nachdem ich nun fast 4 Monate alkfrei lebe, ist mir gestern morgen etwas Merkwürdiges passiert.
Die letzten 4 Monate hatte ich eigentlich nie das Gefühl etwas trinken zu wollen. Im Gegenteil. Weder der Geschmack, noch die Wirkung übten auf mich irgendeinen Reiz aus. Alles schien sehr einfach. Zu einfach.....vielleicht.
Naja jedenfalls gestern morgen bin ich wach geworden, und hatte sofort das Gefühl etwas trinken zu wollen. Es war ein Gedanke der mich voll und ganz beherrschte. Wie ferngesteuert stand ich auf, ging kurz ins Bad, dann sofort in den Keller ( wo noch Bier und anderes rumsteht).
Ich hatte die Flasche schon in der Hand, als ich, auch wieder sehr plötzlich zur Besinnung kam. Ich hab sie dann wieder hingestellt, und bin in die Wohnung zurück. Ich hatte Herzklopfen wie wild, und zitterte am ganzen Körper. Also sowas ist mir noch nie passiert. Jedenfalls ging das noch so ungefähr ne halbe Stunde, dann war der Spuk vorbei. Meine Lust zu trinken war verschwunden und ist bis jetzt auch nicht wieder gekommen. Aber ich bin noch immer sehr erschrocken und verunsichert.
Was um alles in der Welt war das???? Kommt das wieder????
genau davor hab ich auch angst.ich bin änlich lange am nichttrinken wie du.hab auch so gut wie keinen suffdruck. zum glück hast du das aber gut gemeistert.
ZitatGepostet von Thebe Was um alles in der Welt war das???? Kommt das wieder????
Überfallartiger Saufdruck und jetzt weisst du wie das bei Dir aussieht.
Kann auch wieder kommen, ist aber kein direkter Grund zur Panik. Du lernst den Umgang damit und jetzt hast Du schon mal die Erfahrung daß der Druck nicht automatisch heisst daß wirklich was passiert.
Aber Du lernst so halt auch daß dieses "kleine Problemchen" nicht sang- und klanglos verschwindet. Eine gewisse Aufmerksamkeit wird auch in Zukunft einfach notwendig sein, aber ich persönlich finde das nicht schlimm, denn so wie ich jeden Tag die Zähne putze kann ich auch meinen Kopf auf den Tag einstimmen.
ja Erik, ich hoffe auch, das das in Zunkunft nicht mehr in dieser Form vorkommt. War halt auch ne ganz neue Erfahrung für mich. Ich bin absoluter Kopfmensch, und war gewohnt alles selbst zu bestimmen. Auch das Saufen ( jedenfalls bis zum Kontrollverlust). Als ich immer mehr gemerkt hab, das ich die Kontrolle verliere, hab ich ja auch ernsthaft mit dem Trinken aufgehört. Aber das mich das jetzt in stocknüchternem Zustand so umhaut, das ist neu für mich. Mein Verstand schien für diese Zeit ausgeschaltet zu sein. ich habe hier sehr viel über Saufdruck gelesen, aber bei mir kam das so plötzlich das ich gar keine Möglichkeit hatte mich damit auseinanderzusetzen. Dies muss ich wohl jetzt tun. Jetzt ist es zwar vorbei, aber in mir steckt immer noch so ein ganz komisches Gefühl. Es war fast wie ein Schock. Ich kam mir vor, als ob ich mich selbst beobachte, aber unfähig bin einzugreifen.
@Cora, danke für deine aufbauenden Worte. Kann ich gut gebrauchen im Moment LG Thebe
Hi. Ich glaube, Dein Schock ist die Erkenntnis, die Kontrolle (fast) verloren zu haben-gemessen an Deiner "Karriere" ist die trinkfreie Zeit nur ein Krümel vom ganzen Kuchen... Da wird noch EINIGES kommen-Dein Gehirn ist immer noch (unterschwellig) fixiert und manipuliert schätze ich.
Ähnliches passierte mir gestern : so gegen Nachmittag dachte ich wie selbstverständlich: "Ach, ich freue mich schon auf mein kühles Abendbier" Sofort kam dann aber der Gedanke, dass ich das ja nicht mehr wolle--das hat mich auch frustriert (der Wunsch nach Bier).
Die Lust auf Bier hielt so ca. 1Std;danach ging es besser..
auch erstmal von mir HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH zum überstehen deiner ersten attacke.
Aber ich würde mir an deiner stelle DRINGENST überlegen, ob es denn wirklich nötig ist, einen kasten bier im keller zu haben. Du solltest da nicht mit dem feuer spielen und allen alk aus dem haus entsorgen.
wurde ja in letzter zeit auch des öfteren von dem gollum gebeutelt, mit alk im haus hätte ich es nicht geschafft. Die hemmschwelle ist dann einfach höher gelegt dadurch.
Es gibt tage, da gehe ich nochnichtmal zum einkaufen, weil dann das weinregal winken könnte. Finde ich derzeit auch nicht so schlimm, dann gibt’s halt TK-kost – aber hauptsache ich bin trocken.
auch von mir auch erst mal . Ich finde es ganz toll, dass Du das geschafft hast.
Bei mir war es vor drei Wochen so weit und ich habe es damals nicht geschafft. Auch ich empfand mich damals wie ferngesteurt. Bin los zum Einkaufen ohne nach rechts und links zu sehen und habe mir eine Flasche Wein geholt. Zum Glück ist sie mir nicht bekommen!!! - und die Gefühle danach möchte ich nicht mehr erleben.
Ich kann Dir auch nur raten, jeden Alkohol aus Deiner Nähe zu entsorgen. Je weiter die Wege sind, wenn dieser Druck einsetzt umso größer ist die Chance, dass man vorher noch wach wird.
es gibt bei mir auch momente in den ich spüre das in mir ein unbewusster reflex existiert wenn ich in situationen komme wo ich immer gesoffen habe.beim zigarettedealer hab ich mir immer noch nen flachmann gezogen.das merk ich jedesmal .ich verspühre ganz bewusst das ich jetzt an dieser oder jenen kneipe vorbeigehe.die orte sind mir noch so vertraut. ich habe angst vor diesem gefühl des ferngesteuert sein. ich kenn das von "früher"sehr gut bei mir.grauenhaft! genau das will ich ja nicht mehr. so richtig saufdruck wie thebe es beschreibt hatte ich noch nicht.aber ich hoffe ich meister das auch. komm mir vor als warte ich auf meine feuerprobe....hätt ich sie doch schon hinter mir...bestanden natürlich.
hallo Thebe, glückwunsch, dass du der versuchung nicht nachgegeben hast. bei mir war es die 2 monate "trocken" auch sehr einfach - zu einfach. keine lust auf alk. dann war ich 2 wochen weg, und langsam fings wieder an, scheisse. also: nie wieder anfangen! lg nowayout
glückwunsch,dass dein verstand dieses mal noch rechtzeitig funktioniert hat.
mir ist vor kurzen auch passiert,dass ich nach über 2jahren ohne saufdruck plötzlich den gedanken hegte etwas zu trin- ken.zum glück funktionierte mein notfallplan für solche überraschungen.ich dachte an all die positiven entwicklun- gen die ich in meiner trockenen zeit erfahren durfte,und schon flaute der druck auch schon wieder erheblich ab.nach ein paar minuten war er dann ganz verschwunden.
du beschreibst dich selber mehr als kopfmenschen.wenn du es schaffst deinen kopf mit deinem bauch in waage zu bringen,glaube ich kann dich der nächste saufdrucküberfall nicht so sehr aus dem gleichgewicht bringen.
so langsam legt sich bei mir die Panik wieder. auch heute morgen lief alles wie immer. Kein Gedanke ans Trinken, dafür freue ich mich jetzt grad über meine Tasse Kaffee.
Aber alles in allem wars für mich schon ganz schön schockierend.
Die Alkoholreste die noch im Keller lagerten ( und mir bis vorgestern absolut kein Problem bereiteten ) habe ich inzwischen entsorgt. Habe einfach alles meinem Schwager mitgegeben.
Inzwischen ist mir aber auch klar geworden, das ich noch mehr auf mich achten muss. Irgendetwas muss das ja ausgelöst haben. Mir fällt zwar bis jetzt nichts ein, aber ich war schon immer eine Meisterin darin, alles was mir unangenehm war, was zu Streit führen könnte oder mir Angst machte erstmal ganz tief in mir zu vergraben. Daran muss ich noch ne Menge arbeiten.
Das ist vielleicht auch das, was Du, malo, gemeint hast. Ich versuche die Dinge mit dem Kopf zu verarbeiten; gelingt ja meist auch, aber die emotionale Verarbeitung findet nicht statt. Vielleicht gelingt mir dies ja, zumindest ansatzweise, hier im forum.
Liebe Grüße, danke an alle und einen schönen Tag Thebe
Liebe Thebe, machst du eigentlich noch etwas für dich, ausser dass du nicht mehr trinkst? Ich frage das, weil du selber die schwierigkeit mit der emotionalen verarbeitung angsesprochen hast. Liebe grüße Hermine
falls du damit meinst, ob ich ne Psychotherapie oder ähnliches mache...............nein, mach ich nicht.
jedenfalls im Moment nicht.
Ich habe bisher 3 mal versucht mit Hilfe von Gesprächstherapie oder ähnlichem meine Probleme ( die grösstenteils noch aus der Kindheit kommen) zu verarbeiten, aber irgendwie gings jedesmal schief.
Die ( unterschiedlichen) Therapeuten waren der Meinung ( wurde mir wörtlich so gesagt), ich sei mittlerweile stark genug, und käme wohl damit zurecht. Sie waren es wohl nicht gewohnt, das ihnen kein Häufchen Elend gegenüber sitzt, sondern jemand, der durchaus noch seine Persönlichkeit besitzt, und seine Probleme und Fragen in ganzen Sätzen formulieren kann.
Klingt jetzt hoffentlich nicht überheblich, war aber meine Erfahrung.
Da hast Du mir aber einen ziemlichen Schrecken eingejagt! Gut,dass Du dem Alkohol widerstehen konntest!!!
Da sieht man mal wieder,wie stark der A.auch nach 4 Monaten gedanklich wieder präsent sein kann!Ist doch irgendwie pervers,wenn ich mir heute vorstelle,ich würde morgens wach werden und hab Lust auf ne Pulle Bier!Allein beim Gedanken daran dreht sich jetzt mein Magen!!!
Liebe Jutta,sieh es als Kraftprobe,die Du bravourös gemeistert hast.Du kannst sehr stolz auf Dich sein!!!
Lass Dich ganz lieb grüssen, Deine Inge
P.S Finde es gut,dass Du die Relikte Deinem Schwager mitgegeben hast.Hätte ich an Deiner Stelle auch gemacht!