mein erstes Thema das ich in diesem Forum anschnitt, habe ich sicher falsch plaziert, bin jedoch froh das es gelesen wird und ich soviele liebe Antworten von Euch bekommen habe.
Nun habe ich eine Frage an Euch, da ich mich selber als "vieleicht" Spiegeltrinker bezeichne. Kann mir jemand diesen Ausdruck näher definieren, so richtig weiß ich ihn nun doch nicht mehr einzuordnen, ich habe inzwischen soviel gelesen, das ich mir nun garnicht mehr sicher bin ob ich mich da einordnen kann. Das heißt jetzt nicht das ich meine Alkoholproblem damit abtun möchte.
ein Spiegeltrinker ist jemand der ständig einen bestimmten Alkoholspiegel halten muss um zu funktionieren. Sinkt der Alkoholspiegel treten Entzugserscheinungen auf.
Passend 100%ige Einordnungen wird es wohl kaum geben. Irgendwas vermischt sich immer.
Ich war Spiegeltrinker, aber konnte genau so wie Du auch Pausen einlegen. Drei Tage, mal ne Woche, ja sogar ein halbes Jahr. Dennoch fing ich immer wieder an. Dann gleich erst mal richtig. Das ähnelte dann einem Quartalssäufer.
Dann habe ich mich wieder "runter reduziert" auf zwei Liter Wein am Tag, regelmässig. Kontrolliertes Trinken wäre das dann, aber mit Spiegel halten und morgens schon anfangen.
Du siehst, alles war dabei. Vor allem aber Alkohol. Letztlich ist es egal, wo man sich nun einordnet. Ausordnen war dann wichtig, also keinen Alkohol mehr, und damit entfiel zugleich die Suche nach der Zuordnung!
Hallo Kate, ist ja Dein Thread, aber ich hätte da an die Spezialisten unter uns doch noch eine Frage.
Vorerst muss vorn wegnehmen, dass ich auf gutem Wege bin. Hab mein Alkoholkonsum ziemlich reduziert und bisher nur immer an den Wochenenden schwach geworden, aber auch nicht übermässig.
Zu meiner Frage! Ich habe in den Spitzenzeiten täglich ab ca. 17.30 Uhr und grosse Mengen Bier in mich reingeschüttet, aber nie oder nur am Wochenende tagsüber getrunken. Zähle ich da auch zu den Spiegeltrinker??
Gruss Erdmännchen
*der nun wirklich ganz trocken, für immer werden will....*
Ob Du Spiegeltrinker bist oder nicht kann ich aus der Ferne nicht beurteilen aber ist das denn so wichtig ? Du schreibst Vorerst muss vorn wegnehmen, dass ich auf gutem Wege bin. Hab mein Alkoholkonsum ziemlich reduziert und bisher nur immer an den Wochenenden schwach geworden, aber auch nicht übermässig. Man könnte auch meinen das Du wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällst. Was meinst Du denn wielange Du dieses reduzierte Trinken aushälst ? Meiner Meinung nach gibt es nur eine Alternative: Gar nichts mehr trinken !! Halbschwanger gibt es auch nicht. In diesem Sinne
ZitatMan könnte auch meinen das Du wieder in alte Verhaltensweisen zurückfällst
Falsch Monica, ich bin gerade dabei, mich von meinen alten Verhaltensweisen zu verabschieden. Ich weiss, in der Zwischenzeit, dass reduziertes Trinken auch für mich nicht möglich ist und mein wirkliches Ziel nur die totale Abstinenz sein kann. Hab lange gebraucht um das zu kapieren
@Erdmann glaub ein echter spiegeltrinker würde es gar nicht bis 17.30 aushalten! war jedenfalls bei mir so. musste morgens erst ne halbe reinschütten,damit ich überhaupt die tasten des computers traf. den rest dann schön verteilt auf den restlichen tag, aber selten wirklich zu viel(glaub ICH zumindest)
sauf seit 14 tagen nix mehr!! muss dazu sagen,dass ich vorher schon ziemlich einige zeit im schongang gefahren bin.dadurch fiels etwas leichter und auch die entzugserscheinungen hielten sich in grenzen.
Da steht irgendwo ne Flasche oder ein Glas in der Gegend rum. Völlig hilflos, es kann sich von selbst keinen Millimeter bewegen. Das heisst, diese Brühe ist völlig machtlos. Und dann kommst Du mit Deiner Hand, nimmst die Flasche, und Du bist es, der dieser Brühe ihre Macht erst verleiht.
Und gegen was kämpfst Du da? Du kämpfst gegen Dich selbst. Das ist aber sinnlos, denn wenn Du gegen Dich gewinnst, verlierst Du im gleichen Moment, und am Ende stehst Du wieder bei unentschieden, da wo Du angefangen hast.
Lass halt einfach mal das Glas stehen, was soll Dir dabei schon passieren? Entscheide Dich einfach: ich greife nicht hin!
Ist es aber nicht so, dass gerade diese Entscheidung halt wirklich ein Kampf ist und wieso sollte ich nicht mit mir kämpfen und meinen Gehirn immer wieder einhämmern... ....Nein heute trinke ich nicht .....Ich lasse das erste Glas stehen..... Schau doch Gehirn wie schön es ist, nüchtern und am morgen ohne Kater aufzuwachen...
Grüessli Erdmännchen
P.S. Das Leben wird wieder lebenswert. Auch bei mir
du musst Dich vor mir nicht zu rechtfertigen. Wenn Du kämpfen willst, dann kämpfe.
Aber gekämpft wird bis zur Entscheidung. Wenn die Entscheidung gefallen ist, dann ist der Kampf vorüber.
Selbst wenn die Entscheidung bei jedem einzelnen Glas getroffen wird, die Entscheidung heisst in dem Moment immer nur JA - oder - NEIN. Auch wenn sie 5 Sekunden später anders ausfallen könnte.
Hast Du Dir denn schon mal Gedanken gemacht, wie ein dauerhaft alkoholfreies Leben für Dich aussehen könnte? Ich meine, möchtest Du das?
Für mich war es wichtig, das ich erkannt habe, dass ich es in der Hand habe, ob ich trinke oder nicht. Ich bin nicht das Opfer des Alkohols, sondern ich habe den Alkohol für meine ganz eigenen Zwecke eingesetzt. Und es ist und bleibt meine Entscheidung, ob ich den Alkohol für meine Zwecke einsetze, oder nicht. Solang der Alkohol für mich seinen Zweck erfüllt hat, hatte ich keinen Grund, aufzuhören.. Und zumindest solange ich nüchtern bin, macht meine Hand das, was ich will.
ZitatSchau doch Gehirn wie schön es ist nüchtern aufzuwachen ...
.... noch denkt Gehirn wohl " schau mal wie schön es ist nicht mehr nüchtern zu sein und zu trinken". Mir ging es da wie dem minitigerle, als die Entscheidung getroffen war, war auch der Kampf vorbei. Ich hatte dann sogar den Eindruck, die ganzen Jahre des Trink-Kampfes waren eigendlich viel anstrengender.
Was ist es, das du das erste Glas nicht stehen lassen kannst, ich meine, was sagt dir, du willst jetzt nicht mehr nüchtern sein, welche Gefühle ?