Die letztliche Konsequenz fehlte mir nur. Es ist vielleicht ne Ausrede, aber wenn einem alles weh tut und die Zukunft ziemlich bescheiden aussieht, dann leidet auch die sonst so klare Einstellung zum Alkohol. Dummerweise gings mir dann etwas besser...
ein schöner Thread über Be-und Empfindlichkeiten,über Sender und Empfänger. Der Trockene versucht dem Nassen seine Weisheiten gerade zu einzubrennen, wobei der Nasse immer wieder signalisiert, dass ihm das Brenneisen zu heiss ist Da wir unser Gegenüber ja nicht sehen können, also weder Mimik noch Gestik mit einbeziehen können, fangen wir an uns an einzelnen Wörtern zu berauschen und auf die Goldwaage zu legen. Die anfangs friedliche Stimmung bekommt einen gereizten Unterton, dem Anderen wird schnell Haarspalterei unterstellt und er wird, je nach Position als uneinsichtig oder besserwisserisch angesehen. Wobei wir Trockenen schnell dazu neigen unser damaliges nasses Verhalten mit dem weichen Mäntelchen des Abstandes zu bedecken
1996, nach zahlreichen Unterbrechungen meiner Trinkpausen, führte mein damaliger Gruppenleiter sinngemäß ein ähnliches Gespräch mit mir, wie es hier gerade abläuft. Nach diesem Gespräch habe ich die Gruppe verlassen, den Kerl zu meinem privaten Arschloch des Jahres gewählt und mich noch weitere 5 Jahre im Sumpf des Unverstandenen gesuhlt Vor 8 Wochen führte ich nun mit einem Kumpel nahezu das gleiche Gespräch noch einmal. Allerdings saß ich diesmal auf der anderen Seite.Und nun bin ich das Arschloch des Jahres Ich denke, es ist wichtig zu akzeptieren,dass Botschaften vom Empfänger durchaus verzerrt aufgenommen werden können
Jörg, dessen Empfangsstation jahrzehntelang gestört war
Will nur kurz sagen: die Hilfe fürs Leben, d. h. zum Trockenbleiben, die ich bei saufnix suche, finde ich in diesem Thread in den Beiträgen von Hermine, Saftnase und Spieler. Danke.
Ich lese und schreibe hier in der Hoffnung, dass manche gute Erfahrung, die andere gemacht haben, auch mir zum Nutzen gereicht.
Und ich bin nicht traurig, wenn etwas von dem, wie ich es anpacke oder erlebe, einem anderen Menschen weiter hilft.
Als ich vor zwei Jahren noch klitschnaß in meine AA-Gruppe kam, wollte ich immer alles "erklären" und "begründen" - vor allem das, was bei mir schief gelaufen war.
Da hat mich einer beiseite genommen und mir gesagt, ich solle erst mal zuhören, über das Gehörte nachdenken, und zum Rechtfertigen gibt es überhaupt keinen Grund.
Das habe ich dann geübt.
Und dann habe ich das allmählich auch verstanden, obwohl ich sonst ein Schnellmerker bin...
Und dann im vergangenen Jahr, etwa um diese Zeit, ist sie mir passiert, die Kapitulation.
Nicht als Großereignis, von dem die Weltpresse berichtete, sondern heimlich still und leise habe ich in den Satz "Ich will nicht mehr leben." - das Wort "so" eingefügt, und das an der für mich richtigen Stelle - weil wir auch vom Gebrauch der Sprache hier ab und zu reden. Heraus kam: "Ich will nicht mehr so leben."
Dann bin ich zur Suchtberatung, die mich als hoffnungslosen Fall einstufen wollte, habe mir den Therapie-Antrag geholt, keine Verzögerung zugelassen, bin zum Arzt, habe noch weiter gezweifelt und mich noch einige Male weggebeamt - leidvoll zum X-ten Male selbst entgiftet und dann war Schluß damit.
Zweite LZT, stinksauer war ich am Anfang, wie "die" mich dort behandelt haben. Nun erst recht, habe ich da gedacht.
Heute kann ich darüber locker lächeln. (Nur böse Menschen grinsen.)
Und ich bin dankbar, allen, die mich auf ihre Weise auf meinem Weg unterstützt haben.
Und wenn ein Tag mal nicht so gut läuft, frage ich mich - was will ich? Tut mir das jetzt gut? Bekomme ich das so hin oder muss ich an Ablauf und Umfang etwas ändern, oder brauche ich gar Hilfe?
Und dann geht es weiter.
Ich brauche keinen "Familienaufsteller", der mir erklärt, warum ich so bin, wie ich bin, warum es so kam, wie es gekommen ist, denn nur in mir steckt die Fähigkeit, mich zu ändern. Und diese Erkenntnis ist wohl auch das Ziel von psychologischen Gesprächen. Das ganze Drumrum ist eher die Verpackung.
ich versuche mal Deine Frage zu beantworten. Nach 5 Monaten viel viel Arbeit, vielen Situationen wo ich für mich nein gesagt habe, gönnten wir uns ein paar ruhigere Tage - hier zu Hause am Meer unter Palmen.
Mir kam es vor als wollte ich mich belohnen für harte Arbeit, das hätte ich allerdings auch schon zu einem früheren Zeitpunkt haben können - Belohnung kann ich also nicht gelten lassen. Langeweile ist auch so ein von mir gern gebrauchtes Rechtfertigungswort - gilt auch nicht. Mir fällt auch auf je länger ich mal nicht trinke um so verständnisloser werde ich Menschen gegenüber die trinken - da kann ich analysieren wie ein Weltmeister -
Es waren so viele kleine Bausteine die mich die Flasche haben öffnen lassen - falsch ausgedrückt - ich selbst habe ja die Flasche geöffnet -
Ängste vor materiellem Verlust spielen eine Rolle - die Verantwortung die ich hier für meine eigene Firma übernommen habe. Die Vollwertigkeit des Menschen der kaum Makel hat - sehr arrogant. Vielleicht warte ich auf das Licht das sich trotz aller spirituellen Bemühungen noch nicht gezeigt hat? (keine Religion, denn Religion ist heilbar)
Ich weiss, wir sollten positiv im hier und jetzt leben, denn jetzt im Moment habe ich kein Problem - Probleme sind alle hausgemacht.
Ich bin ein sehr aktiver und nervöser Mensch und kriege meine Nervosität nicht besonders gut in den Griff.
über deinem avatar führst du „as if“, „als ob“ - und das mit ausrufezeichen. seit wann steht das da, stand das da schon vor deinem unfall? ich halte das nämlich nicht für wortklauberei, sondern als ausdruck von selbsteinschätzung. mach das mal genau, das „as if!“.
warst du schuld an dem unfall? ist ausser dir noch wer zu schaden gekommen?
beed, in #4 schreibst du ausser von dem erlittenen motorradunfall auch von nem wegen wiedersuff erlittenem krampfanfall. beed, was von beiden war da näher am tod?
in #47 schreibst du noch einmal, dass dir, du gipsgebundener, alles weh tut und der blick fehlt für gewollte zukunft, du getrunken hast und merktest: „dummerweise ging’s mir dann besser ...“.
sag mal, was da das „besser“ war, denn einen grünen zweig hast du im alkbesser ja wohl auch keinen gesehen. hast du bloss das leiden nicht mehr so hart gespürt, die aussichtslosigkeit nicht mehr so nah gesehn? wär’s dir da schnurz gewesen, ob auch gleich noch ein krampf dich angefallen hätte, weil ja der suff uns die bewertung unseres lebens verrückt. was hat denn nun der krampf mit deinem „besser“ zu tun, mit deinem „as if!“.
ähm, also "as if!" bedeutet eigentlich "von wegen..." Dastehen tut es schon lange.
Schuld war ich nicht an dem Unfall, der Hinterreifen ist kaputt gegangen, weil die Werkstatt einen falschen draufgezogen hatte und ich das nicht wusste, weil es nicht meine Maschine war. Passiert ist außer mir niemand was.
Die Frage was näher am Tod war, kann ich Dir nicht beantworten. Mit über 200 abzufliegen kann tödlich enden und ein Grand Mal auch.
Ich habe getrunken, weil ich mich danach schmerzfreier, wohliger fühlte und endlich froh war, nicht mehr in der Klinik liegen zu müssen. Dass das Scheiße war, weiß ich selbst. Wollts halt nur ansprechen...
Zum Verständnis: Als ich 1998 den ersten Grand Mal hatte, wurde ein SchädelCT gemacht und dabei festgestellt, dass ich einen Gehirntumor habe. Da ich mich gegen irgendwelche Eingriffe entschieden hatte (keiner schneidet mir am Gehirn rum), gab man mir noch 2 Jahre... Mittlerweile bildet sich das Geschwür zurück, warum auch immer. Die Anfälle tauchten in verschiedensten Zusammenhängen auf, mittlerweile sind es 9 seit damals.
Wichtig für mich ist, dass ich wieder mal erkennen durfte: " Der Alkohol ist gefährlich für mich, egal wie lange ich abstinent war und egal in welcher Menge und Häufigkeit. "
Und nochmal: "As if!" steht eigentlich dafür, dass ich dem Suchtteufel die Stirn biete und er eben keine Chance hat. Eine habe ich ihm gegeben und es sofort bereut, das werde ich bestimmt nicht noch einmal tun...
ist schon krass was da passiert ist - auch das mit der Diagnose - Hut ab, ob ich so Kraft hätte zweifle ich stark an. Da trau ich mir ja fast nix mehr zu schreiben.....
mich hat es auch vor kurzem "erwischt". Stinkt mir immer noch, werde aber damit fertig.
Ich find es immer noch schade, dass du nicht nach Hamburg kommen konntest. Vergiss alkoholfreies Bier, vergiss es einfach. Es gibt wirklich noch keines.
@Sierra,
gehst du eigentlich mehrmals pro Tag in eine Gruppe, da du so übertherapiert bist, dass du nur noch an der Realität vorbeischreibt, oder bist du wirklich so überintelligent. Würde es mal mit nachdenken und dann schreiben versuchen.
für die antwort, die antworten. ich sag jetzt mal (zu?)schnell: bei "von wegen!" hätte ich an was ganz anderes gedacht.
im hirn schneidet dir keiner rum, sagst du. und dann alk in so'n verletzt-verletzliches organ. grenzerfahrung kann's dann nicht sein, was dich nah ans lebendige bringt, sagt eine logik, die nur vernichtend mit widersprüchen umgehen kann.
beed, dein leben in dir muss wohl mächtig sein, wenn dein tumor nicht weiter wächst, du ihn länger überlebt hast schon, als es die ärzte wissen, und sogar schrumpft. der unfall hat nur dich verletzt. abstieg bei 200? na, glück hast du auch noch. du wirst wieder heile?
beed, ich sage das so dumm auch immer: ja, wieviel glück verlangst du jetzt denn noch (AUSRUFEZEICHEN). von wegen ...
dich also auch - wie lange hast Du nichts getrunken? Das mit Hamburg hätte ich wohl besser machen sollen, den der "wichtige" Termin hier war ein totaler Reinfall -
Der erste Gedanke ist meistens der richtige - wäre ich nur gefahren - hast Du den weitester Anreiseweg- Preis abgeräumt? Vielleicht bei der nächsten Gelegenheit - kennenlernen möchte ich Euch auf alle Fälle.