Adobe, das wusste ich gar nicht. Dabei les ich schon Zeitung... Nein, anscheinend stört's keinen. Und das ist auch gut so. Trotzdem glaube ich, dass an Bienes These was dran ist und das Wort Alkoholiker bei uns negativer behaftet ist als zum Beispiel in Usa. Dafür geht's da mit anderen Dingen wieder völlig zwanghaft zu.
@ Ben Ja, du hast recht. Wenn ich gerade unter den Nachwirkungen einer gestrigen Bierorgie mit Übelkeit und schlechtem Gewissen und vielen zu entsorgenden Flaschen leiden würde, dann wäre diese Assoziation garantiert anders ausgefallen und ähnlich wie deine zweite. Ist wohl so, wenn man eine Sucht abstellt, gaukelt einem das (Sucht)-Gedächtnis eine Weile nur die guten Seiten vor. Jedenfalls hoffe ich, dass es nur eine Weile ist, und die schlechten Erinnerungen das später ausgleichen.
@ Atan Oder Franz Josef nie gesoffen (Ja, aber ich habs niemals heruntergeschluckt.... ) Schade, von denen da unten passt keiner. Würd jetzt gern einen Schlapplach-Smilie setzen.
" Ist wohl so, wenn man eine Sucht abstellt, gaukelt einem das (Sucht)-Gedächtnis eine Weile nur die guten Seiten vor. Jedenfalls hoffe ich, dass es nur eine Weile ist, und die schlechten Erinnerungen das später ausgleichen."
Leider ist das nicht ganz so. Der Mensch neigt dazu, daß schlechte zu vergessen und nur das gute in Erinnerung zu behalten. Die negativen Auswirkungen des Alkohols muß man sich leider selber immer wieder bewußt machen.
Mann, hab ich gebraucht, bis der Groschen gefallen ist.
Das mit deinem Vater ist schlimm. Und in seinem Alter kann es ja immer auch sein, dass er mal ins Krankenhaus muss und dann ein Delir bekommt. Weiß er das? Oder deine Mutter?
@ Adobe Der Mensch neigt dazu, daß schlechte zu vergessen und nur das gute in Erinnerung zu behalten
Und manchmal ist es genau umgekehrt. Wenn's um schwierige oder unglückliche Lebensphasen geht, muss ich positive Erlebnisse aus solchen Zeiten oft ganz bewußt in meiner Erinnerung suchen, um mich selbst an dem Gefühl zu hindern, damals war alles Sch...e. Aber bei Sucht stimmts total. Häng ich drin, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als frei zu sein, und investiere viel Energie in unzählige, teilweise völlig nutzlose Versuche, mich zu befreien. Hab ich's dann geschafft, mich zu befreien, fängt mein Kopf an, genau das, von dem ich eigentlich frei sein wollte, rückwirkend zu verklären, und es gibt Momente, da scheint nichts verlockender zu sein, als EINMAL eine Zigarette zu rauchen, EINMAL ein Bier zu trinken. Sucht = Gehirnwäsche? Viele Grüße von der Klabauterin, die noch einen langen Weg vor sich hat.
Hallo Ramona, vielen Dank, ich hab's schon gelesen und fand es (mich!) sehr gut beschrieben, vor allem in dem Abschnitt über süchtiges Verhalten. Werd auf der Seite gleich weiterstöbern. Liebe Grüße die Klabauterin
ZitatAber bei Sucht stimmts total. Häng ich drin, wünsche ich mir nichts sehnlicher, als frei zu sein, und investiere viel Energie in unzählige, teilweise völlig nutzlose Versuche, mich zu befreien. Hab ich's dann geschafft, mich zu befreien, fängt mein Kopf an, genau das, von dem ich eigentlich frei sein wollte, rückwirkend zu verklären, und es gibt Momente, da scheint nichts verlockender zu sein, als EINMAL eine Zigarette zu rauchen, EINMAL ein Bier zu trinken.
Dieses Karussell ist die Sucht. So lange es sich dreht, warst du nie raus, hast es ganz und gar nicht "geschafft".
Eine Woche Trockenheit (oder auch ein Monat) ist noch lange nicht das Suchtende. Wenn es das überhaupt gibt.
Dieses Karussell ist die Sucht. So lange es sich dreht, warst du nie raus, hast es ganz und gar nicht "geschafft".
Das weiß ich. Ich stehe ganz am Anfang und fühle mich gerade wie im Niemandsland: da wo ich herkomme, dorthin will ich nicht mehr zurück, aber wohin es jetzt geht, kann ich auch noch nicht sehen.
Hallo ihrs, wollt mich mal wieder melden. Bin neulich noch einmal umgefallen, hab mich selber ganz verrückt gemacht mit diesem "du sollst nicht wollen" in meinem Kopf, und so hab ich an einem Abend drei Halbe Bier getrunken, fand's Sch...e, hatte am nächsten Tag einen höllischen ekelhaften erbärmlichen Kater, fand das noch mehr Sch...e, und jetzt is gut. Mein Kopf hat jetzt Ruhe. Nichts mehr mit will ich, will ich nicht, darf ich, darf ich nicht, muss ich, muss ich nicht... Aus "du sollst nicht wollen" wurde "interessiert mich heute nicht", und heute ist seitdem jeden Tag und es ist gar nichts weiter passiert als eben dieser eine bescheuerte Kater. Nüchtern ist besser für mich, fertig aus Ende.
Das Hintertürchen, von wegen, mal ein halbes Jahr nix und dann "darf" ich wieder, das ist zugegangen und in der Wand verschwunden. Ich darf immer. Aber wenn ich Alkohol trinke, geht's mir schlecht, wenn ich keinen Alkohol trinke, geht es mir besser, ob's mir nun ansonsten gut geht oder nicht.
Vielen Dank euch allen, ohne das Saufnix wär das heute nicht so. Und ohne euch wäre ich nicht im Heute, sondern immer noch im Morgen(-hörst-du-auf).
schön wieder von dir zu lesen. Es freut mich für dich, das es dir jetzt wieder besser geht, und du vielleicht den Weg für dich besser erkennst.
In letzter Zeit habe ich viele hier vermisst, die etwa zeitgleich mit mir angefangen haben hier zu schreiben.
Ich frage mich, wo sind sie alle?
Ich habe mir auch überlegt, ob ich hier noch weiterschreiben würde, wenn ich einen Rückfall gehabt hätte.
Da gabs ja von manchen schon ganz schön Feuer.
Aber ich denke, sich einfach wieder zurückzuziehen, wieder nicht zu dem stehen, was man gemacht hat, wäre doch auch ein enormer Rückschritt.
Also es freut mich für dich, und ich hoffe, das sich auch noch manch anderer wieder einfindet. Da fällt mir gerade ein - Wo ist eigentlich Andy1?" Dir jedenfalls alles Gute Liebe Grüße Thebe
Ja, das stimmt, dass viele Leute nicht mehr auftauchen. Schlimm finde ich den Gedanken, dass darunter wohl auch einige sind, die wieder abgestürzt sind und deshalb nicht mehr schreiben.
Bei anderen wieder ist es hoffentlich so, dass sie einfach den Anstoß hier gebraucht haben, und sich danach wieder auf ihren Weg gemacht haben, ohne Forum. Diese Art der Kommunikation liegt ja auch nicht jedem.
Ich für mich habe festgestellt, ich hab das Forum hier - samt allen teilweise auch harten Antworten - am meisten in der Zeit gebraucht, als ich so am Ringen mit dem Alkohol war, und ich find's nach wie vor fantastisch, wie viele Denkanstösse man hier bekommt. Und ohne euch hätte ich den Schalter in meinem Kopf nicht so schnell gefunden, das hat mindestens so viel gebracht wie die Beratung bei der Suchtstelle.
Das ist das Hintertürchen, das geblieben ist: wenn "es" bei mir wieder losgehen sollte, gibt es das Forum und gibt des die Frau von der Suchtberatung und weitere Schritte, die ich immer noch unternehmen kann, falls der umgelegte Schalter wieder zurückspringt.
Die drei Bier neulich abends empfinde ich übrigens komischerweise gar nicht als Rückfall, sondern im Nachhinein kommt es mir eher wie ein allerletzter Versuch vor, mit dem Alkohol Frieden zu schließen: "kann ich wirklich nicht aufhören, wenn ich mal angefangen habe?". Ich konnte zwar nach drei Bier aufhören, aber das Frieden schließen hat trotzdem nicht funktioniert, dazu war's mir zu elend am nächsten Tag. Und da wurde dieses Gefühl, dass die ganze Sauferei ein totaler Blödsinn ist, zum alles bestimmenden Leit-Gefühl, und dabei ist es bis jetzt geblieben.
Wo der Andy1 hin ist, keine Ahnung. Ich hoffe, er ist nicht wieder am Saufen, sondern hat sich aus anderen Gründen hier zurückgezogen. Schade eigentlich.