ich verstehe gut, dass nicht gleich alle über deine Krankheiten wissen sollen. Über meine Alkoholkrankheit ist auch nicht jeder an Arbeit, im Dorf, Kindergarten oder Studium informiert - warum auch.
Aber eine Hilfsangebot nicht anzunehmen, nur aus dem Grund, weil dann andere schlecht über mich denken könnten, dass wäre Verrat an mir selbst für mich! (Habe ich jahrelang betrieben, war eine gute Grundlage zum Saufen)
Wenn du in eine psychosomatische Klinik gehst, dann ist es doch gar nicht gesichert, dass dein Umfeld was schlechtes denken würde. Kann auch gegenteilig sein. Nur du befürchtest es - es ist DEIN denken in DEINEM Kopf mit dem du dir selbst Steine in den Weg legen würdest.
Vermutlich gibt es einfach noch zu wenig Promis, Schauspieler und Politiker, die dazu stehen, dass sie selbst schon in psychosomatischen oder Suchtkliniken waren. Bildzeitung mit der volksverdummenden Hetze tut ihr übriges dazu. Wärst du eine Promi, dann stünde wahrscheinlich auf Seite 1: "Gerda im Drogenrausch in Suchtklinik eingeliefert" oder " Gerda in Klapse - ist ihr noch zu helfen?!"
Solche Dummschwätzer laufen oft auch auf offener Straße herum, vermutlich weil das ganze Wissen, dass sie haben aus der Bildzeitung stammt. Willst du wegen solchem Schwachsinn darauf verzichten, zu dir und deinen Bedürfnissen zu stehen? Diesen Vorurteilen somit auch noch zuarbeiten?
Du musst ja nicht gleich zur Jeanne d´Arc werden und für Rechte und Anerkennung der Alkoholiker kämpfen, aber dich selbst darfst du nicht mehr verraten - gestehe dir zu, was du brauchst.
Du bist nicht verpflichtet zu sagen, warum du in eine psychosomatische Klinik gehst, wenn das jetzt eben zu schwierig für dich wäre. Manchmal ist es einfacher Leute aus dem weiteren Umfeld eben mit etwas anderem abzuspeisen, wie z.B. Trauerverarbeitung, Migräne, Trauma, chronische Schmerzen, Neurodermitis etc. etc. Deswegen brauchst du auch kein schlechtes Gewissen haben. DU entscheidest, es ist DEIN Leben!
Ich wünsche dir alles Gute und die richtige Entscheidung für DICH !