Also, wenn Rocco keine Kontrolle mehr über das, was er sagt hat, dann wohl noch weniger über das, was er evtl tut, sonst würde er ja nicht ausfallend werden. Was sagt ihr denn zu dem altbekannten "in vino veritas"? Hat jemand eben einen üblen Charakter, den er nüchtern vor allen verstecken kann und benutzt den Rausch als Ventil, um ohne Verantwortung für Beschimpfungen oder Schläge, mal seine negativen Gefühle etc. rauszulassen? Warum sind andere Menschen die betrunken sind fast immer friedlich? Werden eher die emotional gehemmten zum aggressiven Alkoholiker oder werden viele durch den Alkohol erst agggressiv?
ich gehöre auch zu denen,die erst im Rausch so richtig Dampf ablassen konnten...
Das hat was mit emotionalen Hemmschwellen zutun...
Ich habe bzw. hatte in der Vergangenheit ziemlich grosse Probleme meine Bedürfnisse und Grenzen zu artikulieren,weil ich angst hatte,andere menschen zu verletzen oder ich hatte Angst,sie würden mich dann nicht mehr mögen ectpp...
Aber wehe dem,ich hatte getrunken...dann kam alles zum Vorschein,was ich vorher runtergeschluckt hatte...
Mittlerweile hab ich mich mit meiner Aggressivität im nücherternen Zustand angefreundet...und kann auch nüchtern toben,wenn's sein soll...
Ich bin Beides..manchmal lieb und nett...manchmal aber auch ein Stinkstiefel
Der Alkohol hatte bei mit nichts neues "erfunden"...sondern nur meine andere seite zum Vorschein gebracht.
...na, dann hat Rocco ja meiner Meinung die Antwort auf sein aggressives Verhalten. Ich denke auch, daß nur Menschen süchtig werden, die statt über ihre Probleme zu reden diese runterschlucken, die sich ständig verbiegen müssen, nicht "sich selbst leben können". Da man das nüchtern ja kaum aushält, braucht man wenigstens ab und zu einen Zustand, in dem man sich "gut" fühlt, in dem die Probleme kleiner, weit weg oder gar nicht vorhanden scheinen. Rocco, warst Du schon immer aggressiv, wenn Du getrunken hattest? Wenn Du "nur" alle 2 Wochen trinkst, hast Du ja vielleicht noch die Chance jetzt etwas zu verändern und rauszufinden, was Dich so wütend macht und Du sonst nicht rauslassen kannst, bevor es alkoholmäßig mit Dir abwärtsgeht.
nach deiner Theorie müssten denn ja auch alle Menschen, die nüchtern aggressiv sind, besoffen dann zu den liebsten Schäfchen mutieren.
Ich z.B. bin nüchtern ein sehr ruhiger, zurückhaltender Mensch; als ich noch gesoffen habe, wurde ich deshalb aber nicht "gefährlich"...ich bin dann eingeschlafen.
Da gibt es nur eins, Rocco, aufhören! Und solange wie du es noch nicht kannst, musst du die Wohnung verlassen. Du kannst es doch nicht auf dem Rücken deiner Kinder austragen. Du verschreckst und verschüchterst damit deine ganze Familie. Wer weiss was das für Folgeschäden hat.
ZitatGepostet von Topolina Ich denke auch, daß nur Menschen süchtig werden, die statt über ihre Probleme zu reden diese runterschlucken, die sich ständig verbiegen müssen, nicht "sich selbst leben können".
..da hast Du aber ein überaus einfaches und auch falsches Bild von Sucht.
Erstmal müsste ja mit Deiner Logik jeder süchtig werden, der in einem Staat lebt, in dem persönliche Freiheit nicht so sehr die Rolle spielt. Das heisst in Deutschland und den USA müsst es eigentlich besonders wenige Abhängige geben, denn hier ist die persönliche Entscheidungsfreiheit entsprechend hoch.
Ich stelle die Gegenthese auf:
Gelegenheit macht Säufer.
JEDER - jeder - kann süchtig werden, wenn es in seiner Umgebung einfach üblich ist, das regelmässig Alkohol getrunken wird. Es ist auch ohne Weiteres möglich, zum Beispiel Mäuse alkoholabhängig zu machen, und ich bezweifle, daß bei denen von irgendwelchen psychischen Problemen oder Komplexen die Rede sein kann.
Zum Beispiel war ich noch nie besonders schüchtern und ich hab immer den Mund aufgebracht wenn es mir nicht gut ging, aber für mich hat Saufen einfach dazugehört. Es war in der Familie aus der ich stamme einfach üblich, daß getrunken wird, wer sein Leben im Griff hatte, galt dort nicht als Alkoholiker. Und in meiner jugendlichen Umgebung war man einfach WER, wenn man was vertragen hat. Dies Auslöser haben sich bis heute nicht geändert, es ist einfach IN, sich zu besaufen oder zu bekoksen, und es bleiben immer welche hängen, aufgund körperlicher Disposition und anderen Gründen. Probleme sind nur ein möglcher Auslöser von vielen.
Alkohol ist nun mal eine Droge, mit einem entsprechenden Suchtpotential - für jeden der sie regelmässig zu sich nimmt.
Ich hab mir selbst schon oft angehört, daß ich doch ganz bestimmt keine Suchtpersönlichkeit wäre, weil ich sehr ausgprägte Tendenzen habe, meine persönliche Freiheit zu bewahren und auch meine Meinung zu sagen...denkste. Und davon gibt es eine ganze Menge. Das ist ja das gemeine, warum das so gerne übersehen wird und warum das auch so schwierig ist, sich selbst als Abhängigen zu erkennen. Es ist einfach nicht so, wie man sichs gemeinhin vorstellt.
Das gilt übrigends auch für die Aggressionen . Du kannst nicht so einfach sagen, einer ist aggressiv und der andere nicht. Erst mal ist das heute so und morgen anders und es hängt auch sehr von der Situation und dem jeweiligen Gegenüber ab. Aggressiv ist im Prinzip fast jeder, nur die Möglichkeiten, diese Aggressionen auszuleben sind sehr unterschiedlich. Glaubst Du, ein Manager, der seine Leute zu Leistung antreibt, ist nicht aggressiv? Der macht das nur anders. Da saufen übrigens auch viele, und wie.
Hallo Minitiger und Aldebaran, stimmt ja, wenn ich das alles so lese habe ich es wirklich platt dargestellt. Ich lese schon seit Wochen hier mit und die kurze Frage von Rocco war für mich die Gelegenheit, mich endlich zu überwinden und auch zu schreiben. Ich meine und gehe natürlich zuerst von mir und auch dem hier Gelesenen davon aus, dass Menschen, die aufgrund ihrer Geschichte nicht mit sich im Reinen/Einklang sind und leben, eher anfällig für Süchte sind.
Die Frage, wie Aggression und Alkohol zusammenhängen, interessiert mich und war für mich der Einstieg hier.
Klar gibt es da viele Facetten und ist bei jedem anders; ich wollte wirklich nicht alle über einen Kamm scheren und verallgemeinernde Feststellungen treffen.
ich denke aber schon,daß da ein gewisser Zusammenhang besteht.
"Runtergeschluckte" Agressionen verwandeln sich mit der Zeit in Depressionen...der Mensch resigniert.
Ein deprssives Hirn aber ist bei Weitem anfälliger für die "Belohnung" Alkohol,die ja auch den Botenstoff Dopamin auslöst,als ein Hirn,daß dieses Hormon in ausreichenden Mengen von allein herstellt. Man wird süchtig nach dem Alkohol,allein schon um diese Dopamin-Produktion in Gang zu halten.
Durch den Alk wird dann die Eigenproduktion irgendwann ganz eingestellt...und schon steckt man in der schönsten Alk-Depression nebst Sucht.
Bei mir und meinen Aggessionen war's aber auch so,daß ich von klein auf jede negative Gefühlsregung,wie Trauer oder Angst in Wut umgewandelt habe. Ich hatte zwar auch depressive Phasen,aus denen ich mich dann aber wieder anhand des Alkohols und den Aggros rausholte.
Diese klinischen Mäuse wurden übrigens nach dem Belohnungsmuster süchtig gemacht. Anhand dieser Tests wurde festgestellt,daß durch den Alkohol das Belohnungszentrum im Hirn anspringt.
Grosso Modo denke ich schon,daß Menschen mit psychischen Problemen ein grösseres Risiko haben,süchtig zu werden.
Aber die äusseren Umstände sind da doch auch relativ....es kommt ja immer drauf an,wie ein Mensch überhaupt seine ureigene Situation empfindet.
gefühle nur mit alkohol zulassen zu können kommt mir bekannt vor sich immer beherrschen müssen und dann um so heftiger zu reagieren unter alk oh ja dann immer mehr alk damit die gefühle weggehen sollen und ich in den rauschschlaf falle stimme zu: der alk schafft nichts was nicht schon da wäre - zumindest war das bei mir so doch er verstärkte alles übermäßig, ich verlor die kontrolle über mein tun und sagen so sehr, dass ich mir fremd war doch unter promille konnte ich, (vermeintlich) den frust und die trauer zeigen und zulassen - dies allerdings im übermass - kontrollverlust : klar wusste ich dass dies die folge von alkohol ist, doch: ich hatte das ja im griff -so meinte ich- erst als ich erkannte, dass oft nur der alkohol der auslöser war für meine schlechten gefühle begann ich sie durch ein glas wasser zu sehen: viel viel klarer -- was das trinken und weggehen angeht - ich blieb am anfang zu hause denn alkoholfreies bier scheint mir keine lösung war inzwischen zweimal weg: einmal mit cola einmal mit apfelsaftschorle hey und das beste es hat riesig spass gemacht
ZitatWerden eher die emotional gehemmten zum aggressiven Alkoholiker oder werden viele durch den Alkohol erst agggressiv?
Hallo,
also ich gehörte oder gehöre zu den emotional gehemmten und bin unter Alkohol (zu viel) einfach nur weggeniggt.
Ich denke so eine Theorie kann man nicht verallgemeinern, was der Alkohol bei dem einen oder anderen im Gehirn für Rezeptoren oder Nerven oder was weiss ich anspricht und in Bewegung setzt. Es gibt Leute die eigentlich sehr gemütliche Menschen sind und bei einer geringen Menge Alkohol sich schon nicht mehr unter Kontrolle haben. Weiss aber warscheinlich keiner wirklich woran es liegt. Das sie so betrunken sind das sie nicht mehr wissen was sie tun, daran kann es nicht liegen wenn ich nur einmal in der Woche und dann wenig trinken.
Alkohol ist eine in erster Linie psychische Krankheit Die Aggression ist ein gewalttätiges Instinktverhalten, das sich notwendig aus dem in der Welt herrschenden Konkurrenzprinzip ergibt und der individuellen Selbstverwirklichung oder Selbsterhaltung dient. je nach Charakter und Simulation äussert sie sich entweder versteckt und subtil oder offen und rücksichtslos.
Topolina ich grüsse dich du schreibst:Ich meine und gehe natürlich zuerst von mir und auch dem hier Gelesenen davon aus, dass Menschen, die aufgrund ihrer Geschichte nicht mit sich im Reinen/Einklang sind und leben, eher anfällig für Süchte sind.
ich überlege mir nun, welcher Mensch ist mit sich im Reinen und im Einklang? ich selbst habe auch getrunken als ich meine grossen Glücksmomente hatte und ganz gross verliebt war und in meinem Leben alles wenigstens äusserlich und anscheinend auch innerlich alles im Reinen war Jedenfalls nicht bewusst spürte ich, dass ich eventuell nicht im Einklang mit mir war...eher das Gegenteil ! Arbeit getan und Belohnung wie Roswitha es beschreibt stimmt für mich da eher und doch auch nicht ganz Ist wahrscheinlich individuell verschieden...ich bin Süchtig und warum???? Das werde ich wohl nie herausfinden,...ich würde eher sagen dass es von der Kindheit herkommt????
Ich habe mal gesesen dass Menschen die das Abenteuer lieben und weniger ängstlich sind, mehr dazu neigen süchtig zu werden....irgendwo war da doch mal ein Thread von Max wo ich den Bericht gepostet hatte
bei mir waren oft falsch verstandene Äusserungen der Auslöser für Aggressionen - ich hatte sozusagen etwas 'in den falschen Hals gekriegt' und war dann sehr verletzt, und habe dann zurückgeschlagen, meist verbal.
Sicherlich war da der Boden bereitet, eben durch die Alkwirkung. Oft war es so, daß ich meinte jemand wollte mir das Vergnügen nehmen, in dem ich gerade schwelgte und worauf ich verdammt nochmal das Recht hätte ! Wer mich dann von dem Level runterholte, war quasi der Gegner...