Hi Felidaela,
„Verstehen heißt sich vom anderen her denken“
„.. und wenn man dann aber immer noch nicht versteht? „
Dann geht es eben nicht besser.
Ich verstehe diesen für mich weisen Spruch so, dass ich mir bitte schön stets die beste Mühe geben soll, für den anderen. Also wie bei Tulipa: der andere soll verstanden haben, (und nicht ‚ach hab ich heute aber wieder intelligent geredet, toll! und so verständnisvoll!).
Und in meinen ‚langen Jahren‘ bin ich halt dazu gekommen, dass noch so schlaue Einschätzungen eigentlich kaum dienlich sind, dafür aber umso mehr Berichte von mir selber. Also keine langen Arien bitte!, sondern kurze Berichte, von denen ich denke dass es dem anderen daran fehlt. Als Vergleich für den anderen gedacht. Der andere wird dann reagieren, weil ich ihm ja nichts vorgeschrieben hatte (und schon gar nicht dass er sich jetzt gefälligst zu freuen hätte weil ich ihn doch so erleuchtet habe, war jetzt etwas übertrieben zum Zuwecke der Veranschaulichung).

„Umgekehrt geht es mir genauso. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich nur das verstehen kann, was ich selbst mal erlebt/gefühlt habe. „
Geht mir ebenso, wobei immer das Gefühl zuerst kommt bei mir, der Verstand hinkt mitunter zu stark.

„und was ist der Unterschied zw. Verstehen und Verständnis?
Chaos!
Wie geht'n das nun ?“
Sauschwere Frage, aber auch für mich zentral wichtig!! Haut mich erst mal vom Hocker, ich stehe aber bereits wieder auf!
Zum „Verstehen“ sind für mich eher die Sachverhalte, Tatsachen, aber auch geäußerte Meinungen.
Dafür kann ich dann „Verständnis“ aufbringen, oder aber auch nicht, oder aber teilweise. Ich kann dann sogar „Verständnis“ für Dinge aufbringen, die ich selber niemals fabriziert hätte (im Extremfall).
„Zumal ich mich immer sehr allein fühle, wenn ich merke, dass ich nicht verstanden werde.)“
Das geht mir schon ein Leben lang so. Aber alleine ist bescheuert! Ganz alleine noch schlimmer. Aber: was willst du mit Leuten, die nur ihren Monolog abspulen wollen? Also z.B. sämtliche Kneipengespräche, oder Leute die wissen wie’s Leben geht, aber ganz genau. Und darum müssen die dich ja auch jetzt überzeugen, na toll. Zu Sowas sage ich dann, wenn es denn immer mal wieder vorkommt, sie können gerne ihre eigene Zeit verschwenden, jedoch nicht meine Zeit.
Weißt du, felidaela, damit müssen wir wohl leider leben.
Nun hoffe ich noch, dass dir meine Antwort nicht zu lang war oder zu kompliziert. Aber ich bitte dich hiermit herzlich um „Verständnis“, und zu deinem „Verstehen“ bitte ich dich einfach zurückzufragen.
ich grüße dich, Max
(Das Schlimmste aber sind Leute, die immerzu Verständnis aufbringen, aber noch nicht einmal zugehört haben.)