es gibt bei den AA keinen "religösen" Bezug ! Und das wird auch bei jedem Meeting durch die Präampel und die Traditionen nocheinmal ausdrücklich festgehalten!
Wenn du dir diese alleine durchliest, kannst du nicht verstehen, was dahinter ist! Deswegen mußte du hingehen!
Die Gründer der AA, waren beide Atheisten. Ihnen ging es nur darum, dass sie erkannt haben, sie können die Alkoholkrankheit nur stoppen, indem sie reden, reden und nochmals reden und zuhören, zuhören und nochmals zuhören.
Sie stellten fest, dass derjenige sich generell leichter tut vom Alkohol die Finger weg zu lassen, der an eine höhere Macht glaubt. Für jeden ist diese höhere Macht eine andere - und manche nennen sie halt eben Gott.
Die AA sind weltweit vertreten, in fast jedem Land mit allen Religionen. Und alle sitzen an einem Tisch, nebeneinander Christen, Muslime, Juden, Buddisthen, Atheisten, Agnostiker und und und. Eines verbindet Sie, und dreimal darfste raten was!
Der Bezug zu Gott? Den gibt es nicht! Es geht um eine "Höhere Macht", die jeder für sich selbst definiert, wenn er sie hat. Für manche ist es der Tisch an dem die Meetings abgehalten werden, für viele hier vielleicht sogar Saufnix, für manche ihre rechte Socke und für andere ist es eben die Macht, die sie Gott nennen.
Also, geh´hin und lass dich überraschen !
Ein Geheimnis glaube ich , warum auch Saufnix so gut funktioniert ist. Man muß erstmal lesen, lesen und lesen, bevor man antwortet, antwortet und antwortet!
das war ein schönes Statement für die AA. Wollte so was in der Art auch schon schreiben aber so treffend wie Du, hätte ich es gar nicht beschreiben können.
vielen Dank für Eure Antworten. Ich denke ich bin mir seit etwa fünf Jahren im Klaren darüber, dass ich mich mit der Trinkerei Stück für Stück immer weiter zerstören werde. Allerdings habe ich in den fünf Jahren bis auf zwei kurze Abstinenzphasen nichts an meinem Trinkverhalten verändert.
In der letzten Woche habe ich mein Alkoholproblem Dank Eurer Beiträge nochmal "neu" entdeckt. Die ersten fünf jahre meiner "Karriere" wollte ich Trinken, die nächsten fünf Jahre war ich nicht in der Lage aufzuhören zu Trinken, obwohl ich das Problem sah und nun möchte ich es gerne verhindern, dass ich mich die nächsten fünf Jahre weiter ruiniere. Denn Randolf, wenn ich deinen Kommentar lese, dann merke ich ganz deutlich, dass das meine Perspektive ist, wenn ich jetzt nichts ändere. Heute bin ich lange auf den Seiten der AA gewesen und da hab ich auch nochmal gelesen:
"Hier setzen die Anonymen Alkoholiker ein und vertreten beharrlich die Ansicht, jeder Alkoholiker müsse erst seinen Tiefpunkt erreicht haben, wobei der Tiefpunkt individuell zu sehen ist. "Wir erkennen, dass wir nur durch die völlige Niederlage unsere ersten Schritte auf dem Weg zur Befreiung und Stärke tun können."
Wenn ich das so lese frage ich mich: Habe ich meinen Tiefpunkt erreicht? Und dann denke ich, ich bin auf dem guten Weg dahin und habe wohl schon ein ordentliches Stück Weges zurückgelegt. Aber ich kann nicht einschätzen wie weit das Reststück noch ist. Aber es wäre doch eigentlich schön, wenn ich mir das, also eine unbekannte Anzahl von selbstzerstörerischen Jahren, ersparen könnte. Aber mir ist nun klar, dass ich es mir nicht ersparen werde, wenn jetzt nicht irgendwas passiert. Denn gerade jetzt sitze ich hier, schreibe, reflektiere, sehe den Weg -------- und überlege wieviel Bier ich mir gleich vom Kiosk holen werde.
Ich hab mir heute eine AA Gruppe rausgesucht. Anfang nächster Woche gehe ich zu dem Treffen. Ich hab da nach wie vor ziemlich Bammel vor. Einerseits wegen meiner generellen Problem mit meinen Mitmenschen, andererseits, weil ich mir nun so eine Art Heilserwartung aufbaue und wohl aufpassen muß nicht mit total überhöhten Erwartungen dort aufzutauchen. Aber viele von Euch haben mir wirklich sehr geholfen die Entscheidung zu trefen dorthin zu gehen. Malo, Du hast Recht, zur Not verbünde ich mich auch mit mystischen Kräften, wenns der Sache dient. Und Gaby ja, ich will es als Chance, nicht als Hürde, bedrohung oder ähnliches sehen. Und wenns mir nicht gefällt, gehe ich zu einer anderen Gruppe.
Vielen Dank auch Dir, Bordeauxnixe, für Deine Ausführungen über die AA. Da hab ich wohl die Kardinalforumssünde begangen und viel gefragt, was ich selber hätte lesen können. Aber ich muß dann doch sagen, dass mich Deine Formulierungen wesentlich mehr überzeugt haben, als der Text auf der AA Seite
Ich hab hier nun oft von den 24 Stunden gelesen, die mann sich vornehmen soll trocken zu bleiben. Das fällt mir schwer. Ich denke immer gleich an mein ganzes Leben ohne Alkohol und ob ich das durchstehen kann. Dabei klingt dieses Prinzip eigentlich ganz clever. Denn beim Trinken denkt man doch auch immer nur an die 24 Stunden. Heute hau ich mir die Rübe weg, aber morgen hör ich auf.
ZitatWenn ich das so lese frage ich mich: Habe ich meinen Tiefpunkt erreicht?
ich glaube fast jeder hat in der denke,dass alkoholiker die sind,die obdachlos auf der parkbank mit ner dose bier sitzen...
da ist die logische folgerung,dass man selbst nie so enden möchte...man glaubt einfach,dass diese leute am absoluten teifpunkt sind....
ich sehe es heute so,dass jeder seinen eigenen tiefpunkt hat...
als ich mich entschloss endlich etwas gegen meine sauferei zu tun, hatte ich immer noch einen guten job,meine wohnung besass ich auch noch,und sogar meine frau hatte mich "noch" nicht verlassen...
ich wollte wieder selbst über mein handeln -mein leben- bestimmen,und mich niemals mehr der macht einer substanz unterwerfen,die wenn man sie in der verpackung lässt völlig harmlos ist....ich musste also wieder lernen sie da zu lassen wo sie hingehört...
NICHT MEHR IN MEINEN KÖRPER...
das war mein absoluter tiefpunkt...
wenn du dir gerade überlegst an der tanke bier zu holen, ist es vielleicht eine gute alternative gar nicht erst aus dem haus zu gehen...du bist doch gerade im forum... anstatt zu saufen schreib lieber wie's dir gerade geht...sonst fängst du morgen womöglich nicht wieder an das zeug in der verpackung zu lassen,und hast dein tiefpunkt doch noch nicht erreicht...
hm, also den absouten Tiefpunkt....weiss nicht, ob ich den erreicht hatte, war eher so daß ich ihn BEREITS SEHEN KONNTE wenn ich das Ruder nicht herumreissen würde. Meine Situation damals war die, daß ich um meine Entlassung wusste, also auf das grosse Nichts zusteuerte, zudem war meine Trinkerei nach einem Aufhörversuch, der ein halbes Jahr gehalten hat schlimmer denn je geworden.
Auch alle inneren Ziele, die ich mir seit vielen Jahren gesetzt hatte wurden immer wieder vom Alkohol zunichte gemacht...ich sah mich wirklich auf meinen drohenden Untergang zubewegen, innerlich zerissen und verzagt - und dann noch die existenzgefährdende Arbeitslosigkeit....unheilvolle Aussichten. Der seelische Leidensdruck war immens, null Selbstvertrauen, Zukunftsangst und so fort.
Von meiner physischen Konstitution hätte ich noch viele Jahre bechern können, aber der Kopf...tilt
Ja, so war das bei mir.
Viel Erfolg, bleib am Ball....es geht wirklich um alles.
Gestern habe ich meinen persönlichen Trinkrekord aufgestellt.
Jetzt sitze ich hier mit zerrädertem Körper und weißt nicht wie ich gleich die Arbeit überstehen soll.
Habe mir gestern eingestanden, dass ich alleine hilflos bin und den Alkohol alleine nicht besiegen werde. Vielleicht ein paar abstinente Phasen, vielleicht sogar ein paar Monate, aber nicht auf Dauer.
Da hatte mein Hirn seinen großen Einsatz: "Mensch toll, wenn Du alleine hilflos bist, dann hast Du ja auch keine Verantwortung mehr für Dein Handeln, dann kannst Du es heute ja so richtig krachen lassen."
12 Stunden hab ich gesoffen, 14 Stunden geschlafen und nun werde ich mich bis zur Nacht hassen.
Aber jetzt erst recht!
Heute keinen Tropfen, keinen Tropfen, keinen Tropfen....
kämpfe nicht gegen deine Krankheit, sondern nimm sie an!
Das du sie alleine nicht besiegen kannst, bedeutet nicht, dass du dich nun freiwillig in die Opfer-Ecke musst und jegliche Selbstverantwortung abgibst. Das bist immer noch du, der das macht.
Ist aber schon interessant, was einem so ein hartnäckiger Sucht-Schweinehund alles einflüstert!
Hasse dich nicht, sondern kümmere dich jetzt um dich!
Ruf´ den Suchtberater an oder eine Selbsthilfegruppe. Jetzt gleich, dann wäre schon mal ein Schritt getan, der dir gut tut!
Dann hat es der Schweinehund auch nicht mehr so leicht dich zu überreden, weil es ja eh´niemand merkt...
Mach´dir heute nicht so viele Gedanken, wie schwer und wie lange es dauernd wird. Heute dauert es nur 24 Stunden nicht zu trinken. Das ist wichtig! Und morgen ist ein neuer Tag.
sieht so aus als wenn du weiter den Bach runtergehst.
"zitat"
"Da hatte mein Hirn seinen großen Einsatz: "Mensch toll, wenn Du alleine hilflos bist, dann hast Du ja auch keine Verantwortung mehr für Dein Handeln, dann kannst Du es heute ja so richtig krachen lassen." 12 Stunden hab ich gesoffen..."
Wer hat dann die Verantwortung für dich übernommen ? Der Herr "Saufdruck" oder "Günter" (verniedlichend) ???
Lese deine Beiträge gern, haben was an Dramatik und bestätigen mich in meinem Entschluss "was dagegen gemacht zu haben".
Aber DIR hilft das nix, zumindestens solange nicht wie du hier deine eigenen "Saufrekorde" aufstellst.
Mach was oder du gehst ein.
Les weiter oben nach oder stöber einfach in den Beiträgen. Vielleicht ist da was dabei für dich. Oder lass es und erzähl uns am Montag von deinem neuen Rekord, weil ist durchaus noch steigerungsfähig und das Wochenende naht und son Mensch hält durchaus mehr aus als 12 Std. Saufen. Die Frage ist -wie lange-.
..vielleicht denkste einfach mal in einer freien Minute drüber nach.
egal was du machst, wünsch dir ein schönes Wochenende. Lutz
Tja, es stimmt wohl. Ich schieb das problem schon wieder in die Zukunft ab....
Bodeauxnixe, das mit dem Weltmeister in den Ring steigen ist ein tolles Bild, vielen Dank.
Ja, eigentlich wollte ich Dienstag zum ersten mal zu einer AA Gruppe gehen. Aber dann wars ein anstrengender, langer Tag und als ich endlich zu Hause war, hatte ich nicht mehr die Kraft dort hinzugehen. Ich steh zur Zeit ziemlich im Stress, in drei Wochen wirds dann für einige Zeit ruhiger.
Ich bin hart mit mir ins Gericht gegangen und hab mir gesagt: Junge, das ist eine Ausrede! Du drückst Dich.
Das stimmt bestimmt auch zu einem Teil. Andererseits denke ich ist es auch richtig erst eine Baustelle zu schließen und dann die nächste zu eröffnen...
Der Beschluss eine Gruppe aufzusuchen steht auf jeden Fall. Ich merke wie sehr mir das Forum hier hilft mein Denken und Handeln kritisch zu reflektieren. Seis, weil ichs selber merke, seis weil ich draufhin gewiesen werde.
Merke, dass ich noch ganz am Anfang stehe. Muss halt doch noch kämpfen und seis nur um einzusehen, dass es besser ist nicht mehr in den Ring zu steigen...
ZitatJa, eigentlich wollte ich Dienstag zum ersten mal zu einer AA Gruppe gehen. Aber dann wars ein anstrengender, langer Tag und als ich endlich zu Hause war, hatte ich nicht mehr die Kraft dort hinzugehen. Ich steh zur Zeit ziemlich im Stress, in drei Wochen wirds dann für einige Zeit ruhiger.
Um zu AA zu gehen muss man nicht "ausgeruht" und "kräftig" sein - aber mit Sicherheit kann man dort dabei unterstützt werden!
Manch´einer wollte sich sooo lange vorher ausruhen, dass er es nun 2 Meter unter der Erde weitertut...
Wenn du erschöpft in einem See schwimmst und am ersaufen bist, dann wartest du doch auch nicht erst, ob du dich vorher ausruhen kannst, bis du bereit bist, Hilfe zu holen...und falls doch...siehe 1 Satz weiter oben.