Ich habe eine These: Betrachtet man körperliche und psychische Abhängigkeit separat,müsste die Möglichkeit, überhaupt wieder trinken zu "dürfen" ohne ernsthafte Konsequeenzen zu tragen, von folgenden Faktoren abhängen:
1).:Man ist nicht körperlich abhängig. 2).: Man ist zudem von der psychischen Abhängigkeit befreit (Durch Therapie oder Selbsterkenntnis vielleicht?!).
Nicht möglich ist "kontrolliertes Trinken" bei körperl. Abhängigkeit, der Betroffene ist lebenslang Alkoholiker, kann nichts dagegen tun...
ABER: Falls dem nicht so ist und man die Seelischen Defizite, die der Alkohol betäubte,behoben sind--also kein Mißbrauch mehr stattfindet--müsste man doch theoretisch und "maßvoll"
wieder Alkohol zu sich nehmen können, ohne daran zu zerbrechen?
Ist das dann überhaupt ein "Rückfall", wenn man gelernt hat, den Rausch nur in vertretbaren Grenzen zu geniessen??!
Ich finde, dafür ist es ein gewaltiger Unterschied, ob der Mensch die Substanz körperlich einmal haben musste oder "nur" seelisch.
Was meint Ihr--irgendwann kontrolliert trinken für immer ausgeschlossen ??!
Moin Bernhard! Ich wuerde gern auch irgendwann mal wieder kontrolliert trinken koennen,dass waere mein erster Wunsch,wenn ich 3 Wuensche geschenkt bekommen wuede.Aber leider.....leider wuede mir ein Glas nicht reichen,damit es ueberhaupt ne Wirkung hat,nach 3 Glaesern waers schon bessen,und wieso denn nach dem dritten aufhoeren,klappt bei mir nicht. Und so lasse ich einfach das erste weg und brauch mir auch keine Sorgen zu machen,vielleicht doch die Kontrolle zu verlieren Nee ,nee soviel hab ich schon gelernt,dass lass mal lieber sein.Vielleicht gibts ja irgendwann in der Zukunft ne Moeglichkeit(medikamentoes,genmaniepulierendes Zeug oder so)und die Krankheit ist behoben! Bis dahin aber,Finger weg! Wuensche noch nen schoenen Abend g24h Marion
hatte eben in einem anderen Thread geschrieben, dass ich auch keine körperliche Sucht hatte, 'nur' psychisch. Aber dort liegt doch der Kern, die Ursache - alles rührt von daher; eine Einflüsterung kann auf sehr zarten Füssen daherkommen und bis in die Gosse führen. Ich seh's so, dass mein 'Trink-Kreislauf-Gefängnis' ein Programm ist, das ich deaktiviert habe - das möchte ich unter keinen Umständen wieder auferstehen lassen.
also, ich würde nach heutigem kenntisstand keinen wunsch darauf verschwenden, wieder normal trinken zu können.
warum auch? habe soviel bekommen für mein lassen, dass ich es lasse.
das thema wurde hier ja schon oft besprochen, na ich glaube wenigstens schon mal, und das wörtchen suchtgedächtnis, führt immer wieder in eine sackgasse , bernhard.
meine erfahrung damit: verschwende deine zeit nicht , aber wenn du meinst...
gerade habe ich adobes link im anderen thread gelesen, und weil es so schön wissenschaftlich klingt, kopiere ich dir einen auszug hier rein, weil er vermutlich passt.
Anhaltender intensiver Alkoholkonsum (über 0,5 Promille pro Tag) führt zu einer Aktivierung des MEOS (mikrosomales ethanol-oxidierendes System) in der Leber. Dieses System ist dann zusätzlich und zunehmend zur normalerweise alkoholumsetzenden ADH (Alkoholdehydrogenase) für den Alkoholumsatz (Alkoholabbau) in der Leber zuständig. Als Folge des aktiven MEOS können Alkoholiker größere Mengen an Alkohol umsetzen, und dadurch bedingt, auch "mehr vertragen". Das MEOS ist schließlich für bis zu zwei Drittel des Alkoholumsatzes verantwortlich und wird auch nach längerer Abstinenz sofort wieder aktiviert. Diese Neuaktivierung wird als eine Ursache für das häufig zu beobachtende starke Verlangen nach größeren Alkoholmengen gesehen.
Ich denke nicht, dass ich es jemals wieder könnte, wenn ich es denn wollte. Ich kann mir in ungefähr vorstellen, wie das denn enden würde. Erst zwei, dann drei.....
Denke du bist momentan gefährdet?
Lass es einfach stehen, wer einmal säuft der säuft immer.
ZitatNicht möglich ist "kontrolliertes Trinken" bei körperl. Abhängigkeit, der Betroffene ist lebenslang Alkoholiker, kann nichts dagegen tun...
Hallo Bernhard,
..kontrolliertes trinken wird nicht möglich sein bei beiden Abhängigkeiten. Vorallem aber bei psychischer Abhängigkeit, den die kommt ja in den meissten Fällen zuerst.
Kontrollieren willst du ja erst etwas, wenn du die Kontrolle verloren hast. Und das hat mit körperlicher Abhängigkeit mal noch gar nichts zu tun.
Jemand der absolut kein Alkoholproblem hat, der muss nix kontrollieren, der würd nicht mal dran denken das er was konttrollieren müsste.
Hallo Bernard, da kann ich nur "Prost" sagen,mehr fällt mir dazu nicht ein.Alles andere dazu ist verschwendete Energie,zu oft ausprobiert! Was soll auch die Wortklauberei,sämtliches Papier zum Thema"Kontrolliertes Trinken " habe ich mir interessehalber und damit auch mal arbeiten zu können,schicken lassen!Eine Schande,daß die dafür auch noch Geld nehmen und daß genau die Leute auch in den Suchtberatungsstellen jetzt damit arbeiten es ist eine absolute Geldschneiderei und für mich FAHRLÄSSIGE TÖTUNG!!!!! Gruß Bummi
ZitatIch wuerde gern auch irgendwann mal wieder kontrolliert trinken koennen,dass waere mein erster Wunsch,wenn ich 3 Wuensche geschenkt bekommen wuede
Komisch, was manche für Wünsche haben. Mit KT käme ich ja nicht dahin, wo ich hin will, nämlich zum Vollrausch. Gibt es einen kontrollierten Vollrausch ? Am Geschmack kanns doch nicht liegen, oder doch ? Liegt wohl bei jedem anders, mir persönlich schmeckt Mineralwasser mit irgendwelchen Säften gemixt besser.
Rein Interessehalber, was wären dann deine restlichen 2 Wünsche ?
wenn man gelernt hat, den Rausch nur in vertretbaren Grenzen zu geniessen?
Vertretbare Grenze, was ist das - beim Ziel: Rausch? Ein halber Rausch? Ein klitzekleiner Rausch? Wird das gar ein Rauschus Interruptus, damit nix passiert?
Ne danke, ich hol mir meinen Rausch auf gesunde Art .
Also ich bin schockiert zu lesen, dass jemand, wenn er drei Wünsche frei hätte, sich als erstes wünscht, wieder trinken zu können oder kontrolliert trinken zu können. Das tut mir echt total leid für euch, dass das euer Wunsch ist. Ich hoffe, ihr bleibt lange genug am Ball bis ihr andere Wünsche habt als den nach (kontrolliertem) Trinken.
Mein bester Freund ist in der besten Entwöhnungs-Einrichtung, die es bei uns gibt. Insgesamt drei Monate. Er hatte auch schon ein paar Male "Ausgang", habe ihn schon zweimal getroffen, und er machte den Eindruck als würden ihm dort die Augen geöffnet. Er selber schildert auch, was sie dort alles über den Alk lernen etc und dass er vieles früher gar nicht gewusst hat. Bei einem Treffen sagte er zu mir "hm, 1 Monat, das ist meine längste alkoholfreie Zeit jetzt gewesen". Vorgestern habe ich seinen Lebenspartner getroffen, und was erzählt mir der: Mein bester Freund trinkt jedesmal beim Ausgang (also nur wenn es ein Wochenende ist, damit er am Folgetag wo er wieder zurück muss nicht auffällt - ich frage mich, ob die denn das nicht trotzdem feststellen können?). Sein Freund sagte mir, dass er zu ihm gesagt hat "aber drinnen wird das dann eh besprochen, dass dir das passiert ist, dass du beim Ausgang getrunken hast?" - Antwort: "nein, das kann ich nicht sagen, sonst bekomme ich ja die nächsten Wochen keinen Ausgang". Ich bin schockiert von solcher Dummheit, und das bei so einem gescheiten Menschen! Ich bin traurig darüber und weiß gar nicht, wie ich damit umgehen soll, dass er das vor mir so verheimlicht; wahrscheinlich hat er jetzt zusätzlich Angst davor, mich "zu enttäuschen". Dabei konnten wir doch gerade bei solchen Themen schonungslos zueinander offen sein. Voreinander mussten wir uns nie schämen, egal was passiert ist. Jetzt hoffe ich, dass ihm während des restlichen Aufenthaltes doch noch ein Licht aufgeht. Anfangs sagte er ja am Telefon manchmal, wie nett er das findet, dass man dort nicht fallengelassen wird und nach einem Rückfall wieder kommen kann. Da dachte ich zwar, shit, der Rückfall ist also schon geplant - aber es war ziemlich am Anfang seiner Kur, und ich hoffte, dass er in den weiteren Wochen so richtig viel darüber lernen wird, um was es eigentlich geht.
Deswegen berührt mich das, wenn ich lese, wie manche hier dem Trinken nachtrauern. Ihr macht euch was vor, wenn ihr nach Theorien sucht, die ein Schlupfloch für zukünftiges Trinken lassen.
ZitatGepostet von gepard Das tut mir echt total leid für euch, dass das euer Wunsch ist. Ich hoffe, ihr bleibt lange genug am Ball bis ihr andere Wünsche habt als den nach (kontrolliertem) Trinken. ... Ihr macht euch was vor, wenn ihr nach Theorien sucht, die ein Schlupfloch für zukünftiges Trinken lassen.
Hellas schreibt das "wenn ich drei Wünsche frei hätte..." - gut, dass du das erste Glas stehen lässt, Hellas!
Und bei Bernard kommt es für mich auch so rüber. Darüber hinaus meine ich mit "ihr" jeden, der das liest und der dem Alk nachtrauert und "gerne irgendwann wieder trinken" möchte.