heute geht es mir echt nicht gut. Habe kaum geschlafen und habe tierische Kopfschmerzen, als hätte ich getrunken. Hab`ich aber nicht. Ich dachte am 4. Tag ist alles überstanden. Nun ja, ich fahre jetzt mit dem Rad zur Arbeit. Das tut meinem Kopf bestimmt gut. P.S.Das gemeine ist, wenn mann säuft,und es einem so geht, dann weiß man warum. Ich verstehe das heute wirklich nicht. Die letzten Tage ging es mir doch eigentlich ganz gut. Muß jetzt los.
Das ging bei mir noch länger so, dass ich mich nicht fit fühlte. In früheren Zeiten hätte ich gedacht ich hätte zu viel getrunken am Vortag, aber diesmal hatte ich ja nicht. Ich muss aber sagen, dass ich mich alleine durch das Bewusstsein, trocken zu sein, besser gefühlt habe. Dass ich mich körperlich nicht fit fühlte, war dann gleich gar nicht mehr so schlimm. Niemand hat gesagt, eine Entgiftung wäre toll, aber ich wollte da einfach durch und fühlte mich deshalb auch stark.
Ich will dir keine Angst machen, aber bei mir haben Schmerzen über zwei Jahre angehalten. Wusste nicht, ob sie von den Muskeln oder von den Knochen herkamen. Nur wenn ich in Bewegung war, spürte ich sie nicht. So kam es dazu, dass ich "über"aktiv war, was dem Nüchternwerden ja auch nicht so gut tut. Ich bin den Ärzten die Tür eingerannt, erst ein totaler Nervenzusammenbruch mit allem Drumunddran hat mich gestoppt. So, nun sind 4 1/2 Jahre vorbei, mit Therapie, mit seelischen Schmerzen ohne Ende, mit nicht mehr wissen, wie es mit mir weiter geht. Heute bin ich nüchtern, was nicht immer leicht ist, suche nach über 20jähriger "NurnichtauffallenKarriere" meinen Platz in dieser Welt. Ach ja, manches Mal kommen "sie" wieder, und sofort fängt die Panik an: Aber es hilft mir, darüber nachzudenken, was ich im Moment falsch mache. Auch ich habe kalt entzogen, weil ich nichts von den Risiken wußte und hatte mir auch keinen Rat geholt. LbG Petel
bin zwar kein Arzt,aber hast Du es schon einmal mit einem Arzt versucht,der sich auf Psychosomatik spezialisiert hat? In der Psychosomatik werden chronische Schmerzen manchmal mit unbewussten Schuldgefühlen verbunden.Das würde auch zu dem Abnormen Bewegungsdrang passen,im übertragenen Sinne: "Auf der Flucht sein". Wie gesagt,ich bin kein Arzt,fiel mir nur spontan beim lesen Deines Postings ein.
Hallo Biene, Gott sei Dank sind die Schmerzen "fast" schon in Vergessenheit. Seit ich vor ca. 2 Jahren meine Therapie angefangen habe, sind sie weg, naja, fast weg, so wie ich sagte, wenn ich nicht auf mich und auf meine Bedürfnisse achte. Eigentlich wollte ich nur sagen, dass sich Nüchternsein lohnt, weil man endlich wieder etwas spürt, sich selber und andere wahrnimmt. Aber es ist ein langer und beschwerlicher Weg. So habe ich es erlebt. Und es ist noch lange nicht fertig Ich finde es angenehm so viele nüchterne Menschen und die es werden wollen, hier zu finden. Lese schon lange mit, aber es ist nicht einfach (auch nüchtern) nach langer Einsamkeit in Kontakt zu treten. LbG petel P.S. Danke für deine Teilnahme
ist doch gut hier Kontakt zu suchen. Ich hab`nicht lange einfach nur mitgelesen. Ich hatte eigentlich recht schnell das Gefühl, hier gut aufgehoben zu sein. Vielleicht mußt Du ja "egoistischer" werden und Deine Wünsche und Bedürfnisse klarer einfordern. Das hast Du ja auch wohl versucht durch Deine Schmerzen, denn dadurch gewinnt man Aufmarksamkeit (sekundärer Krankheitsgewinn), ohne sagen zu müssen " Ich fühle mich einsam, isoliert und wünsche mir Geselligkeit, gar Freundschaft. Lieg`ich völlig falsch ? Ich gespannt auf Dich.
Hallo Prinz, im ersten Moment war ich sauer, als ich deine Antwort las. Die Schmerzen waren reell und sind es, also nichts was mein an sonst kranker Kopf mir vorspielt. Natürlich habe ich das benutzt, um mir Aufmerksamkeit zu verschaffen. Aber das wurde mir erst viel später klar. Ich wusste ja nicht, wie ich das anders anstellen sollte. Weißt du, viele Menschen tun viele Sachen als psychosomatisch ab, was zum Teil auch richtig ist, aber nicht wirklich alles. Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, dass ich das nicht mehr brauche, o.k. manchesmal vielleicht noch, aber ich bin dabei zu lernen. Es freut mich für jeden, der es schafft, ziemlich schnell, ziemlich offen zu sein. Petel
Du hast sicher recht,dass man nicht alles als psychosomatisch abtun darf.Doch ist aber die Psyche an so gut wie allen Krankheitsgeschehen beteiligt.Und sei es noch so ein banaler Schnupfen. Das hängt mit der Hormonregulation und Stoffwechselvorgängen im Hirn zusammen,die direkt das Immunsystem steuern. Bei chronischen,ungeklärten Schmerzen,die keine mechanische Ursache haben,wie z.B. akute Brüche etc. kann es sein dass das Hirn die Signale des Körpers nicht richtig versteht und Schmerzen interpretiert.
Das ist umso bedeutsamer wenn diese Schmerzen dann auch noch in Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch und Entwöhnung stehen.
Das mit den Schuldgefühlen sollte auch nicht anmassend sein,denn alle Menschen laufen ihr ganzes Leben mit einem Bündel diffuser Schuldgefühle rum.Das ist doch der Klebstoff der unsere Gesellschaft zusammenhält. Vor allen Dingen Alkoholiker weiss man ja subtilen Schuldzuweisungen gut in Schach zu halten. Bienes Erfahrungsregel:Willst du trocken bleiben,entledige Dich zuallererst Deiner Schuldgefühle.Nichts ist förderlicher für eine Sucht. Aber ich will aufhören zu philosophieren,denn das war nur so ein spontaner Gedanke von mir.