Ich bin aus einem Thread nicht mehr schlau geworden, indem Sinn über seine besondere Art, trocken zu werden (Viel Sport, wenn ich das richtig verstanden habe) geredet hat. Dort war so viel durcheinander, dass ich das Thema doch noch mal gerne woanders aufnehmen würde (auch wenn es bereits woanders bereits diskutiert wurde).
Ich möchte nicht so gerne die spezielle Art von Sinn diskutieren, für mich klingt das so ein wenig nach Suchtverlagerung unter der besonderen Motivation, es den anderen Trockenen zu beweisen, das die alles falsch machen.
Mich interessieren andere Fragen (was keineswegs heißt, Sinn soll nicht mitreden).
Ich persönlich habe keine Therapie gemacht, weil das zu mir und meiner persönlichen Struktur so gar nicht passte (ich mußte mir meine ewige Revolte vornehmen und das wäre in so einer Einrichtung bestimmt nach hinten losgegangen.) Wenn mich jetzt aber jemand fragt sage ich ihm immer: nutze das Angebot und empfehle also einen ganz anderen Weg als meinen.
Wieviel Sinn macht Therapie? Ist eine Rückfallquote von 50 % ein gutes Ergebnis? Ist es sinnvoll tatsächlich über 12-16 Wochen aus dem normalen Umfeld rauszugehen? Es gibt ja den Suchtforscher Körkel, der anmahnt, die "Therapie-Industrie" so nennt er das glaube ich, solle durch ambulante Vor-Ort-Hilfe ersetzt werden, in denen die Trockenen eine viel größere Rolle spielen.
Sind wir tatsächlich in der Falle, dass wir auf Suchtprobleme immer nur mit dem gleichen Mantra reagieren, machen wir uns das Leben etwa zu schwer?
die Käseglocke der Klinik soll dich ja aber eigentlich weniger vom saufen abhalten, als von störenden Einflüssen von anderen, die dich von Dir selber ablenken. wenn Du zweimla unter Belastung wieder anfängst, dann ist in der Therapie wohl nicht alles ganz glatt gelaufen. Zu mir hat mal eine Therapeutin im Entzug gesagt: Sie sind einfach noch nicht zu weit, was mich damals sehr bekräftigt hat, keine Therapie zu machen. Wenn man erst therapierbar ist, wenn man selber die Entscheidung schon hundertprozentig getroffen hat, dann weiß ich nicht mehr wofür man dann noch so lange Therapie benötigt. Und andere Leute sind vielleicht etwas zu anstrengend für den geregelten Betrieb. Die Therapeutin irrte übrigens: ich bin seither trocken. Merryl
ich habe das Folgende gelesen, kann es aber gar nicht glauben.
ZitatUnter der Käseglocke einer Klinik habe ich kein Problem, trocken zu bleiben. Bei meinen zwei "Zwangsheimfahrten" bin ich abgestürzt.
Was bist du eigentlich für ein Jammerlappen? Alles und jedes oder jeder ist schuld, nur du nicht. Jetzt machst du schon die Heimfahrten während der LZT, die übrigens therapeutisch sehr sinnvoll sind, dafür verantwortlich, dass du wieder angefangen hast zu saufen. Ich kann gar nicht so viel kotzen, wie ich müßte, wenn ich sowas lese. Aber der Höhepunkt ist ja sowieso folgender Satz:
ZitatTherapieindustrie - ja - an der Klinik steht ein Schild - Aktiengesellschaft.
Was bitte schön ist daran verkehrt, wenn eine Klinik als AG firmiert? Es sollte auch dir mal langsam auffallen, dass in Deutschland ergebnisorientiert gearbeitet wird.Hier stellt sich doch wohl überhaupt nicht die Frage welche Rechtsform die Klinik hat, sondern welche Ergebnisse sie vorzuweisen hat. Und in deinem speziellen Fall gibt es wohl noch keine Therapieform, die erfolgreich sein kann. Solange du hier in erster Linie mit coolen Clint Eastwood-Sprüchen brillierst und immer wieder Andere für dein Versagen verantwortlich machst, solange wirst du nichts, aber auch gar nichts ändern.
ZitatÜbrigens - im letzten Jahr war ich 6 Monate trocken - ohne alles.:zwinker1
Und warum bist du es nicht geblieben?
Es ist mir übrigens scheißegal, wenn hier jetzt wieder einige anfangen rumzuheulen, weil ich dich jetzt so massiv angegriffen habe, aber wenn ich deine Posts lese, dann schwillt mir so heftig der Kamm, dass ich das rauslassen muß. Wenn du nicht deine komplette Einstellung änderst und zwar sofort, dann wette ich, dass du spätestens in 2 Monaten wieder anfängst zu saufen.
Was ist denn daran pervers? Entscheidend ist doch wohl, das es den Kranken hilft. Und das diese Häuser bei Patienten, die wollen, Erfolg haben, ist ja wohl unstrittig.
In einem Punkt hast du recht. Natürlich habe ich Angst. Und diese Angst ist es auch, die mich davor schützt, mit dieser Krankheit sorglos um zu gehen.Es wäre schön, wenn du auch Angst hättest. Aber dazu gehört auch der unbedingte Willen, etwas zu verändern.
Angst hab ich seit Montag, dem ersten Tag nach dem Mega absturz. Da dachte ich für eine halbe Stunde - nun ist es aus.
So - noch mal zu pervers. Der Staat kassiert Alkohol- und Tabaksteuer - nicht zu knapp. Hält aber keinen Süchtigen ab. Die Beitragszahlergemeinschaft die Behandlungskosten - die viel höher sind - Nicht pervers?
Hmmm, ich fand die Art, wie Bernd über seinen Alkoholismus spricht, auch etwas sorgenlos, aber das sollte eigentlich nicht der Gegenstand dieses Threads werden. Meine Idee war es doch gerade, einen neuen aufzumachen, der sich ein wenig von akute Hilfe entfernt. Das Thema finde ich nämlich sehr interessant. Merryl
ZitatGepostet von Bernd48 So - noch mal zu pervers. Der Staat kassiert Alkohol- und Tabaksteuer - nicht zu knapp. Hält aber keinen Süchtigen ab.
Au weia Bernd , wenn du das als Argument aufführst, wieso verklagst du nicht einfach den Staat ? Denn der ist ja wohl an deinem Zustand schuld ?
Die Damen und Herren unabhängige Richter werden dir dann evtl. in ihrem Richterspruch erklären, wieso ganz alleine du "schuld" an deiner Sauferei bist.
Wenn du diesen Prozess gegen den Vater Staat dann verloren hast, kannst du in die nächste Instanz gehen. Das wird sicher schwierig werden, ich weiss es zwar nicht genau, aber in denke, Gott hat noch niemand verklagt .
Nun nervt mich die Bernd-Bemutterung aber ganz gewaltig. Läuft da was im Hintergrund, was ich nicht verstehe? Ich mache einen Thread zum Sinn und Unsinn von Therapie auf und ihr diskutiert die Tabaksteuer? Hmpf.... Merryl
ich würde ja gerne mitreden, aber kann ich das wirklich? Ich bin gerade mal 46 Tage trocken. Mein Weg trocken zu werden war folgender: Ich habe einfach aufgehört zu trinken
Wir können natürlich darüber diskutieren, welche Wege es gibt, trocken zu werden, aber mit Sicherheit gibt es nicht den "Richtigen Weg". Hängt wohl auch ganz davon ab, wie stark man schon drinhing...vielleicht bin ich mit meinem Liter Rotwein *sabber* pro Tag nicht ganz so schlimm abhängig wie manch andere Alkoholiker...keine Ahnung.
Ich denke einfach, es muss im Kopf Klick machen, man muss es wirklich wollen und bereit dafür sein. Dann ist es nur eine Frage der Intelligenz
Ach, ich kann irgendwie nicht richtig Ernst sein...stellt euch vor, ich habe mich gerade heute neu verliebt! Und schon heute Abend werde ich mit ihm ausgehen, er hat mich eingeladen. Ich bin aufgeregt wie ein kleines Kind, ich hätte niemals gedacht, dass es so schnell gehen kann....
Ach Merryl, jetzt weiche auch ich vom Thema ab. Tschuldige.