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Saufnix  
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Dieses Thema hat 32 Antworten
und wurde 2.568 mal aufgerufen
 Akute Hilfe
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Kallekill ( gelöscht )
Beiträge:

16.09.2003 10:47
#31 RE: Mal ganz provokant und ein bisschen anders Zitat · Antworten

hey Helena,
ich weiß, ich hab da ein riesiges Problem mit, das ich überall mal mit meiner Art zu schreiben anharke,wenn ich selber mies drauf bin, sehe ich alles ziemlich schwarz, aber sollt ich mich hier persönlich über ein Posting aufregen, dann werde ich auch jeden direkt mit Namen ansprechen.
Mir ging´s da momentan nur us gesamtbild, das mir ganz einfach zu rosig dargestellt wurde.
so, das war nun das letzte, was ich zu dieser Sache schreibe.
TUD mirleid, wenn Du Dich angegriffen gefühlt hast.
Gruß
Kallekill


Helmut 1 ( gelöscht )
Beiträge:

19.09.2003 02:52
#32 RE: Mal ganz provokant und ein bisschen anders Zitat · Antworten

Hallo,
ich habe eure Anworten-Beiträge gelesen und möchte mich für die Resonanz bedanken.
Meine Absicht war es keinesfalls,jemanden zu kränken,vielmehr eine gewisse Anregung zu diesem,ja,traurigem Thema zu geben.

Ich bin jetzt seit über 20 Jahren damit beschäftigt und davon betroffen.

Aber: ich habe nie wirklich in all diesen Jahren nie
w i r k l i c h etwas kennengelernt,was mir in meiner Situation
geholfen hätte und glaubt es mir,das ist wohl das Schwerste .
Und da ich durch sehr viele Gespräche mit Betroffenen weiss,dass es durchaus nicht nur mir so geht,wollte ich einen Beitrag schreiben,der villeicht zum Nachdenken anregt und uns somit ein bisschen weiterhilft.

Als ich nach der Therapie vor 12 Jahren entlassen wurde,stand ich ganz ehrlich gesagt ganz alleine da.

Es wurde zwar von verschiedenen Seiten gesagt,wir helfen Dir,aber,als es wirklich schlimm war,war von diesen Leuten keiner da,obwohl ich zur Beratungsstelle bin usw.
Frage in Beratungsstelle:
"Haben Sie im Moment Probleme mit dem Alkohol?"
Antwort:
"Im Moment nicht,aber mir ist ja in der Therapie gesagt worden,ich soll mich an Sie wenden und ausserdem möchte ich etwas für mich tun."(Ich hatte ja nicht gesoffen)

Anwort:"Dann kommmen Sie bitte wieder,wenn Sie welche(Probleme) haben".
(Meine spätere Frau war Zeugin!!)

Und so fing damals meine Trockenzeit an.
Ich weiss,mann sollte nicht alles verallgemeinern,aber von diesen Herrschaften war wirklich keine Hilfe zu erwarten,ich hatte dann noch so ein paar Begegnungen....

Mein Therapeut,den ich in der Klinik hatte,war der einzige,der sich,wenn es mir wirklich dreckig ging,die Zeit nahm und mit mir ettliche Gespräche führte.
Aber im allgemeinem Leben,war wirklich keine Hilfe zu erwarten.

So hatte ich ein paar Jahre hinter mich gebracht,in denen es mir nicht nur immer schlecht ging,aber verglichen mit dem Leben,das ich vor meiner Erkrankung führte,einfach Mist war,(es gibt noch ein anderes Wort dafür).
NATÜRLICH HÄTTE ICH MIR DAS ANDERS GEWÜNSCHT;ABER ES WAR EBEN NICHT SO.

Nun ja.da ist man trocken und kann sein Leben doch nicht geniessen,weil Angstzustände und und.. geblieben sind.

Irgentwann ging ich in eine Gruppe,da sasen Menschen die folgende Probleme hatten:

"Ich bin hier,weil ich mit meinen Schwiegereltern nicht klarkomme"

"Ich bin hier,weil ich meinen Führerschein wieder haben möchte"

"Ich bin hier,weil mir das Arbeitsamt gesagt hat,ich muss in die Gruppe gehen"

....ich könnte jetzt noch ettliche Beispiele bringen,aber ich lasse es lieber.

In den ganzen Jahren habe ich mir überlegt,wie ich denn meinen Mitmenschen denn klarmache,was ich denn wirklich habe,was mich denn wirklich bewegt.
Und dann kommst Du in eine Gruppe,in der Menschen vom Tode gezeichnet,irgentetwas von Schwiegereltern erzählen...

Aber es gehört ja wohl zur Krankheit,nicht in den eigenen Spiegel schauen zu können.

Aber ich bin auch dankbar,ich habe so vieles kennengelernt,was ohne Saufen gar nicht möglich gewesen wäre.

Nochmals vielen Dank für Eure Anregungen ,Kritik.

Denn wer allein über dieses Elend nachdenkt,hat schon halb gewonnen.

In diesem Sinne
Helmut


Biene ( gelöscht )
Beiträge:

19.09.2003 08:53
#33 RE: Mal ganz provokant und ein bisschen anders Zitat · Antworten

Hallo Helmut,

tja,mit der Hilfe ist das so eine Sache.
Ich denke mir mal,helfen können wir uns nur selbst.Man kann sich zwar Anregungen und Gedankenfutter von aussen holen,aber jeder Mensch ist anders gestrickt und hat seine ureigene Geschichte.
Als ich aufhörte mich zu betrinken,musste ich mir auch einen anderen Lebenssinn suchen.Ich hatte in einem Buch von Anthony Robbins mal gelesen,das unser Hirn grundsätzlich darauf aus ist,nach Glück zu streben.Das habe ich mir zunutze gemacht.
Ich habe mir an besonders schlechten Tagen dann gesagt:

Du willst glücklich sein?Die Lösung hast Du ja parat(Saufen).Da es nun keinen Alk mehr gibt,schmeiss mal die Suchmaschine an.Du findest mit Sicherheit was Neues...

Ich habe mir selbst knallhart vor dem Spiegel diese Dinge gesagt und es hat funktionniert.Man kann seinen Geist nämlich auch umerziehen.Ist zwar mühselig,aber es geht.

Man darf nur der Flasche nicht hinterhertrauern.Sobald die "GUTEN" Erinnerungen an die nasse Zeit hochkommen,ruhig den Faden weiterspinnen und sich mal an den Morgen darauf erinnern.
Das löst bei mir dann kalte Schauer aus.Brrr...

Obwohl ich nun schon seid einem Jahr trocken bin frage ich mich auch manchmal,ob das ddenn nun wirklich das Leben ist,das ich so leben möchte.
Ich bin momentan auch auf der Suche und in der Neuorientierung.
Aber selbst Leute,die nie getrunken haben,haben Identitätskrisen ,Probleme,Depressionen und...und...und...

im Endeffekt denke ich mir dann:
THAT´s LIFE.

Man sieht von anderen Leuten ja auch nur die Hülle.
Vielleicht haben wir es uns in der Vergangenheit wirklich zu einfach gemacht.
Natürlich kann man sich darüber auch streiten,denn warum sollte man sich das Leben denn nicht angenehmer machen,wenn es denn möglich ist?
Ganz einfach.Da treten auch wieder die Verhaltensmuster und Dogmen von den Kirchen zutage:

Der Mensch ist hier um zu leiden und nur Jesus kann/darf uns erlösen.
Hier im Forum ist ein Beitrag über den alten Herren,der Rechenschaft verlangt.Das ist in unserer Mentalität so tief verankert,dass wir alle ein schlechtes Gewissen bekommen,sobald es uns zu gut geht (Ganznette).

Also,jetzt muss ich für mich selbst noch mal rekapitulieren:
Saufen dürfen wir nicht,denn wir müssen unseren Frust ausharren bzw. bearbeiten.
Zu gut darf es uns niemals gehen,denn der Mensch muss,Adam und Eva sei Dank,wegen der Erbsünde leiden.

Das ist doch PlemPlem.
Da gefallen mir die fernöstlichen Religionen schon besser:

Wir sind hier um zu lernen.Es gibt keine Probleme,sondern nur Herausforderungen und Aufgaben.
Und was Dir aufgetragen wird,bist du auch fähig zu bearbeiten.
Jeder Mensch ist seines Glückes Schmied und Glück/Unglück sind relativ.

Punkt.Das ist nun meine Lebensphilosophie und ich persönlich komme gut damit klar.

Am meisten beeindruckt mich dieser quirlige,immer gut gelaunte Dalai Lama.Das ist doch ein ganz anderes Format wie dieser römische Miesepeter( Ich möchte niemanden auf die Füsse treten.Entschuldigung,falls jemand praktizierender Katholik sein sollte).


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