unter diesen Umständen überhaupt einen Sinn, die bewilligte Entwöhnungsbehandlung anzutreten?
In einem anderen Forum hattest Du ja auch noch folgendes angehängt:
Macht es evt. mehr Sinn zu versuchen, mit einer Klage vor einem Sozialgericht doch noch eine Umvotierung der Entwöhnungsbehandlung in eine psychosomatische Kur durchzusetzen?
Ich meine, der Kostenträger verordnet Dir ja nicht ins Blaue hinein eine Entwöhnungsbehandlung, unterstell ich einfach mal so, aber Du kannst mich ja gerne eines besseren belehren. Ich frage mich nur, wieso jemand ohne Deine Einwilligung so eine Behandlung für Dich beantragen sollte, das geht doch gar nicht ohne Deine Unterschrift, oder irre ich mich da? Für mich liest sich das so, wie wenn Du kalte Füße bekommen hättest und dich da selbst belügst, um nur ja nicht aufhören zu müssen, Du sträubst Dich mit Händen und Füßen.
Und gerade dieses Sträuben erweckt in mir eben den Eindruck, als ob du abhängig bist. Du hast allerdings recht, wenn Du absolut nicht willst, dann hat das keinen Sinn.
Es ist natürlich auch möglich, daß ich Dich falsch verstanden habe, dann tuts mir leid.
wenn du dich mit dem Thema schon so intensiv beschäftigt hast weisst du ja, wieviel Gramm Alkohol du mit 1 Liter Bier/täglich zu dir nimmst und wo Mediziner eine Grenze im Sinn von normal/ungesund ziehen. Da du dich weder für einen Spiegeltrinker, Rauschtrinker noch Quartalssäufer hältst: schon einmal über "Gewohnheitstrinker" nachgedacht ???
Den einen Satz von dir muss man sich auf der Zunge zergehen lassen: ich halte mich noch nicht für alkoholabhängig ...
Du hast dich sehr intensiv mit dem Thema Alkohol auseinandergesetzt ---- so wie es aussieht, aber nur rein theoretisch. Oder ?
Du ganz alleine musst für dich entscheiden was du möchtest.
wer hier im Forum liest oder schreibt, - der tut das nicht rein zufällig. Und wenn man meint, man hätte kein Alkohol-Problem, dann reicht es gewöhnlich, daß man das weiß. Wozu muß man sich dann noch die Bestätigung von anderen suchen? Und dann noch von den Menschen, die die ganzen Tricks des Selbstbetruges hinter sich haben und kennen? Wenn Du kein Problem hast, dann ist es doch o.k. Wenn Du Deine Zweifel hast - dann steh dazu, statt sie schön zu reden. Hier findest Du immer ein offenes virtuelles Ohr.
Hi, Entwöhnung machen. "Oder nicht?" Streichen. Wenn du mich fragst.
ZitatKann sein, daß ich mal 3 Tage garnichts trinke
Jau, das konnte bei mir auch mal sein. Kam aber nicht so häufig vor. Eigentlich immer weniger häufig. Wenn ich's recht bedenke, so gut wie gar nicht mehr. Also eigentlich eher nie. . .
Wenn Du Dir über Deine Noch-Nicht- oder Nicht-Abhängigkeit nicht im Klaren bist: Mach doch einfach mal 6 Wochen Alk-Pause. Nur mal so. Nebenbei sozusagen und nur für Dich. Erzähl es nicht mal irgendwem. Wenn Dich dann jeden Tag die Frage beschäftigt, ob so'n kleines Bierchen doch eigentlich nichts schaden könnte. . . Oder wenn Dir nach 3 Tagen leider eine Party "dazwischen kommt". .. Oder wenn Du nach einer Woche meinst, jetzt reichts aber, geht doch 7 Tage lang ohne, warum dann noch weitere 36 Tage abwarten. . . Dann hilft Dir das vielleicht bei der Selbstanalyse. Noch'n kleines PS: Meine depressiven Schübe sind sehr sehr sehr selten geworden, seitdem ich trocken bin.
Und darum finde ich: Im Zweifelsfall Entwöhnung. Alles Gute, bis die Tage.