Hallo zusammen, habe mich gerade angemeldet, weil ich glaube es auf diesem Board schaffen zu können - schreiben tut gut und hift mir - hätte ich nie geglaubt, weil ich eher der Einzelkämpfertyp bin und erst dann Hilfe suche, wenn gar nicht`s mehr geht. Beginne heute mit dem 2. WE an dem ich nicht`s trinken will (unter der Woche gibt`s eh nix). Körperlich habe ich keine Probleme, nur mein Hirn denkt regelmäßig an Alkohol. Bis jetzt konnte ich mich mit Arbeit und Sport ablenken - hoffentlich klappt das auch dieses WE. Bin morgen auf einer Geburtstagsfeier eingeladen, wo eigentlich immer ausgiebig getrunken wird. Das wird für mich eine "Generalprobe" für die Standfestigkeit. Fahre extra mit dem Auto, habe dann auch eine Ausrede, wenn ich nicht`s trinke. Möchte es alleine schaffen und "noch" keinen einweihen. Viele Grüße von Norton Robert
es ist sehr schön und ich freue mich auch sehr darüber, dass Du nun das zweite alkoholfreie Wochenende mit so guten Vorsätzen angehst.
Das Fahren mit dem Auto zu der am Wochenende stattfindenden Geburtstagsfeier halte ich für eine ausgezeichnete Idee. So habe ich es auch immer gehalten. Man kommt dadurch in keinerlei Erklärungsnöte, wenn man den angebotenen Alkohol ablehnt. Und dass man beim Fahren keinen Alkohol intus haben sollte, versteht sich eigentlich von selbst.
Es ist imgrunde ganz natürlich, dass Du gerade jetzt zum beginnenden Wochenende sehr an Alkohol denkst. Das hat sich im Laufe der Zeit in Deinem Kopf festgesetzt und es wird auch noch einige Zeit brauchen, bis Du Dich davon "relativ" befreien kannst. Wenn Du Dich ausreichend beschäftigst und quasi immer etwas zu tun hast, dann wirst Du auch diese Zeit gut überstehen. Jedenfalls klingt aus Deinen Worten eine sehr starke Entschlossenheit heraus und ich bin mir sehr sicher, dass Du die Dir gesteckten Ziele erreichen wirst.
Mit dem "Einweihen" anderer Personen in Dein Vorhaben würde ich auch sehr vorsichtig sein. Schliesslich bist Du in keinster Weise gezwungen, so etwas zu tun. Und irgendwann werden die Leute schon von selber auf den Trichter kommen, dass Du dem Alkohol adieu gesagt hast. Auf diese Art und Weise bin ich vorgegangen und bin im Nachhinein gesehen sehr gut damit gefahren.
Ich wünsche Dir alles nur erdenklich Gute für Dein Vorhaben.
Hmm, ich finde aber, so richtig entschlossen hört sich das noch nicht an. Robert, trocken sein ist kein Wettbewerb mit sich selber, sondern eine Entscheidung. Es gehört natürlich der strenge Wille dazu, nichts mehr zu trinken, aber auch das Eingeständnis, dass man mit alkohol einfach nicht umgehen kann. Ich teile Wolrams Einschätzung mit den nicht mehr kommenden Entzugserscheinungen nicht. Es wird bei Dir weniger der körperliche Entzug sein, als der seelische. Die endgültige Trennung. Und der wird noch hammerhart kommen und von hinten, wenn Du es nicht erwartest. Der Körperliche Entzug ist auch bei starken Trinkern nicht so dass große Problem (achtung: er ist gefährlich und sollte nur unter medizinischer aufsicht durchgezogen werden), das Problem ist immer das nicht wieder anfangen.
Und wie bereits gesagt: mit kämpfen wird man da nicht viel erreichen. Nur wenn man den Kampf aufgegeben hat, schafft man es.
Mein Rat an Dich: suche Dir eine Gruppe, rede darüber. Natürlich nutze auch dieses Forum hier, aber eine Gruppe ist definitiv besser für Dich. Einzelkämpfer haben eine sehr, sehr geringe Chance.
ich glaube, da hast Du mich etwas missverstanden. In meinem Posting von 19:28 Uhr habe ich ja auch von den noch lange anhaltenden "Entzugserscheinungen im Kopf" geschrieben (also den psychischen Entzugserscheinungen).
Dass Robert weniger (wenn überhaupt) mit physischen Entzugserscheinungen zu rechnen hat, hatte ich ja bereits weiter oben erwähnt.
So - nun geht's also in 'TestphaseII', wenn ich das mal so formulieren darf;du hörst dich auch sehr motiviert an, gehst mit gutem Willen an die Sache ran. Voll in Ordnung, finde ich - es muß ja nicht notwendigerweise in ein Kämpfen ausarten. Wenn du einen guten Tag hast, kommst du möglicherweise auch ganz entspannt durch. Deshalb würde ich mich von (berechtigterweise)warnenden Beiträgen nicht bange machen lassen.
Du bist da, wo du jetzt bist;da bringt es nicht viel, von späteren Einsichten zu hören, die dir vielleicht noch bevorstehen - du hast jetzt DIESES Wochenende vor dir: nur das zählt, dies ist dein Arbeitsgebiet!
Meine Empfehlung: Beobachten!!! Was läuft innerlich ab, welche Stimmen (pro/kontra)vernimmst du? Registriere deinen inneren Dialog, behalte es im Gedächtnis, und tags darauf schau es dir genau an, reflektiere es. Nützlich, wenn du dir deine Gedanken festhältst.
Ob du für eine endgültige Abstinenz reif bist, kann ich dir nicht sagen, keiner hier kann es.Aber du hast einen Anfang gemacht - der Lernprozeß hat angefangen. Im ersten Posting schriebst du ja, daß du nicht weisst, wie und warum dein Trinkverhalten so abläuft.Finde es raus an diesem WE!!
hallo Robert, wie Merryl bereits schrieb: "mit kämpfen wird man da nicht viel erreichen. Nur wenn man den Kampf aufgegeben hat, schafft man es." Genau dieses war auch bei mir, nach langem vergeblichem Kampf, die notwendige Einsicht und Voraussetzung meiner jetzt schon sehr langen Abstinenz. Und die ganze erste Zeit lauert der Teufel im Gebüsch. Aber mit Konsequenz geht es!! Nicht mit Aushandeln für und gegen sich selbst. ich grüße dich, Max
Servus an alle, zuerst einmal vielen Dank für die Rückmeldungen. Ich möchte euch mal kurz erzählen warum ich mich als Einzel- kämpfer bezeichne (oder besser - fühle). Im Kurzdurchlauf: Wir sind 7 Geschwister; ich der zweitjüngste; mein Vater starb als ich 18 war; meine Mutter war mit 7 Kindern schon immer überfordert; wir Geschwister haben uns quasi selbst großgezogen und unsere "Schlachten" untereinander ausgetragen. Habe dabei gelernt mich alleine durchzusetzen (hinzu kommt noch, das ich von Sternbild WIDDER bin, und die haben ja bekanntlich einen sturen "Schädel"). Weil ich weiß, das ich mein Alkoholproblem nicht alleine in den Griff bekomme, bin ich hier auf diesem Board. Ich weiß auch, das ich es mit eurer Hilfe, eurem Wissen und "Erfahrungen" schaffen kann. Mir hat der Begriff "Konsequent" sehr gut gefallen, den ich bin auch sehr konsequent beim durchziehen von "Dingen", für die ich mich einmal entschieden habe. Das reicht für heute; fahre jetzt auf die Geburtstagsfeier, die schon mit Kaffetrinken beginnt (trinke ich übrigens auch leidenschaftlich). So aus und Schluß für heute, melde mich morgen wieder. Servus Robert
wir sind 9 Geschwister und ich bin in der Mitte geboren mein Vater war Alkoholiker und meine Mutter Workaholiker. Beide hatten gar keine Zeit für uns. Wie auch? Vater hatte mit dem Alk zu tun und Mutter war schon mit der Arbeit überfordert. Da haben wir uns Kinder, wie Du schon aus deiner Familie beschrieben hast quasi auch selbst grossgezogen.: Das prägt und macht Stark. Wir beide könnten auch Geschwister sein.
Du schreibst, du bist vom Sternzeichen WIDDER und hast gelernt Dich alleine durchzusetzen, deswegen Einzelkämpfer.
ich bin auch WIDDER und habe mich selbst immer als eine Einzelgängerin bezeichnet. Stark bin ich sowieso, hab immer gedacht, muss alles perfekt können. Hab immer drei Schritte gemacht, wenn andere einen Schritt gegangen sind. Wollte immer alles ganz richtig und mit Erfolg tun. doch das war nur ne Fassade - innen war ich eigentlich gar nicht so stark und hätte es gerne gehabt, wenn mich jemand durchschaut hätte und mit mir darüber gesprochen hätte.
Es hatt viele Jahre gebraucht und stark bin ich auch heute noch, doch so nach und nach habe ich gelernt Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen und dabei erfahren, dass ich bei ihnen sein darf, ohne viel leisten zu müssen. Ich habe gelernt auch mal schwach zu sein und mir Hilfe zu holen und sie anzunehmen. Obwohl dieses Schwachsein, ja für unsereins ein Starksein ist
Ich bin auch noch nicht lange hier an Board, doch seit ich hier bin - platze ich fast vor lauter Stärke
Schön dass du hier bist und auch die Erfahrungen, Hilfe und Wissen von diesen verständnissvollen Menschen hier an Board konsequent? annehmen willst.
Aha, Kaffe ist auch ein Lieblingsgetränk von mir - Wir haben ja dann bald Geburtstag
Hallo zusammen, lief gestern eigentlich ganz prima. Habe keinen Alkohol getrunken. Nur über das Verhalten mancher Betrunkener war ich doch sehr überrascht. Ist mir sonst nie aufgefallen, als ich noch selber kräftig mitgetrunken habe. Momentan fühle ich mich nicht so top-fit. Es scheint zwar draussen die Sonne und auch sonst ist alles ok. - aber in mir ist so eine leere - und meine Gedanken kreisen um den Alkohol - habe zwar keine körperlichen Gelüste danach, sondern nur geistige. Wann hört denn sowas eigentlich auf? Melde mich erst morgen wieder, weil ich erst am späten Abend wieder nach Hause komme und morgen wieder früh raus muss. Servus Robert
Zitataber in mir ist so eine leere - und meine Gedanken kreisen um den Alkohol - habe zwar keine körperlichen Gelüste danach, sondern nur geistige
Genau das ist die Sucht. Diese Leere will gefüllt werden, mit Leben, Gefühlen... der ganzen Palette.
Irgendwas hat dich damals, als du angefangen hast zu Trinken, davon abgehalten, diese Palette "zu ertragen". Dem musst du dich nun heute stellen, wenn du zufrieden, trocken, ohne Kampf leben möchtest.
Klingt ziemlich simpel, isses leider nicht wirklich.
Zu deiner Frage:nun ja, wenn man aus einem Raum ein Menge beseitgt, ist erst mal mehr (leerer)Raum voranden.Wo vorher noch eine Dichte war, ist nun erstmal gar nix!Willkommen im Club!
Bei mir war es so, daß ich dies eben als meine Aufgabe sah, nämlich herauszufinden, was denn nun ist...?
Trockensein ist nichts anderes, als herauszufinden was Trockenheit IST....????
Wieviel Arbeit das für jeden einzelnen bedeutet, kann nur individuell beantwortet werden.
Robert, so wie es momentan bei dir ist, bleibt es nicht - es wird sich weiter verändern, wenn du am Ball bleibst. Du wirst in der nächsten Zeit sehen, daß sich die Perspektive verändert.Man bekommt einen schärferen Blick dafür, was in einem vorgeht.Was da alles bei dir hochkommt, kann ich dir jedoch nicht beantworten. Nicht alles ist nur toll, was da ins Blickfeld gerät, aber eins kann ich sagen:diese Veränderung od. Erweiterung ist etwas Positives;auch wenn man sich Widrigkeiten gegenüber sieht, so liegt auch eine gewisse 'Entdecker-Freude'darin!
War bei mir so. Diese Leere mit allerlei Aktivitäten zu 'füllen' hilft vielen anfangs sehr, da es zunächst erstmal darum geht, Abstand zu gewinnen.
Später war es bei mir dann aber doch so, daß diese Leere nicht mehr etwas war, das es nur zu füllen galt, denn ich sah darin auch ein Ablenken von mir selbst.
Hallo Randolf, hast wieder mal recht gehabt. Bei ist was "hochgekommen", aber leider nichts positives. Hatte gestern mit meiner Frau einen Streit. Der Auslöser war eine Bagatelle! Dabei kamen Dinge an`s Licht, die ich nicht geglaubt hätte. Sie wusste schon seit langem was und wieviel ich heimlich getrunken hatte. Sie hat auch meine gut versteckten Wochenendvorräte gefunden. Gesagt hatte sie deshalb nie etwas, weil sie nicht wusste wie ich reagieren würde. Aus dem Streit wurde dann lagsam ein vernünftiges Gespräch und ich habe ihr gegenüber eingestanden, dass ich ein Alkoholproblem habe und jetzt versuchen werde, dies in den Griff zu bekommen. Sie reagierte zwar etwas skeptisch, aber vielleicht kann ich es ihr doch beweisen, dass ich es schaffe. Auf jedenfall bin ich froh, dass sie jetzt alles weiss. Das ich auf diesem Board schreib weiss sie nocht nicht. Vielleicht sag ich`s ihr ein anderes mal. Also dann, bis morgen Robert