Servus Randolf, hat mir sehr gut gefallen, was du geschrieben hast. Ich beschäftige mich mit Esoterik - Richtung Shirley Mac Lain. Die passt irgendwie zu mir. Was starken Alkoholkonsum betrifft, bin ich dir gegenüber ein "Späteinsteiger"- vermutlich auch ein "Spätaussteiger". Ich habe so mit 35 Jahren erst begonnen, meinen Alkoholkosum regelmäßig zu steigern. Natürlich hatte auch ich in meiner Jugendzeit und während des "Bundes" einige Gewalträusche. Aber mir das Zeug damals nicht so recht geschmeckt. Nur jetzt habe ich mich anscheinend an das Zeug gewöhnt und es ist verdammt schwer wieder davon los zukommen. Auf jeden Fall versuch ich es immer wieder und irgendwann wird es schon klappen. Mach`s gut- Robert
Hi Robert, "man braucht schon eine Vision, die über den Alltag hinausreicht."
Das hat mir gut gefallen und kann ich voll bestätigen. Ich bin ein sehr spiritueller , (nein, kein Spiritist ! ) "metaphysischer" Mensch und habe im Laufe meiner Trockenheit sehr viele andere Trockene kennengelernt,. Dabei ist mir immer wieder aufgefallen, das trockene Alkis, oft ohne davon zu wissen, einen starken spirituellen Bezug haben und oft überdurchschnittlich empfindungsfähig und dadurch sensibel sind. Auch habe ich , glaube ich noch nie einen wirklich willensschwachen, nassen Alki gesehen, bedenke die Energie, die es brauchte, immer wieder an den Stoff zu kommen, die Ausreden, Lügen, Tricksereien..............ätzend!
Dieser "Energiepegel" ist im trockenen Zustand ja auch da. Energie muss verbraucht werden, sonst schlägt sie leicht um in Unzufriedenheit. Diese Energie setze ich heute doch lieber in "Bewusstheit" um, als Trockene hab ich ja die Wahl, die ich im nassen Zustand nicht habe. I ch persönlich habe mit dem Umsetzen der 12 Schritte der AA begonnen und dadurch immer mehr zu meiner ursprünglichen, innewohnenden Spiritualität gefunden, die unabhängig von dem Bild der großen Religionen und Konfessionen ist. In den Schritten der AA habe ich etwas sehr geerdetes gefunden, was mir gut tut, mit den Beinen auf der Erde zu leben, denn da und nur da spielt sich mein Leben ab.
C.G.Jung empfahl Bill, dem Begründer der AA ,übrigens (Ende der 40er, glaube ich) als eins der "Heilmittel" gegen Alkoholismus "Geist gegen Weingeist" ! Trockenwerden kann eine Riesenchance werden, um sich selbst kennenzulernen und sich selbst zu leben!
Ob ich mich vielleicht doch mal einloggen sollte? Ich finde, Ihr habt ein wunderschönes Gemisch aus Meinungen, Erfahrungen, Toleranz und Wärme hier!
Alles Liebe, viel Kraft und ein schönes Wochenende, Nachteule
...stimmt,Trinken kann auch auf ein spitituelles Suchen zurückgeführt werden, ein Aufschieben der eigenen Sinn-Suche bedeuten. Wurde mir auch von einem Lehrer eines geistigen Weges bestätigt.
...na, wie ist dir? Eins von den üblichen Wochenenden, oder schon am antesten...?
Vorhin fiel mir noch was ein: ..an dieses Aufhören heranzugehen ist mitunter wirkunsvoller, wenn man darin nicht unbedingt eine heroische Riesen-Anstrengung sieht. Wenn man zu sehr in diesen Bereich verstrickt ist, erscheinen manche Dinge viel zu groß, obwohl sie es in Wirklichkeit gar nicht sind. Probier doch mal folgendes:geh mal locker und unbeschwert an die Sache ran, ohne feierliche Schwüre und agressiver Willenskraft.Der Saufdruck ist eigentlich ziehmlich dumm, auch wenn er sehr hinterlistig an die EINE SACHE kommen will.Schenke ihm keine (angsvolle)Beachtung, sondern begegne ihm mit dem kleinen Wort 'Nein'. Wenn du das Gefühl hast daß gleich ein Zug auf dich zugebraust kommt, tritt einfach zur Seite - und laß ihn noch ne Runde fahren....
Viellicht Quatsch, aber ich hatte bei mir festgestellt, daß ich auch das richtige Gleichgewicht zwischen intensiver Beachtung und Beiläufig-im-Auge-behalten lernen mußte.
Hallo Randolf, das mit dem Zug war gut. Allerdings fühle ich mich wie einer auf einem "Schnellzugbahnhof". Ein kommen und gehen, wie im 5 Minutentakt. Allerdings ohne körperliche Probleme. Nur mein Hirn spielt etwas verrückt. Vielleicht die Macht der Gewohnheit (habe übrigens ein Buch darüber gelesen mit dem selben Titel - sehr gut - . Ansonsten bin ich "noch trocken". Nur mit der vielen Zeit kann ich nicht so viel anfangen. Gehen jetzt zum Fußball anschauen in der ARD. Servus Robert
...tja, bei dem Klima ist man natürlich viel in den eigenen vier Wänden, da kann's schon fad werden.Falls du alleine bist, kann ich mir schon vorstellen, daß du auch viel ins Grübeln kommst.Dann taucht auch schnell die Frage auf:"Wozu das Ganze?" -Und von seinen Vorsätzen kann man auch nicht so richtig zehren. Wäre aber dennoch gut, wenn du dieses WE mal ohne bleibst. Auch wenn's scheinbar keinen Sinn macht.Laß die widerstreitenden Gedanken kämpfen - daran stirbst du nicht;so ein WE ist sowieso immer zu kurz.
Vielleicht kannst du in den darauffolgenden Tagen beobachten, wie die Dinge in dir arbeiten.
Falls du nicht weißt, ob du überhaupt aufhören willst, gib dich nicht mit EINER Schlußfolgerung zufrieden. Betrachte die Sache von verschiedenen Gesichtspunkten zu verschiedenen Zeiten.
Hallo Randolf, bis jetzt noch alles im "Grünen Bereich". Werde mir die Zeit mit einem längeren Lauf vertreiben - etwa 1 Stunde-. Das Wetter ist super und mit Sport habe ich keine Probleme, das ich schon von Kindesbeinen an Fußball gespielt habe. Auch jetzt noch mit 46 Jahren - allerdings nur noch bei einer Freizeitkickermannschaft (die hauen einem nicht immer nur auf die Beine). Melde mich abends wieder, allerdings nicht so spät wie du. Bin nämlich ein Frühaufsteher und "Frühzubettgeher". Tschau Robert
ich hoffe natürlich auch, dass Du den gestrigen Tag ohne einen Tropfen Alkohol durchgebracht hast. Das Wochenende - und damit vielleicht auch die Langeweile - ist ja nun endlich vorbei und eventuell bist Du heute schon wieder mehr abgelenkt als in den letzten beiden Tagen.
Hallo Randolf, hallo Wolfram, danke das ihr euch um mich Sorgen macht. Bin das ganze WE trocken geblieben (war zwar verdammt schwer; am schlimmsten war es gestern; da hab ich dann meine Sportklamotten angezogen und bin 1,5 Std. gelaufen; geduscht; Kaffee getrunken und dann hat mich meine Frau nochmals 2 Stunden durch die Gegend gescheucht (wir sind Spazieren gegangen). Das hat mir gereicht und ich hatte auch keinen "Saufdruck" mehr. Ich finde es übrigens Super, das es Menschen gibt (besonders hier auf diesem Board), die die Alkoholprobleme anderer ernst nehmen und ihre Hilfe anbieten. Für mich ist es wichtig, mich mit jemanden über mein Alkoholproblem zu unterhalten (leider traue ich mich damit noch nicht an die Öffentlichkeit). Momemtan hilft es mir sehr hier zu lesen und zu schreiben. Ich glaube, sonst hätte ich dieses WE wieder so verbracht wie die unzähligen restlichen. So, gehe jetzt in`s Bett, muss morgen um 05.00 Uhr früh wider raus. Servus und gute Nacht Robert - 1.WE trocken
...na, ist doch klasse, daß dein WE nicht eins der üblichen war! Schätze, die Arbeitswoche wird dir keine Saufdruck-Probleme bereiten, die Gedanken an das 'drohende' nächste Wochenende würde ich erstmal von mir schieben. Naja, leicht gesagt, was? Ich kann mir vorstellen, daß es in dir arbeitet, Gedanken pro u. kontra, Gefühls-Karussell und dergleichen mehr.Ist aber ganz normal - du hast da quasi einen Schraubenzieher ins Getriebe geworfen - da knirscht der Automatismus.
Wenn ich richtig liege, bist du mehr vom Kopf her ein Trinker - da wird sich einiges abspielen. Versuche so viel wie möglich zu beobachten, typische Gedankenmuster und die Verknüpfung mit den Emotionen. Kannst auch ein Tagebuch führen;mir half es z.B.zu unterschiedlichen Zeiten,ganz spontan 'innere Momentaufnahmen' von mir zu machen.Dies gibt ein recht widersprüchliches, aber aufschlußreiches Album - ich kam da auf ganz überraschende Einsichten.
Kann natürlich auch sein, daß Streß-Situationen auf der Arbeit einen mehr heißlaufen lassen, als gewöhnlich.Und dies läßt sich nicht auf Knopfdruck abstellen - man ist dann stundenlang noch aufgekratzt, die Gedanken spielen immer wieder dasselbe durch.
Servus Randolf, heute hatte ich unter Tags einpaarmal ein "saudummes" Gefühl (als ob ich zuviel Kaffee getrunken hätte - total nervös also). Ich hatte plötzlich das Verlangen etwas zu trinken, damit ich wieder ruhig werde. Hätte ich in der Arbeit etwas alkoholisches gehabt, wer weiß, vieleicht hätte ich es getrunken. Dieses Gefühl ging aber immer wieder vorbei und am späten Nachmittag war Ruhe. Ich habe das komische Gefühl, dass mein Körper die "Wochenendrationen" vermisst und sich diese noch holen will??? Kennst du oder jemand anderes auf diesem Board ähnliche Symtome oder sind es doch schon Entzugserscheinungen???? Jetzt geht es mir wieder prima und ich hoffe es bleibt noch lange so. Melde mich morgen wieder. Gruß Robert
schön, dass Du Dich wieder gemeldet hast. Ich freue mich sehr darüber, dass Du am Wochenende standhaft und trocken geblieben bist.
Du schreibst in Deinem letzten Beitrag
"...... oder sind es doch schon Entzugserscheinungen ? "
Diese Entzugserscheinungen hättest Du bereits am Wochenende haben müssen.Die ersten Tage beim Entzug sind immer die schlimmsten und Du bist offensichtlich sehr gut über diese Zeit gekommen. Mit zunehmender Anzahl der trockenen Tage wird es Dir immer besser gehen.
Man kann es eigentlich nicht genug wiederholen, aber für Dich gilt es, das erste Glas stehen zu lassen. Du wirst sehen, dass auch der Saufdruck mit der Zeit nachlässt. Du musst eben "nur am Ball" bleiben.
Ich wünsche Dir weiterhin diesen starken Willen, nichts mehr zu trinken. Und Du solltest in dieser Zeit weiterhin engen Kontakt zum Forum halten. Das Lesen und Schreiben von Beiträgen hat schon so vielen hier geholfen und wird auch Dir in kritischen Phasen Unterstützung geben.