Ich habe jetzt seit einigen Tagen sehr viele Beiträge hier gelesen und bin doch sehr verwundert. Warum hört Ihr nicht einfach auf zu trinken und Punkt.
Jetzt aber nicht gleich niedermachen mit: Äh, das ist eine Krankheit / ein Trinker kann nicht aufhören, er muss trinken / Du hast ja keine Ahnung usw.
Erst weiterlesen.
Mit 15 war ich im Musikverein das erste mal zum Umfallen blau. Alle fanden das witzig. Also machte ich das öfter so. In der Abizeitung (also 19) bekam jeder sein Fett weg. Bei mir hiess es damals schon: Eiliger Säufer. Beim Bund war ich dann auch vorneweg. mit 6 Mann (fast) jeden Abend 2 Kästen Bier, manchmal noch mehr. Danach eigene Bude, Studium: Endlich sturmfreie Bahn, erst der Rotwein und der Sherry macht den Kopf frei für Höchstleistungen - Dummheit frisst, Intelligenz säuft. Dann geheiratet und erster Job. Da wurde die Menge erstmal in der Woche reduziert und dafür am Wochenende erhöht. Gründe für Partys für Juppiepärchen und viele neue ebenso aufstrebende Bekannte gab es ja auch. Da hat amn sich schon mal gegenseitig "heimgstützt". Und immer noch fanden das eigentlich alle lustig. Mit 30 dann das eigene Haus. Ein gebrauchtes. Da musste natürlich vieles renoviert und umgebaut werden. Und bauen geht bekanntlic nur mit Bier. Samstag/Sonntag je 10 halbe gingen da schon dabei drauf. Die Woche über war´s dann eher die große Flasche Bordeaux, weil ich ja am nächsten morgen fit sein musste. Jetzt fing meine Frau langsam an, die leere Dosen und Flaschen für die Nachbarn sichtbar im Vorgarten aufzutürmen und ich wurde entsprechend aggressiv - was auch die Kinder zu spüren bekamen. Da war ich das erste mal erschrocken über mich selbst, nur als Problem sah ich das noch nicht. Letztes Jahr (jetzt über 40) konnte ich dann kaum noch atmen, denn geraucht habe ich natürlich auch die ganzen 25 Jahre. Lunge und Bronchien taten so weh, dass ich dachte, ich ersticke. Ergo habe ich damit aufgehört. Das ist jetzt genau 11 Monate her und war und ist überhaupt kein Problem. Im Gegenteil, ich fühle mich frei. Hätte ich auch nur gewusst, wie leicht mir das fällt, hätte ich wohl schon eher aufgehört. Dieses Jahr war es dann soweit, dass ich die 110 KG überschritten hatte. Ich führe das auf die regelmässigen allabendlichen vielen Biere zurück. Ausserdem ist meine Frau immer öfter ausgeflippt und die Kinder - mittlerweile groß genug für Sprüche - hielten sich mit Bemerkungen über mich - auch gegenüber ihren Schulfreunden - nicht zurück, sodass mir die ganze Sauferei nur noch weh tat und peinlich war. Ergo habe ich aufgehört damit. Völlig. Allein. Ohne Arzt, ohne Gruppe oder sonstwas. Und es ist genau wie beim Rauchen. Es fehlt mir nix. Es geht absolut einfach. Man muss es nur wollen und dann auch tun. Fertig. Ich habe auch überhaupt keine Probleme, weiter zum Stammtisch zu gehen und dort Cola light zu trinken, oder auf dem Betriebsfest Wässerchen zu schlürfen. Auf die dummen Sprüche habe ich immer noch eine witzige Antwort gefunden. Ausserdem muss ich ja fahren.
So.
Und dass es einfach so geht zeigt Ihr doch alle selbst. "Saufpausen" von mehreren Tagen oder Monaten. Oder ganz trocken bleiben. Selbst schlimmste Fälle zeigen bzw. können das.
Wenn schon Heroinjunkies aufhören können, wenn sie wirklich wollen - und das ist wirklich eine Droge - dann ist das mit dem Alkohol doch geradezu lächerlich.
Also, erstens: was soll diese Heulerei mit: " kann ich nicht, geht nicht, ich bin krank, ich bin abhängig " ? Das ist doch alles Quatsch. Wer nicht aufhört, der will es nicht wirklich. Und zweitens: wozu braucht Ihr alle diese komischen Selbsthilfegruppen auf die Ihr so schwört ? Es kann mir doch wohl nicht helfen, wenn ich vor wildfremden "Jürgens" und "Günthers" mein intimstes inneres nach aussen kehre, mich bis aufs Blut erniedrige und mich zum Affen mache. Auch alles Quatsch. (Das habe ich schliesslich vorher doch alles schon im Suff getan.
Aufhören wollen. Und dann: Aufhören tun. Punkt. Fertig.
So, jetzt könnt Ihr mich zerfetzen. Aber erst nachdenken.
glaubst Du, es ist schöner für die Maus, wenn die Katze erst nachdenkt?
Ausserdem, warum sollte man Dich zerfetzen? Deine Macke ist doch auch ganz unterhaltsam.
Was stört Dich dran, wenn es andere anders machen, als Du? Das kann Dir doch völlig wurscht sein. Das darf doch jeder tun, wie es er es braucht. Du tust es doch auch.
Niemand stört sich dran, wenn Du damit glücklich und zufrieden bist. Aber warum musst Du dazu auf anderen rumhacken?
Nee Uli, Du bist keine Ausnahme, Du bist einfach die Regel. Die meisten Menschen sind halt keine Alkoholiker. Wenn die nichts trinken wollen trinken sie auch nichts. Das ist schön. Bei Alkoholikern ist das anders. Und darüber reden wir hier auf der Seite. Du mußt das nicht verstehen und wenn Du es nicht erlebt hast kannste es auch nicht verstehen. Aber wenn Du es nicht verstehst, mußte hier dazu auch keinen Senf ablassen.
Wirklich nicht!
Absolut nachhaltig unfreundlicher Gruß von
Merryl,
der jetzt mal schnell in ein Depressionsforum wechselt und den Leuten da erzählt, dass er auch manchmal traurig ist...
interessant dein Weg. Ich freue mich für dich , dass du nicht mehr trinkst. Klasse!
Du bist gerade nur dabei das Rad ein zweites Mal zu erfinden. Das haben wir alle hinter uns. Warum nicht auch du ?
Und hier fängt das Dilemma an....
Damit kannst du nun vermutlich momentan gar nichts anfangen. Irgendwann wirst du wissen von was ich spreche...
Abgesehen davon gibt es "Trinker", die gar keine körperlichen und psychischen Symtome entwickeln. Wenn du zu diesen Glücklichen gehörst, dann "danke Gott" dafür.Oder dein Alkohohlmißbrauch ging in Kombination mit der Sucht Rauchen einher.
Ansonsten informiere dich über die verschiedenen Trinkertypen. Die Alkoholkrankheit ist eine ziemlich komplizierte Angelegenheit.
Wünsche dir jedenfalls alles erdenklich Gute und viel Spaß beim abnehmen. Wäre bei mir auch mal wieder angebracht!
Liebe Grüße an dich und alle hier am Board
Bordeauxnixe (bin nur kurz beim Mitlesen, deswegen nicht angemeldet)
schön für dich, daß du mit beidem so einfach aufhören konntest.
Ich konnte das nicht, habe es mehrfach ohne Hilfe, auf eigene Faust versucht. Das Ergebnis waren schlimmste Delirien und Krämpfe - überlebt habe ich es; viele überleben so etwas jedoch nicht, sie krepieren daran, ersticken an ihrer sích selbst abgebissenen Zunge, erleiden schwerste Unfälle als Folge von Krämpfen, bringen sich ohne die eigentliche Absicht dazu im Delirium um, etc.pp.usw. .
Deshalb sehe ich ein unkontrolliertes "Aufhören" mit dem übermässigem Trinken sich selbst gegenüber (und evtl. einer Familie gegenüber) als falsches "Heldentum" an. Mindestens eine ärztliche Kontrolle sollte in solchen Fällen gegeben sein.
Klar, aufhören kann jeder. Fragt sich nur, ob und wie lange er das überlebt. Jüngstes Beispiel dafür ist eine ehemalige Arbeitskollegin, Alkoholikerin, die "selbst" aufgehört hat. 5 Tage war sie trocken und dann ....tot. Todesursache: kein Alkohol - ohne Scherz.
Ulrich, ich wünsche dir daß zu weiterhin zufrieden trocken leben kannst.
Was du da z.Zt. durchlebst hört sich für mich persönlich nach einer Trinkpause an. Meine längste dauerte 5 Jahre. Jetzt bin ich 1,5 Jahre trocken und werde von Tag zu Tag nüchterner. Ich bin Alkoholikerin. Jetzt weiß ich´s und bin auch erleichtert, daß ich´s weiß.
Du brauchst Bestätigung in deinem Handeln, sonst würdest du doch einfach weitersurfen und nicht hier reinschreiben.
Wenn du kein Alkoholiker bist, dann ist das hier doch auch kein Thema für dich, oder?
du kannst dich glücklich schätzen, dass du so problemlos dem Alkohol und dem Rauchen entsagen konntest.
Nach etlichen Anläufen habe ich es auch geschafft ohne Klinik oder Therapie vom Alkohol los zu kommen.
Ob ich jetzt in eine Gruppe gehe oder hier im Forum schreibe, hat niemand zu interessieren geschweige denn, dass sich irgend jemand anmaßen sollte, über die Art und Weise von Leuten zu urteilen, die sich über ihre Krankheit austauschen.
Die Folgen des Alkoholkonsums sprechen Bände und dürfen nicht unter den Tisch gekehrt werden. Reden, Austauschen und Zuhören, sind Kommunikationsmittel, die viele Menschen verlernt haben und den Wert dieser Möglichkeiten, bei Krankheiten oder Problemen gar nicht zu schätzen wissen. Meistens aus Unwissenheit, Scham und in seltenen Fällen durch arrogante Überheblichkeit - so wie es bei dir rüber kommt.
Ich empfehle dir, mehr Achtung vor den Menschen und ihren Entscheidungen zu haben und nicht über etwas zu urteilen, wo mir der Spruch einfällt: Hochmut kommt vor dem Fall.
Ich wünsche dir weiterhin gute trockene und rauchfreie Zeiten und dass du nie in Verlegenheit kommst, um auf Unterstützung oder Gedankenaustausch angewiesen zu sein.
na dann Glückwunsch. Anscheinend bist Du ja kein Alkoholiker sondern "nur" ein Säufer. Da kann man problemlos aufhören. Bei Alkoholikern sieht die Sache schon anders aus.
Hast Du mal jemanden im Entzug gesehen? So richtig mit Zittern, Schweißausbrüchen, Kreislaufzusammenbrüchen usw.?
Falls nicht, dann weißt Du einfach nicht, wovon Du redest.
Warum schreibst Du denn hier? Um Dir zu bestätigen, dass Du eine Ausnahme bist?
Wie lange bist du denn schon "trocken"?
Warum kehrst Du denn hier auf dem Board Dein innerstes nach aussen und machst Dich zum "Affen", wie du selbst sagst? Das ist hier übrigens auch sowas wie eine virtuelle Selbsthilfegruppe...
Wieso sollen wir Dir eigentlich glauben, dass Du trocken bist? Kann ja auch sein, dass Du noch heftig Dein Bierchen kippst und gerade eine Kippe im Mund hast und nur so tust als ob Du der Oberindianer aus Kleinschwarzendorf bist?