ich bin berufsmäßig jeden tag mit kollegen zusammen die gerne nach feierabend einen trinken.aber ich staune über mich selbst das es mir überhaubt nichts ausmacht dabeizusein und meine apfelschorle zu trinken.ich gehe nach wie vor in restaurants und in unsrer kantine fließt auch reichlich alk.ich warte dauernd auf den berümten saufdruck aber er bleibt aus. kann es sein das er sich nur zu einem riesigen übersaufdruck sammelt und dann gewitterartig über mich herfällt ? auf der einen seite ist das ja gut so aber es verunsichert mich auch ein wenig. morgen mache ich erst mal tag 50 voll.
Ich hatte das im Gefühl, dass du das packst. Ich bin jetzt im 25.sten Tag und nach wie vor überglücklich und froh mit meiner Entscheidung, kein Gift mehr in meinen Körper schütten zu müssen.
Am Wochenende werde ich mich hinsetzten und mich in meiner Alkoholgeschichte outen und einige Erkenntnisse und meine Sichtweisen einbringen. Ich glaube, dass ich ein paar Wellen geschlagen habe, die der Erklärung bedürfen, wenn es überhaupt jemand interessiert.
Mach auf jeden Fall weiter so (Warte nicht auf irgendeinen Saufdruck oder das irgendwas nicht passiert. Damit schürst du nur Zweifel. Nimm jeden Tag wie er kommt)
das geb ich dir zurück.ich glaub auch das du es schaffst. diesen weg gehen wir gemeinsam.und es ist ein verdammt guter weg.der beste für uns.wenn erst mal der frühling kommt....
nochmal ich @andy mich interessiert es sehr was du zu schreiben hast. ich hab mich noch immer zurückgehalten was meine alkgeschichte anbetrifft.ich muss da erst einmal selbst einiges aufarbeiten.
acht wochen nun schon ohne.wie die zeit vergeht.verändert hat sich eine menge seitdem.die anfängliche euphorie weicht langsam einer stilleren nachdenklicheren grundstimmung.irgendwie beginne ich auch eine art neues leben.statt in der kneipe sitz ich nun im saufnixboard.meine freundin zieht mit und trinkt zu hause auch nichts mehr.ich kann mich morgens noch an alles erinnern.ich laber weniger dünnschiss wenn der abend länger wird.in meinem kollegenkreis begegnet man mir mit einer neuen art respekt die mich erstmal verunsichert.kenn ich so gar nicht. ich hab sowiso das gefühl das ich langsam seiten an mir endecke oder vielleicht zum erstenmal wahrnehme die mir nicht bewusst waren.oder einfach nicht bemerkte.oder auch nicht bemerken wollte...u.u.u. ich bin so froh das ich diesen schritt endlich gegangen bin.es gibt schon öfters momente wo ich mich mit dem unumstösslichen begriff"nie wieder"anfreunden kann. bis denne erik
.....es gibt schon öfters Momente, wo ich mich mit dem unumstößlichen Begriff "nie wieder " anfreunden kann...
Erik, das "nie wieder" hat nichts mit anfreunden zu tun, sondern klingt irgendwie nach "lästig endgültig", wo etwas "Trauer" rauszuhören sein könnte.
Deshalb wünsche ich dir, dass du irgendwann sagen kannst: Ich BRAUCHE nicht mehr trinken. Nicht mehr zu trinken brauchen, ist das Ergebnis von Einsicht und Erfahrung, ausgelöst durch die Kapitulation vor dem nie besiegbaren Gegner Alkohol.
Wenn du auf deinem trockenen Weg bleibst, wirst du noch viele Einsichten und Erfahrungen sammeln, die dich immer mehr an das "nicht trinken brauchen" heran bringen. Und gleichzeitig lernst du beim Entrümpeln von nassen Denk- und Verhaltensweisen einen ganz neuen Erik kennen. Das geht halt nicht von heute auf morgen - aber du bist ja auch nicht von heute auf morgen Alkoholiker geworden.
Zitatgibt schon öfters momente wo ich mich mit dem unumstösslichen begriff"nie wieder"anfreunden kann
Das verstehe ich so, daß es jetzt Momente gibt in denen er sich tatsächlich vorstellen kann sein Leben lang keinen Alkohol mehr zu trinken. Das hat meines Erachtens nicht mit "lästig endgültig" zu tun sondern ist ein Reifungsprozeß. Die wenigsten können sich beim Beginn ihrer Abstinents vorstellen ein Leben lang auf den Alkohol zu verzichten.
Bei mir sind nach ca. 4 Wochen die ersten Gedanken gekommen, daß ich es schaffen kann ein Leben lang keinen Alkohol mehr zu trinken. Davor wußte ich es vom Kopf her schon auch aber die "Entgültigkeit" dieser Aussage hat mich jedesmal "erschlagen".
Bei allem "ich will und brauch das nicht mehr" war der Alkohol halt doch ein langjähriger Begleiter und bei mir ist sowas wie Trauer aufgekommen als ich mich endgültig verabschiedet hab. Wobei ich nicht traurig war, daß ich nicht mehr trinken konnte und das auch nix mit Selbstmitleid zu tun hattte, es war eher so was "beschauliches".
Der Alkohol ist als Gefährte tot und er wollte eben auch begraben werden. Für mich gehört das zum Loslassen dazu und macht für mich auch einen der Unterschiede zwischen ner Trinkpause und Trockenheit aus.
das mich bei dem gedanken "nie wieder" nicht gleich die panik packt ist für mich ein grosser schritt in die richtige richtung. das lass ich ich mir auch nicht madig machen. ich habe ja kapituliert als ich das erste mal hier gepostet habe.das ist auch kein versuch aufzuhören bei mir.sondern ein radikaler bruch mit vielem in meinem leben. und zu betrauern gibt es beim alk gar nichts bei mir. ich trauere eher um die zeit und um die möglichkeiten die "er" mir geraubt hat. natürlich hilft es mir täglich zu sagen:heute lass ich das erste glas stehen! aber mir reicht das nicht. zufriedene abstinenz klingt gut ähnlich wie zufriedenes leben.aber das hängt doch wohl auch noch von anderen faktoren ab.ein arschloch kann man auch ohne alk werden. allen unkenrufen zum trotz blicke ich zuversichtlich in meine neue zukunft ohne alkohol und freu mich drauf.
erst mal herzlichen glückwunsch zu 8 wochen OHNE. die zufriedene abstinenz ist ja das was wir alle anstreben. aber der weg dorthin ist ein langer.anstatt hier nur immer deine zahlen zu posten solltest du doch mal lieber in eine shg gehen und eine terapie machen.so kann das ja nichts werden.