Moin Suse, gute 7 monate trockenheit ist doch schon mal ne ganze menge das
ZitatMomentan bin ich alledings in einer Phase, wo ich mich frage, ob es nicht irgendwann mal wieder möglich sein wird, 1-2 Gläser Wein als reines Genussmittel zu trinken. Langjährige trockene Alkoholiker werden jetzt sicher den Kopf schütteln, das wäre wieder der Anfang vom Ende. Aber der Gedanke ist da und ich muss einfach lernen damit umzugehen. Ihn immer wegzuschieben wird auf Dauer wohl auch nicht funktionieren.
Dir ist aber schon klar, dass du als alkoholikerin ein suchtgedächnis hast, welches sofort wieder aktiv auf dich einwirken wird, wenn du alkohol zu dir nimmst?
Was möchtest du denn von dem genussmittel ab und an ein zwei gläser wein? Was versprichst du dir davon für dich?
Würde mich ehrlich interessieren. Lieben gruss dir Hermine
ja, ich weiss, dass ich ein Suchtgedächtnis habe. Deshalb lasse ich heute auch das 1. Glas stehen.
Was ich mir von 1-2 Gläsern Wein verspreche? Einen Genuß bei einem guten Essen und ein bischen Entspannung. Dass das so nicht funktionieren wird, ist mir vom Kopf her klar, aber ich muss mich damit zumindest gedanklich auseinandersetzen und ich nehme an, das wird immer mal wieder so sein.
auch von mir Gratulation zu deiner trocken zurückgelegten Zeit!
Ich habe mal eine meiner früheren Trinkpausen mit einem Glas Wein zu einer Käseplatte unterbrochen, um danach die Pause fortzusetzen. Das ist mir noch für eine Woche gelungen, in der mir aber ständig das eine Glas Wein im Kopf herum spukte. Dann konnte ich die Pause nicht länger aushalten und musste ordentlich nachholen.
Nach dieser Erfahrung ist mir klar, dass ich Wein nicht gelegentlich genießen kann, sondern die volle Wirkung des Alkohols brauche. Und die will und brauche ich nicht mehr.
danke für Deine Antwort. Ich befürchte, dass es mir genauso gehen würde und deshalb probiere ich es auch heute nicht aus und hoffe, dass diese Gedanken sich bald wieder verflüchtigen.Ich möchte auch nicht mehr dahin zurück, wo ich vor 6 Monaten gewesen bin.
da möchte ich mich Hermine anschließen. Würde mich auch interessieren.
Ich frage mich immer wieder, was in Alkoholkranken Menschen vorgeht, wenn sie den Wunsch verspüren, irgendwann mal wieder kontrolliert trinken zu können.
Was habe ich davon 1-2 Gläser Wein zu trinken? Dann kann ich es doch gleich bleiben lassen, wenn mir bewußt ist, ich kann nicht damit umgehen.
Ich für mich weiß, wenn ich diesen Wunsch hätte, das ich damit nur das Gefühl der Betäubung damit erreichen will.
Genußtrinken gibt es nun mal nicht für einen abhängigen Alkoholiker.
das ist ja die Krux, dass es das Genusstrinken nicht gibt für einen trockenen Alkoholiker. Das ist ganz sicher auch noch mein nasses Denken, was sich da bemerkbar macht. Vielleicht gehört für mich die -hoffentlich theoretisch bleibende- Auseinandersetzung mit dieser Thematik auch auf meinem Weg der Trockenheit dazu.
Moin nochmal Suse, kann es sein, dass du zwar therotisch weißt, dass du ein suchtgedächnis hast, der sache in real noch nicht so ganz zustimmen magst/kannst?
Ich habe mir deutlichst genug bewiesen, dass ich nach ein zwei gläsern erst richtig heiß darauf werde. Mehr, mehr, mehr schreit es da in mir. Wobei es definitiv das ist, was ich als mein suchtgedächnis bezeichne. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wann ich das letzte mal in meinem leben genussmäßig getrunken habe- muss verdammt lang her sein das! Entspannen kann ich mittlerweile wesentlich besser ohne alk. Hätte ich auch so nicht gedacht, ist aber in echt so. Wünsch dir die richtigen erkenntnisse für dich. Mit lieben gruss dir Hermine
da hast Du sicher recht. Der Unterschied liegt bei mir noch in Theorie und Praxis. Allerdings möchte ich die Praxis nicht unbedingt selbst ausprobieren, um dann zu erkennen, dass ich nach 1-2 Gläsern Wein ganz schnell wieder mindestens 1 Flasche am Tag will.
Danke nochmal für das "Augenöffnen". Für jetzt ist die Sache mit dem Genusstrinken bei mir ad acta gelegt, aber ich befürchte der Gedanke wird zwischendurch immer mal wieder kommen und dann werde ich versuchen, mir die Geschichten anderer trockener Alkoholiker vor Augen zu halten, damit ich nicht selbst die gleiche Erfahrung machen muss.