Meine Therapie ist genehmigt, habe ich soeben telefonisch erfahren! Und mein Kleiner Hosenscheißer, darf auch mit! Hab´gleich in der Fachklinik angerufen - darf Ende April anrücken! Ich bin sehr erleichtert, aber mir ist natürlich auch ein bißchen mulmig! Jetzt wird es ernst!
Die Zeit schaffe ich auch noch zu überbrücken bis dahin - ich werde euch mit meinem Gelaber also so lange erst mal noch erhalten bleiben
Ach, ich bin so froh, was ein schöner Tag heute, ich glaube, die Sonne scheint, höre schon die Vögel zwitschern...mir ist gerade ein riesiger Felsbrocken von der Seele gefallen, diese gewaltige Detonation müsste eigentlich in ganz Deutschland zu spüren sein - merkt ihr´s?
herzlichen glückwunsch! du hast du das ja so gewünscht, und da freu ich mich, dass es geklappt hat! mich interessiert es, wieso du, wenn du trocken bist, noch eine therapie machen möchtest. ich würde das für mich als absoluter horror ansehen, in eine klinik zu müssen!!! meinst du, du schaffst es ohne thera nicht, trocken zu bleiben? ich weiss ja, dass es sinnvoll ist, endlich einmal seine seelischen macken aufzuarbeiten. meine freundin z.b. hat sich vor 3 monaten einfach einweisen lassen. depris, allerdings keine dramatischen, m.e. war alles noch im grünen bereich, sie hatte weder angszustände noch war sie suizitgefährdet etc. nö, einfach nicht mehr glücklich. sie hat job job sein lassen, kind kam zur oma und sie hat sich nur um sich gekümmert. meine kritik damals war dieser egoismus. das kind, das zur oma kam, der job, den kollegen mitmachen müssen (vor allem, wenn diese eine kriese bekommen haben, wenn sie meine freundin am wochenende durch die clubs ziehen gesehen haben, denn am wochenende durfte sie nach hause.... die kollegen kann ich sogar verstehen....) es hat ihr aber gut getan, sie ist ganz entpannt, hat immer schön massagen bekommen, schwimmtherapie, bilder gemalt und natürlich viele gespräche. sie sieht jetzt wieder aus wie das blühende leben, klar, nach 3 monaten. und ich denke eigentlich: mensch, wieso bist du nicht auch so? wieso könntest du das nicht? sie brauchte die pause und hat sie sich genommen. tolle sache eigentlich. ist ja auch alles gutgegangen, dem arbeitgeber geht es sehr gut, sie hatte kein problem, dieser hatte verständnis und die oma hat sich um den filius auch perfekt gekümmert. so ein glück hätte auch nicht jeder! das ist aber eine andere situation als bei dir. deswegen interessieren mich deine motive, eine lzt durchzuführen, brennend. ich glaube, ich würde wenn ich schon trocken wäre, zwar auf die idee kommen, aber diese nie und nimmer durchführen.
auch von mir herzliche Glückwünsche. Jetzt weiss ich auch, weshalb wir hier im Ort für 20 Minuten Stromausfall hatten. Da sind sicher ein paar Masten umgekippt hier - bei dieser Detonation auch kein Wunder.
auch von mir die herzlichsten Glückwünsche, dass es nun endlich geklappt hat und Du Planungssicherheit hast. Ich freue mich für Dich mit.
Es ist vollkommen verständlich, dass Du jetzt in Hochstimmung bist. Und das zeitweilige mulmige Gefühl, weil es jetzt terminlich definitiv fest steht, wird auch sehr schnell vorbei sein.
Deine Beiträge (weissgott kein Gelaber !!) werde ich in der Zeit Deiner Therapie sicher sehr vermissen. Aber vielleicht gibt es vor Ort sogar eine Möglichkeit, sich ab und zu im Forum zu melden (Internetcaffee oder Ähnliches) und über die Therapie zu berichten.
Der Felsbrocken, der Dir von der Seele gefallen ist, hat auch hier im Rheinland ein Erdbeben ausgelöst. Dadurch ist eben eine Glühbirne in der Deckenbeleuchtung im Bad geplatzt. Nun muss ich auf die Leiter klettern und Du bist schuld daran.
Heute bin ich wirklich gerne Schuld an allen Stromausfällen, kaputten Glühbirnen und gestörten Mittagschläfchen. Tut mir leid - aber ging nicht anders
Ich freue mich wirklich superriesiggigantisch!
Liebe Ganznette, ich will dir gerne mal meine Motivation (und den langen Weg dahin) erklären:
Ich irre schon seit Teenagerzeiten mit Suchtproblemen und Depressionen durch diese Welt hier. Hausärzte und ähnliche Anlaufstellen haben mich nie ernst genommen bzw. mich gleichgültig abgefertigt. Hab´mir auch versucht das Leben zu nehmen. Wäre froh, wenn mein endloses Leiden endlich vorbeigewesen wäre. Bin auch jahrelang im Selbstmitleid versunken. Hab´mich schön aus dem ungerechten Leben weggetrunken und mich morgens gehasst. Gesprächstherapie hat auch nicht so wirklich geholfen - hat vielleicht einen weiteren Selbstmordversuch verhindert, aber mich nicht wirklich erreicht, da ich weiter trank. Auch jetzt bin ich wieder gegen 1000 Wände gelaufen, nach der Suche um Hilfe. Aber diesmal habe ich NICHT aufgehört zu kämpfen - ich merkte auf einmal, dass es mir besser geht, wenn ich mich nicht jammernd in die Opferecke setze. Ich fand dieses Forum hier, dass mir Mut machte, weiter für das zu kämpfen, was ICH möchte. Das hat mich so motiviert, dass ich immer noch trocken bin. Ich weiß noch, als ich hier am ersten Tag schrieb und abends mal den Alkohol weglies. Ich habe nicht wirklich geglaubt, dass ich dabei bleibe.
Jetzt wo ich trocken wäre, könnte ich meinen, dass ich vielleicht gar keine stationäre Therapie mehr bräuchte, das stimmt. Meine Trockenheit macht sich im Moment aber noch sehr an Hoffnung fest und bei Enttäuschungen kann es schnell wieder anders aussehen, das weiß ich. Ich brauche noch ein stabiles Fundament. Ich möchte Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl entwickeln, ich möchte andere Verhaltensweisen lernen, als die schädlichen (Trinken, Essen), die ich bisher als Ventile kenne. Ich möchte lernen mit Frustrationen und Stress umzugehen. Ich möchte lernen an meinem Waschmaschinenknopf zu feilen (falls du das Beispiel gelesen hast). Das ist total wichtig für mich - im Alltagsstress und alleine kann ich Verhaltensweisen nicht wirklich ändern, sondern nur unterdrücken. Ich habe noch keine Ersatz für das Saufverhalten gefunden - außer diesem Forum hier, was mir derzeit ein großer Halt geworden ist.
Ich sehe es wirklich als ein Geschenk, dass ich diese Therapie machen darf. Ich darf mich wochenlang um mich selbst kümmern. Ich werde in Abgründe sehen, aber ich habe Hilfe dabei, die aufpasst, dass ich nicht gleich hineinfalle. Ich möchte Frieden schließen, mit Dingen, die ich nicht ändern kann und lernen das Leben zu genießen, zufrieden mit mir zu werden. Ich möchte meinem Sohn vermitteln können, dass das Leben lebenswert ist, dass es immer Auswege gibt, dass es so viele spannende Sachen gibt, die man machen kann und dass man selbst frei ist zu entscheiden. Eine Mutter die selbt in Süchten und Zwängen lebt, wird das wohl kaum ihrem Kind vermitteln können.
Es ist doch auch ein Geschenk, Therapie und Gespräche unter Frauen, Gleichgesinnte, vor denen man sich nicht schämen muss. Es wird auch schwer werden - da mache ich mir nichts vor, aber ich WILL durch dieses Tal um mich weiterzuentwickeln. Es ist mir unheimlich viel wert, da es um den Rest meines Lebens geht und ich inzwischen begriffen habe, dass ich es in die Hand nehmen muss und ich nicht immer darauf warten darf, dass ein anderer mich aus dem Dornröschenschlaf erweckt.Ich hätte auch weiter dafür gekämpft, wenn ich schon wieder eine Absage bekommen hätte.
Das Leben ist doch noch so lange. Was sind den die paar Wochen Therapie schon - zeitlich gesehen? Aber in ihrer Wirkung werden sie besser sein , als ein Jackpot im Lotto - davon bin ich felsenfest überzeugt.
So denke ich darüber. Falls es anders kommt, werde ich darüber berichten. Aber ich bin bereit mich weiterzuentwickeln und alles dafür zu tun, denn ich will nicht wieder in diese frustrierende Suchtspirale und in die schrecklichen Jahre mit Depressionen und Todessehnsucht zurück!
Deine Freundin hat etwas für sich getan und es eingefordert. Es ist auch oft ein bißchen Neid dabei von anderen, die das nicht können (aber vielleicht auch gerne mal würden). Auch wenn sie eigentlich nach Außen keine sichtbaren schweren Depressionen hatte, wurde sie sicher nicht wegen "Bagatellen" 3 Monate in einer psychosomatischen Klinik aufgenommen. Wer weiß, was auf ihrer Seele gelastet hat - vielleicht hat sie sich auch geschämt und mochte es nicht öffentlich breittreten. Therapie ist sicher keine Erholungskur - da muss man sich den Spiegel vorhalten und das ist oft erstmal ziemlich schrecklich was man darin sieht. So schrecklich, dass man es kaum aushalten kann.
Deiner Freundin hat aber die Therapie sichtbar gut getan, wie du schreibst. Hättest du nicht auch gerne mal, dass es dir so sichtbar besser geht? Wenn ja, musst du es für dich einfordern - Dornröschen oder Aschenputtel sind eben nur Märchen...
erst einmal herzlichen Glückwunsch,liebe Joosi. Freut mich,dass Du es endlich geschafft hast.
Also,ich oute mich jetzt mal und stelle mal so ganz einfach die Theorie in den Raum,dass eigentlich jeder Mensch sich in diesen Zeiten,die eine äusserst schwere Belastung für unser ganzes Wesen darstellen sich einmal im Leben einer Therapie unterziehen sollte. Unser Leben ist so etwas von hektisch und ohne jede sichtbare Grenze geworden,sodass man sich nur wundern kann,wenn es Leute geben sollte,die KEINE Therapie brauchen.
Im Übrigen bin ich der Meinung,besser eine Therapie,die zwar ein paar Mücken kostet,als jahrelanges oder lebenslängliches Siechtum und Ärztetourismus wegen jeder erdenklichen psychosomatischen Krankheit.
Was braucht Frau/Mann um glücklich zu sein? Vier Menschen. Einen guten Rechtsanwalt,einen guten Steuerberater,EINEN GUTEN FRISEUR und einen noch besseren Therapeuten.
Ich noch mal kurz: Deine Euphorie begeistert mich! Ich hätte mir vor meiner Therapie ein Zehntel dieses Enthusiasmus gewünscht. Ich war damals zwar einerseits neugierig, andererseits hat es mir irgendwie davor richtig gegraust!
hi gaby, das war sehr gut, echt und anschaulich dargestellt. ich sehe das auch so wie du, bin aber noch nicht (immerhin schreibe ich jetzt "noch")nicht so weit. liegt aber auch an meinen psychologen/psychiatersyndrom, weil ich eben zu viele kenne, und bis auf einen alle ziemlich verstrahlt sind. die andere sache ist die, wie roswitha schreibt, alle brauchen hilfe. auch pychychos, die umso mehr. viele holen die sich auch. ich habe da probleme mit und bewundere, menschen wie dich und meine freundin, die das "durchziehen". man darf aber nie vergessen, welche vorgeschichte es gab. bei meiner freundin ist das für aussenstehende "easy", aber die probleme begannen schon in der teeniezeit. es kam eines zum anderen und hat sich aufgestaut. wie gesagt, es war alles für den "normalo" nicht dramatisch, jeder hat diese probleme. und fast jedem müsste geholfen werden. sie ist eingewiesen worden, was sie als nicht so akuter fall nicht geworden wäre, weil sie jemanden kannte. und das war völlig ok, ihr hat es gut getan. das ist auch angenehmer, nicht 1500 stunden 1x die woche therapie sonder direkt "richtig". jeder hat eine andere suchtstruktur, sie hat z.b. die "heile welt" sucht, jedem immer alles recht machen. die hat sie hoffentlich für immer abgelegt. wie gesagt, ich stand der sache echt kritisch gegenüber, aber das ergebnis ist äusserst positiv. da ich sie sehr lieb habe, freue ich mich! und nochmal, du hast dies sehr sehr gut beschrieben, und da merkt man auch, dass du überzeugt bist und genau weisst, was du willst. für dich und dein kind. zudem, wie meine freundin mir erzählte, soll es eine sehr interessante erfahrung sein, neue menschen mit ähnlichen problemen kennenzulernen. viel erfolg! ich bin gespannt, was du berichten wirst!
ich finde das nicht. Natürlich ist es schwer im Leben zu recht zu kommen und auf jeden fall ist es gut, wenn einige Leute nicht klar kommen und sich Hilfe suchen. Manchmal muss das sogar sein, wenn man sich verrant hat oder immer wieder die gleichen fehler macht, ohne es zu merken.
Bei der Therapie besteht aber für mich immer die Gfahr, dass man bestimmte Dinge, gerne die schweren, an jemand anders delegiert. Das kann dann zu einer Unselbständigkeit führen, vor der ich mich sehr fürchte. Die besten antworten sind doch die, die man selber gefunden hat, oder?
Ich in meinem Fall mache es so: wenn ich Probleme habe, mit denne ich nicht weiter komme, dann suche ich rat, zunächst von meinen freunden, in der gruppe und aus Büchern, Internet und Zeitungen. wenn ich dann immer noch nicht klar komme, dann suche ich fachlichen Rat. Ich habe dann immerhin den Vorteil, schon recht gut bescheid zu wissen. ich persönlich brauche diese autonomie für mich. (auch wenn es manchmal deutlich länger dauert, als vielleicht nötig). Die entschediungen, die ich so in den letztenzwei Jahren getroffen habe, waren für mich alle o.k.
hallo Gaby, der Hauptsinn deiner Therapie werden wohl die vielen Gleichgesinnten sein. Die vielen Vergleiche, aber es werden dann mit der Zeit doch die Unterschiede auftreten. "Ich habe noch keine Ersatz für das Saufverhalten gefunden", haha, hast du doch!! Das erstmal nicht-Saufverhalten. Und danach gleich die eigene Entwicklung, "Nachreifung" um das nachzuholen, was du früher mal versäumt hattest (nicht moralisch gemeint!!). Und melde dich mal, zwischendurch, wir wollen wissen wie es mit dir geht!!!! ich grüße dich Max