hallo Katja, ja ja, "da ueberkommt einen so ein Uebermut,man kommt schnell in versuchung" - genauso war es dann bei mir für etliche Jahre lang, alle 4 Wochen. Bis auf den psychischen Zusammenbruch zuletzt, danach ging es dann. (Übrigens hatte ich nicht mal einen Teppich, den ich hätte ankauen können.) ich grüüeß dich, Max
Ich freue mich auch, zu lesen, dass es dir gut geht. Es ist das Suchtgedächtnis, dass dir jetzt etwas vorgaukeln möchte. Sozusagen, will dir der Schweinehund jetzt die Story erzählen, dass DU ja gar NICHT WIRKLICH ein Problem hattest mit dem Alkohol, wenn es dir jetzt schon so viel besser geht und du 3 Tage nichts trinken konntest!
Deshalb möchte ich dir Mut machen, erst mal weiter auf deinem Weg zu bleiben und NICHT auf das "dumme Geschwätz" deiner rechten Gehirnhälfte zu hören! Da kannst du irgendwann mal drüber nachdenken, wie abhängig du bist oder nicht. Im Moment zählt nur: TROCKEN BLEIBEN!
Hallo Sinn,
ich finde auch nicht, dass man hier die Gefahren des kalten Entzugs alleine zu Hause verniedlichen sollte, nur weil man selbst Glück hatte!
Interessant, dass du schreibst, dass die Schilderung der Entzugsgefahren dich erst mal dazu verleitet haben weiterzutrinken. Es hört sich für mich an, als ob du dadurch angefangen hast, dir ernsthaft um deine Gesundheit Gedanken zu machen und den richtigen Weg für dich zu suchen. Kann ich nichts schlechtes dran finden!
Mich würde mal interessieren, was dir am meisten dabei geholfen hat nun schon fast 1 Jahr trocken zu bleiben, Sinn?
Ich bin erst 3 Monate trocken und bei mir war es so, dass die Warnungen vor Entzugserscheinungen überhaupt erst die Annäherung an die Möglichkeit, dass ich Alkoholikerin wäre in Gang gesetzt haben - war also im Nachhinein sehr hilfreich für mich.
was es am Anfang so schwer macht, ist, dass man ja noch nicht wirklich etwas an seinem Verhalten geändert hat. So ging (geht) es mir zumindest. Das geht ja auch nicht so schnell.Es braucht etwas Geduld mit sich selbst.
Du lässt den Alkohol weg. Dein Ventil, dein Entspannungsmittel, deine Freizeitbeschäftigung, deinen Spaßbringer...was auch immer... und jetzt brauchst du was anderes, dass dir gut tut!
Ich habe ziemlich lange nicht mehr darauf geachtet, geschweigedenn in mich hineingehorcht, was mir guttun würde. Ich kann dir aber versichern, wenn du weiter trocken bleibst, kannst du dich kaum gegen Wünsche, die plötzlich auftauchen wehren!
Mein Mittel der ersten Wahl, war am Anfang immer ganz viel hier zu lesen und auch zu schreiben, da ich sonst noch nichts gefunden hatte, als Ablenkung. Inzwischen habe ich die Gitarre vom Dachboden geholt und fange an Akkorde zu üben. Ich gehe in eine Selbsthilfegruppe, was mir sehr gut tut. Ich habe meinem Mann gesagt, dass ich mehr Zeit für mich alleine brauche im Moment, d.h. einen Abend für die Selbsthilfegruppe, einen Abend zum Ausgehen, hier und da ein paar Stunden für den Computer und zum Lesen. Ich muss erst wieder so nach und nach entdecken, was Spaß macht. Mir geht es aber inzwischen schon recht gut dabei - KEIN Vergleich mehr mit Zeiten wo ich noch trank!
Die ganzen Zweifel, die in dir aufkommen, sind ein Zeichen der Sucht! Laß´dich nicht in die irre führen.
Geh´doch mal in eine Selbsthilfegruppe nächste Woche - kannst ja schon mal im Internet eine raussuchen z.B. Guttempler, Freundeskreis, AA, Blaues Kreuz.
Mir hat es unheimlich geholfen, dass ich meine Krankheit ernst genommen habe und auch gleich angefangen habe mir jede Menge Hilfe zu holen. Deshalb kann ich dies auch sehr empfehlen.
Am Anfang ist es oft so, dass man einfach nur den Tag überstehen muss. Aber es wird schon bald viel besser ! Dann wirst du merken, wie sich dein Geist anfängt auf andere Dinge zu richten, die viieeel interessanter sind, als Alkohol!
eine stationäre Behandlung und Entgiftung ist mit Sicherheit für Dich das Beste. Du hast Dich in den letzten Tagen sehr herum gequält und Deinen Worten nach wurde es immer schlimmer.
Allein wegen der grossen Gefahren bei dem von Dir begonnenen trockenen Entzugs wirst Du bald merken, dass Du im Krankenhaus weitaus besser aufgehoben bist. Durch die Unterstützung mit Medikamenten wird der Entzug dort auch wesentlich leichter zu ertragen sein als in einem Alleingang zu Hause. Ausserdem bist Du ständig unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle.
Ich wünsche Dir alles nur erdenklich Gute und dass es Dir sehr schnell wieder besser geht.
Bin heute entlassen worden. Nach 8 Tagen Entgiftung und stationärer Behandlung und Therapie geht es mir im Moment blendend.
Morgen habe ich einen Termin zur weiterführenden ambulanten Therapie für 1 Jahr. Nach jetzt 5 Gruppensitzungen kann ich offen über meine Krankheit reden und es hilft zu wissen, dass ich nicht alleine mit der Alksucht da stehe.
ein leidiges thema vielleicht, aber ich bin auch einmal mehr in der situation. ich bin eigentlich auf einer stationären psychosomat. therapie, bin aber im rahmen einer realitätserprobung prompt rückfällig geworden. der rückfall ging drei tage mit 15-20 bieren pro tag. dann konnte ich drei tage trocken bleiben, ich saß schon wieder im zug zur therapie, bin wegen der panik und meiner inneren unruhe und dem gefühl, dass ich mich so nicht der klinischen situation stellen kann, wieder ausgestiegen, umgekehrt. darauf folgten vier weitere tage mit ähnlicher trinkmenge. schon nach dem ersten rückfall hab ich wegen diesem dauerhaften zustand von panik beim ärztlichen notdienst angerufen. ein arzt hat mich zurückgerufen und gemeint, dass es sinn machen könnte, mir doxepin und tegretal zu verschreiben. ich bin dann mit dem taxi hingefahren und es war leider ein anderer arzt da, der sich geweigert hat, mir was zu verschreiben und mir stattdessen eine einweisung in die psychiatrie zwecks entgiftung gab. das hatte ich nicht gemacht und jetzt bin ich im grunde in derselben situation wie letzte woche. ich möchte am montag wieder zur therapie fahren, obwohl die da keine entgiftungsbehandlung leisten können und wollen. ich möchte aber die restliche zeit der therapie dort noch nutzen. ich hätte ehrlich gesagt lieber die medikamente hier, damit ich nicht vollkommen durchdrehe. ich hab aber noch ein eh verschriebenes antidepressivum remergil, das müde macht und mich heute nacht eventuell schlafen lassen wird. es ist so erschreckend und deswegen ja auch einer der gründe, warum es mir so schlecht geht, dass ich wieder da unten angelangt bin, wo ich längst schon mal war. ich könnte den ganzen tag wie ein kleines baby in der fötus-haltung im bett liegen. ich hoffe ich traue mich am montag wieder hinzufahren, obwohl ich ein absolutes nervenbündel bin. der von der krankenkasse bezahlte rahmen wäre noch eine einzige woche. mein ambulanter psychologe hat mich gefragt, ob ich die zeit direkt danach nicht antabus nehmen wollte, das mittel, das sofortige übelkeit auslösen soll, wenn man alkohol konsumiert.
du schreibst einleitend, dass es sich bei deinem Post um ein leidiges Thema handeln würde. Ich habe jetzt mehrfach durchgelesen, was du geschrieben hast und ich denke, dass dir in deiner Situation keiner helfen kann. Du leidest hier, das Thema ist nicht leidig.
Du machst eine Therapie und beim Test, ob diese angeschlagen (dich überzeugt) hat, beweist du, dass sie nichts gebracht hat und schüttest dich gleich wieder zu. Anschließend möchtest du Medikamente, um deinen "Ausrutscher" aushalten zu können. Du möchtest aber trotzdem von der weiteren Therapie profitieren.
Ich seh da ehrlich gesagt keinen Sinn drinne, denn so wie ich dich einschätze, wird es nicht lange dauern, bis du danach wieder etliche Biere in dich reinschüttest.
Darf man fragen, aus welchem Grund du die Therapie anstrebst? Manche wären froh, wenn sie einen Therapieplatz bekämen, müssen darauf lange warten. Und sie versprechen sich etwas davon. Ich habe zwar keine Therapie gemacht, aber ich denke, dass sie dazu da sein sollte, auf sich selber einzuwirken, den Alkohol stehen zu lassen, vor allem das erste Glas!
Ich vermute, dass du gar nicht therapiewillig bist, denn Derartiges erfordert doch auch eine gewisse Mitarbeit. Und es ist nicht wichtig, dass man die Zeit "abgesessen" hat, um anschließend da weiterzumachen, wo man vorher aufgehört hat.
Ich wünsche dir trotzdem alles Gute und hoffe, dass dir bald die Einsicht kommt, dass es SO nicht weitergeht.
Wenn man aufhören will zu trinken, muss man es ganz tun oder man kann es ganz sein lassen. Als Alkoholiker wird es dir erst wieder besser gehen, wenn du an deiner Einstellung zum Alkohol arbeitest - und auch das kann man nicht mit Medikamenten behandeln.
Mit Deinen Worten zum Sinn einer Therapie hast Du sicher recht. Aber so einfach kann man/frau es sich nicht machen, aus einem solchen Rückfall Therapieunwilligkeit herzuleiten. Ich bin während meiner LZT 12 Wochen ohne Probleme trocken geblieben, obwohl der Zugang zum Alkohol an keinem Tag wirklich versperrt war, habe mit viel Schmerz und Tränen an mir gearbeitet und bin beim ersten Test - Heimfahrt - auch rückfällig geworden. Erklären konnte ich das weder mir noch anderen. Es spielen dabei so viele Umstände eine Rolle, dass es kaum umfassend zu beschreiben ist.
@ Gast
Gib nicht auf und versuche, das erste Glas stehen zu lassen. Bevor Du die Flasche öffnest, ruf jemanden an, schreib hier - aber trinke nichts - es bringt Dich nicht weiter.
Das sagt einer, der lange gebraucht hat, das zu begreifen.
hallo Gast, du schreibst: „mit dem taxi hingefahren und es war leider ein anderer arzt da, der sich geweigert hat, mir was zu verschreiben und mir stattdessen eine einweisung in die psychiatrie zwecks entgiftung gab. das hatte ich nicht gemacht und jetzt bin ich im grunde in derselben situation wie letzte woche.“ Na das war ja ein ganz böser Arzt!!! Mir fällt dazu noch ein „alter Spruch“ ein, der an sich immer stimmt: Solange der Patient (Alkoholiker) meint seine Therapie selber bestimmen zu müssen, kann ihm sowieso nicht geholfen werden. Dazu passt dann auch die Unterstützung des Entzuges mit Medikamenten, damit er leichter zu ertragen ist. Der arme Kranke, um Gottes willen, er könnte ja leiden. Medikamente helfen über lebensbedrohliche Zustände hinweg, Punkt! Und deine Psyche, und Seele, werden anschließend in einem recht langen Prozess sich (na hoffentlich) wieder selber einsammeln können. Das geht aber nur, wenn du überhaupt gesund werden willst. Das klingt jetzt vielleicht etwas barsch für dich, ist aber rein sachlich gemeint. Und wenn du auch noch eine weitere psychische Beschädigung hast (mit entsprechender Therapie), dann wird es umso schwerer werden für dich. Aber an der auch für dich gültigen Realität vorbei kommst du bestimmt nicht. ich grüße dich, Max