hallo Sarakay, „ . . Ich kenne bei mir im Ort eine Selbsthilfegruppe, dort bin ich auch schon mal gewesen, aber ich bin so schüchtern, und kriege da kein Wort raus, ich habe da schon versucht zu reden, aber es kamen immer nur dicke Krokodilstränen und eine zittrige stimme raus....... und jetzt traue ich mich da nicht mehr hin. Mir würde wohl eine Therapie eher liegen, denn ich glaube, ich habe auch viel aufzuarbeiten, was in mir drinnen so passiert.“ Das macht überhaupt nichts. Die tun dir gar nichts böses, außer sie loben dich dass du wiedergekommen bist. Nicht denken, nein, einfach hingehen. Und was heißt hier „Therapie eher liegen . .“ das kannst du außerdem machen, nicht statt dessen. ich grüße dich, Max
erst mal herzlich willkommen oder wieder? bei den saufnixern.
Ohne näher auf den Inhalt deines Posts einzugehen, hast du mit dem Titel deines Threads "ich bin jetzt ganz unten angekommen", genau das ausgedrückt, was den persönlichen Tiefpunkt eines Alkoholikers bezeichnet. Jetzt ist die Unerträglichkeit des Saufens mit seinen Folgen bei dir erreicht.
Es nützt nichts, im nachhinein das peinliche Verhalten und die körperlich/geistigen Schwächen im Suff entschuldigen zu wollen. Wichtig ist, dass du bereit bist, den anfangs nicht leichten Weg in die Trockenheit zu gehen. Die Treppen abwärts zu rutschen geht mit Alkohol sehr schnell und einfach, weil die "Schmerzen" der stufenmäßigen Aufschläge durch den Suff erst mal etwas betäubt werden. Aber wehe, die Wirkung lässt nach und das Elend wird sicht-und spürbar..... Diese Stadien kennst du und ich nur zu gut.
Ich habe nach über 20 Jahren Alkoholkonsum einfach das 1. Glas vor 16 Monaten stehen gelassen und es ging mir von Tag zu Tag besser. Damit lösen sich vorhandene Probleme nicht in Luft auf, aber man kann sie wirklich viel besser bewältigen. Dein Suchtgedächtnis wird dir beim Trockenwerden, gerade am Anfang, immer wieder einen Streich spielen und dich daran erinnern, dass gerade jetzt ein Glas Alkohol angebracht ist. Das ist ein Gefühl, wo man am liebsten den Kalk von den Wänden kratzen möchte. Aber im Laufe der Zeit wirst du auch diese HÜrde immer leichter nehmen, weil es selbstverständlich wird, gerade JETZT und HEUTE nichts zu trinken. Eine SHG,Therapie und das Schreiben im Forum werden dir eine große Hilfe sein, um dein trockenes Ziel zu erreichen und dauerhaft bei zu behalten.
Mit der Abstinenz lernst du das Leben richtig kennen und lieben - mit Alkohol verlernst du zu leben und kannst es folglich auch nicht lieben. Es lohnt sich, wieder leben zu lernen - nie wieder möchte ich mit Alkohol lebendig begraben sein. Und du schaffst das auch.
sei froh,daß es bis jetzt glimpflich verlaufen ist. Ich hatte eines guten Tages leider nicht so viel Glück.
Ich hatte auch mit einem fremden Typen gesoffen,der der Meinung war mit einer besoffenen Frau könne man wohl machen was man will. Das Verfahren wurde dann auch noch eingestellt,da auch ich einen Filmriss hatte und mich nicht mehr an jedes Detail erinnern konnte.So stand dann Aussage gegen Aussage...
Ich habe auch schon viel Mist gebaut im Suff. Aber nach ca. 2 Tagen war das schlechte Gewissen wieder weg und ich habe weiter gesoffen. Ich warte eigentlich auch nur noch darauf, daß ich in meiner Alk-Wut mal einen umbringe. Und da ich das ja nicht will, versuche ich schon länger, mit dem Saufen lieber aufzuhören.
Schreib doch mal so, was Du so alles Scheiße gebaut hast. Also mein Schlimmstes war mal: Kleinkind schlagen und fremdgehen. Ist zwar schon us lange her, aber ich schäme mich jetzt noch und habe, wenn ich daran denke, ein super schlechtes Gewissen. Ich wünschte, es wäre nie geschehen und trotzdem saufe ich weiter. Mist
Erinnerungen an Sachen, für die man sich in Grund und Boden schämt, können sehr unangenehm werden. Aber letzten Endes kann man/Frau daraus nur lernen, oder?
Man weiß, dass das nicht gut war, aber trotzdem kann man es mit keinem Nachdenken - was einen noch mehr belastet - wieder rückgängig machen.
Ich habe ab einem betimmten Zeitpunkt diese Erinnerungen für immer vergraben, weil ich mein Leben ändern wollte. Und frisch und ohne Vorbelastungen hat das denn auch funktioniert. Sieh es wie eine Reise, packe in deinen Koffer nur Sachen ein, die dir zur Entspannung dienen und mache dich damit auf den Weg. Schaue nach vorne und nicht mehr zurück. Und geh deinen Weg in ein Leben ohne Alkohol - ohne auf die Schatten der Vergangenheit zu achten. Werfe den Ballast ab und setze dir jeden Tag ein kurzes Reiseziel: "Heute trinke ich nicht". Ich drücke dir dafür meine Daumen und wünsche dir eine gute Reise!
@Pauline: Dieses hat mir sehr zu denken gegeben: "und trotzdem saufe ich weiter. Mist"
Du weißt, dass es Mist ist. Versuch doch mal in kleinen Schritten, den Mist abzubauen
Das tut mir sehr leid, was dir wiederfahren ist, ich kann mir vorstellen, dass es sehr weh tut. Nun ist dies genau das, wovor ich Angst habe, und mich wundere, dass es nicht schon längst soweit gekommen ist! In meinem Suffzustand könnte man mir sonst was antun, ich würde es nicht merken/mich wehren! Ich habe sooft einen Schutzengel an meiner Seite, es ist unglaublich. Ich bin ja auch schon laut Auskunft meiner Freunde x- mal besoffen vor Autos gerannt, oder bei irgendwelchen Leuten eingestiegen..... es ist gruselig, ich mag gar nicht dran denken......
@Pauline Ich sitze gerade auf Arbeit, und kann mich immer noch nicht konzentrieren, weil ich immer noch angestrengt versuche zu rekonstruieren, was Samstag Nacht passiert ist! Ich gehe diesen Abend vom ersten Glas an durch und durch, und verliere an einem gewissen Punkt einfach alles ! Aus lauter Verzweifelung und Selbsthass gehe ich dann wieder hier ins Forum, und da lese ich dann gerade von dir, und es tut mir einfach gut....... Wenn du mich fragst, was ich denn so schlimmes getan habe, dann kann ich dir nur meine Fetzen wiedergeben. Vom letzten Samstag die Fetzen tun mir sehr weh, denn sie sagen mir immer und immer wieder : Das kannst du doch nicht gewesen sein!!!!!!Und doch, ist mir dieses schon bestimmt dreimal genauso passiert, ja, es hat auch was mit fremdgehen zu tun.......... Die anderen schlimmen Dinge, die ich in meinem Säufer Leben getan habe, sind zahlreich, so wie schon erwähnt, oftmals bin ich auf der Klippe zum Selbstmord (ohne dass ich wüsst warum?) gewesen. Ich habe mehrmals Freunde angeschrieen, mit derben Ausdrücken beleidigt , ihnen ins Gesicht gespuckt, und ihnen gesagt , wie sehr ich sie hasse, und daher natürlich auch viele Freunde verloren. Wie oft habe ich am nächsten Tag heulend da gestanden und mich dafür 1000 mal entschuldigt, und immer und immer wieder gesagt, es täte mir so leid, und es war nur der Alkohol, der Schuld war! Ich habe mehrmals Ärger mit der Polizei gehabt, und zwar meistens auf Partys mit Ruhestörung, wo ich die Polizei beleidigt habe und angreifen wollte. Einmal hätten sie mich fast mit in die Ausnüchterungszelle genommen, mein Mann hat es aber verhindern können. Hat mich aber 1000,-DM wegen Beamtenbeleidigung gekostet. Auf dem Revier wollte man das Urteil nicht wegen Alkohol vermindern, da hat mein Betteln und Jammern wie bei meinen Freunden nicht funktioniert. Die Wunden, die ich mir durch Stürze zugefügt habe, kann ich hier nicht mehr aufzählen, und die Orte, an welchen ich ins „Koma“ gefallen bin, auch nicht. Aber verletzt habe ich körperlich noch nie jemanden, nur seelisch, und das sehr oft. Tja........... Und was ist heute? Heute überlege ich immer noch halb was war, und halb bin ich schon mit dem Gedanken am kommenden Samstag, an dem ich eine „Trinkfeste“ Freundin mit ihrem "trinkfesten" Mann zum Grillen eingeladen habe, und nun nicht weiss, ob ich sie lieber wieder ausladen soll, oder mich der Mission „nur Apfelschorle“ stellen soll/kann........................... schwierig
Aber Pauline, warum schreibst du ,dass du weitersäufst????????
ZitatWir sind niemals so verloren, als dass unser Schutzengel uns nicht finden könnte.
Das setzt aber voraus, dass er dich überhaupt sucht.
Ich glaube dein Leitsatz spiegelt auch deine ganze Einstellung wieder. Ich habe bisher in keinem deiner Posts das Gefühl gehabt, dass du wirklich etwas unternehmen willst.Am schönsten wäre es, wenn du aufhören könntest zu saufen ohne den bitteren Weg der Selbsterkenntnis und des Leidens.Nur das funktioniert nicht. Ich habe noch keinen trockenen Alki erlebt, dessen Trockenlegung nicht mit seelischen Schmerzen und Verzweiflung einherging. Es war in jedem Fall ein langwieriger und zum Teil auch demütigender Prozess. Den" Schutzengel" mußten wir uns erst verdienen. Ganz offensichtlich reichen deine Ausraster während des Saufens ja nicht aus, um deine Abstinenz wirklich ernsthaft anzugehen. Klar ist es peinlich, wenn man am nächsten Morgen aufwacht und nur noch bruchstückhaft weiß, was man für einen Scheiß gebaut hat. Aber das hast du in der Vergangenheit ja schon oft genug erlebt. Warum solltest du es ausgerechnet jetzt ändern?
ich saufe, weil ich nicht aufhören kann und ich schreibe dies weil ich ehrlich bin. Könnte ja auch schreiben, bin trocken, seit dem ich hier poste. (ups, wollte schon fast schreiben "proste") Kann ja niemand überprüfen. Aber Lügen in dieser Angelegenheit tue ich jedenfalls nicht. In anderen Dingen schon mal, aber die Lügen waren dann auch suffbedingt. Ausreden usw. wie z. B. konnte nicht kommen, meine Tochter war krank oder so oder so ähnlich.
Ich wünsche Dir trotzdem viel viel Erfolg und eines sage ich Dir jetzt schon, am Wochenende säufst du wieder wenn Du Deine "trinkfesten" Freunde einlädst. Wetten?
Nun gut, ich habe heute auch schon wieder son merkwürdigen Durst. Ich werde jetzt erst mal Duschen und mal sehen wie das dann wird.
Mein Schutzengel ist immer bei mir, aber wenn ich besoffen bin, verliert er mich aus den Augen, bisher hat er mich immer wieder gefunden, aber bald wird er aufgeben zu suchen, da hast du natürlich Recht, und genau aus diesem Grund will ich es nicht riskieren, so weiter zu machen. Ich will nicht aufgeben, und eben weil ich so viel Mist gemacht hab, sage ich mir nun, dass es ein Ende haben muss! Vielleicht erweckt es bei Dir den Eindruck, dass ich es nicht Ernst meine, da ich noch nicht in einer Therapie bin? Ich bin auf meinem Weg. Ich versuche es jetzt erstmal mit lesen und schreiben in diesem Forum, und werde die Tage auch zu einer Beratungstelle gehen. Ich habe übrigends durch die Hilfe solch eines ähnlichen Forums mit dem Rauchen aufgehört, was ich mit keinem anderen Hilfsmittel je geschafft habe, aber das ist eine andere Sucht.......
Mein Schutzengel ist immer bei mir, aber wenn ich besoffen bin, verliert er mich aus den Augen, bisher hat er mich immer wieder gefunden, aber bald wird er aufgeben zu suchen,
Ich glaube, Sarakay, Du argumentierst da mit höheren Mächten, die es aber leider gar nicht gibt. Nicht der Schutzengel wacht über Dich, sondern nur Du selber, Dein Überlebenswille. Du solltest einsehen, dass es Der Welt ziemlich schnurz ist, ob Du nun säufst oder nicht.
Auch an der Stelle, an der Du sagst Du hättets Dich schon tausend mal bei deinen Freunden entschuldigt, Du seist nicht schuld, es war der Alkohol...... Nee, das warst Du, ganz alleine. All die "häßlichen" Seiten, die Wut und Agression, die da kommt, ist ein Teil von Dir, zu dem die nüchterne Sarakay nicht stehen kann, also läßt sie sich voll laufen und -schwups- wird die Sau durchs Dorf getrieben.
Ich denke du solltest das grillen absagen, kümmere Dich erst mal um Dich selber. Dein Leben wird sich verändern, du mußt dir jetzt nichts beweisen, was Du im Moment nicht kannst ("Apfelschorlekampftrinken"). Das sind Scheingefechte, die zur Sucht gehören, die Dich aber nicht weiterbringen.
wenn Du Dein Lben ändern willst, fang heute damit an, es geht um mehr, als nicht zu trinken.
Merryl
[f1][ Editiert von Merryl am: 10.08.2004 16:04 ][/f]
jetzt bin ich erstmal gaaaaaaaanz nachdenklich! Das muss ich jetzt mal verdauen, denn so habe ich es nie gesehen, und es ist was wahres dran.
Die Sache mit meinem Schutzengel ist nicht die, dass ich glaube, dass es da eine höhere Macht gibt, die mich vom trinken oder vom Mist bauen abhält, es ist eher mein Glaube, und ich bitte das hier nicht falsch zu verstehen. Manche glauben an Gott, manche an Allah, ich glaube an Engel. Aber Deine Botschaft habe ich, glaube ich verstanden: Ich muss an mich selbst glauben.