ZitatEs gibt Millionen Alkoholkranke Menschen auf dieser Welt und fast alle gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Auch die "Leidensgeschichten" sind ziemlich identisch
Meine Meinung ist das du oberflächlich bedrachtet Recht hast. Wenn man ins Detail geht sieht man das jede Suchtgeschichte anderst ist als die Andere. Wäre es nicht so bräuchte man nur eine Gebrauchsanweisung und die könnte jeder befolgen und Gut ist.
Wenn wir schon bei den Genen sind, der Schimpanse und der Mensch haben 98,7 % der DNA gemeinsam. Sie haben zwei Arme zwei Beine einen Kopf ... und doch würde niemand sagen das ein Schimpanse ein Mensch ist. Die kleinen Unterschiede machen es aus.
Zitatich kann auch schlecht akzeptieren, wenn ich nicht weiß, woher es kommt. Vor allem wenn ich sehe, daß andere mehr trinken als ich je trank und trotzdem nicht süchtig werden.
Andere Leute sind auch größer, schöner und schlauer als ich. Soll ich deswegen an der Welt verzweifeln?
...hm, also diese Studien bezüglich Genuß/Schwierigkeiten sind sicherlich stichhaltig, daran zweifle ich nicht - nur in meinem Fall scheint das Hauptgewicht doch auf der Suche nach Genuß gelegen zu haben - ich meine hier nicht den Genuß eines Glases Wein zum Essen,sondern mehr den Genuß des Berauschtseins.
In der ersten Zeit des Trinkens (unter 20) war es eine Art Erlebnishunger, der mich konsumieren ließ.Eine Art Befreiungsschlag gegen das Establihment, Ausbrechen aus gesellschaftlichen Normen usw.Dazu gehörte immer auch Musik also Symbol der Freiheit, also 'Sex,Drugs and Rock'n Roll'...
In meinen Zwanzigern und Dreißigern setzte sich dies auch weiter fort, oft begann ein Besäufnis damit, daß ich mit Leuten zusammenkam, wir uns erstmal mit Musik und Alk (und noch anderen Substanzen)in eine euphorische Stimmung brachten - bei steigendem Pegel dann, naja.....etc.!
Irgendwelche Schwierigkeiten oder unerträgliche Lebensumstände hatte ich eigentlich nie so richtig, die kamen erst in den letzten Jahren alk-bedingt dazu...
Benutzt hatte ich den Alkohol allerdings dazu, um in Kontakt mit anderen zu kommen, nüchtern wollte sich die Zunge nicht recht lösen.
dass ist wirklich eine interessante Frage und sie beschäftigt mich sehr Wir haben wirklich eine Reihe von Gemeinsamkeiten... aber mir fällt z.Z. am deutlichsten auf, dass wir wohl alle eine gewisse "Lebensangst" aufweisen, die wir versuchen, durch Alkohol zu kontrollieren (bzw. versuchTen). Alkoholtrinken stellt ja tatsächlich einen Selbstheilversuch dar und der ist jetzt bei mir weggefallen. Ich habe Angst, aber ich will andere Wege gehen und hoffe, dass mir da die Verhaltenstherapie, die am Mittwoch beginnt, helfen wird!
wer steckt denn hier den Kopf in den Sand und versucht von einem neuen Leben abzulenken? Wenn ich mich immer nur mit ollen Kamllen beschäftige und über "was wäre wenn" nachdenke, brauche ich nicht meine Engerie in das HEUTE zu stecken. Ich habe alle Hände voll damit zu tun, diesen Tag zufrieden zu bewältigen. Zu meinem Alkoholismus gehört nämlich auch, alles erst mal als ein Problem anzusehen. Dieses hin und her zu wälzen und dann zu beschließen, daß schaffe ich doch nicht. Und in meiner nassen Zeit habe ich dann ein Glas getrunken und schon brauchte ich an diesem Tag gewiss nicht zu ändern.
Und ja, auch Männer bekommen Brustrebs, sicher....und Frauen werden Alkoholikerinnen.
Und die Frage nach dem "warum ich" habe ich lange Zeit gestellt. Mir hat dann jemande gesagt "warum nicht du". Und genau das ist es....wer bin ich, daß ich mir einbilde, von allem Übel verschont zu bleiben. Alkoholismus ist halt mein Päckchen, daß ich heute "trage". Und dies zum Abschluß: Ich habe eine von Grund auf kranke Struktur. Ob anerzogen, ererbt, aus der Luft eingefangen...es spielt keine Rolle. Diese Struktur hat sich u.a. in Alkolismus ausgedrückt und dadurch konnte ich zu einem kpl. neuen Leben finden. Wenn ich mir vorstelle, daß es Menschen gibt, die diese Struktur haben und keinen Wendepunkt gefunden haben...dann kann ich nur sagen, diese Menschen sind sehr arm und übel dran. Wenn ich mich an die Gefühle vor Alkohol erinnere, dann ging es mir so beschissen, wie am schlechtesten Tag meiner Trockenheit nicht. Ich habe keinen Grund mehr Ursachenforschung zu betreiben.
Ganz am Anfang meiner Säuferzeit habe ich Alkohol aus Neugier getrunken. Mal hier und mal dort getestet wie das schmeckt Dann kam ne Dope Zeit - doch gut dass das in mir keine guten Gefühle hervorbrachte - doch ich muss zugeben ich habe auch fast alles aus Neugier getestet
Später habe ich Alkohol geziehlt eingesetzt um meine Hemmungen zu überwinden. Ich war sehr naiv und schüchtern. So ein Mädel aus dem Lande, das dann in eine Grossstadt kam.
Danach habe ich Alkohol Beruflich getrunken (Bar und Kneipenumsatz) da half er mir auch wieder mich locker und frei zu fühlen.
Nach mehren Alkoholpausen (Kind, neue Arbeit, Schulen etc.) habe ich den Alkohol oft geziehlt eingesetzt um wieder meine Hemmungen zu verdecken und auch sozusagen "Mitreden zu können" Auch habe ich Alkohol nach Stresssituationen getrunken, so nach getaner Arbeit und dann zu Hause sich wohlfühlen um zu vergessen und zu entspannen.
Nun mein Rückfall hatte bestimmt auch etwas damit zu tun, dass ich, da ich ein ganz neues Umfeld habe auch in eine Stresssituation geraten bin und mein Selbstwertgefühl hatt sich wieder mit Hemmungen beladen Auch weiss ich nun, dass mein Rückfall wieder etwas mit meinen Gefühlen (Nähe und Distanz) was zu tun hatte.
ein kurzer Rückblick am frühen Morgen!!!!
Leute das Leben ist wunderbar ohne Alkohol
ich wünsche Euch allen einen wunderschönen Tag und dass ihr ihn mit Genuss, Freude und offenen Sinn erleben könnt
ja den Kopf in den Sand stecke ich wohl nicht. Lebe tocken gut, nur finde ich das Thema interessant.
Warum ich, warum nicht ich? Das ist schon richtig. Mal abgesehen von meiner Person, warum der eine und der andere nicht?
Hallo an alle,
Auch sind sich ja die Wissenschaftler nicht einig. Nach Definition der WHO, die ich allerdings für veraltert achte, wäre ich überhaupt kein Alkoholiker. Ich hatte immer gearbeitet, bin auch meinen sonstigen Verpflichtungen nachgekommen, geistige Ausfallerscheinungen hatte ich auch keine.
Jelinek definiert Alkoholismus ganz anders und teilt in Gruppen ein. Der Problemtrinker ist der Alpha-Trinker. Der war ich eigentlich nie. Im Gegenteil, wenn was anstand, was wichtig war, habe ich nichts getrunken.
Nur, trotz verschiedenen Trinkverhaltens usw. haben wir alle was gemeinsam und gleichen uns sehr. Das finde ich so merkwürdig und dieses warum interessiert mich sehr.
Naja, wenn man es so betrachtet: alle menschen stehen morgens auf, wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten. Alle menschen bekommen Hunger, sie werden etwas essen und dann haben sie noch durst, also trinken alle menschen etwas, manchmal bekommen sie Lust auf sex, so was gibt es auch, und manchmal sind sie gut drauf, manchmal schlecht. sind deswegen alle menschen gleich? wohl eher nicht.
natürlich ist der Mechanismus Sucht (keinseswegs nur der alkoholismus) ähnlich angelegt, in der Regel verdrängt oder kompensiert man damit andere Probleme, die man nicht angehen kann oder mag, sei es nur, weil man sie nicht als solche erkennt.
Diese Probleme sind aber sehr, sehr unterschiedlich. der eine neigt zu depressionen, der andere zur Angst, der dritte fängt so früh mit alkohol an, dass er anderes schlicht nicht kennenlernt. Das sind nur drei Beispiele die dann einzeln betrachtet sehr, sehr unterschiedlich sind. Auch im saufen sind die menschen sehr unterschiedlich, der eine wird fröhlich, der andere sinkt in sich zu sammen, der eine sabbelt, was das zeug hält, der nächste wiederum schweigt. Der eine sucht Kontakt, der andere Flucht, manch einer läßt im suff die aggressionen raus, an die er nicht anders rankommt.
Wir reden hier häufig über Sucht und den ausstieg, und das läßt hier unser gemeinsames schicksal schon so wirken, als hätten wir eigentlich alle das gleiche erlebt. das haben wir aber nicht.
Und zu dem Punkt: warum gerade ich? ich glaube, es gibt einfach eine körperliche Fähigkeit süchtig zu werden (das bezieht sich jetzt auf alkohol). es gibt hlat leute, die werden Alkoholiker, die anderen nicht. ob die anderen dabei so viel besser fahren, wage ich zu bezweifeln. Wenn man nämlich "mit alkohol umgehen kann", behält man häufig den mechanismus bei, sich die welt schön zu trinken, wenn es denn man mal nicht anders geht. Einer der schönsten Dinge am trocken sein für mich ist aber die Fähigkeit, ein solches Verhalten als Lüge zu erkennen. Es ist unbequemer, konflikte ausszustehen und sich nicht selber in die Tasche zu lügen, aber es ist auch viel schöner und: interessanter allemal!
Gruß Merryl
[f1][ Editiert von Merryl am: 12.05.2004 13:11 ][/f]
@ Lisl ok, mir hat halt das Bildchen so gut gefallen....wenn man mir einen Asterix oder Obelix oder was ähnlich schönes zur Verfügung stellt..... wechsle ich gerne wieder..ich fand halt Lauchfrissi etwas ausgefallen :-)
Hallo Laufchrisiss, wenn ich Dir etwas zu nahe getreten bin, dann tut es mir leid. Wir sind halt alle verschieden - Gott sei dank-. Was meinst du eigentlich mit "Verballhornung"? Dieses Wort ist im bayrischen Sprachlexikon nicht vorhanden.
Gruß Norton
P.S. Bleibt übrigens so wie Du bist. Du bist gewiss eine starke Persönlichkeit mit einer "eigenen Meinung". Und das ist auch nicht allzu häufig anzutreffen. Keiner will Deine Meinung ändern, ich schon gar nicht. Denn wären alle einer Meinung (schrecklich), dann gäbe es auch keine Diskussions- und Gesprächsgrundlagen.
Trotz allem, ist dies für mich ein wichtiges und vor allem diskusionsfähiges Thema.
es tut mir furchtbar leid, ich wollte weder Deinen Namen verunstalten noch Dir zu nahe treten. Es war schlicht ein Schreibfehler im Eifer des Gefechts. Ich hoffe, Du verzeihst mir nochmal. Manchmal passiert mir halt so ein Fauxpaux