gestern ging es mir noch so gut und heute bin ich total frustriert. Ich weiß nicht wohin mit meinem Frust - deshalb habe ich mich jetzt hier in das Forum geflüchtet, bevor schlimmeres passiert.
Was ist passiert?
Ich warte ja nun schon seit Ende Dezember mit immer mehr Herzklopfen auf eine Bestätigung der BFA, dass der Antrag für die LZT eingegangen ist. Als heute morgen wieder nichts im Briefkasten war, fasste ich meinen Mut zusammen und rief bei der BFA an. Ergebnis: es liegt ÜBERHAUPT NICHTS! von mir vor.
Mit zittrigen Knien rief ich meinen Suchtberater an, ich dachte, dass kann doch nicht sein, er hat mir doch fest versprochen, dass die Unterlagen noch vor Weihnachten an die BFA gehen. Mein Suchtberater ist in Urlaub und ich konnte nur auf Band sprechen. Für mich ein unerträglicher Zustand. Der ganze Optimismus, den ich in den letzten Wochen aufgebaut habe bröckelte in immer rasanterem Tempo zusammen. Ich musste heulen wie ein Schloßhund, konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen.
Dann rappelte ich mich auf und dachte, jetzt rufst du in der Suchtklinik an - bestimmt haben die schon meine Anmeldung und den Sozialbericht vorliegen, dann ist das mit der BFA vielleicht nur ein Versehen. Im Dezember hatte ich noch mit der Suchtklinik telefoniert und die sagten mir, dass ich mich unbedingt noch vor Weihnachten anmelden müsste, damit dass ab Februar mit einem Platz klappen könnte. Deshalb hatte ich dann nochmal im Dezember meinen Suchtberater gefragt, ob er mich auch in der Suchtklinik angemeldet hätte. Er versicherte mir, dass er das immer so machen würde und er das auch in meinem Fall gemacht hätte.
Ein Anruf in der Suchtklinik ergab: nein, ich bin weder angemeldet, noch liegen irgendwelche Unterlagen von mir vor.
Ein letzter Anruf beim Diakonischen Werk. Ich wollte die Sekretärin sprechen, die solche Anträge schreibt, um von ihr zu erfahren, was denn mit meinen Unterlagen ist. Ich musste am Telefon schon dauern heulen. Sie sagte mir, dass sie nicht nachgucken könnte, da sie Umbauarbeiten haben. Sie weiß nicht, ob mein Antrag schon geschrieben wäre, sie hätten ja so viele Anträge zu schreiben. Ich solle mich mal beruhigen.
Ich fühle mich so im Stich gelassen! So verarscht! Warum werde ich angelogen? Warum verspricht mir mein Suchtberater etwas und gibt mir nicht mal Bescheid, dass es nicht geklappt hat? Können die sich nicht vorstellen, wieviel für mich davon abhängt? Wie es ist, jeden Tag auf den Postboten zu warten und mit der Entäuschung fertig zu werden, dass wieder nichts dabei ist?
Ich könnte Schreien vor Wut!!!
Was soll ich denn jetzt tun ?
Ich sage mir immer wieder: ich habe ja die Verantwortung für mein Leben und wenn ich jetzt aufgebe, dann muss ich es mir selbst zuschreiben.
Es ist so schwer mit dieser Enttäuschung klar zu kommen!
Im Moment kann mir das ganze Diakonische Werk den Buckel runterrutschen. Ich weiß nicht, ob ich da nochmal hingehe - verarschen kann ich mich selber, dazu brauche ich nicht auch noch qualifiziertes Personal.
Is schon klar, was ich am liebsten jetzt machen würde....nein, werde ich nicht tun, damit bestrafe ich mich letztendlich selbst und nicht die, die ich gerne treffen würde.
Ich werde jetzt hier noch ein bißchen im Forum lesen - vielleicht beruhige ich mich ja wieder.
Habe mir heute kurzfristig Urlaub nehmen können - mit verheultem Gesicht und dem Flattermann den ich gerade habe, hätte ich nicht arbeiten können.
ich kann mir vorstellen, wie grauselig Du Dich jetzt fühlst, wie hintergangen. Die Menschen beim diakonischen Werk scheinen sich eher für den eigenen Urlaub zu interessieren und für Umbauten, nicht aber für Dich und das fühlt sich sicher ganz furchtbar an.
Gaby, erwarte keine Belohnung von der Gesellschaft, von den anderen, die Belohnung für deine Trockenheit kann zunächst mal nur von Dir selber kommen. Du hast Dich entschieden, trocken zu werden und es zu bleiben und bisher schaffst Du es. Das ist großartig und spektakulär, du mußt es Dir nur klar machen. Es sind jetzt die schwersten Meter die Du gehst. Du stehst vor der Frage: wie gehe ich nüchtern mit Enttäuschungen um. Richte Dich nicht nach innen, denk nicht an saufen, denke noch nicht mal daran, dich selber zu bestrafen. Wenn die sich noch nicht mal für Dich interessieren, wenn Du trocken bleibst, glaubst Du ernsthaft, es interessiert sie, wenn Du wieder trinkst? Zumindest die Dame vom Umbau wird sich denken: na da haben wir das geld ja am richtigen ende gespart.
Richte Deine wut nach draußen. Schnapp Dir den Berater, wenn er wieder aus dem Urlaub zurück ist. Renne nicht weg! Kläre das. Vielleicht gibt es eine ganz einfache Erklärung. Gehst Du in eine SHG? Dann rede mit denen und nimm zur Not jemanden Mit zu dem termin, der Dir hilft.
Halte Durch, Gaby, es ist nicht mehr so weit!
Merryl
[f1][ Editiert von Merryl am: 12.01.2004 11:40 ][/f]
da ist natürlich alles schiefgelaufen was nur irgendwie geht aber ich muss Merryl zustimmen Du wirst nun eine Zeit der Bewährung durchhalten müssen auch wenn es schwerfällt. Mein Frank würde jetzt sagen : nun erst recht den Arschlöchern gönne ich den Triumpf nicht das ich wieder anfange zu trinken. Bei Ihm hat das damals bei der Caritas auch Ewigkeiten gedauert mal waren die Unterlagen nicht zu finden , dann wusste die Seekasse von nichts aber auf einmal ging das dann ruckzuck Darauf warten die doch nur das Du wieder anfängst so nach dem Motto : haben wir doch gleich gesagt also bleibe stark auch ein alkoholkranker Mensch ist ein vollwertiger Mensch auch wenn er manchmal nicht so behandelt wird !!
Deinem sogenannten Suchtberater würde ich aber auf alle Fälle die Hammelbeine langziehen so geht das ja nun nicht momentan kannst du nichts machen (leider) bis auf eines TROCKEN BLEIBEN
Also alles gute und bleibe stark Gruß aus München *alledaumenfürdichdrück*
Und IHR Alkis, die ihr Therapien im 5 stelligen Bereich in den Arsch geschoben bekommt, um dann zu 40-90% rückfällig zu werden seit NATÜRLICH die Unschuldslämmer die den anderen nicht in die Tasche greifen!
fast auf den Tag genau vor einem Jahr stand ich da wo du jetzt bist.
Zusage das die Unterlagen noch vor Weihnachten rausgehen. Anruf bei der Beratungsstelle - Suchtberater im Urlaub - Auskunft der Geschäftsstelle, es liegt nichts im Fach, also sind die Unterlagen raus. Nach weiteren 14 Tagen Anruf bei der BfA, - Uns liegt nichts vor- Wieder Beratungsstelle, Unterlagen sind raus, aber ich schaue noch mal. Nach 10 Minuten, das war ein Versehen, die U. liegen noch bei der Fr. Doktor zur Unterschrift, aber die ist noch eine Woche im Urlaub. Ich habe in meiner Verzweifelung in das Telefon geschrieen, bin fast wahnsinnig geworden. Ich hatte meinen Teil doch auch erfüllt, seit meiner Entlassung am 23.12.03 war ich trocken. Nach drei Tagen kam dann ein Anruf von meiner Beraterin mit allen möglichen Ausreden. Meine einzige Antwort war "für euch zählt doch auch nur das Geld und nicht der Mensch". Ich war drauf und dran mir eine drönung zu verpassen, was ich aber dank guten Zuredens eines Freundes unterließ. Sein Rat: Wechsel die Beratungsstelle, was ich dann auch getan habe. Noch während dem ersten Gespräch hat man in der Suchtklinik angerufen und von da an hatte ich in der nun folgenden Wartezeit von nochmals vier Wochen fast jeden dritten Tag einen Anruf aus der Suchtklinik. Mal von der Sekretärin, mal vom Arzt mal von der Therapeutin. Es war für mich, wie sicherlich im Moment auch für dich, eine schlimme zeit, doch ich habe es bis heute nicht bereut das ich damals standhaft geblieben bin.
Du kannst dir sicher sein das ich dich vollends verstehe. Ich hoffe für dich, dass der Ausgang letztlich für dich genau so positiv verlaufen wird wie es für mich gelaufen ist.
du hast einen grossen Hass auf alkoholkranke Leute....
Schreibe doch mal über dich selbst und über das "warum". Vielleicht kann ich dich dann besser verstehen. Ich lese deine Beiträge eigentlich nur als verallgemeinernde Aussagen, als Vorurteile. Du wirfst mit Steinen um dich. Bist du sicher, dass du immer triffst? Dass du den oder die Richtige(n) triffst? Wenn ich eine Person in meiner Geschichte habe, die alkoholkrank war oder ist und die mir persönlich weh getan hat, oder noch schlimmeres, kann ich dann alle anderen in den gleichen Topf werfen? Darf ich sagen "die bösen Alkis"? Muss ich das nicht gleichsetzen mit z.B. "die bösen Raucher", "die bösen Frauen", "die bösen Politiker"? Muss ich der Gerechtigkeit willen nicht etwas weniger verallgemeinern?
Versuche mal, ein wenig Klarheit ins Dunkel zu bringen.
beim impetus faelis wäre eine Therapie allerdings zu 100 % rausgeschmissenes Geld, der ist einfach zu doof. Vielleicht ist er auch einfach neidisch, weil wir unsere Krankheit beherrschen können, er die seine hingegen nicht, wie es aussieht. Und im übrigen schreibt man das seid - vor dem NATÜRLICH - mit D wie Dussel und nicht mit T wie Trampeltier. Aber jeder so gut wie er eben kann. Max
liebe Gaby, es trifft immer die Falschen. Aus allen deinen Beiträgen lese ich die ganz tiefe Ernsthaftigkeit heraus, trocken zu bleiben. Aber bevor du dich möglicherweise in kurz(schluss)fristige Affekthandlungen (Sofortlösung mit Alk) stürzt, lass dir auch von mir sagen: dieses hast du überhaupt nicht nötig. Du nicht. Du zitterst und flatterst innerlich noch heftig wegen deiner (noch) kurzen Abstinenzzeit, was anderes wäre regelrecht verdächtig. Halt es bitte so wie Mannfredo, da ist nichts hinzuzufügen -der hat nämlich "ein Licht angezündet, statt auf die Dunkelheit zu schimpfen" - , und eine angemessene Soforthilfe, in jeder Minute möglich, bietet doch dieses Bord. So mancher hatte gar nichts und ist deshalb gescheitert. Du aber sollst nicht scheitern. Umarmung, Max