Übrigens, dies ist der Thread, in dem's um Vonny geht.
Ja, davon gehe ich aus und auch immer wieder um uns alle......Wollte keinen Extra-Tread eröffnen,wegen kurzer Mitteilungen. Die Sache mit dem Freund war nicht nur an "apfelsaft" gerichtet. Aber du hast vollkommen Recht!
@Hi Vonni,
Finde ich klasse: geh´ins Café. Versuche deine Gedanken zu zerstreuen. Ich für mich weiß wie schwierig es am Anfang war, da drehte sich für mich alles um mein Trinkverhalten, Alk und das Trinkverhalten anderer. Ich hatte gar kein anderes Thema mehr im Kopf. Alkohohl,egal wo, sprang mir permanent ins Auge und mein Hirn konnte auch an nichts anderes denken. Bei den AA´s sagten sie mir, dass man daran erkennen kann,inwieweit man abhängig ist - wie lange der Zustand anhält zeigt auch den Grad der Abhängigkeit.
Ich fand es sehr wichtig für mich, dass ich so intensiv da durchgegangen bin (war nebenbei erwähnt auch unwahrscheinlich anstrengend!) - ich denke dann setzt man sich erst wirklich mit dem Thema auseinander. Der Gedanke wird nicht gehen, auch im Café nicht, so war es bei mir.Und das muß scheinbar auch so sein.
Ich denke selbst wenn ich mir vorstelle "ein normales Trinkverhalten aufweisen zu können", ist es inzwischen so , dass ich auch dann lieber abstinent leben wollte.
Ich möchte nicht mehr benebelt sein, weder im Kopf noch im Bauch.
ich bemühe mich auch schon seit einigen Wochen, täglich das erste Glas stehen zu lassen. Glaub' mir, es geht. Aber seit gestern/heute weiß ich, wo ich stehe.
Ich hatte bisher keinen Saufdruck (ca. 5 Wochen trocken - ich zähle nicht genau mit) und es ging mir wirklich sehr gut. Gestern waren wir zu einem Geburtstag eingeladen, es wurde 'reingefeiert.
Dann, um Mitternacht, die übliche Zeremonie: Happy Birthday und anstoßen mit Sekt. Vonni, ob Du es glaubst oder nicht, ich habe in der Situation, als man mir das Glas mit dem Sekt in die Hand gedrückt hat, nicht den A.... in der Hose gehabt zu sagen, nein danke ich stoße mit O-Saft, Wasser, etc. an.
Also habe ich zum Anstoßen kurz am Glas Sekt genippt und es dann weggestellt um auf mein Mineralwasser zurückzukommen.
Das hat mir gezeigt, wie lang und steinig der Weg in die Abstinenz ist - man ist ja auch nicht ein bißchen schwanger...
Aber ich denke, aus solchen Erfahrungen lernt man. Außerdem war es für mich auch ein kleiner Erfolg. Noch vor 2 Monaten wäre ich, selbst wenn ich bis zum Anstoßen nichts getrunken hätte, "angefüttert" gewesen und hätte weitergetrunken.
Fazit: ich bin zwar noch nicht richtig trocken (vielleicht doch ein bißchen schwanger ???!!!), aber hoffentlich auf dem (langen) Weg dorthin.
Also, nur Mut, Du hast rein gar nichts zu verlieren. Sehe es einfach so: jede trockne Stunde, jeder trockne Tag ist ein Gewinn. Rom wurde auch nicht an einem Tag erschaffen.
Hol Dir Hilfe wo Du kannst und schreibe hier im Forum. Sei Dir gegenüber gnadenlos ehrlich, nur dann wirst Du es schaffen. Auch wenn Du Rückschläge erlebst (für mich war es einer). Sieh morgens in den Spiegel und denke dir: Ja das/so bin ich und ich muß an mir arbeiten. Ich wünsche Dir von Herzen gutes Gelingen und den Mut, Dein Problem anzupacken
Sich selber sagen: "Nie wieder Alkohol", ist das eine, das wichtigste wohl. Das nach Innen. Anderen zu sagen: "Ich trinke keinen Alkohol, danke", gehört für mich aber genauso dazu. Es ist das Aussen. Beides macht mich erst komplett. Wie ich mich wahrnehme und wie ich wahrgenommen werde.
Als trockener Alkoholiker nämlich, der es verinnerlicht hat und nach aussen auch zugeben kann.
Werde ich gefragt, bei Ablehnung von Alkohol: "Ach, bist Du Alkoholiker?", antworte ich immer mit JA. Wäre ich z. B. Diabetiker, Alergiker oder sonstwas, würde ich das auch nicht verneinen.
Es ist nun mal so, wie es ist. Ich habe auch noch nie Missachtung deshalb erfahren. Ganz im Gegenteil.
Ein schönes Wochenende wünsche ich allen hier. Gruss von Ralph.
gerade der Verzehr von Alkohol in kleinen Mengen weil man nicht nein sagen konnte führt bei vielen zum Rückfall, bzw. zum Beenden der Trinkpause. Im Hinterkopf bleibt immer: "ich kann jetzt mit Alkohol umgehen, hat mir ja nichts gemacht". Wenn auch die Vernunft ganz was anderes sagt ist dieser Gedanke nur sehr schwer wieder los zu werden.
ZitatWerde ich gefragt, bei Ablehnung von Alkohol: "Ach, bist Du Alkoholiker?"
Mich hat bei Ablehnung von Alkohol noch nie jemand gefragt ob ich Alkoholiker bin.
hallo ihr alle, also ich bringe es einfach nicht, bei einem essen oder einer feier zu sagen "sorry , kann nicht mit anstossen,bin alkoholiker" ich leide ein wenig darunter, weil das verschweigen ja eigentlich auch schon eine lüge ist. aber ich lüge auch aktiv, d.h., ich frage mich ob es wirklich eine lüge ist: ich sage jetzt immer : ich bin anti-alkoholiker! damit hat komischerweise keiner ein problem , oder stellt zumindest keine blöden fragen. in einer zeit wo die leute hunderte von euros in fitnessstudios tragen, immer auf der suche nach der richtigen diät sind oder permanent dem richtigen blutdruck nachjagen, scheint keiner sich zu wundern ,wenn einer mal zum anti-alkoholiker wird.höchstens mal ein schmunzeln oder sich lustig machen, aber nicht dieses fassungslose entsetzen.
aber es ist ja eine lüge. ich bin alkoholiker. nun nachdem ich das erkannt habe bin ich gegen den alkohol, also...... tja aber es bleibt eine lüge , aber ich kann damit (einfacher) leben.
hier mal ein typischer Alkoholanbietdialog, wie er mir häufig passiert:
" Willste ein Bier?" " Ne, danke, ich trink keins mehr!" " Wieso das, du hast doch sonst auch....?" " Ne, der Arzt hats mir verboten - meine Leber machts nicht mehr so." " Na aber ein Glas Sekt zum Anstoßen wird doch gehen?" " Danke, ich trink garnichts Alkoholisches mehr!"
... meist ist es dann erledigt, auch für die nächsten Male.
Bei den Leuten, die mich besser kennen, füge ich meistens hinzu, dass ich einen Entzug gemacht habe und nicht vorhabe, wieder anzufangen. Darauf kommt oft: "Aber du hast doch eigentlich nie allzu viel getrunken?" Ich:" Naja, es macht halt nicht die Menge, sondern die Dauer."
Eigentlich logisch, dass das vielen nicht klar ist; mir war ja auch nie klar, dass ich ein Alkoholproblem habe...
Leute in meinem engeren Umfeld wissen, daß ich Alkoholiker bin. Das erleichtert das Zusammenleben ungemein.
Allen anderen erzähle ich meine anderen Krankheiten auch nicht. Wenn ich gefragt werde sage ich ein klares "Nein". Das hilft bei 95 % der Leute. Den restlichen 5 % sage ich auf Nachfrage das ich nichts trinken will.
also ich hab dort, wo man weiß, dass ich kein Antialkoholiker bin (war)und bei denen ich einfach weiß, dass mein outing als Alkoholiker für die Leute ein Problem ist, d.h. sie sich davon einfach abgestoßen fühlen, auch eine Art Notprogramm:
Ich habe ja gleichzeitig mit dem Rauchen auch aufgehört, von 2-3 Schachteln Camel auf Null. Dort sage ich einfach, ich habe eine Koppelung zwischen Alkohol und Rauchen, wie andere Zwischen Kaffee und Rauchen, wenn ich also auch nur einen kleinen Schluck Alkohol trinke, verspüre ich plötzlich schreckliche Lust auf eine Zigarette und das möchte ich nicht. Das ist sogar wahr, wie ich von früheren Versuchen, das Rauchen aufzugeben, weiß. Aber das versteht jeder und quält mich nicht mit gemeinsam Anstoßen und ich muß wirklich nicht jedem auf die Nase binden, dass ich Alkoholiker bin, wenn er's nicht von früher schon weiß.
So hat jeder seine Strategien...
Hauptsache man trinkt nichts, wie man das macht, sollte jedermanns/fraus eigener Weg sein, ohne schlechtes Gewissen wegen einer kleinen Notlüge. Hier heiligt der Zweck die Mittel, würde ich mal so sagen.
ist schon komisch -und in einem anderen Thread habe ich das schon einmal geschrieben:
- hat ein Raucher mit dem Rauchen aufgehört sagt er meist ganz selbstverständlich, wenn ihm jemand eine Zigarette anbietet: "nein danke, ich rauche nicht mehr" und erntet sehr oft ein kräftiges Schulterklopfen dafür, dass er es "geschafft" hat.
- hat ein Alkoholiker mit dem Trinken aufgehört ........... .
Da läuft doch etwas gewaltig schief in vielen Köpfen, oder?