Ich habe standgehalten. Aber ich war schlecht drauf und nicht fröhlich :-( Und auch jetzt kann ich es irgendwie nicht als Erfolg buchen. Mir scheint, ich schramme grad am Rande einer Depression entlang ...
Aber eines weiß ich - auch wenn ich momentan gerade wenig Zeit zum Mitlesen oder gar Posten habe - ohne dieses Board im Hintergrund hätte ich es gestern nicht gepackt. Allein sein Dasein stützt mich und deshalb möchte ich an dieseer Stelle nochmal danke sagen! Speziell natürlich auch Lissy für gestern und Dir, Waldschrat für die Nachfrage!
Aber auch dadurch, dass hier so viele offen über ihre tapferen Kämpfe schreiben und Schicksale, die es viel schwieriger haben als ich, werde ich angespornt. Und im Gegensatz zu meiner Anfangszeit hier, wo ich meinte, andere hätten viel wichtigere und kompetentere Dinge zu sagen als ich, halte ich das nicht mehr für unwichtig, das hier aufzuschreiben, weil es vielleicht anderen wieder Mut machen kann. Jede einzelne Facette ist wieder ein bißchen anders und spricht vielleicht wenigsten einen Menschen in seiner ganz speziellen Besonderheit und Bedürftigkeit an. Deswegen ist nichts, was hier am Board geschrieben wird unwichtig.
Ich wünsche Euch allen einen erfolgreichen Tag! mohnfeld
Ich finde, Du kannst das schon als Erfolg verbuchen, daß Du gestern standhaft warst.
Du verlangst zu viel von Dir, wenn Du Dir übel nimmst, daß Du nicht so gut drauf warst.
Das passiert halt. Früher hast Du Dich vielleicht in solchen Situationen zwangslustig gesoffen. Heute bist Du einfach ganz "normal" und da gehört dazu, daß man nicht immer nur lustig ist.
Und bei Dir war halt gestern Kampftag angesagt und die sind nicht lustig.
ZitatJede einzelne Facette ist wieder ein bißchen anders und spricht vielleicht wenigsten einen Menschen in seiner ganz speziellen Besonderheit und Bedürftigkeit an
Ja, so sehe ich das auch auf dem Board. Es kommen viele verschiedene Menschen und Situationen zusammen und für jeden ist was dabei, wo er/sie sich wieder erkennen kann.
Das find ich viel besser, als früher die Sauf-Klicke in der Kneipe, wo immer nur das Gleiche gelabert wurde.
nun möchte ich allen frohe, besinnliche Festtage wünschen und Standhaftigkeit im neuen Jahr - für ein glücklicheres, hoffnungsfrohes, selbstbestimmtes Leben!!
Nochmals herzlichen Dank allen, für die Unterstützung, die ich hier bekommen habe! Es hat mir geholfen, mittlerweile fast 4 Monate ohne Alkohol zu leben und mich wieder etwas mehr selbst zu finden.
Hallo Mohmfeld, Du weißt doch, dass du hier richtig bist. Als ich vor Jahren nach eine LZT einen Rückfall hatte wurde mir das im Nachhinein sogar als postiv bewertet. Das soll aber bloß nicht heißen, dass das zum nacheifern gedacht ist. Nun, du hast gesehen, das es genauso rauskommt wie viele Saufnixe immer wieder predigen und ich kann da nur beipflichten. Ich habe wirklich alles probiert um dem Alk-Teufel ein Schnippchen zu schlagen und habe nicht gemerkt, dass er das Schnippchen mit mir geschlagen hat.
Starte nun wieder neu durch Mohnfeld. Du hast doch viele "nüchterne" Erfahrungen sammeln können, warst frohgemut und ich glaube, du solltest einfach da wieder anknüpfen. Diesesmal mit dem Wissen, dass dir Alkohol außer Kummer absolut nichts bringt.
Grüßle erstmal und sei tapfer.
Andy
PS: Sorry, ich habe deine Geschichte noch nicht ganz gelesen. Erste und letzte Seite. Werde es aber in der Mittagspause oder heute Abend nachholen. Dabei sollte ich endlich meine eigene auch mal einbringen, aber was solls im Moment geht es mir sehr gut am 24.sten Tag
Ja, ich hatte ganz stolz viele Klippen umschifft, wie Adventszeit, Weihnachten, Silvester, Examensfeier, Geburtstage, Einladungen ohne Ende ...
Ich wußtedass die Schlange kommen würde - und fühlte mich so stark ... und wußte eigentlich genau, dass ich es nicht bin - ich kann nur dieses entweder-oder, das hier so oft beschrieben wird.
Ich fühlte mich hier fast ein bißchen fehl am Platze, weil ich nicht mit Entgiftungserfahrungen und all dem ganz schweren mitreden kann - aber dieses Dauer-Geziehe bei mir ist eben doch auch nicht so ganz einfach und ich bin dankbar, dass ich mich hier ausjammern darf.
genau auf ein neues, du hast ja damit nun auch persönlich die Erfahrung gesammelt, das es eben nicht klappt mit dem Gedanken- "Was kann mir ein Bier"- "ich bin doch stark" "Schaff ich schon"
Meist muss man die Erfahrung eben selbst machen, das es eben nicht geht. jetzt weisst dus aus deiner eigenen Erfahrung und da könnts doch jetzt klappen.
wenn ich früher mein Trinken kontrolliert hab, dann ging mir das meistens ziemlich leicht von der Hand. Selbst als ich nach einigen sehr heftigen Abstürzen mal ne grössere Pause eingelegt hab, war das eigentlich sehr einfach. Körperlichen Entzug kenn ich bis heute nicht richtig - aber ich muss ja auch nicht alles kennen
Es ging mir prächtig, und ich konnte ne ganze Zeitlang dabei bleiben, nur einmal im Monat was zu trinken und dabei sogar ganz gesittet nach zwei oder drei Bier aufzuhören.
Klar, logisch, alles ganz easy, sämliche Tests bestanden, ich bin gar nicht alkoholabhängig. Thema abgehakt.
Bleibt nur die Frage, warum ich danach dann wieder einige Monate so gesoffen hab, daß meine Partnerin mal den Notarzt gerufen hat. Und ich kann auch gar nicht erzählen, wie oft im meinem Leben ich schon das Glück des Besoffenen hatte.
Ans ganz Aufhören hab ich nie gedacht und das hätte ich mir auch nicht vorstellen können - heute weiß ich daß sich genau darin meine Sucht gezeigt hat. Nicht in direkten Entzugserscheinungen oder im Dauertran, sondern in dem Drang alles zu tun, damit ich mir immer ne Hintertür aufhalten kann.
Das Aufhören ist nur ein Moment...aber nicht wieder anzufangen dauert ein ganzes Leben.
ich kann grade gar nicht viel schreiben, mir ist immer noch so zum Heulen und ich kriege eine Panikattacke nach der anderen - Angst vor mir selber, vor den selbstzerstörerischen Kräften, die in mir zu stecken scheinen.
*aber nicht wieder anzufangen dauert ein ganzes Leben*
ja, das ist nur zuu wahr und macht mir auch sehr viel Angst ...
warum muß es nur ein ständiger ein ständiger Kampf mit sich selbst sein???
schon mal drüber nachgedacht,Dich vielleicht "selbst kurzzuschliessen"?
Ich musste damals die Flucht nach vorn antreten und hab eine ambulante Reha gemacht....so fühlte ich mich...zumindest ein wenig..."bewacht"...
Es allein schaffen zu wollen...kann klappen..ist aber in vielen Fällen auch unnötiger Quälkram...
Ich hatte erst 6 Monate bewilligt bekommen und durfte danach noch mal 6 Monate dranhängen...nach einem Jahr absoluter Trockenheit hat man das Gröbste überstanden...und dieses eine Jahr ist sowieso irgendwie "magisch"...einmal ne' ganze Runde drehen...stocknüchtern...
...und nicht nur die Feiertage durchstehen,um danach dann die "Erfolge" begiessen zu können....
Das bringt es nicht...definitiv...so kannste ewig weitereiern.
Professionnelles und konsequentes Feedback von Aussen...das war wohl für mich persönlich die einzigste Chance. Mich selber hätt ich wahrscheinlich noch bis in alle Ewigkeit weiterübertölpelt...
ja, Roswitha - möglicherweise werde ich doch nochmal was Professionelles für mich tun müssen. Ich hatte nur zwischendurch so gaar keine Lust mehr, weil ich wirklich schon viel gemacht habe -allerdings nicht speziell wegen des Alkohol-Themas. Ich habe 5 Jahre Gesprächstherapie absolviert, 2 Familienaufstellungen gemacht, ein Konflikttraining mit meinem Mann, lange eine Meditationsgruppe besucht usw ...
und ich dachte, irgendwann muß ich ja auch mal ohne Krückstock auskommen. Aber momentan ist mein ganzer Optimismus weggeblasen
diese bitteren "Ausrutscher" nach Wochen oder sogar Monaten zufriedener Trockenheit kenn ich auch nur zugut- ich hab`s dann auch immer zutiefst bereut und es auch glücklicherweise immer wieder geschafft, mich aus dem Sumpf zu ziehen; ich hoffe für mich, es nicht nochmal erleben zu müssen und jeder Rückfall birgt auch die Chance, einen endgültigen Schlußstrich zu ziehen. Wichtig erscheint mir, den Moment zu erkennen, wo "es" wieder soweit ist, daß der Alk einem einreden will: ach komm, das eine Glas kannst Du doch genießen blabla...! Da muß der knallharte Schnitt kommen und auch die Erinnerung an alles Negative, was dann folgt. Ich hab`s jetzt wieder über vier Wochen geschafft und fühle mich prima- doch ist ständige Wachsamkeit angesagt- der Alk ist ein extrem starker und raffinierter Gegner, der unbewußt ständig versucht, sich wieder einzuschleichen.