Das viel zitierte "Aufgeben", "Kapitulieren",die "weiße Fahne schwenken" vor dem Alkohol-
was bedeutet das verdammt noch mal !!?
Von allen Wissenden hier als einzige Möglichkeit zu dauerhaften Abstinenz vorausgesetzt,verstehe ich die genauen Zusammenhänge immer noch nicht !
"Kämpfen verboten" aber dann "..lasst uns gemeinsam kämpfen" und kein wilder Aufschrei durchbricht die hitzegeschwängerte Lethargie des Forums ... DAS soll mal EINER VERSTEHEN !?.
Was steckt genau dahinter (in verständlichen Worten) und nicht philosophisch verbrämt bitte ?!
Dieses "Nicht-Kämpfen" hat was Philosophisches aus der fernöstlichen Kultur. Es bedeutet einfach,die Waffen zu strecken,einzusehen,daß es ein Gegner ist,mit dem man gar nicht kämpfen kann...und deshalb das Weite zu suchen.
Für mich bedeutet "Nicht-Kämpfen" ,daß ich weiß,daß ich den Alkohol nicht vertrage,gleich ein Fass leeren muss und nicht nur ein Glas trinken kann...ergo fasse und denke ich nicht einmal mehr an dieses eine Glas. Ich weiß halt,daß der nächste bittere Absturz dann ganz einfach vorprogrammiert ist.
Diese Option,dem Leben zu entfliehen gibs für mich nicht mehr...gestorben,gestrichen und abgehakt...und dann gibt es auch kein Liebäugeln mehr. Kein Bedauern...keine Wehmut. Kein Gegner...kein Kampf.
Im Übrigen fand ich die Überschrift des Threats auch ein wenig...naja,seltsam und befremdlich (für mich)...aber muss ich denn ALLES kommentieren?
Wenn ich gegen einen Klitschko kämpfen würde, dann wären meine Chancen zu gewinnen sicher größer. Er könnte einen sozialen Tag haben und mich siegen lassen.
Der Alkohol hat über 20 Jahre immer nur gewonnen. Er hat mich unzählige Male ins KH katapultiert. Jetzt habe ich nur noch zwei Joker in der Hand. Meinen Restverstand und mein Leben. Beides will er jetzt als Einsatz für ein erneutes Besäufnis. Er hat mir klar zu verstehen gegeben, daß er diese zwei Dinge auch noch will. Darauf lasse ich mich nicht ein.
Meine Familie, mein Sparbuch und meinen Führerschein beziehe ich gedanklich in dieses Spiel nicht mit ein. Denn der Alkohol will mein Leben. Das hat er mehrfach so betont. Damit wäre dann eh alles andere auch weg. Er läßt nicht mit sich kummeln so nach dem Motto: Eh komm, noch einmal! Ich setze mein gutes Porzellan ein. Ne, tut er nicht.
Ich hoffe sehr, jemand findet die richtigen Worte um deine Gedanken in die richtige Bahn zu lenken.
ich könnte es so beschreiben: jahrzehtntelang bin ich in einem Labyrinth herumgeirrt mit vielen "scheinbaren Ausgängen" - die doch wieder zurückgeführt haben. Als ich vor 22 Monaten aus diesem Taumel von Täuschung und Unbewusstheit raus war, da war ich mir in der ersten Zeit auch nicht ganz sicher, ob es tatsächlich der Fall war... Nun habe ich aber einigen Abstand, der mich rückblickend immer mehr das Ausmass dieses Elends sehen lässt !
Dahin zurück ???! Um nichts in der Welt.
LG,Randolf
PS.:Eine definitive Antwort auf die WIE-Frage wird's m.M.nie geben - ich kann bloss beschreiben, wie ich es erlebt habe.
also das hab ich am Anfang auch nicht kapiert. Nicht kämpfen und dennoch gewinnen? Wie das?
Heute bin ich in der Theorie immer noch schwach und unwissend, aber ich hab es so aufgefasst:
Der Alkohol verfügt so über eine Art Magie. Manche verfallen ihr, manche nicht. Letzteren erscheint der Alkohol gar nicht als gefährlicher Gegner, weil sein Bann bei Ihnen gar nicht wirkt. Die Anderen lernen mit der Zeit seine Macht kennen, weil er Sie ständig unterwirft und demütigt. Aber die Schuld schreiben Sie nicht dem Alkohol zu, weil er sich mittels seiner Magie in wunderschöne Kleider hüllt und als der freundlichste und hilfbereiteste Kerl der Welt erscheint. Wie willst Du diesen Feind bekämpfen, der sich Dir stehts nur als bester Freund zu erkennen gibt und Dir stehts aus Deiner demütigen Situation hilft? Jemand der nicht offen kämpft, kann nicht im offenen Kampf bezwungen werden. Erst in dem Moment, in dem Du Dich aus seinem Bann befreist, erkennst Du seine häßliche Fratze. Du erkennst seine Macht und sagst: Hey, Du kämpfst unfair, mit Dir nehme ich es nicht mehr auf. In dem Moment mußt Du nicht mehr kämpfen und hast den Sieg dennoch erungen.
Diesen Bann zu brechen, das muss wohl das Wunder sein, von dem die AA reden.....
Gleiches gilt auch für die Co-Seite, nur dass hier der Groschen bzw. die Kapitulation eingeleitet wird, indem frau/mann/kind schnallt, dass er/sie nicht für das Leben des Süchtigen und was in diesem alles passiert, verantwortlich ist- das es niemanden zu retten gilt, da dies eine Unmöglichkeit darstellt. Dass es ein Ding der Unmöglichkeit ist, auch nur einen einzigen Menschen zu ändern, ausser sich selber und dass das schon auch reichen darf.
Kapitulieren meint auch hier gewinnen, hands up und loslassen können lernen.
Wenn ich mir die ganze Zeit sagte, ich versage mir was, ich mache Abstriche, weil ich verzichte, ich darf ja nicht, ich sollte, ich müsste, ich könnte doch,... dann bleibt die Macht/Magie ( cooles Bild Limo) doch immer während bestehen-egal ob nun Alkohol bzw. der Angehörige/Mensch, den man sich coabhänig "verschenkt hat"...
Dann kommt doch ganz bestimmt eines Tages wieder der Punkt X, der bei jedem anders aussieht, wo er nicht "widerstehen" kann. Geschnallt?
Magie, Gift, Zyankali... viele Vergleiche lassen sich anstellen.
Bernard, es muss nicht verphilosofiert werden. Es geht einfach darum, keine Getränke und Speisen, die Alkohol enthalten, mehr zu sich zu nehmen. Fertig.
Wie Du alles andere nennst, ist völlig Boogy.
Aufgeben, kapitulieren, sich ergeben oder wie auch immer.
Wie das Kind heißt spielt keine Rolle, Hauptsache, es ist gesund.
Die Frage, die sich stellt, ist höchstens die, ob Du nicht mehr trinken willst oder ob Du meinst, nicht mehr trinken zu dürfen.
da ich mich auch immer wieder schwer tue mit diesem wort,wohl weil es so gebetsmühlenartig immer wieder kommt, ich aber keine gebetsmühlen mag, trotzdem aber wohl unbedingt was dran sein muss , gebe ich in der hitzte der nacht ,auch noch eben meine selbstgemachte kapitulation zum besten.
vor meinem letzten glas, war mein stand folgender: ich wusste seit ca 10 jahren, das alkohol , so wie ich ihn verwendete ein problem für mich darstellte, und da es stetig grösser wurde , kämpfte ich dagegen an.
kampf deshalb, da ich versuchte die kontrolle zu übernehmen, denn darum geht es in jedem kampf.
auf alkohol total verzichten wollte ich nicht, konnte ich nicht. kämpfen hiess, mir pausen abringen,solange es eben nur ging, solange die nächste gelegenheit mich überrollte, oder ich es einfach wollte...
tja, und dann ganz naiv, las ich hier und schlussfolgerte mir, ich bin alkoholiker. ...und für die gibt es keine kontrolle, wenn es an die flasche geht. es gibt nur noch nichts und das für immer.
kein versuch auf kontrolle, also auch kein kampf. das war meine kapitulation.