Beim surfen bezügl. meines Alk.-Probs bin ich auf diese Seite gestossen und war mächtig überrascht, wie hilfreich und verständnisvoll ihr hier miteinander umgeht-weshalb ich mich vor ein paar Minuten auch hier angemeldet habe.
Meine "Geschichte" ähnelt wohl sehr vielen hier: exzessives Saufen harter Getränke, bis schließlich -nach etlichen Entgiftungen- der Körper vollends seinen Dienst versagte (Durchfall ohne Ende, morgendliches Erbrechen, "Mandolienenfieber" bis der "Startpilot" kam, Polyneurophatie, Prae-Delir, Notarzt, etc etc). Das war bis Anfang `92, dann LZT -erfolgreich trocken bis Herbst `99. Tja-und dann der Beginn des "schleichenden" Rückfalls. Ich trinke heute zwar bei weitem nicht das damalige Quantum von bis zu 1 1/2 Flaschen Whisky/Cognac pro Abend, aber ich merke, dass ich ohne meine 2-3 Bier`s/Abend nicht schlafen kann, und wenn ich reduziere, hole ich spätestens ein paar Tage danach das "Versäumte" umso gründlicher nach.
Sch...ich möchte in ein paar Monaten eine neue Stelle antreten, die mich durch ganz Europa führen wird-aber bitte nicht in diesem Zustand! Was -und vor allem WIE- tun? Ich habe Angst vor den Entzugserscheinungen-bin für jeden Tipp von Herzen dankbar!!!! Bitte helft mir!
Viele Grüße und die besten Wünsche an jede/n von Euch, die/der schon auf dem Weg ist. Fidel
dein Zustand ist der beschissenste den ich mir vorstellen kann, nicht Fisch nicht Fleisch, noch kein richtiger Leidensdruck aber auch kein Spaß mehr beim Saufen.
Was willst du wissen, was du nicht weißt? - Wo diese Schleichfahrt hinführt? - Ins Elend, das ist doch nur ne Zeitfrage
Was bleibt dir also anderes übrig als aufzuhören? Und wie das geht? Man sagt einfach nein zum ersten Glas und läßt am besten auch die Flasche stehen, ...und heult sich wie alle anderen auch hier auf dem board aus oder geht in eine Gruppe...
Das ist so leicht dahin geschrieben - nur ich habs so gemacht und die anderen auch die trocken sind.
Die Abstinenz von Alkohol führt einen direkt in den Buddismus: "Gier ist der Quell allen Leidens," und "das Leichteste ist das Schwerste und nur durch dauerndes Bemühen zu erreichen..."
sorry daß es so banal ausfällt Michael [f1][ Editiert von michimu am: 20.10.2003 22:04 ][/f]
Hi Michael, danke für deine Gedanken-ich finde sie weiß Gott nicht "banal"...vielleicht ein bissel direkt, aber alles andere als banal. WO und WIE diese meine Schlingerfahrt endet, weiß ich sehr gut-ich war schon mal dort! Aber gerade, weil ich da nimme hin will, wehre ich mich doch gegen diesen erneuten Abrutsch in Ungewißheit und Hilflosigkeit. Und ich denke, meine Teilnahme und Hilfe-Suche hier in diesem Forum zeugt doch davon, dass ich etwas dagegen zu unternehmen versuche....und ich hoffe nach wie vor auf Eure Hilfe dabei.
willkommen und in medias res . Banalitäten sind manchmal gar nicht so verkehrt, und somit ein Tipp von mir bezüglich ..."dass ich ohne meine 2-3 Bier`s/Abend nicht schlafen kann"... : suche dir etwas anderes, das dich schlafen läßt.
Ich weiß, ich weiß, seeeeeeeeehr banal , aaaaaaaber: ein Satz mit Hintergrund: suche dir etwas anderes, das dich schlafen läßt......
Fidel - der 17. trockene Tag von Seemaus sollte ein Ansporn für Dich sein, auch zum Tag 17 zu kommen. Ich schätze, dieser Tag hat was - da prickt wohl der Hafer
das ist ja schon mal was: Das Ziel der Fahrt ist bekannt und die Bremsen am Arsch, da hilft dann nur noch der `Stunt´ Sprung aus der Karre...
Das Problem, das eigentliche, kann dir keiner abnehmen. Niemand nimmt dir das Glas aus der Hand, niemand erträgt deinen Druck... du mußt dich selber aushalten, und das ist gerade am Anfang scheißschwer, vor allem, wenn kein Gegen- d.h. Leidensdruck da ist.
Dieser Karriereblick, denke ich, der könnte vielleicht ein bischen helfen. So nach dem Motto: Ich saufe keinen Jägermeister - ich werd im Geldverdienen dreister oder so ähnlich
Moin z`amme, danke erstmal für die vielen Anregungen in meiner Sache, find ich große Klasse. Die Idee mit der Frau ist klasse-und funktioniert super...leider wohnt sie ein paar hundert Kilometer weit weg. Aber wenn wir uns dann sehen, lindern die ausgeschütteten Endorphine den Saufdruck wirklich immens. Ich glaube, es war ein Beitrag von "Sinn", dass Sport auch ein ganz gutes Mittel sein soll-ich habe das mal angewendet, als ich eine Rauchpause einlegte...und was Tommie sagte, ist wohl das A und O, und in der Tat ein Ausspruch mit seeehr viel Hintergrund. Letzendlich kommt wohl nur der "Stuntsprung" aus der Kurve als Startsignal in Frage-nur: wie krieg ich den entscheidenden Tritt in den Ar...? Auch der muß wohl von mir kommen-so wie bei euch allen.Doch der sollte wohl erfolgen, B E V O R Leidensdruck entsteht. Vielen Dank nochmal an euch, und einen super Tag Fidel
PS: Das mit der Kettensäge und dem Brotbackautomat verstehe ich leider nicht ganz....habe da wohl noch zu wenig Hintergrund-Wissen aus euren Reihen. Aber ich will mich bemühen!
also du scheinst ja ein ganz ein Lieber zu sein! Da lohnt es sich doch umso mehr, ein Leben noch lange zu erhalten, oder?
Mein Freund ist auch fast 300 km von mir getrennt zur Zeit, wird auch die nächsten 2 Jahre so bleiben. Ist schon hart, aber wenn ich es gar nicht mehr aushalte, werde ich eben umziehen. Letztendlich hat so eine WE-Beziehung auch Vorteile, ich habe sie nur noch nicht gefunden
Fidel, ich bin mir sicher und so hörst du dich eben an, dass du das schon gebacken kriegst! Du schaffst das, wann fängst du damit an?
Achja, die Kettensäge und den Brotbackautomat......weiss noch jemand, welcher Beitrag das war, damit er das mal nachlesen kann? Helena, du bestimmt, oder? Hat sich da eigentlich schon was getan?
also, die Sache mit dem Nicht-schlafen-können ist wirklich mit Abstand das Schlimmste. Mann liegt und liegt und liegt und kann nicht schlafen. Morgens ist man dann völlig fertig und fühlt sich ohne Alkohol auch nicht besser als mit. Jetzt mal zu Eurem Tipp mit der Frau. Also, ich will ja wirklich nicht indiskret sein und naja, hab`hier auch noch keinen Beitrag gefunden, der das Thema anspricht, aber: Hattet Ihr denn nach dem Entzug gar keine Lustprobleme?? Das ist mir jetzt echt unangenehm, aber bei meinen derzeitigen Schlafproblemen oder Suchtproblemen ist das mit dem Sex und der Lust ein großes Problem. Hab`schon ernsthaft Sorge, dass sich nichts mehr einstellt.
war bei mir auch so am Anfang.Dachte dann schon, so, jetzt ist es mit Sex auch vorbei. Das ging einige Zeit so, aber keine Sorge, es kommt alles wieder. Bei mir war es denke ich so, daß ich kaum noch GEDANKEN an Sex hatte, die dann die Lust entstehen lassen - später hat sich das dann so geregelt daß das VERLANGEN wieder kam, hat n' bißchen einen anderen Rhytmus (in meiner nassen Zeit wollte ich ja auch alkoholisiert - nicht volltrunken - Sex haben, was auch viel mit Einbildung zu tun hatte). Jetzt ist es auf einen natürlichen Level (d.h. aber nicht zwangsläufig weniger). Also keine Panik.
Zu Deinem Thema (muß Dir nicht unangenehm sein unter erwachsenen Leuten, denk ich):
Nach dem ersten Schluck (ich brauchte für mein Turbosaufen kein Glas) haben mich Frauen nicht mehr interessiert.
Um so mehr, wenn ich trocken bin , denn es sind wundervolle Wesen. Und glücklicherweise funktioniert auch noch alles, soweit ich das ohne eine Beziehung vor Ort derzeit einschätzen kann....
Das sollte sich bei Dir auch wieder einstellen. Hab nur etwas Geduld.
Hallo zusammen, herzlichen Dank an Seemaus und Bernd...und an alle anderen, die an mich und meinen festen Willen glauben!!!
Der Startschuß wird nicht mehr lange auf sich warten lassen-dank EUCH! (Natürlich werde ich das bekanntgeben-und dann werde ich Euch und Euren Zuspruch bestimmt noch sehr brauchen!)
Ich fühle mich heute (seit euren vielen Gedanken und Erfahrungen) sauwohl und zuversichlich- ich werde mein Bestes tun, um euch (und mich) nicht zu Ent-Täuschen!
Du mußt mir nichts beweisen um "uns" nicht zu "enttäuschen", ist meine Meinung. Das macht einem doch auch wieder enormen Druck, auch sich selbst gegenüber, oder nicht ? Wenn du den ganz tiefen Wunsch hast aufzuhören, hast du eine Chance, es klappt meist nur nicht wenn man es für "andere" tun will.
Also ich konnte nur für mich selbst aufhören, alles andere hätte mich doch sehr unter Zugzwang gesetzt und mir noch mehr ein schlechtes Gewissen gemacht, und ich hätte mich noch mehr vor mir selbst und anderen geschämt.