ich finde das jetzt nicht so schlim, aber ich verstehe es nicht. warum kannst du heute nicht zur Suchtberatung, wenn du am wochenende nach Berlin fährst? warum nicht zur SHG? Das hört sich für mich nach einem Hintertürchen an, wenn ich ehrlich bin. Die suchtberatung wird dir nicht verbieten, nach berlin zu fahren, wenn du das fürchtest. Die Shg nun gar nicht. Und wenn es zeitprobleme sind: egal: nutze deinen Elan, den Du gerade hast und mache Nägel mit Köpfen. alles andere, wirklich alles andere kann und muss im Moment warten.
Denk immer daran: Du nimmst Dir nichts mit dem Entschluss, nichts zu trinken. Du gewinnst nur.
Liebe Merryl, es ist ja nicht so, dass ich den Termin abesagt habe, nur verschoben. In den kommenden Tagen habe ich aufjedenfall absolut keine Zeit, und mit Berlin meinte ich nur, dass ich dann das Wochenende ja nicht da bin. Wäre ich da, würde ich bereits am Freitag zur Suchtberatung (das wäre deren nächster Termin gewesen) und am Samstag Abend in die SHG. Aber ich bin ja nicht da. Das ist der Grund.
Hallo Sarakay, ich lese gerade die letzten Einträge und bekomme den gleichen Schreck wie Merryl. SHG verschoben, Beratung verschoben......... Ich hoffe ganz ehrlich, dass du da keinen Fehler machst und wünsche dir und allen anderen alles Gute, Marianne Ich muß aber zugeben, dass ich mich manchmal mit dem Thema Alkohol gar nicht beschäftigen mag und einfach die Tage oder manchmal auch Wochen genieße, wo ich nicht darauf angesprochen werde oder in die Gruppe muß. Ich habe dann das Gefühl, das Gerede darüber weckt in mir den Druck zu trinken.
Ich muß aber zugeben, dass ich mich manchmal mit dem Thema Alkohol gar nicht beschäftigen mag und einfach die Tage oder manchmal auch Wochen genieße, wo ich nicht darauf angesprochen werde oder in die Gruppe muß. Ich bin nun über 6 Monate trocken und in der Anfangszeit musste ich jeden Tag an den Alkohol denken, wegen Saufdruck Die Gruppe war nicht jeden Tag da...also habe ich hier gelesen und geschrieben...ohne das wüsste ich nicht ob ich nun schon so weit trocken wäre
Was meinst du mit: bist froh die Tage wo du nicht angesprochen wirst oder wo du nicht in die Gruppe musst
Gruppe besucht man regelmässig ob mit ohne ohne Saufdruck....denn es kann ja auch zu spät sein um noch zur Gruppe zu kommen Die Tage kann man doch trotzdem oder gerade deshalb geniessen, wenn man weiss dass man Hilfe in der Gruppe hatt
Ich habe dann das Gefühl, das Gerede darüber weckt in mir den Druck zu trinken.
Was für Gerede Gerede dass du krank bist und der Alkohol in dir, der die Leute zum Reden über dich bringt? das weckt den Druck zu trinken?
wieso
[f1][ Editiert von Lisl am: 17.08.2004 19:01 ][/f]
hallo Marianne, das ging mir ähnlich. "Ich habe dann das Gefühl, das Gerede darüber (Alk) weckt in mir den Druck zu trinken." Ist aber zweischneidig: Nur und stets über Alk zu reden ist nervig mit der Zeit weil es noch andere lebenswichtige Dinge gibt. Aber Achtung vor "Gollum" bzw. "Fridolin" bzw. "Hugo Leichtsinn". Da muss die richtige Balance sein. ich grüße dich, Max
bin auch noch da, allerdings habe ich am vergangenen Freitag was getrunken (Wein und Bier)immerhin kein Schnaps und kein totales Besäufnis.
Am Sonntag war alles wieder vorbei. Bei mir sind es eben halt die Wochenenden, die mich verleiten zum saufen. Meine Familie sagt nichts mehr dazu ob ich trinke oder nicht trinke. Also ergo, keine Hilfe. Aber sonst gehts es mir gut. Finde aber leider nicht die Kraft, mir ein SHG zu suchen, obwohl hier gleich eine in meiner Nähe ist. Die Schwellenangst.
diese Schwellenangst kenne ich auch, ich habe zwar eine ganze List mit SHG´s in der Umgebung, habe mich aber noch nicht überwinden können dort anzurufen bzw. hinzugehen. Meine Familie weis auch nicht dass ich schon eine ganze Weile nichts trinke, die halten mich zur Zeit nur für oberzickig Ich weis nicht genau woran das liegt aber ich habe wohl mein Verhalten in den letzten Wochen geändert und das gefällt manch einem nicht weil ich nicht mehr so richtig angepasst bin, im Suff fiel es mir leichter mich anzupassen und immer schön zu funktionieren Das ist mir so was von egal, sollen die denken was sie wollen, es geht dabei schließlich um MICH und ich ziehe jetzt MEIN Ding durch und bleibe trocken.
mit der Schwellenangst ist es so eine Sache...... Aber habt ihr schon mal überlegt, dass ihr bei sonstigen Problemen, wenn es um eure Gesundheit geht, die Schwelle beim Zahnarzt, Hausarzt oder Frauenarzt auch überschreitet, um Hilfe zu bekommen? Da geht es plötzlich. Egal, wie unangenehm oder peinlich die Beschwerden sind.
Da finde ich die Angst vor dem Schritt in eine SHG geradezu lächerlich. Dort haben alle ein und dieselbe Krankheit! Darüber wird gemeinsam geredet und Kraft geschöpft. Dort wird nicht über banalen Kickifax gequasselt, sondern über eine Krankheit, die ohne Stop unweigerlich in den Tod führt. Also, warum vor der Schwelle stehen bleiben? Es geht um euer Leben.
Stellt euch mal vor, dieser Gruppenbesuch ist wie Kino oder Theater. Ihr geht rein, hört zu, schaut euch alles an und wenn ihr merkt, das Ganze interessiert euch nicht oder hilft euch nicht weiter, könnt ihr wieder raus gehen. Niemand kann euch zwingen zu bleiben. Aber ohne Versuch, könnt ihr euch kein Urteil bilden. Es sei denn, eure Einsicht oder Überzeugung fehlt, dort überhaupt hinzugehören. Das wäre doch mal eine Überlegung wert, oder?
hallo Laila, deinen Vergleich mit anderen Krankheiten finde ich sehr gut. Aber! hall Nelli , hallo Pauline, ich denke dass vor der Tür der Selbsthilfegruppe ein grinsendes lila-glipschiges Gespenst steht, an welchem „man“ erst mal vorbei muss. Da hinter ist es dann so endgültig, sagt das Gespenst. Es heißt Gollum oder Fridolin, aber es sollte „Sucht“ heißen. Es gibt da ein ganz merkwürdiges Phänomen. Wenn nicht ‚man‘ sondern „ICH“ diese Schwelle einmal durchschritten habe, dann bemerke ich blitzartig hell, dass das Gespenst gar nicht vor der Türe steht, sondern dass dieses Gespenst virtuell vor meinem Gemüt steht. Aber wenn du einmal dorthin gegangen bist, ganz egal wie gut oder wie eigenwillig diese Truppe auch sein mag, dann bemerkst du schlagartig dass hier die wirkliche Realität stattfindet. Und du darfst daran teilnehmen. Und der Weg ist mühevoll, aber er lohnt sich zu leben. ich grüße euch, Max
auch für mich war es ziemlich komisch mir Hilfe zu suchen. Ich bin da auch lange umhergetapst. Den Grund dafür hab ich erst später verstanden. Für mich war es immer so: Wenn Du jetzt da rein gehst (Selbsthilfegruppe, damals AA) bist Du Alkoholiker....
Es war für mich ein "es gibt kein zurück mehr". Vorher hatte ich nur ein kleines Problem mit Alkohol. Das machte es mir sehr schwer über die Schwelle zu gehen, dieses Selbsteingeständniß mit übertreten dieser Schwelle Alkoholiker zu sein.
@Nelli
Das Dich Deine Familie für zickig hällt wenn Du nüchtern bist ist ganz normal. Allerdings bist Du nicht zickig, Du bist nicht mehr oberflächlich. Was Dir blau egal war ist Dir jetzt nicht mehr egal.
Ich hatte da gestern erst ein Gespräch mit meiner Tochter (7 Jahre) das mir das wieder mal gezeigt hat. Sie sagte: Papa, früher warst Du viel lieber.
Neugierig wie ich bin hab ich nachgefragt: Wie kommst Du denn darauf ??
Sie sagte : Na, da haben wir viel mehr machen dürfen.
Ich sagte: Ja, da hab ich ja auch viel getrunken und mich nicht um Euch gekümmert, ihr konntet also Fernsehschauen so viel Ihr wolltet, da ich immer meine Ruhe haben wollte. Das geht jetzt nicht mehr.
Sie sagte: Hmmm, dafür bist Du jetzt mehr da und viel knuddeliger. Trink lieber nichts, ich schau auch weniger Fernsehen. Hab Dich lieb.....
So könnte man mich auch als zickig bezeichnen, weil ich meinen Kindern nicht mehr alles erlaube um meine Ruhe zu haben.....Ich übersetze das Wort zickig hier mal mit Verantwortung übernehmen.
..... nicht in die Gruppe muß; damit meine ich, unsere Gruppe trifft sich während der Schulferien nicht. Auch sind wir so wenig Leute, daß zwischendurch das Treffen öfter mal abgesagt wird. Trocken bin ich jetzt ungefähr so lange wie Liesl (Aschermittwoch waren es 10 Tage, da wurde ich aus dem Krankenhaus entlassen, deshalb weiß ich das so genau). Mit Gerede meine ich in erster Linie auch, wenn z. B. jemand auf einer Feier war und dann erzählt wird, wie lecker der selbstgemachte Kirschwein war. Oder aber auch in der Gruppe (dort bin ich seit Frühjahr 2000), wenn jemand einen Rückfall hatte. Selbst wenn es demjenigen dann sehr schlecht ergangen ist, er sogar in der Klinik gelandet ist und mir das sehr, sehr leid tut bekommme ich, vielleicht doof gesagt: richtig Appetit. Ist nicht immer so, aber oft. Genossen habe ich z. B. einen Kurzurlaub auf Rügen vor 2 Jahren, wo echt nette Leute am Abend Rotwein bestellten und mir auch mehrfach freundlich anboten. Sie kannten meine Geschichte nicht und mich hat schon der Geruch angeekelt. Diese Abende habe ich "genossen". Und auch stolz war ich, daß sie mir die Alkoholikerin offensichtlich nicht angesehen haben. Von nahestehenden Personen direkt auf die Krankheit angesprochen werden meinte ich nicht, das tut mir oft sogar gut, weil ich momentan ja positiv berichten kann. Das Thema ist ja auch immer schnell vom Tisch, weil sie mir ja ansehen, das ich schon einige Zeit tapfer war. Ich habe aber auch schon oft gesagt: Hör auf davon zu reden, ich kriege Durst. Mein Umfeld gibt dann Ruhe, die Gruppe natürlich nicht. Allen einen herzlichen Gruß und alles Liebe, M a r i a n n e
Kürzlich bei Einschlafen, aldo so zwischen Wachen und Schlafen, kam mir plötzlich das Bild eines Harlekins, der in seinem silbern klitzdernd Anzug und weiss getüchndem Gesicht, halb traurig, halb fröhlich, irgendwie verlockend, aber doch schon die Vorgaukelei ahnend vo mir stand .
Wisst ihr was? Ich erkannte plötzlich "meinen Gollum, Fridolin - meinen Harlekin"
Dann ist mir eingefallen, dass ich als Kind immer Harlekin zu Fastnacht sein wollte, irgendwie gefällt mir persönlich dieses bild sehr gut, und ich weiss nun, dass ich immer wieder aufpssen muss, wohinter er sich verbirgt.
Wir dürfen uns nie zu sicher fühlen, mag es uns noch so gut gehen, DAS habe ich gelernt!!!
Mensch, ich werdee nicht mehr so kurz vorm Gehen was schreiben.
Ich finde so selten Zeit, dann schiesst mir was durch den Kopf, was ich noch loswerden wollte und dann sehen die Posts vor lauter Hektik so versäucht aus, , sorry, ich werde mich in Zukunft mehr bemühen
mein Gezicke übersetze ich zur Zeit eher mit "Aufgabenverteilung" zu Saufzeiten habe ich fast alles im Haushalt selber erledigt, ging ja schneller weil ich mich nicht erst mit meinen Mitbewohnern auseinandersetzen musste. Gestern zum Beispiel habe ich meinen Sohn "gezwungen" die ollen Gelben Säcke an die Straße zu schleppen. Er war zuerst verwundert und meinte: warum machst DU das nicht wie sonst auch? Ich habe gelacht und gesagt: Weil du das ab jetzt machst! Er war wohl zu verwundert um sich zu widersetzen Das ist nur ein kleines Beispiel aber im großen und ganzen bin ich wohl unbequemer geworden, trotzdem habe ich das Gefühl dass die Komunikation bei uns sehr viel besser geworden ist seit ich nicht mehr saufe