Als ich an dem Punkt war, als ich einsah, ich kann mit Alkohol nicht umgehen und ich WILL nicht mehr trinken, war es irgendwie auch wie eine Befreiung. Der Kampf war vorbei, das schreibe ich, weil hier oft steht "ich kämpfe" um die Trockenheit. Ich empfand das genau andersherum, ich hatte das Gefühl ich kämpfte während ich trank - und zwar gegen mich selbst.
Die ersten Monaten ware sogar von Euphorie geprägt, ich tat lauter Dinge, die mir gut taten, ( auch etwas blinder Aktionismus ) wie schwimmen gehen etc. Das ließ aber irgendwann nach und so etwas wie zufriedene Ruhe kehrte ein. Und ich entdeckte mich selbst - weg war die depressive berunkene Bea. Ich hatte plötzlich das Leben, das ich mir betrunken immer zusammenphantasiert habe.
Und die Trockenheit ist für mich nach über 2 Jahren noch immer noch kein "Verlust", sondern eine wahnsinnig befreites neues Leben.
oh ja, an diesem sonntag ohne kopfschmerzen, furchtbaren nachdurst und die frage "was war eigentlich nochmal gestern nacht genaz" aufzuwachen ist schon sher schön! und wie ich ja bereits gestern nacht geschrieben hate, ist mein entschluss GAR NICHT MEHR zu trinken jetzt auch soweit gereift, dass ich ihn akzeptiert habe und langsam beginne sogar die guten seiten zu sehen. und dazu kommt natürlich, dass ich weiß, dass e so nicht weitergehen kann. mein armer körper, den ich meine gesamte jugend hindurch systematisch versucht habe zu zerstören, soll sich jetzt erholen. und der rest von mir auch!
bei mir trii glaub ich gerad ungefähr das ein, was bea beschrieben hat. so eine art euphorie mit vielen plänen, was ich die nächsten tage nüchtern alles uznternehmen kann. denn schließlich gibt es so viele dinge die ich häufig vor mir hergeschoben habe, weil man dazu mit einem kater einfach keinelust hat.
der Beitrag hätte von mir sein können (auch das mit den zwei Jahren stimmt ).
Kämpfen mußte ich auch nie. Hab nur die Befürchtung das der Leichtsinn sich langsam einschleichen könnte darum gehe ich regelmäßig in eine SHG.
Ich habe zwar noch nicht das Leben, das ich mir betrunken immer zusammenphantasiert habe aber die Eckpfeiler stehen. Muß ja auch noch eine Aufgabe für die nächsten 40 Jahre haben.
habe jetzt immerhein 9 tage keinen schluck alkohol getrunken und auch nicht vor es wieder zu tun. und bisher gehts mir auch relativ gut damit! allerdings stelle ich mir die letzten tage immer wieder eine frage: wie kommt es dass ich in diesem forum fast die jüngste bin und die meisten anderen mindestens die 30er grenze erreicht haben? ist es wirklich so dass es bei den meisten menschen ewig dauert und sie erst ganz ganz unten sein müssen um den ansprung zu finden? oder habe ich einfach zu früh mit dem trinken angefangen und bin deshalb schon jetzt so weit dass ich aufhören will? es gibt einfach noch so viele andere júnge leute (lassen wir sie meinetwegen 3 jahre älter sein oder so..) bei denen es recht offensichtlich ist dass sie probleme mit alkohol haben... wenn man sich jahrelang mehrmals die woche in kneipen und discos rumgetrieben hat, sieht man davon genug...! doch warum sind die nicht hier? oder müssen sie echt erst "am boden liegen"? ich habe mich zum beispiel neulich mit einer freundin darüber unterhalten ab wann sie sich eingestehen würde alkoholabhängig zu sein und etwas dagegen unternehmen würde. und sie hat ungefähr so geantwortet: "ich bin eher der typ der das verdrängt bis es nicht mehr geht. solange ich alles irgendwie noch hinbekomme würd ich nicht daran denken ein alkoholproblem zu haben." meiner meinung nach steht sie allerdings kurz davor...! leider haben die meisten menschen immer noch das bild vor augen, dass ein alkoholiker arbeitslos ist auf der straße lebt und mindestens 2 flaschen schnapps am tag trinkt (um es überspitzt darzustellen). und wer nicht jeden tag trinkt hat auch kein alkoholproblem. auch sagen viele meiner freunde, dass ich doch eigentlich gut mit alkohol umgehen könne, da ich schon mehrmals bewußt 3 oder 4 wochen nichts getrunken habe. leider übersehen sie dabei, dass ich mich dazu gezwungen habe weil mich mein gewissen fertig gemacht hat und ich zudem nach diesen abstinenzphasen meistens heftigere alkoholabstürze hatte als vorher..! na ja, das sind jedenfalls themen die mich in den letzten tagen beschäftigen, da ich mich zum ersten mal ganz bewußt mit der "alkholthematik" auseinandersetze!
das dauert sehr unterschiedlich lang, bis jemand soweit ist. Bei den meisten dauert es ziemlich lange, ~20 Jahre und mehr, bis es wirklich schlimm wird oder sie zu einer Einsicht kommen. Ich war auch so mit 14 das erste mal richtig besoffen, und das letzte Mal mit 41. Als ich 22 war, da hatte ich überhaupt nicht vor, so alt zu werden wie heute - das war mir einfach wurscht. War halt einfach so, und es war mir natürlich auch egal, dass es mir wurscht war. Also warum hätt ich was dagegen tun sollen?
Na ja, auch später war ich ja trotzdem nie richtig körperlich abhängig, der Alkohol hat einfach nicht so gewirkt bei mir, ich hatte sehr viele Jahre lang nicht das Gefühl, dass ich trinken muss. Ich dacht immer, ich will das und konnte auch jederzeit Pausen einlegen. Erst als ich das Gefühl hatte, dass ich nicht mehr Herr meiner Trinkerei war, hab ich drüber nachgegrübelt und dann irgendwann aufgehört. Bis dahin war ich einfach schon so alt.
es kommt wohl auch darauf an, in welchem Alter man anfängt zu trinken. Ich hatte die 30 schon überschritte, als ich anfing, Alkohol öfters zu trinken. Und unter 20 Alkohol? An meinem 18. Geburtstag bekam ich mal ein Glas Sekt.
hallo katha, irgendwo habe ich mal was über das statistische alk-austiegsalter gelesen. wenn wir hier mal eine volkszählung veranstalten würden, kämen wir bestimmt auch auf eine zahl, die sich so um die +- 40 einpendeln dürfte. mich überrascht das nicht...
die wenigsten hören auf, weil sie vernünftig sind, viele wissen es nicht besser, andere wollen es nicht wahrhaben. irgendwann wird die luft aber enger...10 jahre , 20 jahre, wie lange macht ein körper diese ständige vergewaltigung mit?
irgendwann kratzt es dann am hals, und wenn man glück hat bemerkt man noch rechtzeitig , dass es eine schlinge ist, die da an ihm baumelt. irgendwann, bei durchschnittlicher karierre wohl um die 40, ist das fass, im wahrsten sinne des wortes am überlaufen.
nein, soweit will ich es nicht kommen lassen, deshalb habe ich ja auch JETZT beschlossen nichts mehr zu trinken und nicht erst noch 10 jahre zu warten. es wird ja auch nicht gerad leichter wenn man länger wartet...! das sieht man ja auch an zahlreichen berichten hier.
wie dem auch sei, bin soeben von einer party wiedergekommen, habe nichts getrunken und mich trotzdem amüsiert (geht doch). und als mir die leute dort doch langsam zu "angesäuselt" wurden bin ich halt gegangen. jetzt bin ich sehr stilz auf mich und freue mich auf einen katerfreien morgigen tag!
Ich muß mal etwas loswerden, auch wenn es dir sicher nicht hilft. Ich habe einige Leute in deinem Alter um mich herum. Da allgemein bekannt ist, dass ich Alkoholikerin bin (das wird irgendwie an den Entgiftungen und der Langzeittherapie festgemacht), werde ich oft Dinge gefragt, die ich schlichtweg "vergessen" habe. Du hast so eine wunderbar offene Art nach einem Stüber dein eigenes Verhalten zu hinterfragen und auch das deiner Bekannten. In deinem Beitrag von gestern (21.05 Uhr) wird das wieder deutlich. Ich hänge bei der Betrachtung meiner Alkoholkarriere sehr an den Jahren fest, wo es wirklich dem Ende zuging (übliche Entzugserscheinungen, Koma, Albträume, Halluzinationen).
Ich wollte dir eigentlich sagen: Bitte schreib deine Erfahrungen weiterhin. Es hilft mir sehr. Lass dich nicht abschrecken, nur weil ich z. B. 43 bin. Es ist in der Tat ungewöhnlich, dass jemand in deinem Alter so "gesund" hinterfragt.
das zeugt doch von deinem jungen, gesunden menschenverstand, dass du dich in deinem alter um deine trinkgewohnheiten sorgst.
als ich in der therapie war, für 16 wochen, war ich mit 49 jahren die älteste. viele waren so 20 - 30 jahre alt. allerdings hatten die nicht nur alkohol zu sich genommen, sondern auch alle anderen drogen, die der markt noch so anbietet.
ich hatte dir schon mal geschrieben, und kann es nur wiederholen. sei froh, dass du jetzt schon auf den trichter gekommen bist. du sparst dir viele, viele, schreckliche jahre. lass die sauferei, vollende dein studium. dann kannst du hinterher zu den anderen in der kneipe sagen: ach wie uncool. ( aus der werbung für eine bausparkasse)
Du wirst glaube ich, im Februar 23 Jahre alt, wenn ich das richtig nachgelesen habe. Ich habe auch im Februar Geburtstag und werde nächstes Jahr 41.
Ich persönlich finde es toll, dass du dich jetzt schon in deinem Alter mit deinem Alkdasein auseinandersetzt und nichts mehr trinkst. Du gewinnst damit sicher einige Jahre in denen du dir viele Unanehmlichkeiten ersparst.
Dazu möchte ich dir ein Beispiel von mir erzählen. Ich war gerade so alt wie du jetzt, als ich mit 2,1 Promille einen fürchterlichen Selbstunfall mit dem Auto produzierte. Ich raste besoffen gegen einen Baum. In diesem Auto sass auch noch ein Saufkollege dem zum Glück nichts passiert ist. In meinem jugendlichen Leichtsinn war ich auch noch nicht angeschnallt, was mir mehrere Bein und Armbrüche und über zwei Monate Spitalaufenthalt eintrug. Ich habe heute noch körperliche Folgen von diesem Unfall.
Natürlich wurde mir damals der Führerschein sofort abgenommen und ich bekam diesen für 3 Monate nicht mehr. Aber war ja egal. Ich konnte ja sowieso fast 4 Monate nicht mehr richtig laufen, geschweige denn autofahren.
Worauf ich hinaus will, Katha. Dieses Erlebnis hat mich nicht davor abgehalten, nach einer einjährigen Schonfrist wieder Alkohol zu trinken und 15 Jahre weiter zu saufen, mal mehr, mal weniger. Und auch wieder stark alkoholisiert Auto zu fahren.
Heute bin ich wie gesagt über 40 und erst seit gut einem Jahr beschäftige ich mich mit meinem Problem. Es waren nicht nur verlorenen Jahre, aber vieles wäre anders und besser, wenn es ohne Alkohol abgelaufen wäre. Auch meine Beziehung wäre heute sicher noch viel besser.
Deshalb finde ich es toll, das du mit 23 einen neuen Weg einschlägst und Schluss machst mit dem Dreckszeug. Du ersparst dir die nächsten Jahre, bist du so alt bist wie ich einiges, glaube mir.
Ich wünsche dir einen schönen 10. Tag ohne Alk. Und die nächsten 18 Jahre und mehr auch.....
bin soeben (ohne einen kater) erwacht und lese jetzt volller interesse unsere beiträge! jeden weiteren tag den ich darüber nachdenke, weiß ich es genauer, dass ich NIE mehr trinken will und freue mich soagr über diesen entschluss. seit ich mich ersthaft mit dem thema auseinander setze wird mir auch immer klarer was ür ein ausmaß meine alkoholabstürze teilweise hatten und ich mehr als einmal eine art "schutzengel" bei mir hatte. ich kann jetzt nicht aufzählen was ich betrunken alles gemacht habe, das würde zu lange dauern. nur ein kleiner "vorgeschmack": fahrradsturz mit sturz auf kopf, worauf ich im krankenhaus genäht werden musste; morgens um 8 (!)besoffen die stadt gewandelt ohne nach haus zu finden, hab mich schließlich mitten auf die straße getrampt und den finger rausgehalten und bin getrampt; habe mich mit 15 zu den eltern meiner freundin ins bett gelegt weil ich dachte es sei ihr zimmer; bin neben nem völlig fremden typen erwacht (zum glück ganz und gar bekelidet); musste im urlaub von 3 leuten in mein hotelzimmer getragen werden weil ich keinen einzigen schritt mehr laufen konnte; usw...ich könnte noch mindestens 20 weitere geschichten aufzählen! und das erschreckt mich, wozu ein betrunkener mensch fähig ist und wenn ich mir diese situationen bildlich vorstelle ekele ich mich vor mir selbst!! traurig, dass es in meinem alter viele leute gibt die solche geschichten als lustige eskapaden abtun. schließlich sind das teilweise situationen die im schlimmsten fall mit dem tod enden können! erschreckend!!!!
wünsche euch einen schönen tag. werde jetzt erstmal studieren gehen!