dieses Thema finde ich absolut (für mich) problematisch. Vielleicht erinnert ihr euch noch an mich (37. Schwangerschaftswoche mittlerweile) und für mich die Riesenanstrengung trocken zu sein. Habe die letzten Wochen damit angefangen, mich etwas von dem problematischen Verhältnis zu meinem Vater- erstmal räumlich- zu lösen, will sagen, komme nicht mehr alle Nase lang mit den Enkeln bei ihm vorbei. Merke, wie gut mir das tut, ich endlich freier werde und nicht nach jedem Besuch den Riesenwunsch habe, zu trinken. Wenn man in sein Haus kommt, steht als erstes eine Flasche Wein auf dem Tisch, die er den Tag über so vetrdrinkt, oder vielleicht auch 2? Soll mir ja auch egal sein, aber da geht es für mich schon los, dieser Wein vor mir auf dem Tisch... Er ist ein angesehen pensionierter Zahnarzt, überall beliebt, also sein Alkoholproblem ist eigentlich gar keins, oder doch? Ist mir eigentlich auch egal, es geht um MICH!!! Ich bin jetzt so ziemlich die herzlose Tochter, die ihn nicht mehr so oft besuchen kommt. Im mOment habe ich ja auch den Vorwand, daß ich eine Symphysendehnung habe, mir Alles wehtut und in dieser Hitze war ich eh nur vor dem Ventilator. Mir geht es darum, daß er mich schon so oft verletzt hat, ich aber im Gegenzug immer shen muß, was ein herzensguter alter Mann.
Bin manchmal so wahnsinnig wütend auf ihn, hat ein Riesenhaus, hat vermietet und weiß, das (ungeplante)4. Kind ist bald da und wir in einer Mietswohnung leben. Dachgeschoß ausbauen für die Kinderzimmer war mal ein Vorschlag ganz zaghaft meinerseits "Lieber hänge ich mich auf, als mit dir unter einem Dach zu leben", war seine Antwort.Wirft mir Egoismus, Herzlosigkeit und Kälte vor. Habe mich immer versucht um ihn zu bemühen, und gerade nach dem Tod meiner Mutter,bzw. seiner Frau, hieß es " du hat sie ins Grab gebracht". Alleine schon, wenn ich nur darüber schreibe, merke ich, wie mir der Gedanke an Bier hochkommt. Das Fatale an seiner Art ist, daß er sowas vom herzlich sein kann, mit den Kids lieb umgehen kann, und ich ihm diese bäsartige Seite einfach wieder bis zum nächsten Dolchstoß verzeihe. (Sorry, komme immer mehr ins Labern...) Es tut mir im MOment einfach gut Damit aber nicht genug, ich habe da noch einen Bruder - super erfolgreich, beruflich selbständig - nur glücklich glaube ich nicht. Als ich mit ihm vor Wochen über diese Beschimpfungen seitens meines Vaters sprach, meinte er, ich sei ja nun so schwierig und ich müsse Verständnis für diesen armen, alten, kranken Mann haben. Was ist mit "gesundem Egoismus?" Wenn ich doch merke, daß mich sowas viel leichter wieder ins Trinken bringt, habe ich doch das Recht zu sagen," sorry, mir tut`s im MOment nicht gut. Ihc umgebe mich doch lieber mit Freunden, die eine ganzes Stück von mir halten, die mir gut tun." Die Antwort meines Bruder:"Gut, dann müssen wir jetzt das Gespräch beenden und ich brauch mich ja nicht mehr zu melden" Peng!!! Da saß der nächste Dolchstoß. Hey, das ist Alles so wahnsinnig schwierig für mich, ich meine, mich aus dieser Family zu distanzieren und gleichzeitig kein schlechte Gewissen haben zu müssen, was mich aber immer wieder einholt. Wie seht ihr denn das? Dabei habe ich noch meiner Mutter kurz vor ihrem Tod versprechen müsse, daß mein Mann und ich uns um ihn kümmern. Aber auf meine Kosten? Ich versuche so einen halbherzigen MIttelweg zu gehen, schaue bei ihm so alle 3/4 Wochen vorbei und es wird geplänkelt, und ich versuche bloß kein brisantes Thema anzuschneiden.
Aber da muß ich mich doch einmal loben: Habe mir endlich einen super Neurologen "besorgt", der mich nach der Schwangerschaft und Stillzeit betreuen wird, und mir wegen des Fatigue-Syndroms helfen wird. Darüberhinaus werde ich bei ihm eine Psychotherapie beginnen, ich merke, daß ich echt reif bin. Ich MÖCHTE diesen ganzen Streit, Vorwürfe oder einfach nur Launighaftigkeit nicht mehr, will endlich gehen, aber eben in Liebe, denn ich meine es ja nicht böse. Mich zerreißt es fast innerlich, wenn ich das schreibe und bin am Weinen. Klar, jetzt kommen hier Alle wieder und sagen :"Das ist die Phase des Selbstmitleides..", "Und sie ist halt nich konstsnt schon Jahre trocken"... Dieser ewige Kampf um Liebe zu Hause kenne ich schon seit 20 Jahren und das ist sicher nicht der einzige Grund, warum ich getrunken habe, weiß ich auch. Aber, ich sehe da ganz viel Saufpotential, dieses Thema beschäftigt mich derzeit fast Tag und Nacht, und ich habe das Gefühl, daß sich da im MOment bei mir ganz viel Positives tut, so kurz vor der Geburt unseres Maximilians. Ehrlich gesagt, ist mir das jetzt schon ein bißchen peinlich, daß ich da so viel gesabbelt habe und überlege, ob ich das überhaupt abschicken soll. Ich weiß eben auch, hier wird man nicht mit Samthandschuhen angefaßt...., aber neee, dennoch ich werde es tun, schlimmer als Gebähren kann`s ja nicht sein
Danke und ein schönes Wochenende an euch, (ich werde es auch trocken überstehen)
keine Sorge, das viele Sabbeln schadet nicht. Erst mal alles raus, sortiert wird dann, wenn alles daliegt. Sonst könnte man leicht das Wichtigste vergessen....
Das mit der fehlenden Liebe kenn ich auch, drüber nachdenken muss ich aber alleine, meine Eltern sind inzwischen beide tot. Vielleicht fehlte die Liebe auch gar nicht, nur zeigen konnte es keiner. Hab ewig gebraucht, bis ich es gelernt habe. Heute kann ich das gegenüber Menschen, die mir viel bedeuten. Und das ist eine schöne Sache.
Dir alles Gute (Mir geht es ziemlich gut am Tage 3 Das Forum hilft mit.)
@ sternstaub : ich persönlich würde mir die Besuche, die du bei deinem Vater denkst machen zu müssen, nicht antun. Aber : ich kann das nur für mich selbst entscheiden, bei dir scheint das ein wenig anders auszusehen. Du ballancierst da irgendwo zwischen schlechtem Gewissen, Hoffnung und Suche nach Liebe . Willst du das ewig so weiter machen ? Positiver Egoismus würde für mich in diesem deinem Fall heißen : keine seelischen Verletzungen mehr zulassen, also in der Konsequenz : für längere Zeit keine Besuche mehr, wenn's sein muß erst einmal gar keinen Kontakt mehr. Wichtig für dich wäre dabei, das dritten gegenüber zu begründen, es also anzukündigen, die Gründe zu nennen und dann auch konsequent zu bleiben.
@ Bernd
Tag 3 - für mich war das (bei einem Versuch ohne jegliche Hilfe) der Horrortag schlechthin . Ich hoffe, daß es dir einigermassen gut geht und drücke natürlich alle verfügbaren Daumen .
tommie - ab zum Fussball und zur Leichtathletik-WM, heute und morgen mutiere ich zum Fernsehsportler ...
ich finde schon, daß es Dir zusteht, das zu tun, was Dir gut tut. Daß Dein Bruder so beleidigt reagiert, finde ich nicht gerade sehr sensibel. Das ist aber ein typisch familiäres Verhalten. Ich arbeite auch noch daran, solche Dinge einfach nicht mehr so nah an mich heranzulassen und mich innerlich etwas zu distanzieren. Ich habe erkannt, daß es in meiner Familie (Eltern, Geschwister) immer wieder Verhaltensweisen gibt, auf die ich mich besser gar nicht mehr einlasse und es besser ist, eine für mich akzeptable Ebene zu finden, auf der wir uns begegnen können. Ich habe speziell das Problem, daß meine Eltern schlecht loslassen können - da waren Grenzüberschreitungen an der Tagesordnung. Gleichzeitig habe ich es aber nicht konsequent genug durchgezogen, mich rechtzeitig davon frei zu machen, und sie schaffen es immer noch sehr gut, mir ab und an ein schlechtes Gewissen zu vermitteln. Klingt wahrscheinlich etwas kompliziert - auf jeden Fall bin ich auch schwer dabei, daran zu arbeiten, mich schrittweise soweit abzunabeln, daß ich da gut mit leben kann. Versuche ich es mit der Holzhammer-Methode, schade ich mir nur selbst, weil ich gar nicht so schnell laufen kann, wie das schlechte Gewissen mich einholt. Aber in kleinen Schritten klappt es jetzt ganz gut, und ich kann da zufrieden mit leben. Das Blöde ist halt nur, daß ich - was die Kindesbetreuung angeht - halt auch auf meine Eltern angewiesen bin. Aus diesem Abhängigkeitsverhältnis heraus dachte ich immer, ich müßte entsprechende Gegenleistung bringen. Aber davon muß ich mich mal verabschieden. Ich habe trotz dieser Abhängigkeit das Recht, Grenzen zu setzen. Und dieses Recht hast Du auch. Versuche es, nicht zu drastisch zu machen, wenn Du selbst unter den Folgen leidest. Versuche es vielleicht in kleinen Schritten, so daß sich alle langsam dran gewöhnen können. Klare Aussprachen sind ja meistens eh nicht drin - so ist das jedenfalls bei meiner Familie. Mit jedem kann man reden, nur mit der eigenen Familie nicht. Ich hoffe, Dir geht es ansonsten ganz gut - denk jetzt einfach nur an Dich und Deine bald vier Kinder. Da bist Du bestimmt genug mit ausgelastet. Und die Therapie wird vielleicht ein weiteres dazu beitragen, daß Du bald einen gesunden Egoismus leben kannst, ohne Dich selbst dafür zu verurteilen.
solche Typen kenne ich auch. Äußerst beliebt, haben eine herzliche, wärmende Ausstrahlung und vermitteln anderen oftmals das Gefühl ehrlicher und selbstloser Anteilnahme. In Wirklichkeit aber egoistisch, gefühlskalt und nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Und dann stehst du da und fasst dir an den Kopf, dass deine Mitmenschen nicht sehen,was du siehst. Am liebsten würde man ihnen die Maske vom Gesicht reißen.Nur das traut man sich nicht und es würde auch nichts bringen. Im Gegenteil, man selbst würde plötzlich als der Böse dastehen. Und dann fängt man an zu denken und sich selbst leid zu tun. Da das große Haus mit ausreichend Platz für die Kinder und du selbst wohnst wahrscheinlich mit 3 Kindern etwas bescheidener. Warum vermietet er also an Fremde und gibt nicht euch die Möglichkeit dort einzuziehen.Antwort siehe oben. Dann kommt noch die Reaktion deines Bruders hinzu. Wie du schreibst beruflich sehr erfolgreich, wahrscheinlich mit Mörderkohle und man selbst? 3 Kinder, beengte Wohnung und da 3 Kinder viel Geld kosten, vielleicht auch mal zu Einschränkungen gezwungen. Hinzu kommt das du ja auch noch 2 Krankheiten hast.Konsequenz: das Leben ist ungerecht und scheiße! Könnte so ungefähr deine momentane Gefühlswelt aussehen? Ach ja, ich vergaß. Und richtig einen brennen darf ich mir ja auch nicht. Die Frage ist, wie willst du auf Dauer mit diesem Druck so umgehen, dass du nicht wieder zur Flasche greifst. Momentan hilft dir sicherlich dein Verantwortungsbewußtsein gegenüber deinem ungeborenen Kind. Und später? Glaube mir,so wie dir ist es mir auch oft ergangen( bis auf die Schwangerschaft). Ich habe lange Zeit auch geglaubt, das die Anderen voll in den Glückspott gegriffen haben, nur ich die arme Sau sei. Irgendwann, da war ich ein paar Monate trocken, habe ich mal Bestandsaufnahme gemacht. Das Ergebnis war erstaunlich. Es hat meine gesamte vorherige Auffassung ad absurdum geführt. Ich habe festgestellt,dass ich Dinge habe, um die mich viele Menschen beneiden würden. Ich habe z.B. Menschen, die ich egal zu welcher Zeit anrufen kann und die ohne zu zögern kommen würden , um mir und meiner Familie zu helfen. Ich mußte nur lernen zu sehen. Ich kann wirklich nicht behaupten, das bei mir alles im Lot ist, aber ich habe mir eine gewisse innere Gelassenheit erarbeitet, die mich zwar nicht völlig neidfrei( mein Nachbar, der blöde Sack hat sich gerade ein fettes Auto mit 8Zylindern und 250 PS gekauft)macht,aber das Leben doch relativ ruhig geniessen läßt. Ich wünsche dir, das du eine innere Zufriedenheit erlangst,die dich optimistischer in die Zukunft schauen läßt.
Hallo zusammen! Ich bin auch eine herzlose Tochter - aber wohl mehr, was meine Gedanken betrifft. Ganz schlimm ist es, seit ich vor einigen Tagen mehr oder weniger gezwungenermaßen zu meinen Eltern fahren musste, und auf einmal stand der Rotwein auf dem Tisch, obwohl mir meine Mama versprochen hat, dass wenn ich da bin es ohne Rücksprache mit mir keinen Alkohol gibt. Weil noch andere Leute da waren, die nicht Bescheid wissen, konnte ich dagegen nichts machen (z.B. aufstehen und gehen) ohne mich wie eine totale Vollidiotin zu benehmen. Ich bin sowas von sauer darüber...auf meine Mutter, die da, auch noch ohne dass jemand danach gefragt hat, anderen den Wein aufdrängt! Ich kann das einfach nicht verstehen, und ich hör immer wieder, dass ich ihr das sagen muss, das kann ich aber nicht. Mir fällt es auch ohne Alkohol total schwer mit meinen Eltern zusammenzusein, ich hab beinahe das Gefühl, diese Leute nur besoffen ertragen zu können (schon wieder schlechtes Gewissen allein beim Schreiben). Und ich bringe es einfach nicht fertig zu sagen dass ich eine meine Ruhe haben möchte. Ich hab ja den Blödsinn gemacht mit dem Saufen all die Jahre und hab ihnen dadurch, dass ich es ihnen gesagt habe, einen Riesen-Schock versetzt. Und meine Mutter sagte auch mal zu mir, ich soll sagen wenn sie "was falsch macht" (wie furchtbar), und ich hab es ihr gesagt, eben dass ich das nicht aushalte wenn es Alkohol gibt, und dann hält sie sich nicht dran. Dauernd schickt sie mir SMS und wenn ich die nicht beantworte ruft sie an...aber was soll das wenn ich ihr sage dass ich das nicht will, wenn sie das sowieso ignoriert? Ich hab ihr gesagt, dass ich in der anstehenden LZT nicht jeden Tag 1000 SMS schicken kann, schon wegen der Kontaktsperre, das hat sie total umgeworfen. Bei meinem Vater ist es so, dass ich mich immer schon gefragt habe, warum er mich nicht akzeptieren kann, mich mehr oder weniger sowieso ignoriert, und das ist nüchtern momentan kaum auszuhalten. Und dann immer das Gefühl ich tu ihm schrecklich Unrecht, er hat doch alles getan für mich. Gut, dass ich einen Klasse-Bruder hab, den besten der Welt, der meint, nächstes Mal wenn sowas passiert steh auf und gehe und ich gehe mit. Ob ich mich dem wieder aussetze muss ich mir echt überlegen. Aber wahrscheinlich tu ich das trotzdem wieder, vor lauter schlechtem Gewissen. Liebe Grüße, J.
@ Bernd: gratuliere zu den 3 Tagen ohne. Fehlende Liebe, klar, nicht jeder kann es zeigen. Glaube wenn beide Elternteile nicht mehr sind tut`s noch mehr weh, aber auf der anderen Seite braucht man auch nicht mehr hinterherlaufen. Das Sabbeln tat auch gut, aber sobald ich mich hier im Forum aufhalte bekomme ich ncoh mehr Saufdruck. Wie kommt das?
@ Tommie: da hast du Recht, für mich ist Nichtkontakt fast nicht in die Tat umzusetzen. 3. Ankündigen - ehrlich, ich wüßte bei seinen ach so lieben Bekannten niemanden, der irgendwie für meine Situation verständnis hätte. In letzter Konsequenz geht es ja auch gar nicht um Andere und deren Meinung, Alles klar, aber ich selbst könnte glaube ich damit nicht zurecht kommen. "Jalava" :Er hat es doch nur - was auch immer - gut gemeint und nun bin ich so herzlos. Dieser Schritt ist mir im MOment noch zu weit weg, kann ihn rein rationaml nachvollziehen, die Emmotionen hängen dem Verstand aber immer hinterher. doch den Weg sehe ich schon.
@ Helena: Klar, mein Bruder steckt da noch voll in dem Familiengeklüngel und merkt es nicht mal. Seine Reaktion ist für mich nicht unsensibel, sondern eben aus der Familienkonstellation heraus auftrumpfend, denn er weiß, wieviel mir an ihm gelegen hat, aber eben HAT. Nee, stimmt nicht, eigentlich liegt mir schon viel an ihm. Aber selbst das ist so eine Sache, ihm liegt nicht sehr viel an mir. Die ganzen Jahre habe ich mich um ihn bemüht, aber so ziemlich vergebens. Das mit dem Abgrenzen ist auch schon seit Jahren sein Problem eben auch mit Enkelchen. Du hast schon Recht, Grenzen ziehen und sich nicht verletzen lassen. Als meine Mutter noch lebte, die absolute Bilderbucgoma und superlieb, habe ich es einmal gewagt zu sagen, nach einem Streit, wir kommen jetzt die nächsten Tage mal besser nicht mehr. Sie brach in Tränen aus und war schon an Krebs erkrankt. Jetzt darf man mal raten, was ich zukünftig gemacht habe... Während ich das Alles hier schreibe merke ich, daß ich mich schon seit Jahren für die ganze Verwandschft verbiege und das noch umsonst Und eben diese Aussprachen wären mir so wichtig gewesen, aber, wie du schreibst, mit der eigenen Familie geht`s meistens eh nicht, meistens dort nicht, wo es angesagt wäre. Mithilfe der Therapie hoffe ich , da dann etwas besser Grenzen setzen zu können.
@Jörg und Jalava Freue mich euch morgen noch zu antworten, geht im Moment nicht mehr.
Hallo Sternenstaub, ich glaube diesen ganzen "Familienklüngel" erlebt jeder mal mehr oder weniger extrem - aber ich glaube dass Alkoholiker generell etwas sensibler sind. Ich habe auch lange mit allen herum experimentiert : mein leiblicher Vater der säuft solange ich danken kann, mein Stiefvater hat ein Problem mit dem Zeug, und seitdem ich trocken bin ecke ich noch viel öfter an als vorher ....
Bei uns im Gruppenraum - ich bin nach 3 Entgiftungen bei den AA's gelandet - hängt ein Bild an der Wand : ein gerahmter Gelassenheitsspuch !!!
Gott, gib mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern kann, Dinge zu ändern die ich ändern kann und die Weisheit das eine von anderen zu unterscheiden.
Diesem Bild bin ich einige Monate aus dem Weg gegangen, vermutlich weil das erste Wort "Gott" ist ...
Seit einigen Monaten versuche ich diesen Spruch zu "leben". ES wirkt zwar keine Wunder, aber viele Dinge gehen mir einfach besser von der Hand wenn ich vorher sortiere.
Und eines durfte ich in meiner Trockenheit lernen :
Ändern kann ich alles - was meine Person angeht.
Ich werde niemals andere Personen ändern können, vielleicht aber deren Meinung über mich.
Aber auch dazu muß ich das erste Glas stehen lassen.
Hallo Patricia, schön von dir zu lesen, was du alles so angeschoben hast, ein Neurologe, der auch therapeutisch arbeitet, das scheint wirklich ein Glücksfall zu sein.
Was du von deiner Familie schreibst... zum einen hab ich es mit meiner Herkunftsfamilie da leichter. Mein Vater war dermasen ein Sadist - ich hab das vor ein paar Tagen hier beschrieben - danach gings mir übrigens auch ziehmlich beschissen und ich hatte das Gefühl, eigentlich gehört das nicht hierher (ich hatte so ein Gefühl der Scham) also mein Vater hat es mir relativ leicht gemacht mit dem schlechten Gewissen und trotzdem spukt mir das immer wieder im Kopf herum, dass ich mich bei bei meinen Eltern wieder melden sollten, schon deswegen weil sie sich mittlerweile in einem betagten Greisenalter befinden.
Aber ich habe den Kontakt zur ganzen Familie abgebrochen, schon vor ein paar Jahren, und das hat mir (im realen Leben) gut getan.
Mit meinem Schwiegervater hatte ich ähnliche Probleme, wie du das beschrieben hast. Er ist insoweit ein vermögender Mann, als er ein kleines Haus mit großem Garten besitzt, das lange Zeit (20 Jahre) vermietet war. Meine Idee, dass wir darin wohnen könnten, immerhin haben wir in einer Kellerwohnung gewohnt, bei der man im Winter den ganzen Tag das Licht anmachen mußte, hat er brüsk zurückgewiesen. Erst nachdem ich mein Examen bestanden hatte, und er damit nicht mehr das Gefühl haben mußte, mein/unser Lotterleben zu unterstützen, wurde er etwas gnädiger. Wir wohnen hier nun seit 4 Monaten, und davor gab es einen sehr herzhaften Krach, so richtig mit der Drohung der Enterbung. Danach gab es eine Aussprache die einiges bereinigt hatte, nebenbei kamen auch noch ein paar Intrigen der Schwägerin zum Vorschein.
Den Kindern tuts richtig gut hier zu wohnen, mir noch nicht ganz, obwohl ich mich in den letzten Tagen zunehmend erhole. Mein Problem ist, dass ich arbeitlos bin und eigentlich auch keine Chance mehr habe ein Anstellung zu finden. Also dieses Gefühl der Abhängigkeit nagt schon sehr (an meinem Stolz?).
Gegen das schlechte Gewissen bzw. gegen die Tendenz die wahren Familienverhältnisse nicht zur Kenntnis nehmen zu wollen, hat mir die Alice Miller geholfen (Am Anfang war Erziehung, das Drama des begaten Kindes u.a.)
mich hat Dein Posting emotional ziemlich berührt. Spontan habe ich dazu ein paar kurze Anmerkungen:
1. Ich konnte nie Probleme der Reihe nach lösen, das hat den Fortbestand der Probleme erheblich verlängert. Alles musste immer gleich dran. Du bist momentan schwanger, hast Alk-Probs, hast Probleme mit Deinem Vater, Deinem Bruder etc. Ähmm - wie wäre es, wenn Du erst mal Dein Kind kriegst, dann GRÜNDLICH über das Thema Vater und die anderen Probs nachdenkst?
2. Das ewige Kämpfen um Anerkennung, die subtilen Formen von Ablehnung und Demütigung, das Entwickeln von Selbstwertgefühl waren und sind für mich zentrale Themen im Leben. Grenzen setzen und dem/der Anderen sein/ihr Leben lassen!
werde noch antworten, gehe jetzt aber erstmal ( nach cubes Ratschlag " bring erstmal das Kind zur Welt"). ins Krankenhaus, habe Fruchtwasser verloren und jetzt geht`s dann los, auweia!!!! Druckt mir die Daumis
Ich war übrigens die "Einzige". Meine Eltern haben extrem geklammert. Wobei jeder vorwurfsvolle Blick von ihnen bei mir sofort ein schlechtes Gewissen erzeugt hat.
Auch so ein Anlass für mich zu trinken, denn ich fühlte mich permanent übervordert. Als dann noch mein Vater starb und meine Mutter nach 20 Jahren Ehe zurücklies wurde es noch schlimmer.
Es gibt mehr Eltern als man denkt die ihre Kinder einfach nicht loslassen!
Daher von mir für Dich mein Rat. Denke NUR an DICH, an Deine Familie,Deine Kinder. Aber in erster Linie kümmere Dich darum dass DU DEIN Leben in den Griff bekommst.Niemand kann das für Dich tun. Du hast Dir professionelle Hilfe geholt, das sit sehr gut. Nur über Deine anderen Krankheiten Deine Alkoholkrankheit zu vernachlässigen (ist nur ein Eindruck den ich gewonnen habe beim lesen deines Postings)halt ich für äusserst gefährlich.
Nur solange man nicht einsieht das NIEMAND an der eigenen Alkoholkrankheit schuld ist ausser man selbst, sucht man immer einen Grund warum man trinkt. Bei Dir ist es Dein Vater? Nein, Dein Vater ist mit seinem Verhalten NICHT daran schuld dass Du trinkst oder es gerne run würdest. Es ist Dein UNVERMÖGEN mit dem Verhalten Deines Vaters oder auch den Reaktionen Deines Brunders umgehen zu können.
Und glaube mir, ich spreche da aus Erfahrung. Ich (andere Alkoholiker sicher auch)habe ALLEN die Schuld daran gegeben dass ich trinke.Die böse,böse Welt,Eltern,Kollegen,Partner,Chef,Arzt uaw waren scvhuld dass ich meinen Frust mit Alkohol hinunterspülen MUSSTE?
Nein das war es eben NICHT! Sondern ich konnte mit dem Verhalten der Anderen oder dem realen Leben an sich einfach nicht umgehen.
Sei EGOISTISCH, Du darfsr, ja musst egoistisch sein wenn Du ohne Alkohol leben willst. DU musst nämlich dafür sorgen dass es Dir gut geht,neimand Anderer.Du bist aber auch nicht auf der Welt um die Pobleme Anderer zu lösen.Die sollen das gefälligst auch selbst tun. Du bist NICHT verantwortlich dass es anderen gut geht. (Deine Kinder mal ausgenommen!)
Abnabeln heisst die Devise und in Dich hineinhorchen eas DU willst, was DU brauchst, was DU vom Leben erwartest.
Du hast ein recht darauf dass es DIR gut geht.
Aber alles das wirst Du nur bekommen wenn Du Deine Sucht zum Stillstand bringen willst.
Also lass Dir keine Lasten aufbürden für die Du nicht verantwortlich bist und versuche nicht (so wie ich das auch war und sein wollte!)"Everbodys-Darling" zu sein und es allen recht machen zu wollen, das kann nur schief gehen.
In meiner Therapie habe ich vor allem Eines gelernt. Man wird NIE erreichen dass einem ALLE lieben. Und wer einem nicht so mag wie man ist hat damit ein Problem das man nicht zu seinem machen sollte. Es ist viel schlimmer sich zu verbiegen oder sich verbiegen zu lassen.