Ich hab nen paar sehr schlechte Erfahrungen gemacht mit der direkten Hilfe. Ich lese sehr oft hier auf dem Board, dann geh zum Arzt und sag dem, ich hab Entzugssympthome..ich möchte heute nicht mehr trinken müssen. Das geht nur , wenn man auch eine Versicherungskarte hat! Menschen, die aus welchem Grund auch immer Sozialhilfe ohne Versicherungsschutz haben, sollten die Finger davon lassen, die ganzen Daten werden zu durchsichtig und man wird auf das Thema festgeschrieben.
Ich war sogar im Krankenhaus, und habe gefragt ob ein Arzt verfügbar sei. Ich wolle heute nicht mehr trinken müssen, aber würde dringenst Hilfe benötigen, meine Entzugssymptome zu lindern. Ich bräuche med. Versorgung. Ich bekam ne klare Absage und die Antwort, da müsse ich mich schon einweisen lassen.
Entweder hat sich hier in Deutschland ne Menge geändert , op der Hilfestellung in dem Thema oder ihr berichtigt mich bitte. Anscheinend ist gerade im Ländle Stand der Dinge, akute Hilfe nur bei lebensbedrohtem Zustand. Eine Vorsorge, im Entzugsstand suche ich gerade noch und schreib Euch weiter, wer und wo sich denn mal zuständig fühlte. Meine klare Wahl, runtersaufen.. Entzug aushalten, Langzeit suchen.Und vorher den Satan nicht mehr herein bitten. Trauben essen (alkohol und Zucker), Vitamine aus der Apotheke holen, alles sauber machen, das Bett neu beziehen, Flaschen entsorgen. Schlaf- und Nerven Tee trinken, damit man ruhiger wird, ohne eine neue Abhängigkeit in Kauf zu nehmen.Viel Wasser trinken, das halten die Nachbarn schon aus, das man ständig auf dem Klo ist und die Spülung betätigt. Ich könnte noch ne riesen Liste aufzählen, was man wirklich tun MUSS!
In jedem Fall funktioniert die Notfallhilfe nicht mehr so optimal.Wieder ein Grund mehr , sich zu sagen... bin ich endlich nüchtern , will ich den Alkohol auch in keinem Fall mehr in meinem Haus. Mein Eindruck ist, diese eigentlich selbstverständliche Hilfe, gibt es nicht mehr so ohne weiteres.
also ich kann das nicht ganz nachvollziehen, Du bittest um Hilfe und sie wird Dir verweigert Ich bin mal mit einer Freundin in ein Krankenhaus gegangen und sie wurde sofort aufgenommen ohne Einweisung vom Arzt. Nun weiss ich allerdings nicht Bescheid, wie das funktioniert, wenn man keine Versicherung hat. Wende Dich doch einmal an Dein zuständiges Sozialamt. Die müssen Dir doch weiterhelfen können. Alkoholismus ist eine anerkannte Krankheit und unserem Sozialwesen müsste doch daran gelegen sein, dass diesen Menschen geholfen wird.
Aber vielleicht können Dir die anderen User eine bessere Auskunft geben. Es tut mir leid, Dir da nicht konkret weiterhelfen zu können.
"Das geht nur , wenn man auch eine Versicherungskarte hat! Menschen, die aus welchem Grund auch immer Sozialhilfe ohne Versicherungsschutz haben, sollten die Finger davon lassen, die ganzen Daten werden zu durchsichtig und man wird auf das Thema festgeschrieben."
Saliha, das kann Dir egal sein. Alkoholismus ist wirklich eine Krankheit. Und ob das Sozialamt das jetzt weiß oder nicht muß Dich nicht interessieren.
Und wieso hast Du keinen Versicherungsschutz? Ich dachte, daß man übers Sozialamt automatisch krankenversichert ist.
Rufe in einer Entzugsklinik an, schilder denen Dein Problem und bitte um Hilfe. In diesen Kliniken gibt es auch Sozialbeauftragte, die Dir bestimmt weiterhelfen können. Die regeln für Dich dann auch den schriftlichen Kram mit den Ämtern und so.
Trinkst Du im Moment noch oder befindest Du Dich im Entzug? Bist Du zu Hause alleine?
Du hast natürlich recht. Wenn ich denn dazu in der Lage sein sollte, Montag früh zum Sozialamt zu gehen, werde ich meinen Anspruch neu formulieren. Schade ist dabei nur, ich hab nen ganzes Wochenende verschenkt, ich mach da keinen guten Eindruck (wegen evtl. Fahne) und ich muss weiter warten. Der Mechanismus des Abstempelns funktioniert immer besser, Ich sag mal so. Ich war nun acht Wochen trocken.Habe gerade einen Rückfall wegen einem Homöophatischen Mittel. Ich unternehm was, aber ich muß leider vorsichtig sein, wem ich wann und wie etwas sage.
Das Patentrezept, geh zum Arzt oder ins Krankenhaus geht nicht mehr unbedingt in Deutschland, erst wenns ganz hart wird, sprich lebensbedrohend. Individuell ist, daß ich noch bis vor kurzem privat versichert war, mein Antrag auf Arbeitslosengeld bei der Widerspruchsstelle liegt. Ergo, keiner weiß, was hat die denn so dringend und wer nimmt die auf.Ich versuche das Ganze mit den beiden Tumoren zu begründen, weil wenn das nicht dringend ist..weiß nicht.
Mein Thema habe ich so geschrieben, weil ich glaube, das man den Eindruck der Vorsorge neu fassen muß. Das ist nicht mehr so einfach. Alkoholiker in meinem Status, die noch nicht ganz kaputt sind, erleben eher Abweisung als direkte Hilfe. Falls hier irgendwer das liest und einen Arzt kennt, der mir ohne Versicherungsstatus und mit Datenschutz eine med. Notfallversorgung gibt, super.. Ich ruf den sofort an.
das sind ja fast schon amerikanische Verhältnisse Hast du einen Hausarzt? Bei dem könntest du doch Hilfe holen...oder da Sonntag regionaler Notarztdienst
Wenn ich es mir nun so überlege, möchten die schon, dass du in eine Klinik gehst und für ein paar Tage dort bleibst...das ist glaube ich die Norm
Wie kam es denn zu dem Rückfall? Hatte er etwas mit deiner Fürsorge- Hilfe für den Freund zu tun?
gute 24 Stunden und schreib wenn du Hilfe brauchst
helena R
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29.08.2004 09:14
#6 RE: Direkt Hilfe und nen paar kritische Gedanken dazu
Es ist leider so, daß unsere Sozialversicherungssysteme gerade vor die Wand laufen, das liegt an z. B. Mißmanagement der letzten Jahrzehnte, aber auch an der Bevölkerungspyramide und daran, daß die voraussetzungen, unter denen dieses Sozialsystem aufgebaut wurde, gar nicht mehr da sind.
Deswegen kann es nicht mehr funktionieren. Das ist bereits seit 1970 bekannt, getan hat niemand was, sie wollten sich ja nicht unbeliebt machen, uns so wurde weiterhin alles mit vollen Händen zum Fenster rausgeschüttet.
Und nun geht es nicht mehr, also wir gespart auf Teufel komm raus: beim Arzthonorar, bei den Medikamenten und nicht zuletzt bei den Patienten. Das ist aber nur der Anfang, es wird noch schlimmer kommen.
helena R
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29.08.2004 09:19
#7 RE: Direkt Hilfe und nen paar kritische Gedanken dazu
Es ist nun so, daß sie uns Ärzten VERBIETEN, gewisse Leistungen zu erbringen.
Die meisten von uns haben diesen Beruf ergriffen, um zu helfen, nicht, um erst noch stundenlang nachzufragen, ob dieses und jenes Formular da ist und ob diese und jene Behörde erst ihr OK dazugibt.
Aber in ihrem verzweifelten Versuch, die Kosten einzudämmen, haben die politiker und mit ihnen unsere Standesvertreter sich überlegt, einfach verschiedenes zu untersagen, und dazu gehört eben auch, daß man nicht so einfach in eine Ambulanz gehen kann, sondern vorher eine Einweisung braucht.
LG helena
helena R
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29.08.2004 09:23
#8 RE: Direkt Hilfe und nen paar kritische Gedanken dazu
Helena du hast recht...doch heute zu Tage braucht es für alles ein Papier.
Nicht mal ne ambulante Therapie geht ohne Vertrag zwischen Therapeut und Patient mehr.
Ich finde manches in Ordnung...da ich da eine vermehrte Selbstverantwortung bei dem Betroffenem sehen kann.
Seit ich verheiratet bin, bekomme ich das erste mal meine Arzt-und Zahnartzrechnungen zu sehen, da mein Mann in der KVB versichert ist und wir sehr grosse Anteile der Rechnungen selbst bezahlen müssen. Da überlege ich mir schon zweimal...warum ich zum Arzt gehe und ob es sich auch lohnt!
Auch als ich letztens beim Zahnarzt war und die Rechnung bekam, entdeckte ich Kosten die ich nicht bereit war zu bezahlen und deshalb den Zahnarzt wechselte. Ersparniss 870,- €
Ich würde sagen, dass die Vericherten alle in die Arzt-Rechnungen einsehen sollten/dürften, denn dann würden sie sich auch viele Gedanken machen und Selbstverantwortlicher werden. Damit könnte doch auch dann wieder eure Ärzteprobleme gelöster werden
Mein Arzt ist momentan mehr am Schreiben als er behandeln kann... er sagte, dass es mehr Leute in den Versicherungen gäbe als Ärzte die die Papiere die er ausfüllen muss kontrollieren ob auch alles korekt ist!
helena R
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29.08.2004 11:22
#11 RE: Direkt Hilfe und nen paar kritische Gedanken dazu
Melde Dich doch noch mal, und schreibe Dir Deinen Frust von der Seele. Hoffentlich kannst du Morgen die erforderlichen Schritte unternehmen, das Dir geholfen wird.
Ich wünsche Dir alles Gute
liebe Grüsse Marieluu
helena R
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29.08.2004 11:59
#13 RE: Direkt Hilfe und nen paar kritische Gedanken dazu
....oki danke erstmal Helena ...vieleicht komme ich heut noch dazu ein paar Bilder einzuscannen und online zu stellen...natürlich nich von Ärzten...grins..
...ich möchte mal auf den Ausgangspost von Sali zurückkommen und kann das einfach nich so stehen lassen, denn was da rüberkommt ist: ...entziehe allein.. ...beim Arzt bekommst eh keine Hilfe... und das kann ich einfach nich nachvollziehen...ehrlich. Sozialversicherungskarte hin oder her...ich habe ein Jahr in einem Obdachlosenheim (Notunterkunft für Wohnungslose) gejobbt und da gabs natürlich auch genügend Fälle wo manchmal ein Junky einen Arzt benötigt hat oder ein Alki war im Suff gegen die Heizung gefallen etc. Ich weiß nur, dass die Leute beim jeweiligen Sozialamt versichert sind/waren. Es gab keinen Fall wo der/die Betroffene keine Hilfe erhalten hat bzw. sie ihm/ihr verweigert wurde. ...und mal ehrlich...ich selbst war schon Arbeitslosenhilfebezieher....bis ich gar nix mehr bekam...kann mann/frau überhaupt gläsernerwerden? Bei mir lief das vor 4 1/2 Jahren so, dass ich meinen Hausarzt aufgesucht habe...mit Ihm über mein Alkproblem gesprochen habe und er in meiner Anwesenheit gleich telefonisch einen Termin in der Klinik(Entgiftung) gemacht hat. Sollte das nich mehr sooooo funktionieren ?? Natürlich wirst Du als Alki ....der aus welchen Gründen auch immer die Schnauze voll hat vom Saufen und Angst vor dem Entzug hat nicht als Notfall eingestuft und sofort in eine Klinik eingeliefert....für mich verständlich und nachvollziehbar!!
Sollte ich in der Richtung die Zeit verschlafen haben, so lass ich mich gern belehren...aber nach wie vor ist es für mich der einzig richtige Weg vor dem Entzug einen Arzt aufzusuchen...und auch wenn Du mit ner Fahne hinkommst werden die Dir nich den Kopf abreisen Sali....denn es soll sogar Ärzte geben, die Alk-und/oder (BTM)probleme haben... .....und Sali ...hoffe Dir geht's einigermassen
Da ist doch die Frage, was ist eine Notfallversorgung bei einem Alkoholiker ? Und da meine ich jetzt nicht irgendwelche Knochenbrüche in betrunkenem Zustand. Zuerst mal muß ich betonen, das ich es aus unserem KH auch nur so kenne, das diese als Patienten aufgenommen werden, auf jeden Fall wenn sie Entzugssymtome zeigen.
Aber: auch ich "freue" mich in der Nachtwache, wenn Menschen kommen nachts um 3 Uhr mit 3,5 Promille in ein Allgemeinkrankenhaus, die meinen sie müssen jetzt einen Entzug machen ( ??? ), und sogar mit 3,5 Promille sofort nach Medikamenten schreien und drängen. Ohne irgendwelche weiteren Schritte schon angeleiert zu haben ( Therapie o.ä.) und ohne eine wirkliche Veränderung der sozialen Situation. Diese verschwinden meist nach 1-2 Tagen wieder um weiterzutrinken. Warum dann eine Aufnahme ? (Ich betonen nochmals, auch diese Pat. werden bei uns aufgenommen) Ein körperlicher Entzug kann zu einem lebensbedrohlichem Zustand werden, und die Pflege dabei ist sehr aufwendig und der Pat. muß ständig im Auge behalten werden.
Saliha, wenn du den tiefen Wunsch hast mit dem Trinken aufzuhören, dann mache Nägel mit Köpfen und lasse dich einweisen, gehe zur Suchtberatungsstelle und kläre ab, was für Möglichkeiten du danach hast. Alles andere ist Herumgeeier und sinnlos.