Hallo Ihr Lieben! Also was ich ganz schlimm finde,mich wütend und traurig macht,vor Monaten als Witz abgetan wurde: "kontrolliertes trinken"!
Mich würde Eure meinung interessieren,ich habe mich ziemlich ausgiebig mit dem thema beschäftigt weil ich es einfach als unverantwortlich finde und eigentlich eine Anzeige verdienen müßte wegen fahrlässiger Tötung!!
ich will mich jetzt noch nicht über alle Einzelheiten auslassen,denn mich interessiert wie gesagt Eure meinung und dann kann ich vielleicht auch ganz konkretes Wissen einbringen und Texte,sowie Macher! Danke im voraus für Eure Beiträge und wünsche mir eine rege Beteiligung!!! Bummi
ZitatAlso was ich ganz schlimm finde,mich wütend und traurig macht,vor Monaten als Witz abgetan wurde: "kontrolliertes trinken"!
Hallo bummi,
was mich betrifft, ich bin Alkoholkrank - das heisst ich bin unfähig kontrolliert zu trinken. Zu dieser Erkenntnis bin ich auf einem langen Weg mit leidvollen Erfahrungen gelangt. -LEIDER- Vorher hab ichs niemand geglaubt.
Ich meinte,vor Monaten als Witz abgetan,weil wir es nicht glauben wollten. der bekannte "Ernst" vom Bundesplatz hier in Berlin,er ist jetzt 25 jahre trocken,war Krankenpfleger in diesem bereich und leitet heute trockene Wg´für Obdachlose die den Wunsch haben mit dem saufen aufzuhören. Er erzählte uns von der Beratungsstelle in der Gierkezeile und von der Befürwortung dessen,ich bin platt wieviele "Helfer" sich dafür hergeben und es ist auch meine Sache wenn so etwas in die Welt gesetzt wird und mit Alkoholikern Geld gemacht wird.Als ob ich nicht schon genug in einer Schublade stecke,aus der kein entrinnen ist und ich möchte auch gar nicht entrinnen,denn dann würde ich vergesseen und das darf ich nie,ich bin Alkoholikerin!!! Bummi
Kontrolliertes Trinken ist für mich paradox. Wenn ich normal trinken kann, brauche ich keine Kontrolle. Muss ich kontrollieren, gebe ich doch zu, dass ich nicht normal trinken kann.
Folglich ist es für mich sinnlos, weiter darüber zu diskutieren, geschweige denn, es jemals zu versuchen.
ich hab´von solchen Hilfegruppen auch schon aus Frankreich gehört. Das sie in WG leben, auch gemeinsam arbeiten und ihre Produkte verkaufen. Aber alles Menschen wo jeder Therapeut zu der Einsicht gekommen ist das sie nicht mehr therapierbar sind. Es gibt zum beispiel Menschen, (die ich auch aus der Einrichtung kenne wo ich arbeite) die sprichwörtlich soviel von ihrem Verstand weggesoffen haben das sie nicht mehr in der Lage sind ein Suchtproblem aufzuarbeiten. Und in dem Falle würde soetwas vieleicht Sinn machen.
nicht jeder lebt schon in der Gosse, wenn er merkt dass er zu viel trinkt.
Ich kenn das kontrollierte Trinken als Angebot an Leute, die noch keine Kontrollverluste haben. Also die gerne einen über den Durst trinken, aber die Schwelle zur Abhängigkeit noch nicht überschritten haben.
Es wird ausdrücklich NICHT für trockene Alkoholiker empfohlen.
Und es wird auch überall deutlich gemacht, dass für diejenigen, die mit dem kontrollierten Trinken nicht klarkommen, die Abstinenz das oberste Ziel bleibt.
Von daher gesehen ist es ein niedrigschwelliges Therapieangebot für Leute, die noch nicht bereit sind, ganz aufzuhören und die sich erst über ihre persönliche Alkoholsituation klarwerden müssen. Und auch beim KT steckt echte Arbeit des Betroffenen dahinter.
Warum nicht? Wer wollte denn schon gleich aufhören, nur weil er mal ein paar Schwierigkeiten hatte? Wenns dafür Betreungsangebote gibt, gehts bei manchem sicher schneller, dass er sich nix mehr vormachen kann.
Letztlich bestimt sowieso der Betroffene selbst, was er draus macht. Von Beschiss kann also aus meiner Sicht keine Rede sein.
Wo ist eigentlich das Problem, wenn jemand mit der Behandlung Geld verdient? Zum Saufen hab ichs doch auch gehabt. Warum soll eigentlich die Gesellschaft verpflichtet sein, mich da umsonst wieder rauszuholen?
Ich sehe es ähnlich wie der Minitiger. Vor ein oder zwei Jahren kam diese Welle auch in Basel an und wir waren entsetzt. Bei einem Treffen mit den Baslern sah das dann ganz anders aus. Sie verstanden das als Einstieg zum Ausstieg. Wer Alkoholiker ist macht früher oder später die traurige Erfahrung, das es bei ihm nicht klappt mit dem KT, andere mit kritischem Umgang haben sicher eine Chance dank der psychologischen Betreuung rechtzeitig den Absprung zu schaffen. Für jeden wirklichen Alkoholiker gibt es keine Chance auf KT, da spielt schon unsere Biochemie(Suchtgedächtnis) nicht mit.
Es ist wie o. zu lesen schon wirklich paradox, wenn ich wirklich "soweit wäre" kontrolliert trinken zu können, wozu müßte ich dann noch trinken. Ganz ehrlich: ich kenne keinen Alkoholiker der kontrolliert trinken kann und ich kenne keinen der einen kennt. (Aber einige die einen kennen der einen kennt, der mal einen kannte bei dem es geklappt hat.) LG privat
"Kontrolliertes Trinken" heißt, den eigenen Alkoholkonsum nach einem zuvor festgelegten Trinkplan und nach bestimmten Regeln auszurichten.
Den Plan habe ich mir auch immer gemacht, bis ich die Kontrolle über ihn verloren habe.
Das ist nichts Anderes als Alkoholiker schon jahrelang versuchen, nur dass es heute in ein Therapiekonzept gepackt wird um Kohle zu machen.
Und das Argument, dass es für Leute gilt die noch nicht so weit sind, sprich keine Abhängigkeit vorliegt, kann ich nicht nachvollziehen, denn, bei Betrachtung der einzelnen Phasen der Alkoholsucht ist das "Trinken nach einem bestimmten Schema" (also KT ) ein fester Bestandteil der sogenannten kritischen Phase. In dieser Phase sind die Betroffenen jedoch bereits in ihrer Sucht gefangen.
Hier in München gibt es auch solche Gruppen die "kontrolliert" trinken. Sinn dieser Gruppen ist es Aufschluss über das eigene Trinkverhalten zu bekommen. Dort kommen Leute hin die von sich aus meinen das Sie vielleicht zuviel trinken und das reduzieren wollen, oder einfach nur interessiert sind.
Diese Gruppen sind allerdings nichts für ALKOHOLIKER! Von einer Gruppe weiss ich das dort werden alle Neuen von einem Psyhologen der eine spezielle Suchtausbildung hat "durchgecheckt". Diese Gruppen sollen ( hier in München jedenfalls) dazu dienen verantwortungsbewusster mit dem Alkohol umzugehen. Es werden "Trinklisten" usw. geführt. Natürlich können diese Listen nur funktionieren wenn sie ehrlich geführt werden. Alles andere ist Selbstbetrug, deshalb werden in einem bestimmten Rhythmus auch freiwillige Blutkontrollen gemacht.
Wird bei einem Gruppenmitglied festgestellt das er wirklich ein Alkoholproblem hat, erhält er dort sofort proffesionelle Hilfe. Hier in München sind das ganz normale Gruppen die meines Wissesns Unterstützung von der Caritas bekommen.
Ein "echter" Alkoholiker wird nie mehr in seinem Leben kontrolliert trinken können dessen sollte sich jeder bewusst sein.
Dort wird schon in den ersten Sätzen "Alkoholikern" der Wind und die trügerische " Hoffnung" genommen. Allerdings wusste ich nicht das diese Gruppen so teuer sind
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