auch ich kann mich Tommie da nur anschließen, ebenfalls ohne leider. Wobei ich sagen muß, daß ich mein erstes kühles Bier immer gern und mit Genuß getrunken habe. Nur leider blieb es nie bei dem Einen....
Ich kann halt kein Ende finden, daher lasse ich es halt lieber ganz.
von Ulrich: ....das gilt ja leider nur für uns.....
leider??????
Neeee - ich bin unendlich dankbar, dass ich um dieses Gift weder trauern, noch sehnsüchtig darauf blicken muss......und gäbe es eine Wunderpille, mit der ich problemlos nach dem 1. Glas stoppen könnte, dann würde ich trotzdem auf Alkohol verzichten. In diesem Getränk?? kann ich absolut keinen Sinn erkennen. Da fällt mir gerade eine Steigerung ein: flüssig + überflüssig = Alkohol
Letztes Wochenende habe ich an einer Verlosung teilgenommen. Es gab super tolle Preise. Mein Traum war einer der riesigen Fresskörbe oder ein Staubsauger oder eine Pute usw........und was habe ich gewonnen? Natürlich einen Saufkorb mit 8 Flaschen Alk einer riesigen Schachtel Edle Tropfen in Nuss und ein Weihnachtsstern. Ach was hab ich mich gefreut...... Damit ich mit dem Korb nicht so alleine blieb, gewann mein Mann noch ein Präsentpaket mit 3 Flaschen Wein....neben einem Toaster, Stabmixer und Restaurantgutschein. Na, da will ich dann doch nicht meckern......und der Alk ist bis auf 3 Flaschen bereits verschenkt.
so wird mir heute die Ehre der Meinung des Masters zuteil. Toll. Ehrlich.
Man kann es so sehen, wie ihr es sagt. Ich persönlich sehe es ein bischen anders, ich vergleiche immer rauchen und Alkohol. Ich habe mit beidem aufgehört. Mit rauchen vor über einem Jahr, mit Alkohol vor gut 3 Monaten. Jetzt könnt ihr sagen: Kann man nicht vergleichen, Alkohol macht einen körperlich kaputter und lässt einen viel tiefer sinken, und Famile, soziales und und, ausserdem ist es eine anerkannte Krankheit. Rauchen nicht. Ja. Stimmt. Aber beides sind Süchte nach starken Giften. Was jetzt stärker abhängig macht oder schlimmer ist, will ich gar nicht beurteilen (glaube aber Alkohol). Worauf ich aber hinaus will ist folgendes: Zigaretten schmecken objektiv nicht, der Geschmack ist nur angelernt. Jeder Raucher weis das, obwohl jeder behauptet, es schmeckt trotzdem. Aber jeder, der zum ersten mal raucht - und zwar nur eine einzige Zigarette - hustet wie blöd. Er findet es stinkt. Sogar die meisten Raucher hassen den kalten Geruch am Morgen. Es ist kein Genuß, der menschliche Körper hat überhaupt keine Geschmacksensoren für Rauch. Er hat lediglich Geruchsensoren, die ihm sagen: Achtung, Feuer! Da brennt was - Gefahr. Schnell weg. Insofern ist das Aufhören mit dem Rauchen objektiv kein Verzicht (höchsten subjektiv), sondern das Beenden einer Sucht. Nicht mehr und nicht weniger.
Mit dem Trinken ist es weitaus komplizierter (und gefährlicher, ja gemeiner). Erstens ist Flüssigkeitsaufnahme existentiell lebenswichtig (Ja, klar, hat erstmal nix mit Alkohol zu tun). Zweitens gibt es im Körper natürlich Geschmacksensoren, die bei Flüssigkeitsaufnahme prüfen, ob die Flüssigkeit gut oder bekannt ist, also schmeckt, oder nicht. Das heisst, es ist zunächst ein lebenswichtiger Reflex, Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Wenn da jetzt ein Stoff zugemischt wird, den der Körper zwar nicht braucht, der aber lecker schmeckt und in geringen Maßen eingenommen noch nicht mal schadet (höchstens bei geringen Mengen regelmässig über Jahrzehnte, was man ja nun überhaupt nicht merkt), dann wird es doch ganz gemein. Niemand, der sagen wir mit 14 oder 15 sein erstes Glas Bier oder Wein trinkt würgt oder kotzt davon.
Und damit komme ich jetzt zu meinem "Leider" welches nicht Eures ist und was ich aber doch ein wenig anders gemeint habe, als ihr es interpretiert.
Natürlich bin ich froh und glücklich und es ist kein "Leider", das ich nicht mehr trinke. Im Gegenteil, es ist eine der besten und schönsten Entscheidungen der letzten 20 Jahre. Sehr wohl "Leider" finde ich, dass ich mit Alkohol nicht umgehen kann, weil ich bei dessen Genuss immer völlig das Maß verliere. Und "Leider" finde ich, dass ich deshalb gar keinen mehr trinken darf (und natürlich auch nicht will, weil ich weis, was dann passiert). Aber geschmeckt hat er doch. Nicht jeder, es gibt viel ekligen Fusel, richtig und auch teurer Whisky brennt im Hals. Aber so ein schöner, alter, runder Bordeaux (natürlich warm (18-21°), ist doch kein Bier) vor dem Kamin zu einem guten Film ist doch ein Genuss. Oder im Sommer bei 30° abends im Garten ein kaltes Weizenbier. Auch ein Genuß.
Und das finde ich nicht nur "Leider", sondern sogar einfach richtig Scheisse, dass ich mir das über die Jahre versaut habe.
Ihr nennt das glaube ich "nasses denken". Es ist aber nicht so, dass ich jetzt irgenwelchen Druck hätte, nein. Ich habe entschieden, dass ich nix mehr trinke, weil ich "normal" nicht kann. Also tu ichs auch nicht.
Aber geschmeckt hat´s schon. Seht ihr das denn nicht so?
da ich nie Genußtrinker war fehlt mir das kühle Weizenbier nicht. Zum Durst löschen habe ich sowieso keinen Alkohol getrunken. Ich habe von Anfang an das Bier wegen der Wirkung getrunken. Ein Orangensaftschorle hat mir immer besser geschmeckt wie Bier.
Andere Alkoholika wie Bier habe ich, bis auf kurze Phasen, nur bei Entzugserscheinungen oder wenn das Bier ausgegangen ist getrunken.
die Anfänge meiner Trinkerei würde ich heute auch nicht als Genuß bezeichnen. "Alle" haben getrunken und es gehörte beim Weggehen einfach dazu, etwas Alkoholisches zu trinken. Mir reichten damals zwar 1 oder zwei Gläser Wein/Sekt, aber besonders geschmeckt hat`s mir nicht. Dafür war die Wirkung für mich umso interessanter.......
Im Laufe der Jahre steigerte sich halt die Menge, weil sonst die Wirkung nicht eintrat. Ich glaube auch nicht, dass eine Situation (im Garten, vorm Fernseher, zum Geburtstag, an Sylvester usw) durch Alkohol aufgewertet wird, sondern dass die "Genußtrinker" sich einbilden, dass mit dem einen??? Glas Alk der Wert einer Situation erst richtig gewürdigt wird. Ich nenne das Selbstverarschung, wenn ich einen schönen Moment, auch mit vielleicht nur wenig alkoholisch manipulierten Gehirnzellen, besonders hervorheben will. Ein Genußtrinker nutzt nicht eine besondere Gelegenheit, sondern den überkommen unerwartet mal die Gelüste auf ein Gläschen. So kenne ich das z.B. von meinem Mann. Der hat im Mai das letzte Glas Bier getrunken, weil er mal Lust darauf hatte. Wenn er morgen einen Glühwein trinken möchte, dann bestimmt nicht, weil es so gut in die Jahreszeit passt, sondern weil ihm gerade mal danach wäre.
Um noch mal auf die Zigaretten zu kommen. Natürlich sind es stinkende Giftstengel, die ich mir leider noch immer reinziehe und gar nicht weis, warum eigentlich. Aber im Gegensatz zum Alkohol konnte ich den Konsum sehr stark reduzieren und mein Denken und Handeln wird durch Zigaretten, nicht manipuliert. Es bleibt aber eine hohes gesundheitliches Risiko - ohne wenn und aber. Und bei dem Preis vergeht mir jetzt langsam wirklich die Lust.
also was mich betrifft kann ich mich eigentlich auch nicht erinnern das ich irgendwann mit Genuss getrunken hätte. Anfangs hab´ ich getrunken, weil es viele in dem Alter taten, weil man vieleicht glaubte damit Erwachsener zu sein. Aber da kam es weder darauf an ob es ein besonderer Wein oder ein besonderes Bier war, sondern es war Alkohol. Und wenn man dann täglich trinkt ist es irgendwie automatisch Gewohnheit und auch kein Genuss mehr.Genausowenig wie es Genuss wäre, wenn es die Weihnachtsgans täglich gäbe. Und danach kam dann der Zwang trinken zu müssen um den Pegel zu halten. Da war der Geschmack erst recht egal, hauptsache Promille damit ich halbwegs handlungsfähig war. Nein das war erst recht kein Genuss.
Stimmt, der Alkohol kann nichts dafür, dass ich ihn nicht mehr trinke. Versaut habe aber nicht ich mir das. Mir fehlte einfach früh genug die Kenntnis und das Verständnis, dass ich einen Defekt habe im Umgang mit Alkohol, der mich nach dem ersten Schluck nicht mehr aufhören lässt.
Ich glaube nicht, dass ich mir diesen Defekt angesoffen habe, der war immer schon da. Vielleicht übersiehst Du da etwas, wenn Du zu dem Schluss kommst, dass Du Dir was über die Jahre versaut hast?
Diesen Defekt begreife ich jedenfalls als (m)eine Krankheit von Anfang an. Bei Rückschau auf meine Karriere liest sich das auch so. Es ist vergleichbar mit einer Allergie. Schluss daraus: Auslöser erkannt - Auslöser verbannt. Ganz einfach. Wehmut nach einem kalten Bier im heissen Sommer überkommt mich da erst garnicht, weil ich meine Krankheit angenommen habe.
Übrigens habe ich mit fünfzehn gewürgt, als ich das erste Bier trank. Es schmeckte scheusslich bitter und schäumte mir aus der Nase. Eklig. Da waren die süssen Sachen schon viel leckerer. Cola-Rum wurde das Getränk unserer Zeit. Niemand stimmt also nicht.
Geschmeckt hat es mal? Ja, vielleicht, nur das habe ich nicht mehr so stark in Erinnerung. Dafür aber die Folgen daraus und die bleiben mir unvergessen. Eines der wenigen Dinge, wo man nach langen Jahren nicht alles nur noch verklärt sieht, weil man die schlechten Dinge ausblendet und nur noch das Schöne sieht. Gottseidank geht es bei mir hier ohne Verklärung ab.
Du hast Verklärungstendenzen schon nach gut drei Monaten (oder vielleicht immer schon), das halte ich für riskant.
Mir hat der Alkohol auch nicht geschmeckt. Das erste Bier war so gierig getrunken und die folgenden ... naja, wie das vierte schmeckte war ja sowieso egal. Einmal hat mir ein Ouzo direkt nach dem Trinken in der Kneipe so wiederstanden ( der Wirkungsverstärker mittendrin im Biertrinken ) das es mir sofort hochkam, ich aufstehen mußte und mich in der Toilette übergab. Aber Hauptsache rein mit dem Zeug.
wie Du vielleicht weißt, bin ich manchmal ein bisschen ketzerisch...
Ob es nun so ist oder nicht, ich denke mal Du bist der Überzeugung, dass es kontrolliertes Trinken geben kann (auch für einen Alkoholiker) und praktizierst das auch. Du musst darauf nicht antworten und Du musst Dich auch nicht rechtfertigen. Wenns nicht so ist: gut so.
Ich bin kein Vertreter der Krankheitsthese. Maßvollen Umgang mit Alkohol kann man sich abgewöhnen, indem man irgendwann anfängt, zu Zeiten, wo es weder sinnvoll noch angebracht ist, welchen zu trinken, ihn in sich reinkippt.
Ich mutmaße wieder, auch Du bist kein Vertreter der Krankheitsthese und wo keine Krankheit, da auch keine Genesung.
Thema Ursache -> Wirkung:
Obwohl ich weiß, dass ich eine Allergie gegen Parfüme habe, benutze ich solches hin und wieder. Die Haut, auf der es war, sieht zwar danach wochenlang schlimm aus, aber für den Zweck nehm ich es in Kauf. Ich wäre bescheuert, würde ich vorm Abheilen wieder welches draufsprühen. Es würde höllisch brennen und ich würde mich wund kratzen. Also warte ich, bis die Haut wieder genesen ist und dann benutz ich es wieder...
Wenn man denkt, dass das mit Alkohol genauso geht, kann man das auch probieren. ABER: Das Problem ist, es gibt kein Merkmal, an dem man ablesen könnte, dass der Körper wieder regeneriert ist, also trinkt man schon wieder viel zu früh und im Verlauf auch immer früher wieder. Diese Maßhaltung gibt es beim Trinken nicht, auch wenn es eine Zeit lang so scheint.
Ein guter Rotwein schmeckt, ja; ein lecker kühles Pils im Sommer schmeckt, ja; aber 'leider' nur den anderen.
danke für deine Antwort. Nein, kein kontrolliertes Trinken. Ich weiss, dass ich dann wieder das Mass verliere. Ich habe eigentlich schon immer unkontrolliert getrunken. Von wenigen Trinkpausen von so ca 3 Monaten abgesehen. Nach denen ging es immer dann erst recht ab. Diesmal habe ich eigentlich nur eine solche Trinkpause einlegen wollen. Kurz nach deren Beginn habe ich mehr zufällig die Forum gefunden und gelesen, gelesen, gelesen. Und dann ging es es mir wie Waldschrat, ich wusste zwar schon immer, dass ich eigentlich zuviel trinke, aber dass ich ein massives Problem habe, hatte ich nie realisiert. Aber ich steckte mitten in genau so einer Geschichte, wie es sie hier so viele gibt. Und ich erkannt plötzlich die Anzeichen, die zeigen, dass es los geht mit abwärts, die ich vorher so gar nicht wahrgenommen hatte. Was mich am allermeisten erschreckt hat, sind die Ratschläge, die die Frauen hier bekommen, wenn sie ihren trinkenden Ehemann beschreiben (und ich mich in dem wiederfinde). Ich habe eine solche Angst um meine Familie bekommen, dass ich mir gesgt habe: so. Das war´s. Fass kein Glas wieder an, du weist ein paar Tage später holst du dir die Dosen wieder nach Feierabend an der Tanke: Nein. ich habe das Glück gehabt, euch hier zu treffen und dadurch zu erkennen, was mit mir los ist. Und ich hatte das Glück, das mir das Aufhören trotz der erklecklichen Mengen, die ich mir viele Jahre jeden, aber auch wirklich jeden Abend in den Kopf gehauen habe, erstaunlich leicht gefallen ist. Das mit der Krankheitsthese weis ich nicht so genau, dazu bin ich viel zu wenig Fachmann. Nachdem es mir so leicht fiel, besaß ich mal die Arroganz zu sagen, es wäre für alle ganz leicht und man bräuchte bloss aufzuhören. Aber es ist wohl nicht so. Minitiger sagte mal zu mir: flieg nicht so hoch, ein Rückfall ist schnell gebaut. Ich habe es mir gemerkt. Ich passe auf. Du vermutest, ich trinke kontrolliert. Nein. Ich habe aufgehört und so soll es bleiben. Ich weis gar nicht so genau, wie lang es jetzt ist, es müssen so um die 110 Tage sein. Darin enthalten waren viele Versuchungssituationen und Feiern. Ich habe sie alle gemeistert. Hoffentlich macht die Zeit mich nicht nachlässig.