Ich bin auch Mensch, und wir sind alle (mehr oder weniger) nach dem gleichen psychischen Muster gestrickt. Es gehört nur ein bissel Einfühlungsvermögen dazu, um nachvollziehen zu können, was da in dir abgeht. Und ein wenig Selbst-Erfahrung.
Und in "Selbstvorwürfen" sind wir allesamt *spitze*. Aber dass das mehr als nur destruktiv ist...das zu erkennen und zu verinnerlichen, dann auch noch ganz gezielt dagegen zu agieren, darin liegt m.E. nach die Lösung. Aus diesem Kreis auszubrechen, anstatt sich darin immer und immer wieder zu winden und sich damit selbst zu zerstören.
Weshalb tun Menschen sowas?
Stell` dir vor, dir fällt ein z.B. Glas herunter und zerbricht. Wie titulierst du dich dann deswegen?
Mal angenommen, deiner Freundin fällt auch ein Glas herunter-titulierst du sie dann genauso?
Weshalb gehen Menschen mit sich selber härter in`s Gericht als mit ihren Mitmenschen?
Lass` dir doch selber mal das gleiche Verständnis und Mitgefühl zukommen, wie du es (z.B.) der Freundin...der Mutter...der Tochter zukommen lassen würdest. Und schon beweist du dir, dass du dir selber etwas wert bist.
Tut gut!!!...musst es nur mal versuchen.
Och menno-manchmal kann es sooo einfach sein...ein ganz winziger Schritt, und er hängt nur von dir ganz alleine ab.
Probier`s halt mal.
LG`s Aldebaran
oh-weiter geht`s:
ob deine Eltern die geeigneten "Partner" für das *outing* sind, kann ich schlecht beurteilen. Das kommt darauf an, welches Verhältnis du zu ihnen hast.
Da sie ja zu Besuch kommen, wohnen sie anscheinend ein Stück weit weg... Wenn du ihnen vertraust - ok. Wichtiger fände ich es, sich die Leute auszuwählen, denen du zwar auch vertraust, aber mit denen du relativ oft persönlichen Kontakt hast, die quasi *griffbereit* sind, die dich auch mal (real) in den Arm nehmen können, wenn es dir schlecht geht und die dir menschliche Nähe vermittelnn können. Ich hoffe, es gibt solche Menschen in deinem Leben. Ansonsten eben telefonisch oder online.
Aber wichtig ist es, dass du solche Leute hast, denn über kurz oder lang werden schon mal prekäre Momente und Situationen auf dich zukommen, und dann sind solche Menschen (deines Vertrauens) ihr Gewicht in Gold wert!
Lass` dir doch selber mal das gleiche Verständnis und Mitgefühl zukommen, wie du es (z.B.) der Freundin...der Mutter...der Tochter zukommen lassen würdest. Und schon beweist du dir, dass du dir selber etwas wert bist. In diesem Ansatz steckt sicher viel Wahrheit - werde versuchen, das umzusetzen.
Ja, zum Glück habe ich Freunde, wenn auch wenige. Eine Freundin ist dabei, die trinkt selbst, bei der werde ich auf wenig Verständnis und Unterstützung stoßen, aber bei den anderen hoffentlich umso mehr, wenn ich mich traue, mich zu öffnen.
auch von mir ein herzliches Willkommen hier im Forum.
Deiner Vorstellung entnehme ich, dass Du Dich in die richtige Richtung auf den Weg gemacht hast.
Und auch ich finde, dass der persönliche Kontakt in einer geeigneten Selbsthilfegruppe durch nichts zu ersetzen ist. Ich besuche einmal in der Woche meine AA-Gruppe, davon können mich nur noch Naturkatastrophen abhalten.
Suse, wer sich *öffnet*, weshalb und wem gegenüber auch immer, geht IMMER ein Risiko ein, weil er seine Karten offen auf den Tisch legt. Deshalb habe ich dir geraten, nur Menschen deines Vertrauens einzuweihen.
Wie weit du ohne dieses "sich öffnen" gekommen bist, hast du am eigenen Leib erfahren müssen. (=Sackgasse!)
Versuche nicht (mehr), es deinem Umfeld und recht zu machen. Du kannst es im Leben immer nur einem einzigen Menschen "recht machen", und das bist du selber!
Klingt jetzt evtl. egoistisch, aber schlaf da mal drüber, ehe du dir eine endgültige Meinung bildest.
Weisst du, auch deine eigenen Bedürfnisse sind wichtig-nicht nur die der Anderen. Und wenn sie schon deinem Umfeld "egal" sind, dann sollten sie DIR selber umso wichtiger sein.
LG`s A.
...und glaub` mir, Menschen, denen du wirklich wichtig bist, die werden dich auch mit diesem "Fleck auf der Weste" lieben. Ganz bestimmt.
..die anderen kannst (und solltest) du eh vergessen.
Bekenne dich zu dir selber-und zwar zu A L L E M, was dich als Mensch ausmacht
Versuche nicht (mehr), es deinem Umfeld und recht zu machen. Du kannst es im Leben immer nur einem einzigen Menschen "recht machen", und das bist du selber!
Ganz lieben Dank für Deine Worte Aldebaran. Genau auf diesem Weg bin ich - erst ganz am Anfang, aber sehr gespannt, auf das, was passiert.
Die Maske beginnt ganz langsam zu (er)weichen, was teilweise sehr schmerzhaft, teilweise aber auch sehr erleichternd ist. Habe übrigens lange nicht mehr so viele aha-Erlebnisse gehabt und so viel geheult wie in den letzten Wochen.
Gute Nacht und einen schönen Wochenstart wünscht, die Suse
Die Maske beginnt ganz langsam zu (er)weichen, was teilweise sehr schmerzhaft, teilweise aber auch sehr erleichternd ist. Habe übrigens lange nicht mehr so viele aha-Erlebnisse gehabt und so viel geheult wie in den letzten Wochen.
Na dann heiße deine Gefühle mal recht herzlich willkommen(!), auch sie sind Teil von "Suse", genauso wie dein Kopf...deine Arme...die Beine.
Zwar nicht unbedingt so real greifbar, aber schmerzen können auch sie...
Hallo an Alle, nachdem ich hier nur lese und nicht schreibe, möchte ich doch einen kurzen Bericht über meine Trockenheit geben. Ich bin mittlerweile seit 104 Tagen trocken. Es gab am Anfang viel mehr Tiefen als Höhen, aber irgendwie scheint an den ersten 90 Tagen etwas dran zu sein. Es fängt langsam mir besser zu gehen. Ich spüre das Leben und das ist einfach schön. Ich bin mir bewußt, dass das 1. Glas sehr oft recht nah bei mir steht und ich hoffe, dass ich dieses Bewußtsein nicht verliere.
Den Einstieg in die Trockenheit habe ich mit saufnix gefunden. Ganz lieben Dank für alle Eure Beiträge, in denen ich mich so oft wiedererkannt habe und auch weiterhin erkenne. Mittlerweile bin ich auch bei AA-online und gehe zu f2f-meetings. Beides gibt mir sehr viel.
ich freue mich sehr über deine Nachricht. Mir war wohl aufgefallen, dass du liest, aber nicht schreibst. Da beschleicht einen manchmal so ein ungutes Gefühl, aber das hat in deinem Fall ja Gott sei Dank getäuscht. Du gehst deinen Weg in die Trockenheit sehr besonnen, ohne Trara. Finde ich gut und richtig. "Weiter So!" ist zwar ein blöder Spruch, aber hier passt er wirklich.
Viele liebe Grüße und vielleicht schreibst du doch ein bißchen öfter?
bin Dir für die Online Adresse der AA`s sehr dankbar. Ist vielleicht auch für mich ein guter Weg, da ich bisher keine passende SHG gefunden habe, zu der ich hingehen würde. Danke und LG Seele
@Friedi das wollte ich sicher nicht, dass ein ungutes Gefühl entsteht, wenn ich nur lese und nicht schreibe. Ich kann verstehen was Du meinst und ich werde versuchen, hier öfter mal etwas von mir zu schreiben, falls es nicht klappen sollte, bitte nicht böse sein.
@Seele schau mal auf die Seite von AA, da gibt es diverse online-meetings im Angebot und Du kannst schauen, was für Dich passt. Wie gesagt, mir hat das Internet am Anfang sehr geholfen, aber ich denke dass, zumindest für mich, eine SHG mit Menschen, die ich vor mir sehe sehr wichtig ist.
Hallo an alle , auch wenn ich hier mangels Zeit immer nur sporadisch lese, so möchte ich Euch doch kurz erzählen wie es mir geht.
Ich habe am 27.10. meine ersten 6 Monate ohne Alkohol geschafft . Das ich das überhaupt schaffe, hätte ich nie gedacht. Bei mir hat sich in den letzten Monaten innerlich sehr viel verändert. Ich bin gelassener geworden und versuche, die Dinge nicht mehr so sehr an mich heranzulassen. Ich versuche meinem Perfektionismus nicht mehr so viel Raum zu geben und stelle dabei fest, dass das Leben einfacher ist und das die Welt nicht untergeht, wenn ich "nur" mit 100% statt mit 120% dabeibin. Das gelingt mir nur manchmal, aber ich denke es ist der richtige Weg. Vielleicht geht es ja bei bestimmten Dingen auch nur mit 80%, solange ich versuche, bei mir selbst zu bleiben?
Das liest sich jetzt alles gar nicht so schlecht, aber ganz so einfach ist es natürlich für mich doch nicht. Es gab und gibt auch viele Tiefs bei mir, aber bei jedem Tief lerne ich, dass ich auch ohne Alkohol wieder herauskomme und das ist ein sehr schönes Gefühl.
Momentan bin ich alledings in einer Phase, wo ich mich frage, ob es nicht irgendwann mal wieder möglich sein wird, 1-2 Gläser Wein als reines Genussmittel zu trinken. Langjährige trockene Alkoholiker werden jetzt sicher den Kopf schütteln, das wäre wieder der Anfang vom Ende. Aber der Gedanke ist da und ich muss einfach lernen damit umzugehen. Ihn immer wegzuschieben wird auf Dauer wohl auch nicht funktionieren.
Ich wünsche Euch allen eine schöne Vorweihnachtszeit und werde sicher wieder von mir und meinem Weg in die Trockenheit berichten.
Was Du da schreibst, kann ich alles gut nachvollziehen. Ich weiß, das es mir ohne den Stoff besser geht. Und deshalb sorge ich für mich dafür, dass es so bleibt.
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Guten Abend, Suse,
. Das ich das überhaupt schaffe, hätte ich nie gedacht. Bei mir hat sich in den letzten Monaten innerlich sehr viel verändert. Ich bin gelassener geworden und versuche, die Dinge nicht mehr so sehr an mich heranzulassen. Ich versuche meinem Perfektionismus nicht mehr so viel Raum zu geben und stelle dabei fest, dass das Leben einfacher ist und das die Welt nicht untergeht, wenn ich "nur" mit 100% statt mit 120% dabeibin. Das gelingt mir nur manchmal, aber ich denke es ist der richtige Weg. Vielleicht geht es ja bei bestimmten Dingen auch nur mit 80%, solange ich versuche, bei mir selbst zu bleiben?