Auch mich hat natürlich dein post betroffen gemacht. Aber ich glaube dennoch, man sollte unbedingt - ich MUSS das - die Trinkgründe einerseits und das Trinken andererseits auseinander klamüsern. Weil das trinken bei mir Suchtcharakter hat. Und meine seelische Lage noch schlimmer macht, auch weil ich mir dann sehr leid tue. Und ich keine Möglichkeit habe, mich in irgendeiner vernünftigen Art mit meinen Problemen auseinanders setzen kann, und im Sumpf stecken bleibe. So jedenfalls geht es mir. Ich glaube Steffi, ohne eine gute, womöglich sehr langwierige fachliche Therapie ( nicht nur wegen der Trinkerei) und trocken kommst du da sehr schwer wieder heraus. Ich möchte dir hier natürlich nicht sagen, was du zu tun und zu lassen hast, aber ich glaube daran, das das Angehen der Alkoholproblematik eine unbedingte Voraussetzung dafür ist, so das du dann all deine anderen Probleme angehen kannst.
Steffi, schön, von dir zu hören. Dein Posting macht auch mich betroffen und trotzdem hat es was gutes.Das du es jetzt ausgesprochen hast,halte ich für einen der größten Schritte auf deinem Weg.und mutig. Ich wünsche dir alles, was du dir wünschst. Das,was du willst,schaffst du auch. Ich glaube an dich! Liebe Grüsse Manuela
dein letzter Beitrag klingt ganz anders, wie die vorhergehenden. Es hört sich an, als ob du dich nun wirklich anfängst mit der Realität, wie sie nun mal ist, auseinanderzusetzen. Du hast meine volle Bewunderung dafür , da ich weiß, wie anstrengend das ist.
Sehr gut, dass du offen gesprochen hast, denn das ist deine Vergangeheit, die zu dir gehört und dafür brauchst du dich nicht zu schämen und du musst auch lernen damit umzugehen. Ich weiß wovon du sprichst - ich bin noch nicht ganz so weit wie du. Ich bin jetzt 37 und ich fange gerade erst an, mich mit peinlichem und verletzendem aus vergangenen Zeiten auseinanderzusetzen. Ich habe das jahrelang überhaupt nicht an mich rangelassen.
Aber ich glaube inzwischen auch, dass es sein muss, damit man mit sich selbst ins reine kommen kann und dann keinen Alkohol mehr braucht, um nichts mehr zu spüren oder sich von diversen Gefühlen wegtrinken zu können.
Ich hoffe sehr, dass es auch bei mir irgendwann mit der LZT klappt. Letzte Woche hat mein Suchtberater den Antrag für eine Suchtklinik (auch nur für Frauen) endlich rausgeschickt.
Ich würde mich freuen, wenn ich wieder etwas von dir lesen könnte. Mach weiter, ich glaube, dass ist jetzt eine ganz wichtige Phase, dein Leben zu verändern, zu erreichen, dass es dir gut geht.
Lass´dich von Stimmungstiefs, die beim aufarbeiten von solch schlechten Erfahrungen sicher öfter wieder aufkommen werden, nicht entmutigen - ich bin überzeugt, es wird immer weniger. Du schaffst das
hallo Steffi, ich bin doch schon ein relativ langjähriger Mensch, und ahne wie dir so ist. Als Vergleich: "unsere" Trödelheike hier war ebenso zwischen 7 und 13 missbraucht vom eigenen Großvater (wie bereits ihre Mutter). Da wurde sie mit 14 magesüchtig, agressiv, soff, nahm vieles "Zeug" und so, riss aus von zuhause, echt auf Trebe, bekam auch schizoaffektive Schübe . Ich habe sie manchmal einfach umarmt, wenn sie geweint hat (und normalerweise war sie ein harter Knochen, die auch Männer verprügelte). Und so umarme ich auch dich jetzt, Max
Biene,Beachen:ich freu mich ,das ihr mich nun besser versteht,habe mich aber auch etwas oberflächig ausgedrückt,Macht der Gewohnheit.
Joosie:ich drücke Dir fest die Daumen für die LZ,denn ein besseren Anfang kann ich mir nicht vorstellen.Ich werde mich jetzt schon drum kümmern ab April eine Psychotherapie weiterzumachen.Und es gibt eine Frauengruppe,die ich in der Entwöhnung kennengelernt habe.
Mir geht es seid gestern nicht so gut,da es in der Gruppentherapie sehr an meine Substanz ging. Kann ich überhaupt lieben? Ich weiß hundertprozent ,das ich meine Kinder liebe aber dann verliessen sie mich.Das hat in mir sehr schlechte Gefühle verursacht.(schlechtes Gewissen,Fragen ,wie bin ich kalt und egoistisch villeicht auch berechnent...) Dann in der Nacht vom Alk geträumt,das macht mich gereizt. Aber es verursacht keinen Rückfall(gedanklich schon),ich kämpfe im Moment von Stunde zu Stunde. Heute Abend werde ich mich mit Sauna ablenken und Bitter Lemmon in mich reinschütten. Morgen ist ein neuer Tag .
Lieben Gruß,und Danke für das Mutmachen,es hilft mir sehr mit Euch Kontakt zu haben.
Du bist weder kalt,noch egoistisch,noch berechnend. Diese Gefühle,mit denen Du Dich rumschlägst,kenne ich. Auch ich hatte sehr grosse Probleme,bevor ich einen Menschen an mich ranlassen konnte. Als ich meinen jetzigen Mann kennengelernt habe,der als allererster Mensch überhaupt mich so akzeptiert hat wie ich bin,habe ich mir als erstes eine nagelneue Neurodermitis zugelegt und habe dann angefangen,so richtig systematisch zu saufen. Auch ich dachte in völlig nüchternen Momenten oft,ich sei gar nicht fähig zu lieben,aber mit der Abstinenz sind auch meine gefrorenen Gefühle aufgetaut. Restlos alle,auch die Bösen und schliesslich habe ich festgestellt,dass ich noch weit liebevoller als viele andere Menschen bin. Nur das wollte ich ja auf jeden Fall vorher verstecken,meine Liebe und die damit verbundene Verletzlichkeit. Nur Mut,geh durch diese Hölle und danach kannst Du sicher sein,wirst Du einen völlig anderen Menschen in Dir entdecken. Nämlich den,den Du im Moment noch zu schützen versuchst. Versuch die Kleine hervorzuholen und ihr zu zeigen,dass der Schrecken vorüber ist und ihre Welt nun sicher,denn sie hat ja nun auch eine "Grosse" Beschützerin. Dann wird auch das Wort "Liebe" für sie eine völlig neue Bedeutung annehmen.
jetzt ist die Zeit gekommen, herauszufinden wer und wie du wirklich bist! Trau dich nur, ich bin genau wie Sabine überzeugt, dass du einen ausgesprochen liebenswerten Menschen vorfinden wirst - mit Schwächen, mit Stärken - und auf jeden Fall jemanden, gegen den man gar nicht kämpfen muss.
Das "Nähe-Distanz-Problem", wie es so schön heißt, ist auch bei mir ziemlich ausgeprägt. Mich einerseits nicht(rechtzeitig) abgrenzen oder wehren können, wenn ich etwas nicht möchte oder es mir zuviel wird und andererseits die, die ich liebe, auf Abstand halten und zurückweisen, weil ich mich manchmal selbst kaum ertragen kann.
Tja, auf jeden Fall habe ich für mich festgestellt, dass der Saufdruck eigentlich kein schlechtes Zeichen sein muss. Er kann auch bedeuten, dass man sich mit einem schwierigen Knackpunkt auseinandersetzt, vor dem man aus Gewohnheit gerne wieder flüchten würde und wenn man dann dem Saufdruck nicht nachgibt, dann hat man echt wieder einen Riesen-Entwicklungsschritt gemacht. Davon bin ich überzeugt!
Es wird ein hartes Stück Arbeit und manchmal mag´ man es vielleicht gar nicht mehr aushalten wollen, weil so viele schlechte Gefühle hochkommen. Ich glaube aber auch, dass dies der einzige Weg ist mit sich ins Reine zu kommen und ein zufriedener und realistischer Mensch zu werden. Die "Sauftherapie" haben wir ja nun schon jahrzehnte angewandt - ohne Erfolg und mit viel Leiden dabei. Mal ehrlich, so eine Art der Therapie mit diesen ganzen Nebenwirkungen würdest du doch den Ärzten normalerweise vor die Füße werfen, oder?!
Aus diesem Grund, bin ich bereit mich einzulassen, wenn es auch hart wird oder ich mich ganz jämmerlich fühle. Die Chance, dass ich mich dauerhaft besser fühlen werde, ist 1000 zu 1 mindestens...
Bleib tapfer! Ich bin mir ganz sicher, dass es sich lohnt und in ein paar Monaten wirst du drüber lachen und sagen, warum hab´ich das nur nicht eher schon gemacht
liebe Gaby und Roswitha, ihr macht mir echt Mut.Heute war ich das erste Mal in der Indikationsgruppe Mißbrauch.Habe nur geheult und das zeitweise auftretende Schweigen war für mich unerträglich. Nachdem ich schon einige Seiten über das innere Kind gelesen habe,hatte ich wirklich das Gefühl ,es ist das innere Kind was weint(und es hatte das Recht zu weinen).
Nach Meditation und Qi Gong hatte ich mich einigermaßen unter Kontrolle.Vor Jahren habe ich eine Psychoth. gemacht,aber da trank ich noch,jetzt weiß ich warum sie nicht geholfen hat. Nachdem ich vorhin 2 Kostüme für 2 meiner Kinder bei Aldi ergattert habe geht es mir besser.Samstag bis Sonntag bin ich zu Hause.Ich freu mich wie ein kleines Kind.Ich melde mich dann von zu Hause wieder.
(kennt Ihr gute Bücher zum Thema Missbrauch?)
Ich wünsche Euch und allen anderen alles Liebe und Kraft. Gruß Steffi
schön,dass Du aus Dir herauskommen kannst,zumindest schon mal etwas. Also,Bücher zum Thema Missbrauch kenne ich konkret nicht,kann Dir aber eine ganz tolle Autorin empfehlen,die dieses Thema am eigenen Leibe erfahren hat:Louise L. Hay.
Bei Amazon findest Du reihenweise Bücher von Ihr und sie hat auch mir geholfen,die Welt mit völlig neuen Augen zu betrachten.
Was Dir momentan aber auch ganz bestimmt helfen würde,wäre,wenn Du Dein Kind mal ein wenig verwöhnen würdest. Damit habe ich auch im Laufe des letzten Jahres ganz konkret angefangen und letztens in der Weihnachtszeit sah unser Haus aus wie ein Hexenhäuschen,so richtig romantisch mit allen möglichen Wichten,Elfen,Trollen und Zaubereren,dazu noch das ganze Grünzeug,also ich hab mich sauwohl gefühlt.Als ich dazu noch feste Kekse gebacken habe mit viel Zuckerstreussel kam ich mir manchmal vor wie ein kleines Kind...Andere würden sagen Kitsch...
Steffi,sei dankbar,dass Du durch Deine Kinder die Möglichkeit hast,Dir nochmal eine ganz eigene Kindheit zu basteln. Der Kleinen in Dir ist es egal,ob wir nun im Jahre 2004 oder sonstwo sind.Hauptsache sie fühlt sich wohl.
Weisst Du,meine Kindheit war damals mit sieben vorbei,als mein Vater starb und mich und meinen Bruder mit einer völlig neurotischen Mutter zurückließ.Das Wort spielen gab es für mich nie,schon freiwillig.Ich versuchte durch Leistung,die Trinkerei und Pillenwerferei meiner Mutter zu kompensieren. Ich war mein ganzes Leben nur auf Leistung bedacht,habe meine Persönlichkeit immer über Haben und Tun definiert. Nun fange ich endlich auch an einfach mal zu Sein.
Und denk dran,es nützt heute niemanden,wenn Du in Deinem Kummer steckenbleibst,weder Dir,noch Deinem Mann und schon mal gar nicht Deinen Kindern. Du hast sie bekommen,weil Du auch ein Stück weit Deine Seele heilen wolltest,nutz die Chance. Werd gesund und nimm das Positive mit in die Zukunft.Durch Dich werden sie niemals Opfer werden.Dafür wirst und kannst Du sorgen,denn ich denke mal,dass Du besonders feine Antennen hast und solche Zeichen nicht übersehen würdest.
Und dann haben sie auch eine taffe Mutter,falls sie in Zukunft auf die Idee kommen sollten,ebenfalls Drogen zu nehmen oder Alk.Dich wird man nicht so leicht hinters Licht führen können.
Willst Du diesem Menschen denn wirklich noch Macht über Euer Leben einräumen??? Reicht es denn nicht,dass er Deine Kindheit zerstört hat??? Wenn Du nicht die Kurve kratzt und diesem Menschen nun endgültig den Stinkefinger zeigst,wird dieser Mensch nun auch noch Deine Familie zerstören.
Ich denke mal,es reicht nun.Er hat zwar Deinen Körper missbraucht,aber lass um Deiner Kinder und Deines Mannes Willen nicht zu,dass er Deine Seele auch noch endgültig kaputtmacht.
Du hast die Wahl,wie Du damit umgehst. Du könntest Dein Leben lang Opfer bleiben,wenn Du Dich dafür entscheidest. Aber wenn Du Dir nun sagst,dass diese Zeit nun für immer vorbei ist und dass Dir nie wieder jemand so wehtun wird,dann entscheidest Du Dich für ein autonomes Leben ohne die Schatten der Vergangenheit. Zu ändern ist es leider nicht mehr,versuch es irgendwann im Laufe der nächsten Zeit nur zu akzeptieren und dann abzuhaken....irgendwann.
Das schaffst Du,davon bin ich felsenfest überzeugt.
Und versuch Dich vielleicht davon zu distanzieren,DAS war eine Erfahrung,das warst nicht Du,es hat mit Dir selbst nichts zutun.
Ich habe auch Gewalt am eigenen Leibe erfahren,auch von der übelsten Sorte und ich bin genauso vorgegangen. Ich habe mich oft in Gedanken mit dem Typen unterhalten und ihm gesagt,dass er mich nun kreuzweise kann und dass ich nicht zulassen werde,dass er sich noch in die restlichen Bereiche meines Lebens einfiltriert.....
ich möchte mich den mutmachenden Worten von Roswitha (nein, nicht Sabine:zwinker1 anschließen. Roswitha, man merkt, dass du dich schon sehr auseinandergesetzt hast, mit dem was war und wie man damit umgehen kann. Ich bin auch gerade dabei, aber noch eher am Anfang. Ich bin sehr verblüfft, wie ähnlich oft Kindheitserfahrungen bei (Alkohol)süchtigen sind. Meine Mutter war auch sehr neurotisch, unberechenbar, aber auch gleichzeitig sehr hilflos oft und ich habe schon als ganz kleines Mädchen mich angefangen um sie zu kümmern und mich für alles verantwortlich und schuldig zu fühlen...bei mir war der Vater zwar da, aber er nahm mich kaum wahr, da er lieber einen Jungen gehabt hätte...ich wurde erst in der Pubertät interessant für ihn...
Steffi, ich habe auch schon mal eine Psychotherapie gemacht, die nicht bzw. kaum eine Wirkung/Verbesserung bei mir gezeigt hat. Ich dachte dann damals, dass ich wahrscheinlich zu blöd dazu bin und es bei mir keinen Zweck hat. Erst jetzt, eigentlich durch dieses Forum und die Suchtberatung, weiß ich, dass ich mich nicht richtig darauf einlassen konnte, weil ich damals ja noch getrunken hatte. Jetzt schreibst du das auch! Das ist eine sehr wichtige Erkenntnis, finde ich. Das heißt ja, dass wir jetzt auf dem richtigen Weg sind
ZitatHabe nur geheult und das zeitweise auftretende Schweigen war für mich unerträglich.
ja, Steffi, dass kenne ich - so ging es mir damals fast bei jeder Therapiestunde, nur dass ich danach immer alles schön begossen und verdrängt habe. Halte es aus! Es gehört zu der Entwicklung, die dein "inneres Kind", wie Roswitha es so schön schreibt, jetzt machen muss. Ich drücke dir ganz doll, die Daumen, dass du dich weiter auf die Therapie einlässt. Ich finde, du machst schon Riesenfortschritte
Bücher zum Thema Mißbrauch kann ich dir leider keine empfehlen. Ich habe zwar einen ganzen Stapel seit Jahren zu Hause, war aber nie in der Lage sie zu lesen...vielleicht werde ich es nach der Therapie sein...oder vielleicht brauch´ich sie dann gar nicht mehr lesen
Ich wünsche dir ein tolles Familienwochenende. Bleib stark - es lohnt sich! Und falls es dir schlecht geht und du Saufdruck spürst, dann setz dich an den PC und schreib ein bißchen! Mir hat das bis jetzt immer gut geholfen.
Hallo zusammen , es tut gut zu wissen das Steffi sich bei Euch hier in diesem Forum gut aufgehoben , verstanden und sichtlich wohl fühlt . Vielen lieben Dank dafür an euch alle , die Steffi dabei helfen möchten Ihr leben wieder in den Griff zu bekommen . Morgen ist unser Wochenende (ohne große Erwartungshaltung , es soll einfach nur schön werden) !!! Die Kinder und ich freuen uns wie auf Weihnachten Steffi wiederzusehen und in unsere Arme zu schließen . In solchen Momenten und Situationen erkennt man(n) erst richtig , wie wichtig einem der Partner ist . Ich wünsche Euch allen ein schönes und zufriedenes Wochenende und vielen Dank noch einmal für Eure Unterstützung !!! Euer Rolf
es ist wirklich sehr nett von Dir, dass Du Dich hier im Forum für die Unterstützungen bedankst. Für die meisten ist eine derartige Hilfe eine Selbstverständlichkeit, weil man schliesslich auch einmal in einer solchen oder ähnlichen Situation gewesen ist und weiss, wie schwer das alles ist.
Ich wünsche Steffi und Dir jedenfalls ein wunderschönes Wochenende, so das die Erwartungshaltungen äusserst positiv erfüllt werden.