Hallo zusammen , nach langer Zeit habe ich mal wieder die möglichkeit und vor allem die nötige lust wieder etwas von mir und Steffi hören zu lassen . Unser Rechner daheim ist mal wieder defekt und deshalb schreibe ich vom Nachtdienst aus .... Um ehrlich zu sein gibt es momentan nicht´s gutes zu berichten . Seit einer guten Woche habe ich den Draht zu Steffi völlig verloren . Sie ist wiederholt rückfällig geworden (soweit ich weiß bereits das 4 oder 5 mal) . Ich habe dann letzten Mittwoch einen Anruf von Ihr erhalten in dem Sie wiedergab , das sie nach dem Rückfall erkannt habe keine Gefühle mehr für mich zu haben . Sie liebt mich nicht mehr und die Trennung möchte . Sie wollte versuchen ein Partnergespräch mit der Therapeutin für uns beide zu bekommen . Ein Gespräch wo ich schon all die Zeit hinterher bin . Schon seit Beginn der Therapie im Oktober , doch nie kam irgendetwas . Ich wollte teilhaben , ihr zur Seite stehen und helfen . Habe mich auf die Wochenenden gefreut und alles so gut wie möglich zu gestalten . Quasi von einem Wochenende auf das andere gelebt , versucht Sie zu unterstützen wo ich nur konnte und kann . Letzten Dienstag habe ich dann mit der Therapeutin telefoniert und ich habe für Freitag einen Termin für ein Partnergespräch bekommen . Seit Steffis Anruf hat sich nicht´s mehr getan , sie hat sich nicht mehr gemeldet . Heute (bzw. gestern) habe ich einen Brief von Steffi erhalten , der der ziehmlich Sachlich und trocken geschrieben ist . Klar , ich weiß das so eine Therapie eine sehr große "seeliche" Belastung ist , aber verstehen tue ich all das überhaubt nicht . Vor drei Wochen war ich mit den Kinder bei Ihr . Wir sind lange mit den Kinder spazieren gegangen , sie hat meine Hand genommen und wir haben uns angeregt & gut unterhalten . Es war ein super Wochenende !!! Und dann sowas , keine zwei Wochen später . Ich fürchte es geht zuende und unsere Beziehung steht vor dem aus . Ich bereite mich schon einmal auf das Gespräch morgen vor . Aber ich habe wenig Hoffnung das da noch etwas zu retten ist . Ich weiß das ich in all den 10 Jahren unserer Ehe auch Fehler gemacht habe , aber ich finde sie sollte mir und unseren drei Kindern eine Chance geben . Ich habe Ihr geschrieben , das wir die Therapie nicht als Ende unsere Beziehung sehen sollten , sonder als Neuanfang . Ich möchte sie davon überzeugen das ich keine Erwartungen an sie stelle , sie soll einfach nachhause kommen und zur Ruhe kommen . Ich weiß das es in Ihr bestimt auch nicht gut aussieht (das ist wohl noch Human ausgedrückt) aber momentan geht es mir echt Sche... , ich bin entäuscht und sauer zugleich ..... Ich schreibe Euch am später mehr , bis dahin alles liebe
ich kann verstehen, dass du sauer und enttäuscht bist und vor allen Dingen ratlos über das Verhalten von Steffi. Ich denke aber, dass sie durch die Therapie in einem Wandlungsprozess ist und dazu gehört auch das Aufarbeiten von Erlebnissen oder Geschehnissen, die in einer 10 jährigen Ehe nicht immer positiv waren und die sie im warsten Sinne des Wortes mit Alkohol runtergeschluckt hat. Du schreibst, dass du auch Fehler gemacht hast. Niemand ist perfekt. Leider weis ich nicht, was das für Fehler waren und du brauchst es auch nicht zu erzählen, denn es sind bestimmt sehr persönliche Dinge, die JETZT an deiner Seele nagen, und schon LANGE in Steffi`s Seele wohnen. Bei Steffi ist es so, dass jetzt Vieles aus der Vergangenheit in ihr hochkocht, was so schwer ist und wofür sie im Moment nur eine Trennung als Lösung sieht. Gleichzeitig hat sie Rückfälle, weil ihr Dinge bewußt geworden sind, die sie trotz Therapie wieder versucht runterzuschlucken. Was sie im einen Moment gut findet, ist im nächsten Moment schon wieder schlecht - eben weil sie knallhart mit "unverdauten" Problemen konfrontiert wird und jetzt versucht mit einer Trennung Abstand zu gewinnen und frei zu werden, um frei zu "verarbeiten". Ich kann keine Prognose geben, wie das Gespräch verlaufen wird oder ob es Deine Hoffnung erfüllt, dass sie heimkommt. Du darfst aber auch nicht klammern und ihr Vorwürfe machen, wie enttäuscht du über ihre Entscheidung bist. Gib ihr die Gewissheit alle Zeit zu haben, um ihre Gefühle, Verletzungen und Hoffnungen frei und in Ruhe aufzuarbeiten und zu überdenken. Diese Zeit des Nachdenkens und aufarbeiten, darfst und mußt du aber auch für dich in Anspruch nehmen, erst dann werdet ihr die Ansätze finden,um GEMEINSAM auf die Lösung eurer Probleme hinzuarbeiten oder es gibt KEIN GEMEINSAM mehr. Dafür ist oft erst mal Abstand nötig, um vielleicht wieder Nähe zu suchen.
Ich wünsche Euch Beiden zusammen mit den Kindern alles Gute.
habe ich das jetzt richtig verstanden? Sie ist 4-5 mal rückfällig geworden und das in der Therapie? Sollte das so sein, so kannst du die ganze Therapie in die Tonne kloppen. Wo gibst denn sowas, eine Therapie in der man ohne Konsequenzen saufen kann
Wenn dem so ist, so hat sie gar nichts kapiert. Sie spielt mit dir, mit den Therapeuten, mit ihrer Sucht. Und bei sowas schwillt mir ganz heftig der Kamm. Spielen kann sie mit einem Hund, aber nicht mit Menschen. Selbst ich, der davon ja überhaupt nicht betroffen ist, fühle momentan eine richtige Wut in mir.
Ich denke, es ist an der Zeit, dass du das Zepter des Handelns übernimmst. Lasse nicht mehr zu, dass sie dich dirigiert, dass sie bestimmt, wo es lang geht. Schließlich ist sie es, die eure Beziehung zerstört. Fange an, ihr die Grenzen aufzuzeigen. Ob eure Beziehung zu retten ist, dass weiß ich natürlich auch nicht. Aber eines weiß ich ganz genau. Wenn du jetzt keine Härte zeigt, so wirst du in Steffis Augen ein absolutes Weichei sein. Jede Beziehung lebt von der Achtung dem Anderen gegenüber. Und mir scheint Steffi hat die Achtung vor dir verloren. Entziehe dich ihr. Sage ihr klipp und klar, dass nicht sie alleine bestimmt, wann eure Ehe zu Ende ist, sondern auch du dir das Recht herausnimmst, etwas zu beenden, was offensichtlich nicht zu retten ist. Mir scheint, dass sie viel zu lange mit Samthandschuhen angefasst wurde. Und denke daran, dass nicht du es bist, der säuft. Die Bringschuld liegt eindeutig bei ihr. Man kann jemanden nur auffangen, in dem man ihn vorher fallen läßt.
das mit der Therapie musst Du mir auch mal genauer erklären.
Du schreibst ob Sie Dir und den Kinder vielleicht noch eine Chance gibt ??? Ich denke das steht überhaupt nicht zur Debatte. Die Frage lautet : Hat Eure Ehe überhaupt eine Chance wenn Sie das saufen nicht lässt.
Denk lieber an Dich und an die Kinder.
Ich an Deiner Stelle würde mal die Pokerkarten auspacken und ihr lieb sagen: Ja, ich glaube mein Schatz Du hast recht. Es ist besser wenn wir uns trennen da ich keine gemeinsame Zukunft für uns sehe wenn Du weiter trinkst. Aber denk dran, man kann ein Pokerspiel auch verlieren.
Mir kommt das mit der Trennung so vor als ob Sie dadurch Ihre Rückfälle runterspielen will, nach dem Motto: er kann dann nicht so auf mich einreden da ja die Trennung im Vordergund steht, nicht mein Alkoholproblem.
Aber da ich Euch nicht wirklich kenne kann ich mir auch schlecht ein Bild von Euch machen. Du kannst nur Deinen Weg gehen, Sie Ihren. Vielleicht kreutzen sich dann Eure Wege wieder.
bin hier noch nicht lange dabei, doch diese Seiten hier habe ich gelesen und sie sprechen mich an.
So wie ich verstanden habe hatte Steffi einen Missbrauch, ist Alkoholikerin und dann immer wieder Rückfälle.
Als ich vor 14 Jahren eine LZT machte kam bei mir auch das Thema Missbrauch hervor. Ich wurde auch im Alter von 3 - 9 Jahren sexuell und körperlich missbraucht. Es war für mich damals eine grosse seelische Anstrengung darüber zu reden und in der Therapie war das Thema Alkohol die Therapie und nicht der Missbrauch.
Alkohol-Therapie war für mich recht gut zu bewältigen, doch der Missbrauch der braucht Zeit - viel, viel Zeit. Irgendjemand hatt hier die Geschichte vom Pferdeflüsterer geschrieben - ich finde sie passt sehr gut.
Als ich das Thema Missbrauch anging, dachte ich es wäre besser gar nicht auf der Welt zu sein. Wenn ich da mit meinem damaligem Partner darüber reden sollte, habe ich mich fast zu Tode geschämt. Ich wollte auch nicht darüber reden, es ist ein unfassbares Gefühl von Schuld, Scham, Traurigkeit und Unfähigkeit den Schmerz zuzulassen. Es fehlen die Worte. Mit Alkohol vielleicht ja, doch nüchtern "Nein"
Gefühle kommen plötzlich, die früher gar nicht da waren. Diese Gefühle versuchte ich mit meinem Verstand zu kontrollieren, doch mit der Zeit konnte ich sie nicht mehr in eine Schublade stecken und die zu machen, sie kamen immer wieder und wieder auch heute noch. Es kam auch die Angst des Verstossenwerdens, wenn ich mit meinem Partner darüber reden sollte. Die Angst, dass ich verachtet werde, wenn auch nicht verbal, doch das Gefühl war da. Wie sollte mein Partner das verstehen, wenn ich es doch selbst nicht verstand?
Mein Partner sagte damals:"Wenn ich den erwische, bringe ich ihn um" Ich erschrak so, dass ich nie mehr mit ihm darüber sprach. Schuldig würde ich nun nochmals werden.
Du schreibst Steffi soll nach Hause kommen und sich zur Ruhe setzten oder so ähnlich. Das wird nicht klappen, leider. Ruhe wird sie keine haben, wenn sie an sich arbeiten möchte. Es braucht viel Kraft und Energie.
Als ich von der Therapie nach Haus kam, fing die Therapie erst an, denn in der Therapie wurden die ängstlichen, versteckten Schubladen nur geöffnet und angeschaut. Als ich entlassen wurde bekam ich die Diagnose "Narzistische Persönlichkeitsstörung"
Und da sas ich nun und machte mich mit meiner verletzten Kleinen auf eine lange Reise um das alles zu verstehen, zu verarbeiten, zu akzeptieren und es als einen Teil zu betrachten und aktzeptieren der zu mir gehört.
Ich und mein Kleines wollten nicht darüber reden - wir wollten es alleine auf unsere Art machen. Ich konnte in dieser Zeit keine Beziehung haben, denn meine Kraft brauchte ich für mich und auch mein Körper wehrte sich dagegen. Er war es sowieso nur mit Alkohol gewohnt.
Es ist eine immer wieder kommender Schmerz und es kommt die Frage, "Was ist nur los?" "Wo bin ich?" Auch heute noch, muss ich öfters alleine sein um mich wieder zu sammeln und zu spüren.
Ich hatte zwar keinen Rückfall während der Therapie, doch wir Frauen hatten auch 6 Wochen keinen Ausgang und keinen Kontakt zur Familie, das half dann schon, um trocken zu werden. Der Schutz war da schon besser. Doch wenn alles so offen gewesen wäre, dann hätte ich vielleicht mir auch Alkohol als Hilferuf und Schmerzhemmer geholt.
Ich wünsche Steffi, Dir und den Kindern alles gute und egal was geschieht, irgendwann, wenn auch nicht jetzt, kommt der Neuanfang. Ganz sicher.
Danke dass ich schreiben durfte doch ich habe es lang genug wieder in die Schublade gemacht und die öffnet sich im Moment wieder und möchte angeschaut werden.
Also ich frage mich gerade ernsthaft, was das fuer eine Klinik ist?? Ich habe in 1999 auch eine Langzeit gemacht, da ist man sofort bei Alkoholkonsum jeglicher Art rausgeflogen. Selbst die 75 jaehrige Oma haben sie rausgeschmissen, weil sie ein Yes-Torty gegessen hat. Das fand ich zugegebener massen etwas uebertrieben aber Rolf, Du berichtest von 5 oder mehr Rueckfaellen. Das kommt mir fast schon vor wie ein freibrief zum saufen. Sorry fuer die harten Worte aber das ist doch fuer die Katz. Nun haben die Kliniken ja verschiedene Konzepte, ich bin auch kein Verfechter der knallharten Tour. 1!!! Rueckfall kann vorkommen, wenn er dann auch vernuenftig aufgearbeitet und als Chance verstanden wird. Aber...mal im Ernst...wenn diverse Rueckfaelle keine Konsequenzen haben...dann koennte ich den ganzen laden doch nicht mehr Ernst nehmen. Wenn es schon in der Klinik nicht klappt, wie soll es dann draussen funktionieren??
Was hat diese Klinik fuer ein Konzept?? Die leutchen saufen lassen, bis sie es von selbst kapieren??
Was kapieren sie denn?? Das sie immer wieder aufgefangen werden. Steffis Worte bezueglich des Missbrauchs haben mich auch betroffen gemacht aber sie muss verstehen, dass saufen es nicht ungeschehen macht und Saufen hilft nix dabei, es macht es schlimmer. Rolf ich denke, Steffi kann sich nur alleine helfen, Du merkst ja das da alle Fuersorge deinerseits im Moment nicht hilft. Spielers Worte waren hart aber es ist was Wahres dran. Geb Dich nicht selbst auf bei der Sache Rolf. Sicher hast Du fehler gemacht in Eurer Beziehung, Stefi auch aber das Darf jetzt nicht als vorgeschoben werden, um die sauferei in den Hintergrund zu schieben.
hallo Rolf, „Aber eines weiß ich ganz genau. Wenn du jetzt keine Härte zeigt, so wirst du in Steffis Augen ein absolutes Weichei sein.“ schreibt Spieler. Da will ich jetzt auch überhaupt nichts dagegen sagen. Das würde ich als Co, also als jemand der niemals das tatsächlich Innere des Betroffenen anschauen kann, höchstens mittelbar, hochwahrscheinlich ebenso sehen. Aber spontan ging mir meine damalige Situation durch mein Gemüt: Wenn mir meinen(damalige) Frau Härte gezeigt hätte oder sowas, dann wäre ich ausb Protest schon trocken geworden, allerdings wäre ich nie wieder nach Hause gekommen. Hörst du Rolf, nie wieder! Die zur Verfügung stehende Kraft war ohnehin schon sehr gering. Mein sehr zartes Pflänzchen hätte nichtmal eine Luftzug vetragen. Ich muss mich hier Saftnase und Solgar und Lis anschließen, so unbefriedigend das für dich auch sein mag. Es zerrt an deinen Ketten, ich weiß. ich grüße dich, Max
ich kann deine Enttäuschung und deine Wut gut verstehen!
Und ich finde es auch nur allzuverständlich, dass du dir einen Neuanfang wünscht, eure Familie retten willst. Das solltest du auch weiterhin versuchen - nur vielleicht einmal auf eine andere Art wie bisher, da diese nicht funktioniert.
Du möchtest dich kümmern, mit Steffi reden, Paartherapie, schöne, stressfreie Wochenenden vorbereiten. Das ist wirklich sehr liebevoll von dir (ich wäre froh, wenn sich mein Mann mal so reinhängen würde!) - ich habe aber das Gefühl, es ist das Richtige zum falschen Zeitpunkt! Heb´dir das für später mal auf, Rolf!
Ich würde auch eher eine Chance darin sehen, was z.B. Spieler schreibt:
ZitatEntziehe dich ihr. Sage ihr klipp und klar, dass nicht sie alleine bestimmt, wann eure Ehe zu Ende ist, sondern auch du dir das Recht herausnimmst, etwas zu beenden, was offensichtlich nicht zu retten ist.
oder Solgar:
ZitatDie Frage lautet : Hat Eure Ehe überhaupt eine Chance wenn Sie das saufen nicht lässt.
Aber poker nicht nur, sondern lass´auch du dich drauf ein! Gönn´dir selbst die Chance dich nur um dich und deine Kinder zu kümmern, nicht mehr um Steffi.
Laß´sie los! Sie muss jetzt erst einmal alleine weiter gehen! Es ist ihre (vielleicht einzige) Chance! Sie fällt ja nicht, sie ist in guten Händen!
Die vielen Rückfälle in der Klinik, stimmen mich auch etwas nachdenklich, aber die Therapeuten werden einen Grund haben, warum sie sie nicht heimgeschickt haben. Mißbrauch aufzuarbeiten, ist auch wahnsinnig schwer! Es kann sein, dass sie erst mal alles und jeden hassen wird - es braucht seine Zeit!
Laß´ los jetzt, kümmere dich um deine eigenen Gefühle und die Kinder. Sei deine eigene Familie! Ich würde Steffi einen Brief zurückschreiben, dass du akzeptierst und deshalb jetzt erst mal Zeit für dich selbst brauchst.Punkt!
Ich sehe das als wirkliche Chance für euch! Aber ich habe ja auch gut reden - ich stehe ja nur Außen und muss es nicht aushalten...aus meiner Erfahrung heraus, weiß ich aber das dies die ECHTE Chance ist. Ich habe meinen Mann auch schon mal ganz losgelassen - erst dann konnte ich spüren, was ich will - es hätte auch nichts mehr sein können - oder er hätte nicht mehr wollen können...aber diese Risiken muss man eingehen, sonst sieht man irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr!
Ich wünsche dir, dass DU DICH jetzt um DICH kümmerst!
Das stimmt mich traurig, was ich da lesen muß. Aber ganz ehrlich, irgend so etwas hab´ ich erwartet.
Steffi tritt nun nüchtern an Dinge heran, die sie sonst mit dem Alkohol aushalten und verdrängen konnte. Und das sie das nicht schafft - Dinge/Gefühle - auszuhalten, zeigen ihre Rückfälle. Ich glaube auch, wie meine vorposter, das sie nur aufarbeiten und eine Therapie zulassen kann, wenn sie nicht mehr trinkt. Ich glaube weiter, das Steffi sich nicht wie andere "normal" entwickeln konnte, eine normale Sozialisation, ein normales Erwachsenwerden durchlaufen konnte. Mir ging es in gewisser Weise ähnlich, bei mir fehlt allerdings der Mißbrauch, ich hatte eine sehr unglückliche und prägende Kindheit, und ich trank auch, um vieles aushalten zu können; ich merkte bereits mit 16, wie "wohltuend" Alkohol sein kann. Nur, so blieb ich auch irgendwie auf dem Stand einer Pubertierenden, so empfand ich es im Nachhinein, als ich nicht mehr trank. Bei Steffi kommen jetzt viele Dinge zusammen, leider deckelte sie alles mit dem Trinken. Ich denke bei Steffi ist das Trinken nur ein Symptom - leider die Sucht. Da spielt natürlich irgendwann die Beziehung zu dir eine Rolle. Viel wurde bereits von meinen vorpostern angesprochen, ich möchte dir noch den Besuch einer SHG für Angehörige dringend ans Herz legen. Auch wenn das schwierig ist, dafür die Zeit zu finden mit deinem job, aber du mußt unbedingt nach dir selbst gucken, du darfst dich und dein Leben nicht abhängig machen vom Wohl und Wehe von Steffi, die kann dir im Moment nicht helfen. Im Gegenteil, sie könnte sich bedrängt fühlen.
ersteinmal recht herzlichen Dank für Eure zahlreichen Posting´s und Zusprüche . Im Grunde gibt es eigentlich nicht´s neues zu berichten . Das Paargespräch haben wir hinter uns gebracht , es ist genau so gelaufen wie ich es mir gedacht hatte . Steffi möchte die Trennung . Sie gibt an keine Liebe / Gefühle mehr für mich zu haben und wenn Sie uns noch eine Chance einräumen würde , dann verfiele Sie wieder in das alte Schema . Wer Steffi´s Postings gelesen hat , weiß das der Alkohol eigentlich nur eine Reaktion auf Ihre Kindheit gewesen ist . Ich wurde von einigen von Euch gefragt welche Fehler ich mir genau eingestehe . Nun ja , da wäre z.b. das liebe Geld . Ich habe es eigentlich nie geschafft wirklich gut damit umzugehen (was sich jedoch seit Steffis Abwesenheit gänzlich geändert hat) , Schulden haben wir beide gemacht . Sie sind nicht so hoch wie bei anderen aber dennoch .
Vieleicht habe ich auch zu sehr "geklammert" , Ihr zuwenig Freiheiten für sich selbst gelassen . Sie wirft mir vor zu Harmoniesüchtig zu sein .
Aber bitte , das sind Dinge die man vorab sagen sollte , damit man die möglichkeit hat abzustellen . Nicht erst wenn das "Kind in den Brunnen gefallen ist" . Für mich ist in einer Partnerschaft in erster Linie wichtig das man mit einander umgehen kann . D.H. miteinander reden . Sagen wenn einem etwas stört oder wenn man unzufrieden ist . Man muss sich vertrauen können , sich fallen und auffangen lassen können . Sexualität ist ein netter Beigeschmack . Aber bitte , wenn nicht dann ist es eben so . Es gibt genügend Paare wo der Mann z.b. Impotent ist oder die Frau nie möchte , deshalb trennt man sich doch nicht gleich .
Klar ist die Liebe nach 10. Jahren Ehe nicht mehr so wie ganz am Anfang . Der Alltag hat einen schneller erreicht als man glaubt . Es gibt kaum bis gar keine Momente wo man noch Schmetterlinge im Bauch bemerkt . Aber wie gesagt , ich definiere diese Liebe anders .
Wie geht es jetzt weiter mit uns ? Mittlerweile sehe ich das ganze gelassener . Wenn es nicht mehr sein soll , dann ist es halt so . Ich alleine kann nicht´s ändern . ( Will es vieleicht jetzt auch nicht mehr) Ich habe Steffi tausende Möglichkeiten aufgezählt , aber annehmen möchte Sie keine . Die Kinder werden vorerst bei mir bleiben , nicht weil ich Sie als Druckmittel einsetzen möchte oder Steffi damit eins auswischen möchte , nein . Ich denke das Steffi (so wie sie es mir auch gesagt hat) ersteinmal mit sich selbst ins reine kommen muss . Ich glaube es wäre fatal , wenn Sie in dem jetzigen Zustand allein erziehende Mutter würde . Die Kinder haben ein Alter die einem sehr viel abverlangen . Schöne wie jedoch auch echt anstrengende Dinge .
Vergangenen Dienstag war ich bei Ihr . Ganz allein ohne Kinder . Es war ein wirklich schöner Nachmittag . Wir sind Händchen haltend durch die Stadt gelaufen , haben draußen Kaffee getrunken , sind schoppen gegangen und haben uns gut unterhalten . Steffi wird am 04.Mai aus der Langzeittherapie entlassen . Sie wird (ersteinmal) wieder zu Hause einziehen . Wenn sich bis dato nicht schon wieder irgendetwas grundliegend geändert hat . Wir werden versuchen "Wohngemeinschaftlich" zusammen wohnen zu bleiben . Zum einem alleine im Interesse der Kinder , damit unsere drei süßen uns beide haben zum anderen wegen der finanziellen Situation . Wenigstens so lange , bis wir von den Schulden runter sind . Wir werden sehen wie es klappt . Wenn ich es nicht schaffen sollte meine Frau dann als eine art "sehr gute Freundin" zu aktzeptieren , muss ich dann den nächsten Schritt wählen . Sie für Ihren Teil hat diesen Part schon hinter sich gebracht . Hat sich gefühlsmäßig von mir distanziert und Ihren Ehering abgelegt .Ich weiß , das wird bestimmt nicht einfach , aber ich denke es ist eine Möglichkeit .
Aber bis zum Mai ist noch viel Wasser den Rhein runter geflossen . Als nächstes steht im April die Kommunion unserer ältesten auf dem Programm . Da wird Steffi Ihr Belastungswochenende absolvieren . 4 Tage zu Hause . Bis dahin werden wir uns wohl ersteinmal nicht sehen .
Ich könnte noch so viel schreiben , aber ich denke mit der Zeit langweile ich Euch damit zu Tode . Von Zeit zu Zeit werde ich einfach mal hier hinein schauen und mal etwas von mir bzw. uns hören lassen . Fühlt Euch alle lieb gegrüßt und bleibt Euch treu !!! Drücke Euch ganz fest die Daumen
Alles wird gut , Herzlichst Euer Rolf
[f1][ Editiert von Nachtpflegel am: 18.03.2004 16:32 ][/f]
Erst einmal vielen Dank, dass Du so unverblümt die Situation geschildert hast. Mir tut es leid für Euch, aber irgendwie war derzeit auch nicht viel mehr zu erwarten. Gib die Hoffnung nicht auf, eine Wendung zum Besseren halte ich durchaus noch für möglich. Das Schwierigste dabei ist wohl, die Geduld aufzubringen - und das bei all den Alltagssorgen.
es tut mir wirklich leid,was da im Moment bei Euch abgeht. Und langweilen tust Du uns bestimmt nicht,dafür,glaube ich,kennen wir uns schon zu gut.
Ich würde Dir jetzt erst mal empfehlen,abzuwarten.Denn es kann sein,daß die Beziehung,die Du zu Deiner Frau hattest,auch von Deiner Seite aus erlischt. Denn das was mal war,das ganze Beziehungsmuster,ist nicht mehr. Es kann aber auch sein,daß mit der Distanz ohne wenn und aber,sich eine neue Art der Beziehung auftut,auf beiden Seiten und mit Euch beiden.
Ich glaube,daß was Steffi braucht,ist im Moment einfach nur Zeit,alle Zeit der Welt. Sei gegrüsst,auch einen lieben Gruss an Steffi.Ich umarme Euch beide und wünsche Euch alles Beste.
Hallo Ihr, bin seid heut für 36 Stunden zu Hause.Rolf nutzt die Zeit um Mal auszugehen. Rückfälle hatte ich zwei.Der Rausschmiss wäre beim dritten fällig. Meine Erkenntnis ,das ich keine Beziehung mehr möchte,kam nach dem 2. Rückfall.Mir das einzugestehen (mit Hilfe der Threapeutin) war sehr schmerzvoll und hat mir den Boden unter den Füssen weggezogen.Denn ich weiss ,wie sehr ich Rolf damit verletze.Und fühle mich schon wieder schuldig (altes Gefühl ,wohlbekannt). Aber seitdem ich weiss,das ich NEIN sagen kann (was ein Missbrauchsopfer nicht gelernt hat ),zählt das Betäuben mit Alkohol nicht mehr.Ich darf auf mein Gefühl hören und es auch aussprechen.Ich muss nichts mehr SCHLUCKEN,oder aushalten. Leider kann ich Rolf den Schmerz nicht abnehmen. Ich weiss ,das ich auch co-abhängig bin ,das macht es für mich nicht leichter. Aber ich lerne mich wahrzunehmen,auch wenn es noch ein schwieriger Weg ist. Vieleicht schaffe ich es auch mich zu lieben und mich irgentwann auf Beziehung einzulassen. Ich bin kein egoistischer Mensch,dem ausser Saufen alles egal ist.Unsere Kinder sind mir sehr wichtig und ich weiss das Erziehung schwer ist,denn ich hab sie die letzten 9 1/2 Jahre erzogenDas Rolf auch sein Bier trinkt und es weiter tut möchte ich nur am Rande erwähnen.(nicht wenn ich zu Hause bin). In 4 Wochen bin ich mit Therapie fertig und meine Nachsorge ist geregelt.Es bleibt weiterhin schwirig,aber ich bin mir endlich meiner Probleme bewusst. Ich weiss nicht ob ihr mich verstehen könnt.Ich kann verstehen ,das Rolf das Opfer ist.Aber wenn ich in meiner co-abhängigkeit bleibe,werde ich auch wieder abhängig.Und das kann es nicht sein. Lieben Gruss Steffi
ich schreibe dir, da bei meiner LZT auch Missbrauch aus meinen tiefen verborgenen Verstecken hervorgeholt wurde. Doch meine LZT war in der Hauptsache für mein Alkoholproblem gedacht und Missbrauch wurde nur hervorgeholt, angeschaut und etwas darüber geredet und dann war die LZT auch schon vorbei.
Ich wollte auch keine Beziehung haben, doch auch vor meiner LZT nicht, denn bei Nähe kamm dieser Missbrauch unbewusst immer in irgendeiner anderen Art hoch und ich wäre gar nicht fähig gewesen einen Mann zu lieben, da ich den Schmerz, die Wut, die Angst, die Abwehr und die Sehnsucht in mir auf den Partner geladen hätte. Ich hatte mal ne Beziehung versucht, doch mein Partner konnte gar nichts anfangen damit und wir hatten ständig Streit und Missverständnisse.
Bitte mache dir keine Schuldgefühle, denn damit verdeckst du deine echten Gefühle, deine Wünsche und deine Sehnsucht nach Schutz, Wärme und Halt. Ich hatte auch immer Schuldgefühle - waren fast nicht mehr wegzubekommen, doch das ist beim Missbrauch so üblich, dass wir uns schuldig fühlen, obwohl wir ja die Opfer sind.
Doch das ist ja bei uns Frauen, beim Alkohol trinken am nächsten Tag auch so. Gut dass du eingesehen hast dass das Betäuben mit dem Alkohol nichts bringt, denn nun kannst du noch 4 Wochen dich um deinen Schmerz kümmern und ne Nachsorge hast du ja auch schon.
Ja du brauchst nichts mehr SCHLUCKEN - nichts mehr hinunterschlucken, sondern du darfst auf deine Gefühle hören und du darst auch auf deine Instinkte achten, denn die haben uns geholfen zu überleben
Den Schmerz von Rolf kannst du nicht abnehmen, genausowenig wie er Dir deinen Schmerz auch nicht abnehmen kann. Du brauchst deine Energie für dich, denn die benötigst du um dich in deiner wahren Natur wahrzunehmen. Du wirst entdecken, dass da noch ein verletztes Kind in dir ist, das Deine Liebe und dein Vertrauen braucht um wieder aus ihrem Versteck hervor kommen zu können und getröstet werden möchte.
Du schreibst, dass es schwierig werden wird. Bitte mache es dir nicht so schwierig - mache es langsam und achte auf dich, geh behutsam mit dir und deiner Seele um, denn dadurch bekommst du einen besseren Kontakt zu dir selbst - und später auch wieder zu einem geliebten Menschen.
Irgendwann erfüllt sich Wunsch, ein ganz erfüllter Mensch zu werden