Also der kernige Mann wäre dann Vollkorn, Weißer Teig, wäre der blonde aus dem Norden Mischteig, ist der, der die gute Mischung aus allem in sich trägt? und wer ist dann Pumpernickel?
Oder wie jetzt?
Gibts in der Karibik Flüsse?
Fahren da nicht diese sexwütigen Damen mittleren Alters hin, die auch mal einen Rastermann mit Knackars... bei Reaggy Musik im Hintergrund probieren wollen?
Nee, nee, Lis, also Karibik is nix für Rosamunde...
@Aldebaran und Joker
Gerade sah ich, drei Mal 1Aldebaran und zwei Mal JokerE eingeloggt. Gibts Euch in mehrfacher Ausführung, spinnt mein Computer jetzt oder habt Ihr da einen Trick?
In der heutigen Zeit muss man auch erst lernen, zufrieden zu sein, vor allem, wenn man diesen Zustand nicht kennt. Alles strebt immer nach mehr, mehr Geld, mehr Macht, mehr irgendwas. Alles muss immer besser, stärker, höher, schneller sein. Wichtig ist da die Besinnung auf die eigenen Qualitäten, Dinge, die man selbst geschafft hat. Mit dem Ende des Trinkens habe ich etwas, worauf ich stolz bin und das macht mich auch ein wenig zufrieden. Aber muss ich wirklich mehr verdienen wie die anderen? Ein grösseres Auto haben als alle Nachbarn? Nein, ich persönlich brauch das nicht, denn mit dem ganzen Streben nach Reichtum, Macht etc. hätte ich keine Zeit zum Geniessen. Deswegen bin ich mit dem, was ich bisher erreicht habe, zufrieden - und deswegen vielleicht auch glücklicher als andere, die 3x soviel Kohle machen wie ich ...
So, jetzt muss ich aber weg, sonst ist mein Boss nicht ganz so zufrieden wie ich
Ängste habe ich auch, Ängste nicht alles richtig zu machen. Angst habe ich im nachhinein gehabt als mir klar wurde was alles hätte passieren können als mein Mann im betrunkenen Zustand mit dem Auto unterwegs war.
Angst habe ich auch immer gehabt wenn mein Mann mich angerufen hat und mir erzählt hat wie schlecht es ihm geht. Das in der Wohnung überall Blut sei und der Notarzt dagewesen wäre. Mein Angst war aber wiederum nicht so gross, das ich mich gleich ins Auto gesetzt habe und hingefahren bin.
Grosse Angst habe ich auch in dem Moment gehabt als mir einmal die Nerven durchgegangen sind. In diesem Moment habe ich begriffen das ich gehen muss. Ich hatte Angst das "mich" der Alkohol verändert, weil ich ihm hilflos ausgeliefert war.
Angst habe ich im Moment das es nicht wirklich wahr wird, das ich wieder in die Wohnung zurück kann. Mein Mann kann immer noch einen Rückzieher machen.
Ich muss mein Leben für mich alleine neu organisieren auch das mir ein bißchen Angst.
Aber eines weiss ich ganz gewiss, ich kriege das wieder auf die Reihe und fange so nach und nach wieder an zu leben. Ich habe ja noch das Glück gehabt, das es bei uns ja noch harmlos zuging. Wenn ich daran denke, was andere mit ihren Partnern erlebt haben, kann mir auch angst und bange werden. Denn ich weiss ja nicht wie sich die Situation bei uns noch verändert hätte.
Vor kurzem hat mir jemand gesagt ich wäre ein Phänomen, weil ich alles so konsequent durchziehe, ich weiss das es für mich das beste ist, aber ganz ehrlich ein bißchen Angst ich auch dabei.
Aber gibt es überhaupt jemanden der absolut angstfrei ist?
Rosalie bleib doch bitte bei deinem Namen, ich finde er passt zu dir. Man muss eben seine Gedanken beisammen halten.
Viele liebe Grüsse an alle die dir zur Seite stehen und die, die noch kommen werden.
Hallo Rosalie, sorry-habe erst eben entdeckt, dass du mich direkt angesprochen hast, sonst hätte ich schon eher geantwortet.
Klar muß man unterscheiden zwischen "Angst vor Tieren, Dingen, ....und Angst vor Liebesverlust, Verlust von Anerkennung etc. etc."
Grundsätzlich hat JEDE/E vor irgendetwas Angst, das ist nicht das Problem. Schwierig wird`s, wenn`s darum geht, wie man damit umgeht, da muß schon jede/r seine eigenen Strategien entwickeln. Ich für meinen Teil habe mich dazu entschieden, mich mit bewußten (!) Ängsten, die ich habe, so schnell wie möglich zu konfrontieren, da diese "Angstgefühle" zumindest für mich eine erhebliche Minderung der Lebensqualität darstellen -zum Einen. Zum Anderen habe ich meine eigene Einstellung zum jetzigen Leben, weshalb ich auch diese Konfrontation mit meinen Ängsten manchmal "suche"; dadurch mache ich "extreme" Erfahrungen, die mir ungemein nützlich sind und die einen erheblichen Teil zu meinem "Reifprozess" beitragen. So z.B. hatte ich bis vor einigen Jahren unheimliche Angst vor (lach ruhig) Frauen...besonders wenn sie für mich als potentielle Partnerin "interessant" waren...ich ging damals sogar deswegen in Therapie. Da mir der Fortschritt mit der Therapeutin zu langsam ging, gab ich in einer Zeitung eine Kontaktanzeige auf, um mich ganz konkret mit für mich "interessanten" Frauen zu verabreden (will hier anführen, dass ich zu der Zeit auch tatsächlich auf der Suche nach einer Partnerin war)...und mich damit wieder bewußt mit meiner Angst konfrontierte. Heute weiß ich, dass diese Angst das Resultat von mangelndem Selbstvertrauen war, wie die Reaktionen mancher der Frauen, die ich traf, bewießen. Auch das ist ein Lenrnprozess!
Die Situation mit deinem Mann, die du schilderst, und die Angst, die dabei in dir aufkam, beruhen meines Erachtens auf (auch-wie bei mir) mangelndes Selbstvertrauen deinerseits sowie auf einer Fehlinterpretation der Aktion deines Mannes....habe doch geschrieben, der Mensch ist ein "Fluchttier"-dein Mann hat nix anderes getan, als vor der unangenehmen ("bedrohlichen") Situation zu flüchten (um sich einen Flachmann zu besorgen, nach dessen "Genuß" er dann noch weiter weg ist von dir-der Mann ist gründlich!) buchstäblich. Ist nicht grad die feine Art, und irgendwie doch "natürlich". Er hätte auch nach "innen" flüchten können und dichtmachen ("Höhlenbär") oder nach "vorne" und aggresiv werden...auch das sind Flüchte!
"....ein Feind, der mich innerlich auffrisst...." hast du geschrieben..... Naja-wenn du DA noch keinen Handlungsbedarf siehst bzw. gesehen hast....
"....ein Feind, der mich innerlich auffrisst...." das erinnert auch mich irgendwie an Alkohol und die Sucht danach. Und wie gehen wir damit um? Da machts ja auch keinen Sinn, dass wir uns mit dieser Tatsache gelassen abfinden, sondern etwas dagegen tun, BEVOR es uns "innerlich (und äusserlich) auffrisst"...Selbstmorde geschehen wohl fast aussschließlich aus Angst vor irgendwas bzw. aus Angst vor irgendwelchen Konsequenzen zu einer bestimmten Aktion.
"Erkennst Du Deine Ängste immer gleich? Und wie? Ist das ein bestimmtes Gefühl?" Meistens erkenne ich sie schnell. Sobald ich mich in irgendeiner Weise unwohl fühle, horche in mich und versuche herauszufinden, woher das kommt. Das setzt natürlich ein einigermaßen "Selbst-Bewußtes"-Leben voraus....eben sich Seiner-Selbst-Bewußt-Sein und entsprechend der "Innereien" agieren bzw. re-agieren. Was ich da getan habe mit der Spinne und der Kontaktanzeige, das ist nix besonderes und kann von jeder/m ebenso gehandhabt werden. Ärmer dran sind die, die tagtäglich mit ihrer Angst vor was konfrontiert werden, und die diese Hürde allein nicht nehmen können! Z.B. die hier oft beschriebene Angst vor Menschenmassen an der Kasse, vor engen Räumen, und und und. Ich sah mal einen Bericht über eine Frau, die auch panisch reagierte, wenn sie auf große Menschenmengen traf. Ihre Therapeutin ging mit ihr zur Love-Parade... Ihnen kann ich nur wünschen, dass sie so schnell wie möglich einen Weg zu mehr Lebensqualität finden, auch wenn dazu professionelle Hilfe nötig ist.
Greez, Aldebaran
[f1][ Editiert von 1Aldebaran am: 01.05.2004 16:49 ][/f]
zufriedene Trockenheit? Ich bin ganz einfach zufrieden, daß ich trocken bin, und daß ich einen Haufen Ärger, den ich mir mit Alkohol und Drogen ins Leben geholt habe, mit eigenem Zutun hinter mir lassen konnte. Was das angeht, bin ich auch zufrieden mit mir..denn ich konnte mich mit dem ganzen Mist, den ich betrunken oder knülle gebaut habe, sehr oft selbst nicht leiden.
Und ich bin auch zufrieden damit, daß ich nicht drunter leide, daß ich nicht mehr trinke, daß es heute kein Verzicht für mich ist, das konnt ich mir früher so nicht vorstellen.
Das heißt allerdings nicht für mich, daß ich nun mit allem in meinem Leben zufrieden bin und nur noch ja und Amen sage..gibt ja genügend Beispiele für den täglichen Ärger. Muß ja jetzt nicht jedes Detail ausführen, aber manches möcht ich schon noch ändern in meinem Leben. Mit mir selbst bin ich auch nicht immer zufrieden, vor allem wenn ich mal wieder damit konfrontiert werde, wieviel unnütze Umwege ich mir hätte sparen können, wenn ich schon früher etwas mehr Durchblick gehabt hätte.
ANGST?
Jetzt möcht ich auch noch was zu den Ängsten sagen, vor allem zu der Angst, den Ansprüchen der Umwelt nicht Genüge tun zu können.
Ich kenn diese Angst auch, und bei mir kommt sie daher, daß ich den Ansprüchen meiner Eltern tatsächlich nicht genügen konnte bzw. immer noch nicht kann.
Für meinen Vater bin ich der Sohn meiner Mutter, und umgekehrt. Ihre Interessen - vor allem ihre Interessen an mir - waren äußerst unterschiedlich, und irgendeiner hatte immer den Fuß dort stehen, wo ich hintreten mußte, wenn ichs dem anderen recht machen wollte. Sind ja nicht umsonst geschieden..und als Kind war ich eben derjenige, der sich am wenigsten wehren konnte, wenn der Kampf der Giganten mal wieder unentschieden vertagt wurde. Früher...ich war mal Klassenbester, und mein Vater hat mich als "Arschloch mit zwei linken Händen" tituliert. Da kommt Freude auf.. Unnötig zu erwähnen, daß ich mit meiner Mutter auch schon eine Menge Auseinanderstzungen hatte, denn ich hab natürlich auch Eigenschaften meines Vaters übernommen, die sie wiederum nicht leiden kann.
Gestern hab ich z.B. mal wieder meinen Vater besucht. Das erste mal seit 10 Monaten. Das letzte Mal, als ich ihn besucht hab, war er schon ziemlich angetrunken, als wir gekommen sind, und er hat ziemlich von Leder gezogen. Wenn er besoffen ist, dann gefällt er sich so richtig drin, ekelhaft zu sein. Er macht dann meine Partnerin mit Machosprüchen an, und überhaupt müßte man jedem erst mal eine aufs Maul hauen, bevor man überhaupt mit ihm spricht, und ich hab ja eh noch nie was gearbeitet, denn nur Handwerk ist Arbeit., undsoweiter...das ist besonders schlimm, wenn seine Brüder dabei sind, da muß er auch heute noch den Starken raushängen.
Wie gesagt, gestern bei meinem Vater... Irgendwas hat ihm mal wieder nicht gepaßt, da schmeißt er mir an den Kopf, wie ich rumlaufe, und daß er sich vor den Nachbarn schämt. Mein Arbeitgeber hat kein Problem, mich auf anspruchsvolle Kunden loszulassen...es ging nur drum, daß er mal wieder einen Blitzableiter für seine allgemeine Menschenverachtung gebraucht hat. Sein Argument - er is mein Vater, und er darf mich anreden, wie er Lust hat. Widerspruch duldet er nicht von seinem Sohn, jedenfalls nicht wenn er seinen Gehässigen hat....Bin ja auch noch ganz klein, und Achtung hat er eh von niemandem.
Sicher darf er das, aber ich muß es mir nicht anhören.
Ich hab ihm gesagt, daß ich ihm das mit dem schämen mal wieder sage, wenn er besoffen im Sessel hängt, und bin gegangen. Er hat mir noch hinterhergebrüllt, daß ihm überhaupt nichts leid tut...na gut, mir auch nicht. Wahrscheinlich wollte er eh nur in Ruhe saufen..
Der ganze Besuch war in ca. 5 Minuten abgewickelt, länger ging das nicht.
Sorry, daß ich diesen Thread jetzt mißbraucht hab...aber es geht mir noch im Kopf rum, und es paßt auch zu den Ängsten.
Unterm Strich..ich kenne meinen Vater, ich weiß was der Alkohol aus manchen Menschen macht, ich führe schon lange mein eigenes Leben. Ich werd auch den gestrigen Tag verwinden.
Trotzdem bin ich getroffen, und das reißt alte Wunden auf. Meine ANGST - aus Erfahrung begründet - ist die, daß mein Selbstbewußtsein angekratzt ist durch solche Erlebnisse, und wenn die nächsten Tage irgendwo anders nicht alles glatt laüft, wird mir teilweise die Objektivität fehlen. Ich neige dann dazu, mehr Fehler zu machen, hab ich schon festgestellt, und ich neige auch dazu, mich über meine Fehler mehr zu ärgern, angekratzes Selbstbewußtsein... und wenn ich dann so richtig schlecht drauf und gereizt bin, dann neige ich dazu, so zu reagieren wie......mein Vater, und dann kann ich mich selbst nicht leiden.
Auch wenns nicht genauso kommt, so ähnlich hab ichs auf jeden Fall schon erlebt..ich habs so gemacht, mal sehen ob ichs auch bleibenlassen kann. Solche Auseinandersetzungen mit meinen Eltern haben in mir früher enorme (Selbst-)Zerstörungskräfte geweckt. Auch heut fühl ich mich ja erst mal richtig scheiße, ich fühl mich schlecht, daß ich so bin. Aber ich weiß, daß da völlig willkürliche Ansprüche an mich gestellt werden, und die werden einfach so variiert, daß ihnen einfach keiner genügen kann..der will einfach, daß sich andere schlecht fühlen...Fridolin, geerbt..und auch eine Erwartung anderer, der ich jetz nicht genügen werde...hoffentlich...Kinder aus Alkoholikerfamilien, coabhängig, emotional abhängig..
Früher mußte ich mich da zusaufen, und dann hab ich natürlich auch schwachsinnig reagiert. Außerdem merk ich heut oft noch, daß ich vollgepfropft mit Aggressionen bin. Aber ich werds nüchtern noch lernen, ebendiesen Kreislauf zu verlassen und mich eben nicht woanders so zu benehmen wie mein Vater bei mir....das wird für mich auch ein Anlaß zur zufriedenen Trockenheit sein, daß ich eben nicht nur das tu was mir vorgelebt wurde..und trotzdem das brauchbare beizubehalten...
Ach ja, wie immer, wenn ich unter so Spannungen stehe, kommts mir auch so vor, als ob mein Schreibstil irgendwie blockiert wäre..aber ich möchts trotzdem rauslassen.
so weit.. der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 02.05.2004 17:18 ][/f]
Zitatda schmeißt er mir an den Kopf, wie ich rumlaufe, und daß er sich vor den Nachbarn schämt
das schlägt ja dem Faß den Boden aus, oder? Ist mir klar, der merkt nicht was er da tut und würde es wahrscheinlich auch niemals einsehen. Der Satz könnte übrigends exakt von meiner Mutter an mich gerichtet stammen. (dabei läuft meine Mutter wie eine Furie rum und nicht ich...)
Könnte man sich doch Fragen, warum Eltern eigentlich ein Kind in die Welt setzen, um es dann fertig zu machen, zu beschimpfen und sich dafür zu schämen... echt arm, oder?
ZitatTrotzdem bin ich getroffen, und das reißt alte Wunden auf.
Jaaa, das kenne ich nur zu gut. Heute habe ich zwar schon eine große Distanz innerlich zu meinen Eltern und eine Grenze gezogen - doch trotzdem gehen Gehässigkeiten und MENSCHENVERACHTUNG nicht spurlos an mir vorüber. Das wird wohl immer so sein, solange man Eltern hat, hm.
Trotzdem haben meine Eltern heute bei weitem nicht mehr so viel Macht, dass sie mein Selbstvertrauen wirklich noch untergraben können - es kommt mal kurz ins Wackeln...aber nur kurz noch und ich konnte inzwischen einen Riegel davorschieben, dass dieses schlechte Gefühl, was ich dann bekomme in Selbsthaß umschlägt. Früher war das auch ein Grund zum Flüchten (=Saufen) bei mir.
Man kann sich im Laufe der Zeit schon distanzieren. Die Abstinenz hilft mir viel dabei.
Zitatder will einfach, daß sich andere schlecht fühlen
und diese Erkenntnis auch! Du wärst austauschbar, wenn er dich nicht runterziehen kann, dann versucht er es bei jemand anderem...
z.B. konnte ich mit etwas Abstand, bei meiner Mutter erkennen, dass sie eine arme, alte verbitterte Frau geworden ist, deren Gehässigkeiten nur eine Grundlage haben: den Hass auf sich selbst. Seit ich das durchschaut habe, bin ich nur ein bißchen traurig, dass sie so ein Sch....leben gewählt hat, aber ich bin weder verantwortlich, noch habe ich eine Verpflichtung den gleichen Weg einzuschlagen. Nein, ich trete dieses Erbe nicht an!
Zitatdaß ich eben nicht nur das tu was mir vorgelebt wurde..und trotzdem das brauchbare beizubehalten
genau! So sehe ich das auch!
Ich habe sehr gut verstanden, was du meinst - und ich glaube, dass es sehr hilfreich und wichtig ist, seinen Ärger mal niederzuschreiben.
Du scheinst mir wie jemand, der sehr selbstkritisch und ernsthaft über Geschehnisse nachdenkt. So gesehen, hast du gar keinen Grund für ein angekratztes Selbstbewußtsein. Den hätte eigentlich dein Vater, dem so viel wertvolles Feingefühl fehlt!
Wenn du so weitermachst, wirst du immer sicherer werden und die Macht deiner Eltern immer kleiner.
danke für die Aufmunterung. Siehst Du, das sind so Themen, wo ich mir auch schon überlegt hab, ob ich nicht mal eine Therapie machen sollte. Ich dacht schon mal, ich sei da längst drüber weg. Mein Vater war ja schon immer so, aber ich hatte mir ja auch beizeiten angewöhnt, keinerlei Rücksicht mehr auf ihn zu nehmen. Einmal hab ich ihn sogar verprügelt, als er mir - ich war 20 - mal wieder zeigen wollte, wer Herr im Haus ist. Ich war noch schlechterer Laune als er.. Da hat er dann auch jahrelang nix mehr mit mir geredet.
Mich hat das ganze tatsächlich noch mal eingeholt, als ich, über meinen Alkoholkonsum und die daraus erwachsenden Schwierigkeiten in meiner Partnerschaft, immer mehr das Gefühl hatte, langsam so zu werden wie mein Vater..irgendwas in mir hat danach gestrebt, es ihm nach zu tun und endlich die sehnlichst erwartete Anerkennung zu bekommen.
Ich hatte mal einen Chef, der auch keinen neben sich geduldet hat, und da ist mir aufgegangen, nach was für einem Muster ich da reagiere..typisch Alki, wollte ich immer noch mehr beweisen, wie gut ich bin, und der hat mir die Anerkennung in so kleinen Häppchen zugeworfen, daß meine Gier erhalten blieb, aber nie richtig befriedigt wurde..war das beim Alkohol selbst nicht irgendwie auch so? Der ist mir auch immer irgendwas schuldig geblieben, und ich hab immer mehr gebraucht, für immer weniger echter Belohnung..
Eine Zeitlang lief es auch wirklich besser mit meinem Vater und mir. Aber letztes Jahr war mir dann mal aufgefallen, daß er eigentlich nur noch betrunken ist, wenn ich mit ihm telefoniere. Er ist auch immer noch allein, 18 Jahre nach der Scheidung, während meine Mutter schon lang wieder verheiratet ist. Er hat noch mal ein tolles Haus gebaut, und als er damit ganz fertig war und es so richtig zum Vorzeigen war, ist rausgekommen, daß er im Grunde nochmal meine Mutter damit rumkriegen wollte - glaub ich zumindest, denn plötzlich hat er alle ihre Geschwister zu sich eingeladen. Da hat mir schon komisches geschwant, denn nach jedem Telefonanruf hat er bei mir angerufen. Das ging einen ganzen Nachmittag lang so, und er war hörbar jedesmal ein wenig mehr daneben..
Natürlich ist das nix mehr geworden mit meiner Mutter und ihm. Und jetzt hab ich den Eindruck, daß er mich da eine Zeitlang auch benutzen wollte, damit ich das für ihn regle. Jetzt, wo klar ist, daß das nix wird, würde er am liebsten auch mit mir nix mehr zu tun haben. Womöglich ist es ihm auch peinlich, denn er weiß ja daß ich ihn kenne, und daß er da nicht Halbgott spielen braucht...Weiß der Geier, was sich da in seinem einsamen Hirn so alles abspielt, wenn er vor sich hin süffelt...da kann ich ja weiß Gott mitreden, was da für abstruses Zeug dabei rauskommen kann.
Und sicher ist er auch verbittert, weil er nun alleine alt wird...sein Bruder ist auch geschieden, und da entsteht dann halt so ein richtiger Sumpf, wer nicht für die ist, ist gegen sie.
Aber trotzdem - ich hab ihm sein Leben nicht ausgesucht, und ich zieh mir den Haß auch nicht an. Sicher ist er auf seine Art hilflos, daß er auch nicht aus sich rauskann. Aber er ist da nicht hilfloser wie ich, er könnte genauso versuchen, das nüchtern zu sehen...WENN ER DAS DENN WOLLTE. Offensichtlich ist ihm sein Stolz einfach wichtiger.
wünsch Dir was
der minitiger
[f1][ Editiert von minitiger2 am: 02.05.2004 22:14 ][/f]
bei mir war es auch so, dass ich meiner Mutter immer ähnlicher wurde, als ich noch trank. Ich war manchmal genauso ungerecht und hasserfüllt - wieder nüchtern ist es mir zum Glück selbst aufgefallen. Das war mit ein wichtiger Grund, warum ich nicht mehr trinken wollte!
Alkohol ist eine kurzfristige, augenscheinliche Belohnung -aber leider eine Täuschung - er hinterlässt einen riesigen, leeren Krater mit Hilflosigkeit. Mir ist erst jetzt klar geworden, wie unverhältnismäßig hoch der Preis ist, den man für dieses bißchen Erleichterung und Wohlgefühl bezahlt!
Weißt du, ich habe auch ganz viele Jahre gehofft, dass es noch irgendwie "besser" wird, das Verhältnis zu meiner Mutter, dass sie mich irgendwie anerkennt. Irgendwann muss sie es doch mal zugeben, oder? Irgendwas muss ich doch mal richtig machen? Irgendwas muss ihr doch auch mal gefallen an mir? Diese Hoffnung hat mich fertig gemacht. Es war ein schwieriger Prozess, die Dinge nun einmal zu sehen und zu akzeptieren wie sie sind - ob es meine Mutter ist oder nicht, fakt ist, dass es mir immer schlecht ging, wenn ich mich auf ein (immer abwertendes, verletzendes) Gespräch mit ihr einlies. Und das ist ja wohl nicht in Ordnung - aber es hat lange gedauert, bis mir das überhaupt erst mal auffiel!
Ich habe mir auch seeehhr viele Gedanken darüber gemacht, wie das wohl für meine Mutter ist, was sie denkt, was sie fühlt, wie ich ihr helfen kann. Das ging so weit, dass ich schlechtes Gewissen hatte, weil ich es nicht geschafft hatte sie zu überzeugen, sich vom Arzt behandeln zu lassen. Ich fühlte mich schuldig. ICH hatte versagt, weil meine Mutter nicht glücklich war und ist (mit mir/wegen mir).
Ich denke, ich war auf einem guten Weg in die Fußstapfen meiner Mutter zu treten - zum Glück bin ich noch aufgewacht!
Aber ich musste erst 35 werden und selbst ein Kind bekommen.
Deshalb finde ich deine Idee mit einer ambulanten Therapie gut! Mir haben die ambulanten Gesprächstermine sehr geholfen, Klarheit in den Gefühlswirrwarr bezüglich meiner Eltern und dem damit verknüpften schlechten Selbstwertgefühl zu bekommen.Ich kann das heute alles besser auseinanderhalten und springe nicht mehr auf die schlechte-Gewissen-Nummer an. Ich habe aufgehört etwas zu erwarten von meinen Eltern...und jetzt hat sich das (oberflächliche!) Verhältnis doch tatsächlich etwas entspannt und ist freundlicher geworden...
Eigentlich heißt das Thema dieses Threads ja "Angst". Ich finde es gar nicht so schlecht, dass die Diskussion jetzt auf das Thema Eltern / Mutter / Vater gekommen ist.
Hier sehe ich die größte Angst von allen, sozusagen die Urangst, nicht geliebt zu werden, verstoßen zu werden. Das jahrzehntelange zurückweisen eines Kindes, es abzuwerten, zu bestrafen dafür, dass es da ist, vernichtet fast jegliches Selbstvertrauen und Selbst-WERT-Gefühl. - und damit ist der Weg besonders breit für Ängste aller Art geebnet!
Tja, und was man dann für einen schweren Kampf mit sich un dem Leben führt...da bin ich sicher nicht die einzige, die einen Roman hierzu schreiben könnte.
Ich bin zwar zu 50 % mein Vater und zu 50% meine Mutter, aber ich entscheide mich in einem Punkt WESENTLICH von Ihnen: ICH bin heute fair zu mir und fange an mich und das Leben zu lieben.
Mein größter Wunsch ist, dass ich meinem Sohn einmal ein Selbstvertrauen mitgeben kann, dass er im Großen und Ganzen zufrieden ist mit sich und der Welt, dass er Frust aushalten kann, weil er tief in sich drin ein URVERTRAUEN hat und weiß, dass es gute und schlechte Phasen im Leben gibt, die aber kein Anlaß sind, an sich selbst zu zweifeln und schon gar nicht sich selbst zu hassen.
das ist ja wieder ein tolles Thema. Dazu könnte ich auch ganze Seiten füllen.
Ich muss zu meiner Schande gestehen,daß ich es bis heute noch nicht gelernt habe,mich gefühlsmässig von meiner Mutter zu distanzieren...
Deshalb meide ich sie auch wie die Pest...
Ich war eigentlich mein ganzes Leben bestrebt,es ihr Recht zu machen...als ich dazu keine Lust mehr hatte,bin ich dann dazu übergegangen,an ihr vorbeizuarbeiten und ihr vorzumachen,wie man es besser macht,und was sie nicht alles verpatzt hat....
Die Familie und die Liebe,die sie mir nicht geben konnte,habe ich mir selbst gebastelt...immer schön mit Seitenblick auf sie... "Ätsch,ich mach's viiiieeeeel besser als Du...".
Mittlerweile bin ich aus der Phase wieder raus...aber mit ihr klarkommen?
Weiß nicht,in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr...dafür ist auch vor Kurzem noch zuviel vorgefallen...Dadurch hab ich auch gemerkt,daß sie aus ihren alten Fehlern nichts gelernt hat und immer noch genauso gehässig ist wie vor 30 Jahren. Sei's drum...Das ist bei mir der derzeitige Stand der Dinge.Ob's noch mal anders wird?Keine Ahnung!
ich habe ewig gebraucht , um mich aus dem "hoffentlich-mache-ich-es-recht-Gefühl" gegenüber meiner Mutter zu befreien. Meine Mutter hat mir zwar in vielen Dingen geholfen, aaaaaaber, wenn es nicht so klappte, dann kamen diese ich-habs-ja-gewußt/geahnt-Bemerkungen.
Vor allem hat sie immer die Meinung rübergebracht, dass alle anderen "verkehrt" sind und sie ist "richtig". Auf Kritik an ihren Ansichten und Entscheidungen reagiert sie beleidigt und fühlt sich angegriffen. Sie selbst kann aber sehr gut kritisieren und vor allem die Lebensweise oder Partnerschaften von anderen als richtig oder falsch einschätzen. Selbst bei Paaren die 10 oder 20 Jahre zusammen sind, weis sie ganz genau, dass die nicht zusammen passen und gar nicht zusammen hätten kommen dürfen. Da geht mir heute der Hut hoch.
Das hatte bei mir dazu geführt, dass mir diese "Ratschläge" wie eingebrannte Gebote im Kopf rumgeisterten und ich habe mich immer und immer wieder dabei ertappt, dass ich etwas gemacht habe, was ich gar nicht wollte. Es war im Grunde DAS was meine Mutter wollte.
Selbst bei den unwichtigsten Dingen, habe ich ihre Meinung/Geschmack voran gestellt. Kleines Beispiel: Bei meiner Mutter gehören Gardinen mit Übergardine ans Fenster. Alles andere findet sie furchtbar. Also hat sie meine Fenster dekoriert. Das ging so lange, bis ich die Nase voll davon hatte und meinen eigenen Geschmack "aufgehängt" habe: niedliche Scheibengardinen OHNE Übergardinen und viele Blumen. Ihre Kritik war dann NICHT DIREKT an mich gerichtet, sondern, sie sagte es so: Es gibt LEUTE, die haben diese billigen Scheibengardinen hängen und noch nicht mal Übergardinen. Da kam ich mir wieder "falsch" vor und haderte mit meinen Gardinen. Sie hängen aber immer noch. Mein Wille hat gesiegt. Und so ist es mit vielen anderen Sachen auch.
Allerdings kann ich erst SEIT meiner Trockenheit zu meinen Wünschen und Entscheidungen stehen, OHNE dass ich mir Gedanken mache,ob es meiner Mutter recht ist. Dieses falsch-sein-Gefühl habe ich abgelegt und es geht mir besser denn je. Allerdings habe ich auch den vorher engen Kontakt mit meiner Mutter auf Eis gelegt.
Wie gut, dass ich mich vom Alkohol verabschiedet habe. Die Trennung hat zwar etwas lange gedauert, aber besser spät als nie.
es kommt immer drauf an, was man unter "klarkommen" mit den Eltern bzw. der Mutter versteht.
Bei mir hat der Druck und dieses " Ich-bin-nicht gut genug" "mache alles falsch" erst nachgelassen, als ich akzeptiert hatte, dass es nie eine Mutter für mich geben wird, wie ich sie mir gewünscht hätte.
Nach jahrelanger Sehnsucht, nach etwas, was ich doch nie bekommen würde, entwickelte sich über Wut, Frust, Verzweiflung dann die Akzeptanz. ES IST WIE ES IST! Meine Mutter ist Beziehungsunfähig, sie kann sich in keiner Weise emotional einlassen und übertüncht dies indem sie alles besser weiß und alle um sie herum niedermacht. Ich habe aufgehört irgendwas von ihr zu wollen. Das ist innerlich passiert. Äußerlich war es kaum zu merken. Der Kontakt war zeitweise auch sehr eingeschlafen, aber nicht mehr aus Wut meinerseits, sondern weil es mir nicht mehr wichtig war.
Das unser Verhältnis heute besser ist, liegt daran, dass ich akzeptiere, wenn meine Mutter z.B. mal ein bißchen reden will und dass ich ihr aber auch sage, wenn ich das gerade nicht will und das Gespräch deshalb beende (habe ich früher nie gemacht, da war ich über jedes bißchen Aufmerksamkeit froh und lies mich beleidigen und verbal vergewaltigen :mauer. Ich erwarte auch nicht mehr, dass sie aus ihren Fehlern lernt, sich helfen lässt. Das ist ihre Sache.
Aber es waren viieeele schmerzvolle Jahre bis ich zu dieser Einstellung kam.
Es gibt aber durchaus heute auch Momente, wo ich innerlich tief durchatmen muss. z.B. wenn mein Vater auf das ganze "Süchtigen-Pack" schimpft (er raucht nicht, trinkt nicht), sich in menschenverachtender Weise über die labilen, nichtsnützigen Menschen auslässt, deren langsames Sterben doch am besten mit der Todesspritze abgekürzt werden sollte. Ich höre mir das heute nicht mehr an (habe das auch jahrelang gemacht!) und sage ihm, er soll dass erzählen wem er will, aber nicht mir. Und er hält sich sogar daran.
Im Grunde habe meine Eltern, damit wie sie mich in meiner Kindheit behandelt haben, den Grundstein zur Sucht gelegt (wobei ich jetzt nicht meine heutige Verantwortung für mich wegschieben will). Man muss sich das mal überlegen. Erst beschimpfen und bestrafen sie mich, geben mir keine Liebe, zerstören mein (Selbst)vertrauen, fördern meinen Selbsthass und meine Selbstverachtung, machen mich fertig und dann verachten sie mich, weil ich zu schwach bin, keine Disziplin habe und nicht wesensstark genug bin um Suchtmitteln zu widerstehen!