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Saufnix  
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Dieses Thema hat 46 Antworten
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Miezekatz Offline




Beiträge: 731

21.11.2003 09:50
#31 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Nachdem ich eine Weile gedacht hab "was ist Körkel?" hab ich mich doch mal schlau gemacht.

Minitiger, ich bin deiner Meinung. Das kann ein Weg sein und es wird dort sehr deutlich gemacht, dass sich dieses Angebot nicht an trockene Alkoholiker wendet, die nochmals anfangen sollen und kontrolliert trinken sollen.

Es ist auf jedenfall besser, als garnichts zu tun. Ich finde, dass jeder Weg einen Versuch wert ist. Und da es so viele verschiedene Menschen gibt, ist es doch ganz klar, dass es genauso viele verschiedene Wege und Möglichkeiten und Lösungen gibt.


Es grüsst die


miezekatz - Verfechterin des Rechts auf den eigenen Weg


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

21.11.2003 10:08
#32 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Moin zusammen,

jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben.

Ich kenne den Prof. Körkel persönlich. Ich war einer der ersten "Versuchskaninchen" für das KT. Ich verstehe gar nicht warum er bei trockenen Alkoholikern so verteufelt wird. Seine Denkanstöße finde ich sehr vernünftig.

Es geht niemals darum Alkoholiker zum kontrollierten Trinken zu bewegen.

Ich kann das mal kurz aus meiner Sicht schildern.

Vor ca 2 Jahren merkte ich (eher meine Frau) das mein Umgang mit Alkohol wohl nicht so ganz normal ist.

Um meine Frau etwas zu beruhigen (natürlich nicht um das Saufen zu beenden) machte ich mich etwas schlau welche Möglichkeiten es gibt. Da kannte ich die AA(aber da gehe ich nicht hin, sind doch nur Alkis dort). Dann könnte ich auch noch zur Suchtberatung gehen (aber ich bin ja gar nicht süchtig, da sind ja nur Totalabhängige).

Für mich war alles was mit Sucht zu tun hatte irgendwie in einer Schmuddelecke (aus meiner damaligen Sicht).

Dann fand ich in der Zeitung einen Artikel über das KT. Wow, das war es. Genau das richtige. Ich rief dort an, wurde ärztlich untersucht und los ging es. Am besten fand ich das ich erst mal nicht das trinken aufhören muss.

Ich zog das durch und konnte dann kontrolliert trinken (1/4 Jahr lang :grins2.

Danach war mir klar : Ich habe ein Alkoholproblem. Da stürzte in mir erst mal ne Welt ein, ich, der starke, intelligente, hübsche, fehlerfreie Mensch (:grins2 hatte ein Alkoholproblem. Ich hab natürlich erst mal weitergesoffen.

Irgendwann wurde mir bewusst das es so nicht mehr weiter geht und ich bin zur Suchtberatung (zu der Person die ich schon aus dem KT kannte). Ich hatte keine Scham mehr da ich beim KT über das Problem des Alkoholismus aufgeklärt wurde. Suchtkranke waren nicht mehr in der Schmuddelecke wie vorher sondern Leute wie ich.

Mittlerweile mache ich eine ambulante Therapie und bin auf dem besten Wege trocken zu bleiben.

Das KT trägt stark dazu bei das dass Problem des Alkoholismus in unserer Geschellschaft mehr beachtung findet. Mit dem KT erreicht man Suchtkranke und Suchtgefährdete die niemals zur AA oder sonstwo hin gehen würden. Die Augen werden einem aber auch dort geöffnet. Für mich persönlich war das KT sehr wichtig, den sonst hätte ich meine Krankheit wohl erst viel später bemerkt und mich damit ausseinandergesetzt.

Also verteufelt mal nicht alles, nur weil es nicht so ist wie man es kennt.

Und zu dem Thema der Bezahlung. Therapien müssen auch bezahlt werden. Da entstehen Summen die nicht mit dem KT vergleichbar sind. Und die Rückfallquote ist da auch nicht so ganz ohne. Geld wird einem überall aus der Tasche gezogen, das nennt man Kapiutalismus. Nur bei der Therapie zahle ich halt "indirekt" und beim KT direkt.

So, genug getippselt.

Gruss

Solgar
[f1][ Editiert von Solgar am: 21.11.2003 10:11 ][/f]


Merryl Offline




Beiträge: 822

21.11.2003 11:25
#33 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Ich stimme Minitiger weitgehend zu. Und ich fand es sehr interessant, was Solgar geschrieben hat und ich fand es etwas aggressiv, was Du geschrieben hast, Reiner.

Um es deutlich zu machen: ich glaube für mich wäre der KT-Weg zur Abstinenz, den Solgar gemacht hat, nichts gewesen, bei mir führte an einem schlagartigen (glücklicherweise recht frühen) Beenden der Eskalationsspirale nichts vorbei. Ich glaube aber, dass ein erfahrener Betreuer in einer KT-Gruppe das auch schnell gemerkt hätte.


Was man in KT-Gruppen glaube ich gut abbauen kann, ist die Berührungsangst gegenüber Selbsthilfegruppen. Denn in den SHGs wird nach wie vor der Hauptanteil der Arbeit geleistet. Die Rückfallquote ohne SHG liegt ja sehr viel höher, als die mit. ich denke, wir alle wissen warum das so ist.

Und KT ist eine Möglichkeit des anderen Ausstieges, möglich sind aber auch andere, die das Ziel der Abstinenz sehr wohl als Hauptziel haben (und ihr den Schrecken nehmen). Die Grunderfahrung trockenen Lebens (unabhängig, ob man später wieder trinken will bzw. muss) ist ja eine sehr positive (für mich auf jeden Fall), warum sollte man nicht auch Leute, die keine Alkoholiker sind, aber regelmäßig trinken, dafür begeistern. Warum soll man nicht trockene Alkoholiker für solche Jobs (im Nebenjob) ausbilden und beschäftigen. So könnte man ein Niederschwelliges Angebot schaffen, das nicht teuer wäre und zudem vielen Alkoholikern, die während ihrer Suchtphase auf der Strecke geblieben sind eine sinnvolle Tätigkeit ermöglichen.

Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich mit der niedrigen Hemmschwelle nicht einen Denkfehler mache, weil das Eingeständnis der eigenen Sucht ja die Haupthürde ist. wenn ich dass verstanden habe, gehe ich auch zur Suchtberatungsstelle. Aber eine unbürokratische Hilfe, diesen Weg zu gehen, wäre schon sehr gut, dass können SHGs aber nur in begrenztem Maße leisten, weil dort geht es ja nicht nur ums trocken werden, sondern in erster Linie ums trocken bleiben, besser gesagt ums trockne Leben.

Auch wenn ich glaube, das es die SHGs sind, die am wichtigsten sind (ich kann ohne Therapie trocken werden, aber ohne SHG trocken bleiben, gelingt ja kaum einem Alkoholiker) ich glaube nicht dass Therapien sinnlos sind, ich habe keine gemacht und bereue das ein wenig, weil ich einige Probleme mühevoll aufarbeiten muss, die dort sicherlich schneller angepackt worden wären. Manchmal denke ich mir, es wäre gut, wenn es eine Art individuelle Auffrischungstherapie gäbe für Leute, die schon länger trocken sind (und ihre persönlichen Probleme im Vordergrund haben und eben nicht mehr den Indikator dafür, das trinken).

Ist doch ein interessantes Thema, oder?

Merryl


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

21.11.2003 12:10
#34 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Ach ja, was ich noch vergessen hatte. Auch beim KT steht als oberstes Ziel die Abstinenz.

Auch verschiedene SHG´s werden erläutert und es wird einem auch nahegelegt eine zu besuchen (so war es zumindest bei uns.)

Im Gegensatz zu vielen AA-lern die den Prof. Körkel verteufeln verschliesst sich das KT nicht vor anderen Hilfsmöglichkeiten.

Gruss Solgar
[f1][ Editiert von Solgar am: 21.11.2003 12:21 ][/f]


michimu Offline



Beiträge: 93

21.11.2003 12:32
#35 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hi
ich kenne einen AA-Freund, der hat sich beim Herrn Professor seien Rückfall genehmigen lassen.

Ich finde diesen KT Ansatz reichlich naiv, denn es gehört ja zum Symptom des Alkoholikers, dass er seinen tatsächlichen Alkoholkonsum nicht richtig und vor allem nicht ehrlich einschätzten kann.

Und der Herr Professor tritt ja auch nicht so auf wie du das schilderst und schon gar nicht seine Adepten. Die verkaufen ihr Programm als Alternative zur Abstinenz. Gegenüber der Fachwelt sichert er sich ab, in seinem tatsächlichen Verhalten kassiert er erst mal ab und das nicht schlecht. Kuck mal ins Internet wer unter dem Stichwort KT inzwischen Kurse anbietet.

viele Grüße
Michael


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

21.11.2003 12:43
#36 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Gepostet von michimu
Hi
ich kenne einen AA-Freund, der hat sich beim Herrn Professor seien Rückfall genehmigen lassen.


da finde ich aber eher Deinen Freund etwas naiv. Wer schon in einer AA-Gruppe ist sollte schon etwas über Alkoholismus wissen. Da wäre der Rückfall auch ohn Prof. Körkel gekommen denk ich.

Ich finde diesen KT Ansatz reichlich naiv, denn es gehört ja zum Symptom des Alkoholikers, dass er seinen tatsächlichen Alkoholkonsum nicht richtig und vor allem nicht ehrlich einschätzten kann.

Das ist sicherlich richtig allerdings war es bei mir so das ich mich nicht als Alkoholiker gesehen habe. Wäre mir die Problematik zum damaligen Zeitpunkt bewusst gewesen hätte ich das KT sicherlich nicht probiert.

Und der Herr Professor tritt ja auch nicht so auf wie du das schilderst

doch, tut er. Ich hab Ihn zumindest so kennengelernt.

und schon gar nicht seine Adepten.

Das kann ich nicht beurteilern, die kenn ich nicht.

Die verkaufen ihr Programm als Alternative zur Abstinenz.

Das stimmt definitiv nicht. Es wird einem immer nahegelegt wenn es nicht funktioniert kann es nur die Abstinenz geben. Wenn Du willst kann ich Dir mal die Unterlagen darüber zuschicken.

Gegenüber der Fachwelt sichert er sich ab, in seinem tatsächlichen Verhalten kassiert er erst mal ab und das nicht schlecht. Kuck mal ins Internet wer unter dem Stichwort KT inzwischen Kurse anbietet.

mach ich mal.

Auf jeden Fall ein interessantes Thema.

Gruß Solgar

[f1][ Editiert von Solgar am: 21.11.2003 12:43 ][/f]


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

21.11.2003 14:03
#37 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Solgar, Du schreibst:

Zitat
uote]Gepostet von Solgar
[b]Ach ja, was ich noch vergessen hatte. Auch beim KT steht als oberstes Ziel die Abstinenz.



Das verstehe ich jetzt nicht ganz.
Entweder trinke ich kontrolliert, oder ich bin abstinent.
Oder meinst Du das so, daß das kontrollierte Trinken auf lange Sicht zur Abstinenz führen soll?

Ich halte das für leicht gefährlich.
Denn wenn man es erstmal durchhält, für einige Zeit kontrolliert zu trinken, dann sind die Beschwerden nicht so groß, daß man auf die Idee käme, ganz mit dem
Trinken aufzuhören.
Gleichzeitig denke ich, daß man früher oder später doch wieder anfängt, die Trinkmenge zu steigern.
Wer wirklich ein Alk-Problem hat,
für den muß kontrolliertes Trinken doch eine Quälerei sein.
Wenn ich nach zwei Gläsern Rotwein aufhören sollte, weiterzutrinken -
ja ich weiß nicht, ob ich mir damit einen Gefallen tun würde.
Denn nach dem zweiten Glas hat es ja erst richtig Spaß gemacht.

Ich kann da jetzt nur von mir persönlich ausgehen.
Und wenn man kein Alkohol-Problem hat,
warum sollte man dann das kontrollierte Trinken erlernen?
Ich muß mich da mal dem Reiner voll und ganz anschließen - ich finde das Ganze ziemlich hirnrissig.

Trotzdem: interessante Diskussion!

Grüße


Merryl Offline




Beiträge: 822

21.11.2003 16:01
#38 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Ich glaube da liegt ja genau die spannende Frage. Die einen schaffen es die Trinkmenge in den Griff zu bekommen und weniger zu trinken. Manch einem Gewohnheitstrinker kann damit geholfen werden, zu lernen, nein zu sagen und das auch mal ganz normal zu finden. Die Mengen sind ja nicht gerade üppig und sehen auch alkoholfreie Tage vor.
Bei Alkohlikern wird das nicht klappen, natürlich nicht, aber sie merken dann deutlich, dass sie es nicht können. Und das ganze in einem begleiteten Versuch mit Gruppe und Diskussion. sie werden also auch lernen können, dass es andere nicht schaffen und das man nicht so alleine ist. Und sie können sich nicht ganz so in die Tasche lügen, wie bei den Saufstrategien, die man sich so im alltag zurechtgelegt hat.
Ich denke auch, dass da dann gelogen wird, dass sich die Balken biegen und das viele abspringen. aber einigen hilft es auch, denke ich. Wichtig aber ist: man sollte dem Modell nicht damit kommen, dass es für alkoholiker nichts ist. Das ist klar und zwar weit über die angebliche "schutzbehauptung" hinaus. Für gewohnheitstrinker aber kann es sehr gut sein, sich bewußt mit Alkoholkonsum zu beschäftigen, bevor es zu spät ist. Mit zu spät meine ich gar nicht, dass dann nur noch die abstinenz bleibt (die ich für eine sehr schöne lebensform halte) sondern ich meine den weiteren absturz, der ja, wie viele von uns wissen, nicht gerade angenehm und nebenbei auch noch lebensgefährlich ist.

ich halte das übrigens für einen Schwachpunkt beim KT, dass es -meines Wissens- keine vorangehende lange Pflicht-Abstinenz (von mindestens 3 Monaten) gibt. Da geht ein wenig die Glaubwürdigkeit verloren, finde ich.
Merryl


Sternfaenger Offline



Beiträge: 81

21.11.2003 16:15
#39 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hi Merryl,
das verstehe ich nicht ganz.
Wenn du, wie du sagst das KT für Gewohnheitstrinker anwenden willst, warum willst du dann eine Mindesttrockenzeit vor Beginn des KT haben?
Ich denke, daß wenn du von Gewohnheitstrinkern sprichst, du Leute meinst, die jeden abend 2 Bier trinken,oder jeden zweiten Abend mit Freunden, oder wenn Sie auf Partys sind auch mal zuviel, oder?
Wenn du aber bei den Leuten ansetzen willst, denke ich nicht, daß es eine sinnvolle Sache ist, denen erstmal eine Mindesttrockenzeit zu verordnen.
Das werden die glaube ich nicht machen, weil sie ja kein wirkliches Problem in ihrem Trinkverhalten sehen und warum sollten sie dann garnichts trinken?
Ich denke das KT ist für Gefährdete eine gute Sache, um sich vielleicht über die Gefährdung im Klaren zu werden und da fände ich sowas eher Hinderlich, weil es dann weniger machen würden.

Ist nurmal das was mir dazu durch den Kopf gegangen ist.

Gruß


Ameise Offline




Beiträge: 1.110

21.11.2003 16:51
#40 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Zitat
Bei Alkohlikern wird das nicht klappen, natürlich nicht, aber sie merken dann deutlich, dass sie es nicht können. Und das ganze in einem begleiteten Versuch mit Gruppe und Diskussion. sie werden also auch lernen können, dass es andere nicht schaffen und das man nicht so alleine ist. Und sie können sich nicht ganz so in die Tasche lügen, wie bei den Saufstrategien, die man sich so im alltag zurechtgelegt hat.



Das klingt einleuchtend, und man möchte es am liebsten glauben.
Ich selbst wäre niemals in eine solche Gruppe gegangen. Denn als ich noch das kontrollierte Trinken hätte lernen können, hätte ich da keinen Bock drauf gehabt. Denn richtiges Trinken war mir zu dem Zeitpunkt sympathischer.
Ich hatte auch immer den Gedanken im Hinterkopf: Helena - wenn Du das irgendwann mal nicht mehr kannst, dann hörst Du richtig auf. Und irgendwie wußte ich immer, daß es darauf hinauslaufen wird.
Weswegen habe ich denn getrunken?
Wegen des Geschmacks? Sicher auch.
Aber hauptsächlich doch, um stoned auf Wolke sieben zu schweben.
Da wäre mir Herr Körkel oder Knörkel oder wie er nun heißt, wie ein Spielverderber vorgekommen.
Kontrolliertes Trinken ist für mich ein Widerspruch in sich. Da liest man die Qual und die Anstrengung förmlich heraus, die dazu benötigt werden.

Wer immer gern getrunken hat, der will in Zukunft nicht vornehm am Glas nippen - damit ist ihm nicht geholfen. Die Wende muß im Kopf passieren.

Und dazu bedarf es Abstinenz - finde ich.
Aber ich kann natürlich nicht grundsätzlich von mir auf andere schließen. Es mag wirklich sein, daß der eine oder andere den Schritt in so eine Gruppe eher wagt, als zu den AAs.
An dem Erfolg habe ich aber meine Zweifel.
Als erster Schritt für Gruppenbesuche, sozusagen, um die erste Hemmung zu nehmen, bevor man bei den AAs landet, mag es eine Alternative sein.

Vorgruppe zur Gruppe, hi hi!

Grüße
(bin wohl heute der große Editator, hi hi hi)
[f1][ Editiert von Ameise am: 21.11.2003 16:54 ][/f]

[f1][ Editiert von Ameise am: 21.11.2003 17:27 ][/f]

[f1][ Editiert von Ameise am: 21.11.2003 17:35 ][/f]


Jarjar Offline




Beiträge: 117

21.11.2003 18:09
#41 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hallo an alle, hallo Solgar,

hihi, Solgar, in einem muss ich dir Recht geben, nämlich darin dass die meisten Alkoholiker so schön reflexartig mit Verdammnis auf den Namen Körkel und ganz besonders auf das Wort KT reagieren. Erwischt.
Nur warum reagieren wir so reflexartig ? Ganz einfach, weil das Wort Kontrolliertes Trinken in der Welt eines Alkoholikers eben nichts mehr zu suchen hat. Weil die Erkenntnis, dass man Alkoholiker ist und damit auch mit kontrolliertem Trinken nix mehr ist, gehört wohl zum schwersten, was man realisieren muss, wenn man die Krankheit als solche lernt zu akzeptieren. Wenn es wie bei dir zur Erkenntnis beiträgt, dass es eben nicht klappt, dann ist das wirklich ein echter Erfolg. Aber das ist nicht das, was im ersten Step beim KT versprochen wird. Ich kann jedenfalls nirgens lesen: KT, Ihr Weg zur Abstinenz.
Zum zweiten wird in der Werbung für KT eine grosse Erwartungshaltung geweckt, die eben bei den meisten nicht zu erfüllen ist. Dass nirgens behauptet wird, dass KT etwas für Alkoholiker ist, ist unbestritten. Das hat Herr Körkel wirklich nie behauptet. Mad sein, dass ich zu viel zwischen den Zeilen lese, aber zu meiner nassen Zeit hätte ich genau das in die Werbung hineininterpretiert.

Um noch mal zum Grund dieses Threads zu kommen: Andere Wege der Therapie. Ich habe ja eine so genannte Kurzzeittherapie gemacht, die "nur" 12 Wochen gedauert hat. Für mich war ja bis jetzt dieses komprimierte Programm zumindest bis heute die richtige Lösung. Das bedeutet doch auch, dass in den klassischen Therapiezentren auch permanent nach neuen Therapieformen gesucht wird. Durch die KZT kann eben nebenbei auch Geld gespart werden. Was die Kosten, die für diese Therapie aufgelaufen sind, habe ich übrigens ganz und gar kein schlechtes Gewissen. Ich glaub ich habe vorher an Papa Staat mehr als genug Alkoholsteuer gezahlt, und da hatte niemand etwas dagegen. (Ja Ja, ich weis, der Vergleich hinkt furchtbar und ist ganz und gar nicht korrekt.:grins2


Sternfaenger Offline



Beiträge: 81

21.11.2003 18:17
#42 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hi Jarjar,

hat zwar mit dem eigentlichen Thema garnichts zu tun, aber ich möchte trotzdem mal eine kleine Frage stellen.
Sind 12 Wochen noch KZT, ich dachte immer KZT wären so 6-8 Wochen und LZT so ca.12-16 Wochen und nach oben offen?

Interessiert mich einfach mal.

Sorry an alle,ich weiß es paßt hier nicht.


Jarjar Offline




Beiträge: 117

21.11.2003 19:10
#43 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hallo Sternfaenger,

12 Wochen sind noch KZT, richtig muss es aber heißen 8 Wochen, bei mir kamen dann noch 4 Wochen Verlängerung hinzu, so sind es dann 12 Wochen geworden. Dabei kommt es aber glaub ich ganz auf die Klinik an, wie das Programm eben gestrickt ist. Und, reden wir mal wieder von Geld, ob die Verlängerung vom Träger der Maßnahme bewilligt wird. Die Verlängerung muss dann ärztlich begründet sein.
Aber ich denke, dass deine Frage eigentlich noch zum Thema gehört. Alternative Therapieformen. Eine Verkürzung der Therapiezeit kann doch schon ein wichtiger Ansatz zu neuen Formen der Therapie sein. Es wird hier oft das Argument gebraucht, dass eine LZT einen zu großen Einschnitt in das Leben darstellt, weil einfach die Zeit zu lange ist. Individuell auf die Situation des einzelnen einzugehen, und ihm die Zeit im Biotop Klinik zu geben, die er wirklich braucht, ist doch ein wesentlicher Ansatz, die Therapieformen anzupassen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass eine Kombination aus Superkurzer KZT (vielleicht 4 Wochen) und eine anschliesende ambulante Therapie eine Möglichkeit sein könnte.
Was ich eigentlich als schlimm empfunden habe, und ich glaube das geht vielen so, ist das Loch in das man nach der stationären Therapie fallen kann. Der gute Hinweis auf eine SHG ist zwar schön, hat bei mir aber eigentlich nicht so toll angeschlagen, weil ich mich mit den Gruppen leider doch sehr schwer getan habe.


Kurzer Nachtrag: Hab gerade auf der Klinikseite nachgeschaut: ´Standard ist jetzt 6 Wochen mit der Möglichkeit 2 Wochen zu verlängern. Da hab ich mich wohl etwas lange dort rumgedrückt.[f1][ Editiert von Jarjar am: 21.11.2003 19:27 ][/f]


Sternfaenger Offline



Beiträge: 81

21.11.2003 19:34
#44 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hi Jarjar,
das fände ich auch eine super Lösung, daß man es vorher vielleicht garnicht festsetzt und es dann individuell entscheidet, wenn derjenige dort ist, was für ihn das beste ist.
Was war denn für dich genau so schwierig, als du aus der Therapie zurückkamst?
Wieder in die gewohnte Umgebung zurück zu kommen in der dich alles daran erinnert was mal war?
Die ganzen Leute wieder um dich zu haben, die trinken?
Würde mich mal interessieren, meine Freundin ist nämlich gerade in der LZT, vielleicht kann ich mich dann etwas einstellen auf das was kommt, oder nachvollziehen, wie es ihr vielleicht geht.
Wäre echt klasse von dir.

Liebe Grüße


Solgar ( gelöscht )
Beiträge:

21.11.2003 21:15
#45 RE: Sinn oder Unsinn? Andere Wege zum trockenwerden? Zitat · Antworten

Hi Zusammen,

sorry, aber ich kann dabei nicht so ganz ruhig zulesen

Um vorweg was klarzustellen: Liebe Alkoholiker, lasst bitte die Finger vom Kontrollierten Trinken. Es bringt Euch nix und wirft Euch um Jahre zurück. Das ist kein Spass oder schwarzer Humor, sondern ernst gemeint.

und nochwas vorweg : Liebe mitleser die Ihr denkt Ihr habt vielleicht oder habt kein oder habt nur ein kleines oder habt nix mit uns gemeinsam : probiert es aus, probiert es aber ehrlich aus und ihr werdet feststellen was für ein Problem Ihr wirklich habt (oder vielleicht auch nicht).

So, das ist jetzt gesagt.

Aber ich wiederhole es nochmal. Das KT richtet sich nicht an Menschen die sich schon als Alkoholiker erkannt haben. Es hat ne ganz andere Zielgruppe. Ich war vor 2 Jahren noch nicht soweit meine Krankheit erkannt zu haben. In meiner KT "Versuchskarnickelgruppe" war : Ein Personalchef, ein Zeitungsverleger, ein Niederlassungsleiter eines Handelsbetriebes, ein Leiter eines Versicherungsbüros, ein Busfahrer eines Fussballvereines.

So, alles Menschen denen man nicht die geringste Schwäche anmerkt bzw die so ziemlich alles erreicht haben (zumindest aus nem beschränktem Blickwinkel)

Alles Menschen denen Ihr Alkoholkonsum nicht mehr so ganz geheuer war (ob aus eigener Initiative oder aus der Initiative der Angehörigen heraus kann ich nicht beurteilen) die aber nie zur AA oder zum Kreutzbund oder den Guttemplern oder zu sonstwem gegangen wären. Sie waren ja keine Alkoholiker (zumindest aus Ihrem damaligen empfinden)

Von diesen Menschen hat es einer geschafft kontrolliert zu trinken. Scheiß Quote.........

2 davon sind immernoch in ambulanter Therapie, aber trocken, 1 verschollen (wahrscheinlich trinkt er noch)

So, warum sollte man sich verschliessen vor anderen Möglichkeiten. Muss jeder zur AA oder zu LZT rennen und sagen : JA, ich bin Alkoholiker helft mir.

Ich sehe das KT als Weg zur Selbsterkenntnis und dafür fand ich es sehr gut. Und das Geld das es gekostet hat hab ich mir in dem 1/4 Jahr wo ich es schafte kontrolliert zu trinken wieder eingespart

Mich stört nicht die Kritik die ihr anbringt, klar gibt es den einen oder anderen Alkoholiker der wegen des KT wieder das Trinken angefangen hat. Sorry, aber glaubt Ihr das ?? Ich habe wegen so vielen Gründen wieder getrunken, wenn ich die alle verteufeln würde müsste ich mein Umfeld komplett erschiessen.

Sind das nicht Ausreden ?? Sucht man diese Ausreden nicht ??

Mag man kein kontrolliertes Trinken weil man es selbst nicht kann ? Aber darum geht es doch garnicht. Es geht darum Menschen an Therapieformen heranzuführen die noch nicht so weit sind. Will man das verteufeln ?

So, jetzt hab ich wieder mal genug getippselt und sage gut nacht.

Gruss Solgar

PS: Ich war gerade beim Chinesen und hab da nen Glückskes. Es steht drin ......Wenn Sie beständig geben werden Sie ständig haben.......Hmmmmmm was soll man mit dem Spruch anfangen......nachdenk.....
[f1][ Editiert von Solgar am: 21.11.2003 21:18 ][/f]


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