Hier mein Abschiedsbrief an den Alkohol, geschrieben in meiner ersten Langzeittherapie 2001:
Abschiedsbrief an das Suchtmittel
He, Geist da in der Flasche! Die Zeit mit mir ist um. Mein Geld bleibt in der Tasche. Ich kaufe keinen Rum. Will weder Bier noch Schnaps noch Wein, kann ohne Rausch viel besser sein.
Ich denk an meine Frauen. Sie packte stets das Grauen, wenn ich ganz so wie Mister Hyde verwandelt war geraume Zeit. Sie fühlten sich total bedroht und dachten sich, ich sei verroht. Durch diese gift’ge Flüssigkeit war ich selbst zu Gewalt bereit. Vergaß darüber Zeit und Raum, Delirium – das war kein Traum.
Auch meine Kinder wußten nicht, was der besoff’ne Vater spricht. Zu Bruch ging manches Glas im Haus, am nächsten Tag sah’s furchtbar aus, nicht nur in allen Räumen, auch meist in meinen Träumen.
Bis ich die Lage ganz begriff sank mehrmals schon mein Lebensschiff. Zum Glück ist es noch nicht zu spät, wenn man in eine Klinik geht. Es ist niemals vergebens zum Bau des neuen Lebens hilfreiche Hände zu erfassen, die gerne sich ergreifen lassen.
Ob Therapeuten, Ärzte, Schwestern – sie helfen mir doch sehr zu lernen aus dem Wust von gestern – brauch‘ kein Verdrängen mehr. Ich übe jetzt für lange Zeit, wie man sich ganz von Dir befreit.
In diesem Sinne : „Lebe wohl! – Ich trink Dich nicht mehr, Alkohol!“
Du scheinst ja einiges bei Deiner Langzeittherapie 2001 schon begriffen haben. Hat aber noch nicht ausgereicht, diese schmerzliche Erfahrung hast Du ja am eigenen Leib Erleben müssen.
Ich drücke Dir die Daumen, dass das mit der neuen Langzeittherapie klappt. Kannst ja dann an den Rest der Aufräumarbeit gehen.
Aber noch etwas brennt mir auf den Tasten: Ich habe irgendwie das Gefühl, das bei dir tatsächlich eine Umwandlung stattfindet und diesmal nicht nur wieder eine Saufpause von dir eingelegt wird.
Deine Erzählungen und diese neue Offenheit finde ich sehr positiv.
Bleib am Ball - was andere können, schaffst du auch.
so nun hab ich dein Gedicht auch gelesen, richtig klasse. Bin schon gespannt was du noch so gedichtet hast. Aber er weiter schreiben wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, damit ich nichts verpasse.
jetzt habe ich dein Geicht ebenfalls gelesen und bin auch ganz erstaunt, was du für dichterische Fähigkeiten und Einsichten hast. Möge es dir nur gelingen, alls das auch im Leben so umzusetzen, ich wüsche es dir und Allen, die ihren Weg gehen oder noch vor sich haben .
finde ich gut, daß Du Deine Geschichte jetzt hier aufschreibst. Und auch ich bin auf die Fortsetzung gespannt.
Übrigens, kannst Du noch russisch? Ich bin die ersten 8. Schuljahre in Tschechien zur Schule gegangen und da haben wir auch russisch gelernt. Habe das dann hier noch einige Zeit weitergemacht aber dann leider aufgegeben Viel kann ich heute nicht mehr.