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Saufnix  
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Dieses Thema hat 36 Antworten
und wurde 2.871 mal aufgerufen
 Deine eigene Alkoholkarriere
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Falballa Offline




Beiträge: 3.723

27.07.2004 14:02
RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Einige Post´s aus den letzten Tagen, haben mich an eine Sache aus meiner Trockenen Anfangszeit erinnert,
ich erzähle sie mal.
Als ich zur Entgiftung ging, war das für mich absolutes Neuland . Ich wusste nicht viel über Alkoholismus und da waren so viele „alte Hasen“ die mächtig mit ihren zigsten Aufenthalten prahlten und so viel Ahnung hatten. Einer dieser alten Hasen bekam beim Abendessen am Tisch einen Krampfanfall. So etwas möchte ich nie wieder miterleben müssen. Dieser Vorfall hat mich sehr erschüttert. Es gab dort auch eine Ärzterunde, in der wir Fragen stellen konnten.
Unter anderem sollte man einem Alkoholiker auf Entzug, wenn Krampfanfälle drohen, als erste Hilfe Alkohol geben, bis die Einweisung ins Krankenhaus erfolgt .So habe ich es damals verstanden.
Eines Tages kam ein Neuzugang ,eine ehemalige Klassenkameradin, die ich seit der Schule nicht mehr gesehen habe .Ein alter Hase, wie ich erfuhr .Sie hat mich an zwei Tagen, in denen es mir sehr schlecht ging getröstet. Das geht vorbei, hat sie zu mir gesagt.

Ich wurde dann entlassen und hatte alle Hände voll zu tun. Weihnachten vor der Tür, alle Schlösser im Haus ausgewechselt, ich konnte nicht rein, mein Auto manipuliert, Kabel entfernt u. s. w., Gerichtstermin, also ich hatte genug zu tun.
Am 1. Feiertag morgens, meine Mutter meine Tochter und ich frühstückten gerade, klingelt das Telefon. Es war meine völlig aufgelöste Schulkameradin.(Wir wohnten im gleichen Ort)
Sie erzählte von ihren Entzugserscheinungen e.c.t..und das ich ihr helfen muß , wegen der Krampfanfälle und so. Ich war in so einer Zwickmühle, ich Schaf bin zur Tankstelle und habe ihr eine Flasche Sekt gebracht .Ich habe mich in der Tankstelle so geschämt. Ich habe gezittert, nicht wegen dem Alkohol, ich machte etwas was ich gar nicht wollte warum?
Das habe ich dann noch einmal für sie getan und ihr dann gesagt, dass sie mich nicht mehr benutzen kann. Mein schlechtes Gewissen blieb .Aber der Hammer kommt noch.
Etliche Wochen später abends 10:30 klingelt das Telefon, meine Schulkameradin. Diesmal kein Wunsch nach Alkohol, nein, sie war völlig am Ende und teilte mir mit, das sie Schluss machen wollte .Sie hätte sich eine Waffe besorgt, auf meine Frage woher , gab sie mir einen Ort an, an dem es tatsächlich möglich ist eine Waffe zu bekommen. Wir haben c.a. 1,5 Std. geredet, immer im Kreis. Dann sagte ich ihr, wir unfair ich es finde, dass sie mich angerufen hat, wo sie doch weiß, das ich nicht weg kann, wegen meiner kleinen Tochter. Wieder war ich in dieser Zwickmühle. Ich sagte ihr dann, dass ich jetzt auflege und die Polizei rufe.
Ich habe es auch getan und kurze Zeit später hatte ich mitten in der Nacht die Polizei in der Wohnung. Meine Tochter wurde wach ,und starrte die Polizisten an Ich habe ihr erklärt, das ich einen Verkehrsunfall gesehen habe und Aussagen muß. Jetzt musste ich auch noch lügen.

Ich bin später von der PL unterrichtet worden, dass man in die Wohnung eingedrungen ist.
Eine Waffe hat man nicht gefunden, die Blutprobe meiner Schulkameradin hatte 3,8 Promille ergeben.
Für mich war klar, ich hatte richtig entschieden.
Seitdem hat sie mich nicht mehr gegrüßt und nicht mehr angesehen.
Dann rief sie an, um sich zu bedanken, es wäre wirklich fünf vor 12 gewesen, meinte sie.
Sie ist in die Stadt gezogen und wenn ich sie ganz selten mal sehe, dann weiss ich , sie trinkt noch immer.

Was war ich damals
Ein dummes Schaf?
Eine Co.?
Oder ein ganz unsicherer Neuling im trockenen Leben?
Oder alles drei?

Gruß Manuela





[f1][ Editiert von Falballa am: 27.07.2004 14:06 ][/f]

[f1][ Editiert von Falballa am: 27.07.2004 14:08 ][/f]


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

27.07.2004 14:34
#2 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Manuela,

Du warst sicherlich kein dummes Schaf und auch keine Co. Vielleicht etwas unerfahren?

Diese Selbstmorddrohungen kommen häufiger vor als Du denkst. In unserer AA-Gruppe wurde jedem eingetrichtert, nie in so einem Fall zu jemand alleine fahren. Immer einen zweiten mitnehmen. Auch wegen der Gefahr, daß man sich reinziehen läßt und evtl. dann mittrinkt.

Auch das mit der Sektflasche war ja wie Du erklärt gekriegt hast gegen einen Krampfanfall in Deinen Augen richtig. Du hast nur nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.

Deine Schulkameradin lernt es wohl nie. Und wenn sie heute auf Dich sauer ist - wennschon. Wäre es keine leere Drohung gewesen, müßte sie Dir ja heute dankbar sein, daß Du ihr das Leben gerettet hast.

Ich habe zweimal eine Bekannte einfach gepackt und in die Klinik gefahren. Das war ihr zwar nicht recht aber heute ist sie mir sehr dankbar. Nur ich war hinterher so fertig, als hätte ich den Entzug gehabt und nicht sie. Als ich aus der Klinik raus bin, habe ich richtig gezittert. Mußte mich erstmal im Auto beruhigen bevor ich fahren konnte. Heute weiß ich, daß die AAs recht hatten. Ich hätte das niemals alleine machen sollen.

LG
Adobe


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

27.07.2004 15:00
#3 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

hallo Manuela,
" . . Oder ein ganz unsicherer Neuling im trockenen Leben?"
Ich entscheide mich hiermit für den Neuling,
aber mit Betonung auf im Trockenen Leben.
Das kommt mir doch alles so bekannt vor! Aber ich hätte keinen Sekt gekauft sondern den allerbilligsten Fusel. Der hätte auch mehr Umdrehungen gehabt für's selbe Geld.
Und wenn sie heute an deiner Tür klingelt? Was dann? Ich hätte dann objektive Schwierigkeiten, weil ich nämlich keinen Alk im Hause habe, und zwar überhaupt gar keinen.
ich grüße dich, Max


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

27.07.2004 15:07
#4 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Manuela,

das hat mit Co-Sein gar nichts zutun.
Das Mädel hat das,was sie dir gegeben hat,schamlos wieder eingefordert....
Und gerade,wenn man aus einer Entgiftung kommt,ist man emotional völlig instabil...da kann man sich gar nicht wehren...vor allen Dingen nicht bei solch Profi-Vampiren.

Strich drunter,Klappe zu,Affe tot...und aus die Maus.

Das würde ich ganz schnell und ohne weiteres Nachdenken abhaken.


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

27.07.2004 16:51
#5 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hi,

Zitat
Das würde ich ganz schnell und ohne weiteres Nachdenken abhaken.



ganz meine Meinung!

Du hast dich von einem "Profi" ausnützen lassen.

Sowas passiert jedem und ist absolut kein Grund sich zu schämen.

Ralf


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

27.07.2004 19:23
#6 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Fallballa

ich hätte wahrscheinlich das selbe gemacht wie du

Meine Therapiefreundin hatt sich 3 Monate nach der Therapie das Leben genommen...Rückfall!

Gut dass sie sooo weit von mir wegwohnte, denn sonst hätte ich mir ewig Vorhaltungen gemacht, dass ich ihr etwas zu Trinken gebracht hätte!

Man weiss nie was richtig oder falsch ist

Helfen oder die anderen im Elend verkümmern lassen...
Instinktmässig will man dann ja doch Helfen!

Doch ob das Helfen auch wirklich hilft?


Falballa Offline




Beiträge: 3.723

27.07.2004 19:26
#7 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo ihr Lieben ,
danke für euer Interesse und eure Meinung.
@ ralfi
ich habe mich in der Tankstelle geschämt, die hätten doch denken können, das wäre für mich.

Was ich aber zum Ausdruck bringen wollte.
Jetzt nenne ich das Kind beim Namen.
Bernd macht hier auf dem Board dasselbe wie meine Schulkameradin.Er spricht vom Ende und weiss genau, das uns die Hände gebunden sind.Ich hatte noch die Möglichkeit, die Polizei zu rufen. Und wir hier?
Auch wenn tausendmal angekünigt, ohne das etwas passiert.
Irgendwann kann es so sein. Und das macht mich so wütend.
Lange bevor Alkohol mein Lebenselixier wurde
war für mich mein Leben unerträglich, ich weiß wie sich das anfühlt.Ich habe es nie angekündigt und habe es getan.
Auf der Intensivstation,wurde mir die Tragweite meines handelns erst bewußtgemacht.
Zum Glück hat es nicht funktioniert. Dabei habe ich gedacht ,es ist für meine Tochter und all die anderen in meinem Umfeld das Beste,und vor allem für mich. Ich schäme mich nicht dafür, allerdings fällt es mir sehr schwer euch das zu erzählen.
Und diese Gedanken gingen mir durch den Kopf als sie anrief und alles ankündigte. Was, wenn sie eine Knarre hat, was ,wenn ich es ignoriere.Ich weiß das ich auch dann keine Schuld gehabt hätte.
Es kann wirklich passieren.
Ob es Bernd bewusst ist, was er hier mit uns treibt.?

Falls du das liest Bernd, dann schäme du dich für das was du mit uns machst.

Liebe Grüße Manuela


Lisl Offline




Beiträge: 1.980

27.07.2004 19:45
#8 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Fallballa

das tut weh!

wir leiden wenn wir jemandem nicht helfen können!
wir leiden wenn wir merken, dass wir an die Wand reden!

wir leiden noch mehr, wenn wir jemandem sagen, dass er solange er den Willen hatt "gesunden" kann...und es wird nicht gehört...es wird ignoriert und sogar noch missachtet?

da wir leiden, sollten wir selbst an uns persönlich arbeiten und uns so verändern, dass wir nicht mehr sooo stark unter anderen leiden

Das was Bernd da ablässt...das macht mir starkes Herzklopfen und das alleine lässt mich schon wieder Kapitulieren Max


Biene2 Offline




Beiträge: 4.231

27.07.2004 19:56
#9 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Mädels,

nu lasst aber mal die Kirche im Dorf...

Wir können Bernd nur Anregungen geben und ihm zeigen,daß es durchaus möglich ist,trocken und zufrieden zu werden...

Ob er es annimmt oder denkt,wir könnten ihn alle mal,das ist seine Sache...

Und diese Selbstmorddrohungen...ich bitte Euch...selbst das ist letztendlich immer noch seine freie Entscheidung.Und wenn selbst Ina nichts auszurichten vermag...

was könnten wir dann tun???????

Das ist doch sowas von billig und davon sollte sich hier nun wirklich niemand den Schuh anziehen,sorry....

Ich empfinde es auch als eine bodenlose Frechheit,sich so zu benehmen...

Wenn er es tun will,soll er es tun..aber bitte dann in Ruhe,Stille und Zurückgezogenheit und nicht andere Leute auch noch emotional mit reinziehen....


Max mX Offline




Beiträge: 5.878

27.07.2004 20:09
#10 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

hallo Lis,
. . ."Das was Bernd da ablässt...das macht mir starkes Herzklopfen und das alleine lässt mich schon wieder Kapitulieren Max"
Ja da müssen wir leider kapitulieren, falls er noch nicht so weit ist aufzuhören. Herzklopfen ist erlaubt. Sich ärgern ist verständlich. Aber es nützt ja nichts, wenn er krankheitsbedingt weiter trinkt. Dann war das eine Trinkpause, aber kein Rückfall.
Und wenn er das nächste Mal sich meldet, dann kann ich ihm genauso zuhören wie bisher. Und wenn jemand ihm dann nicht mehr zuhört dann wird er das bemerken.
Wir haben bei uns in der Gruppe einen, der kam früher regelmäßig, jetzt nur noch selten, und er rafft es einfach nicht, seit vielen vielen Jahren. Und er erzählt immer die selben Dinge. Und er ist immer erstaunt dass es die selben Dinge sein sollen. Wir sagen ihm freundlich sachlich und vor allem herzlich unsere Meinung usw. Er war sein Leben lang alleine, "Mutter" bewäscht ihn (inzwischen muss die so um 80 sein), hatte ihm auch sein Auto gekauft, und Haus + Grundstück, ihrem einzigen Schatz!
Aber er nimmt inzwischen längst nicht mehr den breiten Raum ein, wir haben viele andere Dinge /Themen.
lieben Gruß, Max


Falballa Offline




Beiträge: 3.723

27.07.2004 20:18
#11 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Lisl,
danke für die Anteilnahme.

Aber ich leide nicht!

Ich bin sauer!

Lieben Gruß Manuela


Ralfi Offline



Beiträge: 3.531

27.07.2004 20:30
#12 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hi,

Zitat
Und wenn er das nächste Mal sich meldet, dann kann ich ihm genauso zuhören wie bisher. Und wenn jemand ihm dann nicht mehr zuhört dann wird er das bemerken.



Natürlich höre (bzw. lese) ich jedem zu wo ich die ehrliche Absicht sehe mit dem Alkoholtrinken aufzuhören, bzw. abstinent zu bleiben. Keiner von uns weiß wer der nächste ist der Rückfällig wird oder wer sein Leben lang trocken bleibt. Ich habe bei jedem der den Willen hat aufzuhören die Hoffnung.

Nur wenn man einem das Gleiche oft gesagt hat und er keine Initiative ergreift spare ich mir meine Energie und Nerven.

PS: Alles andere halte ich für Co-Abhängigkeit

Ralf

[f1][ Editiert von Ralfi am: 27.07.2004 20:32 ][/f]


Michael ( gelöscht )
Beiträge:

27.07.2004 22:31
#13 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Zitat
Ob es Bernd bewusst ist, was er hier mit uns treibt.?

Darauf kommt es nicht an.
Es kommt darauf an, das uns bewusst wird, was wir mit ihm treiben. Wenn er uns enttäuscht, dann waren wir es, die wir uns selbst getäuscht haben.

Wir glauben nur zu gern an die Kraft unserer Worte und an die ihr innewohnende Vernunft. Aber so tickt diese Krankheit nicht, sie lässt sich nicht mit Vernunft behandeln, je intelligenter der Kandidat umso weniger - ich spreche aus Erfahrung.

Die Demut, die man braucht um Hilfe anzunehmen, die braucht es auch beim Hilfe anbieten. Wir werden Bernd, wenn er sich wieder meldet so herzlich begrüßen, wie beim letzten Mal, die Frage ist und bleibt, da hat Max völlig recht: Wie viel Platz gebührt ihm, muss man wirklich über jedes Stöckchen springen, das er uns hinhält. Hinhalten darf er ja – aber müssen wir auch springen

Liebe Grüße
Michael


Rosalie ( gelöscht )
Beiträge:

27.07.2004 22:49
#14 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Ralf und alle,
Zitat:
Nur wenn man einem das Gleiche oft gesagt hat und er keine Initiative ergreift spare ich mir meine Energie und Nerven.

PS: Alles andere halte ich für Co-Abhängigkeit


Ich hab mich auch schon gewundert, mit welcher Energie und Intensität und welchem Gefühlsspektrum Ihr als trockene Alkoholiker auf Bernd einredet.

Das erinnert mich an meine "besten Zeiten" als Co-Abhängige als ich noch wie wild auf meinen Mann einredete und mein Gefühlsspektrum von maßloser Wut, verärgert sein, über Enttäuschung bis zu Betroffenheit, Leiden, Tränen, Trauern, Angst, Mitleid, Hoffnung, Mut machen, Helfen, etc. wollen mich überschwemmte in dem Wunsch, dass er endlich mit dem Saufen aufhört...

Und dennoch finde ich es bewundernswert, mit wieviel Herzblut Ihr Euch Sorgen um den Bernd macht, dass er sich den Schuss geben könnte, obwohl Ihr ihn überhaupt nicht live kennt sondern nur virtuell und ihm vielleicht noch nicht mal Angesicht zu Angesicht gegenüber gestanden habt...

Wann gleitet eigentlich menschliche Anteilnahme und Sorge in Co-Abhängigkeit über?

Ich denke mal, dass dies menschliche Anteilnahme ist und noch kein Co-Verhalten. Nur, was ist dann Co-Verhalten?

Wenn man einem alkoholbhängigen Menschen Stoff besorgt, soll dies bereits Co-Abhängigkeit sein....( Falballa)

Oder, ist es das tiefe Bedürfnis, das eigene Trockenwerden anderen vermitteln zu wollen, weil es endlich geschafft ist und das Leben nun beginnt wunderbar zu werden und nach der Trockenlegung unbedingt andere auch trocken legen zu wollen, um ihnen auch dieses wunderbare Gefühl zu verschaffen?

Ist das dann schon das Hinübergleiten in die Co-Abhängigkeit? Und was ist dann mit dem Satz: "Erfahrung ist nicht übertragbar..."?
Denn der Wunsch einen anderen Menschen Trockenlegen zu wollen, den haben ja Co-Abhängige ausgesprochen stark und das wird ja unter anderem auch unter Co-Abhängigkeit eingegliedert.

Werden also trockene Alkoholiker nach erfolgreicher Trockenlegung zu Co-Alkoholikern?

Oder hab ich jetzt einen Knoten im Gehirn?

Liebe Grüsse
Rosalie



[f1][ Editiert von Rosalie am: 27.07.2004 22:54 ][/f]


Adobe Offline




Beiträge: 2.561

28.07.2004 09:14
#15 RE: Eine Zwickmühle Zitat · Antworten

Hallo Rosalie,

dasselbe Verhalten jemandem gegenüber der abstürzt habe ich auch in Gruppen beobachtet. Und das Board ist ja auch eine SHG.

Man fühlt sich als Gemeinschaft und einer versucht dem anderen zu helfen. Und - ein trockener Alkoholiker weiß was es bedeutet wieder zu trinken. Dieses ganze Elend.

Also wird erst mal mit aller Macht von den Einzelnen versucht, den Trinkenden wieder aufzufangen.

Und zwar macht das jeder, wie er es sich vorstellt, daß es am besten funktionieren würde. Der eine versucht den Holzhammer, der andere Anteilnahme aber im Prinzip kommt es auf das Gleiche hinaus.

Ich betrachte das nicht als Co-Verhalten, weil das immer nur eine Zeitlang funktioniert. Macht das einer oft genug, kommt man zur Einsicht, daß Selbstmord auf Raten in Deutschland ja nicht verboten ist und wenn jemand das unbedingt will, dann kann man es ja nicht ändern. Man kann ja keinem 24 Stunden am Tag das Händchen halten.

Aber erstmal wird versucht zu helfen.

LG
Adobe


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