also mit dem "kontrollierten Trinken" kann ich mich nur den vorhergehenden Posts anschließen. Bei einer Fettleber sollte man aufhören oder zumindest 6 Wochen pausieren (solange braucht die Leber nämlich). Und - ein Alkoholiker kann nicht ständig kontrolliert trinken. Es mag ihm einige Zeit gelingen aber er wird immer wieder seine Abstürze haben.
Und wieviel trinkst Du kontrolliert? Das ist wohl auch Ansichtssache. Für mich bedeutet kontrolliertes Trinken ein Trinken wie ein Gesunder - nämlich ab und zu mal 1 oder 2 Gläser Wein oder Bier und das auch nicht täglich. Also ich könnte das auf die Dauer nicht. Und es bedeutet für einen Süchtigen viel mehr Kraft so wenig zu trinken als gar nichts zu trinken. Und auch die sogenannte Befriedigung stellt sich dann ja gar nicht ein.
Ich habe nach 10 Jahren Trockenheit einen Abend getrunken. Es wäre mir gelungen, nach 2 Gläsern aufzuhören, nur es war für mich keine Befriedigung also dachte ich wenn schon denn schon. Dabei hatte ich wohl mehr Glück als Verstand, daß am nächsten Tag sofort wieder Schluß war.
Und genauso wie meine Vorposter rate ich Dir zu einer gründlichen Untersuchung. An eine Zirrhose glaube ich bei diesen Werten zwar nicht, nur eine Fettleber geht unweigerlich in eine Zirrhose über, wenn man dagegen nichts unternimmt.
Hallo Pepsilight, im Grunde habe ich solange ich getrunken habe, versucht kontrolliert zu trinken und ich vermute, fast jedem hier ging es ähnlich. Natürlich habe ich mir auch willentlich die Lichter ausgeschossen wie man so schön sagt, aber wie oft wollte ich eben nur zwei Bier trinken, an eines war gar nicht zu denken, und es artete doch wieder aus. Hätte man mich nach dem ersten Bier nicht weitertrinken lassen, wäre augenblicklich schlechte Laune angesagt gewesen und vielleicht sogar ein Wutanfll gefolgt. Schafft Du es wirklich, das zweite Glas stehen zu lassen? Oder liegt die Kontrolle in den verlängerten Trinkpausen? Und ist in diesen Pausen nicht die Wahrnehmung klammheimlich auf den Alk gepolt, als ob man auf ständig auf heißen Kohlen säße? So ging es mir zumindest.
Und leider haben wir ja einen fest installierten Kontrollmechanisms in uns, der eben darüber kontrolliert, wann Körper und Geist gesättigt sind und genug haben. Diesem von außen mit einem anderen Kontrollsystem beizukommen, das uns gar nicht entspricht, kann ja gar nicht, wie Adobe schon sagte, zur 'Befriedigung' führen. Die eine Kontrolle versucht die andere zu bekämpfen und die Überhand gewinnt dann jene, die sofortige Befriedigung verspricht. Aber vielleicht ist es einem eiseren Willen doch möglich sich durchzusetzten?
Das sollte keine Kritik, nur Denkanstoß sein. Und dazu kann man ja schließlich immer nur den eigenen Fall und seine Beobachtungen auf andere übertragen
ich bin sehr froh, daß Ihr mich ein bißchen beruhigt habt. Ich habe den festen Willen GANZ kontrolliert zu trinken. Ich habe es ja schon eine lange Zeit geschafft. Das sieht so aus: In der Woche absolut nichts und am Wochenende höchstens eine Flasche Weißwein. Man kann die dann richtig genießen und schüttet sich nicht nur rein, um irgendwie den Kick zu bekommen. Ich habe einen furchtbar starken Willen, glücklicherweise schon immer gehabt. Ich habe damit einmal 25 Kilo abgenommen und mein Gewicht von 49 Kilo auch seit 3 Jahren gehalten. Das habe ich mit kotrolliert essen gemacht. Ging ja auch! Ich hoffe, Ihr werdet mich auf meinem Weg ein wenig begleiten. Ich habe schon versucht, mich hier richtig anzumelden, aber mein Name existiert wohl schon und ich weiß nicht, wo ich meine URL herbekomme. Ich schreibe nämlich immer aus meinem Büro. Dank an Euch alle, Pepsi
bei meiner letzten Entgiftung (`92) wurde ein GammaGT von 2500 oder 2700 (weiß nimme so genau) diagnostiziert, die Leber durch abtasten als "erheblich vergrößert" deklariert. Ob `ne Zirrhose vorliegt wollten die Ärzte durch eine Gewebeentnahme feststellen...der ich allerdings nicht zustimmte.
Beim letzten Check meiner Blutwerte lag das GGT bei 27...damit kann ich leben.
Das richtet sich also wieder; allerdings solltest du dir schnellstmöglich Klarheit darüber verschaffen, wie`s um dich bestellt ist!
also für 1 Flasche Wein die Woche hast Du ganz schön hohe Leberwerte. Das würde ich schleunigst abklären lassen, ob da nicht was anderes dahintersteckt. Mir erscheint es recht unwahrscheinlich, daß bei Deinem Konsum die Fettleber auf Alkohol zurückzuführen ist.
Nein, nein, Adobe, das ist das, was ich anstrebe... vorher waren es ca. 15 Jahre ca. 1 1/2 Flaschen am Tag bzw. am Abend. Wenn ich 15 Jahre 1 Flasche Wein in der Woche getrunken hätte dann wäre ich furchtbar glücklich! Gott sei Dank bin ich wohl noch nicht körperlich abhängig. Das liegt bestimmt auch daran, daß ich im Grunde ein total geregeltes Leben führe mit einem festen Arbeitsplatz usw. Ich habe auch immer erst meine Erledigungen verrichtet wie z.B putzen, einkaufen, arbeiten bevor ich Wein getrunken haben. Auch bin ich noch nie auf die Idee gekommen, besoffen ins Auto zu steigen. Da bin ich sehr froh drüber. Pepsilight
ZitatNein, nein, Adobe, das ist das, was ich anstrebe...
Was du wirklich anstreben solltest ist absolut kein Tropfen Alkohol.
ZitatGott sei Dank bin ich wohl noch nicht körperlich abhängig.
Körperliche Abhängigkeit ist das kleinere Problem. Du machst eine Entgiftung und gut ist. Das Problem ist die psychische Abhängigkeit und da steckst du voll drin wenn du dir nicht vorstellen kannst ganz mit dem Alkohol aufzuhören. Wenn du bei einer stark geschädigten Leber immer noch ans weitersaufen denkst hast du ein massives Problem und solltest dir professionelle Hilfe holen.
Zitat Gott sei Dank bin ich wohl noch nicht körperlich abhängig. Das liegt bestimmt auch daran, daß ich im Grunde ein total geregeltes Leben führe mit einem festen Arbeitsplatz usw
Hi Pepsilight !
Einen festen Arbeitsplatz hatte ich auch und ein "geregeltes Leben". Das war so geregelt, das ich alle 3-4 Tage mir das Licht mit Alkohol ausblies. Die übrigen Tage war ich entweder total gerädert oder freute mich wieder auf das Trinken. Und das über Jahre. Toll geregelt. Im Endeffekt ist es mir auch egal "wie tief" - also ohne die unsäglichen Vergleiche mit dem Obdachlosen auf der Parkbank - ich drinhing, sondern das ich es nicht mehr wollte, weil ich damit nicht umgehen kann. Von der ganzen Lebenseinstellung, die ich bekam durch die jahrelange Trinkerei und der Gefahr der körperlichen Schädigungen mal ganz zu schweigen. Aber diese geistige Ding, also wie stark der Alkohol einen vom Kopf her beeinflußt hat, merkte ich erst als ich nicht mehr trank.
ZitatDas liegt bestimmt auch daran, daß ich im Grunde ein total geregeltes Leben führe mit einem festen Arbeitsplatz usw. Ich habe auch immer erst meine Erledigungen verrichtet wie z.B putzen, einkaufen, arbeiten bevor ich Wein getrunken haben.
...möchte ich auch etwas anmerken.
Das hatten wir wohl alle. Kaum jemand ist betrunken arbeiten gegangen oder hat sich gleich morgens an die Flasche gehangen und war nicht mehr zu gebrauchen. Auch ich hatte ein geregeltes Leben, Familie, Haus und Garten - was versorgt werden musste - und habe trotzdem dafür gesorgt, dass nach den täglich zu erledigenden Arbeiten der Pegel wieder aufgefüllt werden konnte, wenn meine Sauf-Phasen aktuell waren. Der Körper gewöhnt sich ja auch daran, stundenlang ohne Alkohol funktionieren zu müssen.
Es ist ja auch nichts gegen kontrolliertes Trinken einzuwenden, denn das machen die meisten Menschen - weil sie eben den Alkohol unter Kontrolle haben. Wenn dein Leben aber mit regelmäßigem Alkoholkonsum verbunden war und auch in Zukunft so weiter gehen soll, dann hast du damit ein Problem, denn bei Alkoholikern hat der Alkohol die Kontrolle und man kann das letzten Endes gar nicht steuern. Du wirst ewig auf den Feierabend warten, nur daran denken, dass du dich wieder belohnen kannst und dein Leben ist weiterhin fixiert.
Mein Rat an dich: Mach eine lange Pause, in der du absolut nichts trinkst. Dann wird sich dein Körper erholen.
also ein geregeltes Leben mit Disziplin hatten wir wohl alle. Ich bin täglich arbeiten gegangen, hatte ein Kind und Haushalt. Wegen Alkohol gefehlt hatte ich nie. Das funktionierte ganz gut. Trotzdem wurde ich auch körperlich abhängig. Nur, das ist wirklich schnell überstanden.
Gut, Du strebst 1 Flasche am Wochenende an. Weißt Du, wieviel Kraft Du damit vergeudest? Das ist wirklich schwerer, als nicht zu trinken. Man sagt ja nicht, ich trinke mein Leben lang nichts mehr, sondern es sind immer die berühmten 24 Stunden. Nach einiger Zeit sagt man sich eigentlich gar nichts mehr. Man empfindet es als normal, daß man nichts trinkt. Also mir fällt heute nicht mehr ein, mir beim Aufwachen zu sagen, heute trinkst Du nichts. In der Regel denkt man nämlich nicht mehr daran.
Nur, so wie Du das anstrebst, wirst Du täglich denken, ... am Freitag (Samstag) darf ich ja. Da wird doch das ganze Dasein weiterhin vom Alkohol beherrscht. Was für eine Kraftaufwendung, die man viel sinnvoller nutzen könnte.
Auch ich konnte mir damals nicht vorstellen, daß ich nie wieder trinken darf. Natürlich darf ich, wer will es mir verbieten? Nur - ich will nicht.
Aber, wie schon in einem meiner vorherigen Postings erwähnt, die Leber bracht 6 Wochen. Wenn Du anstrebst kontrolliert zu trinken, würde ich aber 6 Wochen mal pausieren.
ZitatGepostet von Pepsilight Ich habe einen furchtbar starken Willen
scheint mir auch furchtbar zu sein, dieser Wille.
Für mich hört sich das an, wie wenn sich jemand selbst sein eigenes Gefängnis baut...Mauern und Gitterstäbe aus unzerstörbarem Willen..Nein, heute leb ich nicht..
Wenns für Dich nicht so ist, dann hast Du vielleicht wenig Gefühl für Freiheit.
Vielleicht irre ich mich, dann tuts mir leid, wenn ich Dir auf die Füße getreten bin. Wenn ich mich nicht irre, hast Du mein Mitgefühl. Ich dacht auch immer, daß ich alles unter Kontrolle hätte.
Es war auch ganz ähnlich, wie Adobe beschreibt...ich war immer mit dem Kopf dabei, wann ich das nächste Mal trinken darf. Heute, Samstag, zweiter Tag ohne...nur noch morgen und übermorgen nicht, und dann darf ich endlich wieder. Natürlich nicht permanent, aber immer, wenn ich mal Ruhe gehabt hab, einfach nur zu leben...da war das im Weg, und wie. Von wegen hier und heute einen schönen Tag machen, Fehlanzeige. Alles berechnet, ist doch traurig. So traurig, daß ich mich über kurz oder lang eben doch zugeschüttet hab..zum festgesetzten Termin, Kontrolle muß sein...aber dann gib ihm..
Also mehr Kontrolle..Ich war euphorisch, daß es so gut geklappt hat, also könnt ich doch zur Belohnung...ach nein, heut darf ich nicht - und es war wieder traurig..
Dann... Oder...
Nach Jahren hab ich immer öfter mal Gründe gefunden, warum ich meine Selbstdisziplin guten Gewissens durchbrechen darf.
Es war dabei zum Selbstläufer geworden, den ich nicht mehr kontrollieren konnte. Wenn Du was nicht halten kannst, dann laß es...
Bin nie ganz abgestürzt (als Alkoholiker. Als Drogenabhängiger, vor 20 Jahren, wollt ich sterben..danach nicht mehr), aber... wenn ich nicht aufgehört hätte, dann wär es heute..
(bei mir heute - HEUTE - nicht der zweite Tag, keine Missverständnisse:grins2
wünsch Dir was
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 29.05.2004 21:15 ][/f]
"Heute lebe ich" oder heute habe ich Zeit für mich
im Moment frage ich mich: was ist Zeit für mich und habe festgestellt, dass Zeit für mich früher immer war, dass ich mir eine Flasche Wein gekauft hatte und mehr oder weniger genüsslich in Ruhe getrunken habe. So mit dem Gefühl:"Ahhhh endlich Feierabend, endlich frei und nichts mehr denken, hören oder reden müssen....usw" Dieses Zeit für mich.....hatt mir ganz viel Zeit geraubt und danach habe ich ja noch Zeit verschlafen und dann diese Zeit nicht vergessen wo mir die nächsten Tage der Schädel brummte
@ Minitiger ich habe meine ganzen Papiere kopiert und trage nur noch die mit mir...ausser ich gehe über die Grenze. Wenn Kontrolle kommt, dann kannste sagen dass du sie falls nötig bei deiner Polizeidienststelle vorzeigen wirst. Bei mir funktioniert das und ich glaube sogar das ist gestattet! das ist dann auch Zeit für mich haben indem ich nicht wieder die Papiere neu machen muss
der Versuch des kontrollierten Trinkens war für mich ein nicht durchzuführender Kraftakt. Immer und immer wieder habe ich mir eingebildet, dass ich meinen Konsum runterschrauben kann.......Es hat in den letzten Trinkjahren gar nicht funktioniert, ganz im Gegenteil. Am Anfang schaffte ich es wenigstens nur Freitags und Samstags zu trinken und Sonntags habe ich mich erholt und ab Montag auf Freitag gewartet.
Das, was ich freitags und samstags getrunken habe, hätte ich auch auf die Woche verteilen können. Aber dann hätte es an den Wochentagen nicht für den nötigen Pegel gereicht. Das war mir schon klar. Und die Dosis wollte ich nicht erhöhen. Dann lieber zwei Tage hintereinander, als jeden Tag z.B. 1 Flasche Sekt.Das war mein kontrolliertes Trinken.
Irgendwann gab es keinen Freitag und Samstag mehr. Jeden zweiten TAg, wurde das volle Programm durchgezogen. Dementsprechend musste ich planen, wann ich was vorhaben könnte und ob es mit meinem Rhythmus hinkommt. Das war vielleicht lästig. Wobei der "Saufplan" vor allem anderen kam. Also lieber habe ich auf was verzichtet oder bin nicht hingegangen, nur um in Ruhe die Flaschen leeren zu können. Und an den "freien" Tagen, habe ich mich etwas "erholt" und war zu fast gar nichts zu gebrauchen.
Im Grunde habe ich nie kontrolliert getrunken, sondern der Alkohol hat mein Denken beherrscht, dass ich bald wieder trinken kann, um den richtigen Pegel zu erreichen und nicht um vielleicht nach 2 Gläsern aufhören zu können. Das wäre dann so ähnlich, als wenn ich den ganzen Tag nichts gegessen hätte und abends nach einem Knäckebrot sagen würde: Puh, jetzt bin ich aber satt.
danke für den Tip. Muß mich mal schlau machen, wie das vom Gesetzgeber erlaubt ist. Außerdem ist es echt Blödsinn, wenn ich das immer mit mir rumtrage - reine Bequemlichkleit, zu faul zum ausräumen. Schade, beim Geld darf ichs nicht, das Kopieren....
kann nur bestätigen, daß kontrolliertes Trinken bei uns nicht funktioniert. Habe es am eigenen Leib verspüren müssen. Nachdem ich seit 22. Februar dieses Jahres nichts mehr getrunken habe (vorher jedes Wochenende 1 Kasten Bier), habe ich diese Woche probiert kontrolliert etwas zu trinken. Das Ende vom Lied war: Wieder 1 Kasten Bier in 2 Tagen und dieser psychische Druck an "Saufen" zu denken - kommt meinstens nach dem Frühstück.
Also fange ich wieder von vorne an. Mein "Lehrgeld" habe ich also bezahlt und ich weiß jetzt endgültig, daß ich nichts mehr trinken darf, weil ich es nicht kontrollieren kann.
P.S. Heute ist ja auch ein guter Tag für einen Neubeginn Es ist nämlich Weltnichtrauchertag - für mich WeltNICHTTRINKERtag.
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. So traurig, daß ich mich über kurz oder lang eben doch zugeschüttet hab..zum festgesetzten Termin, Kontrolle muß sein...aber dann gib ihm..
.Es hat in den letzten Trinkjahren gar nicht funktioniert, ganz im Gegenteil.
