Habe heute mit meinem Arzt einen Antrag auf einen Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik gestellt. Bin jetzt 1 Jahr trocken und psychisch ziemlich schlecht drauf. Depressionen ohne Ende und bringe auch im Haushalt nicht das zustande, das ich schaffen will. Alles regt mich zur Zeit auf, sogar die klitzekleinen Kleinigkeiten. Jetzt ärgert es mich schon wieder, dass ich einen Antrag gestellt habe, denn ich habe Angst den Aufenthalt in der Klinik antreten zu müssen und das mind. 6 Wochen lang. Da sterbe ich ja vor Heimweh. Als ich nach meiner Krebsoperation vor 5 jahren zur Erholung wegkam, und das nicht weit weg, habe ich am Anfang vor Heimweh geheult. Hoffentlich komme ich nicht so weit weg. Bringt das alles was, nach einem Jahr trockenheit?
LG Gerda PS: Ich wollte nach Bad Grönenbach und weil die auch die AA-Schritte bearbeiten
du bist jetzt 1 Jahr trocken, dazu erst einmal meinen tiefempfundenen Respekt; hast aber permanent Depressionen. Wie lange meinst du denn, dass du diese Depressionen noch aushalten kannst, ohne dir mit der Flasche wieder vermeintliche Erleichterung verschaffen zu müssen? Denn, das es über kurz oder lang passieren wird, das ist klar. Irgendwann schießt dir der Gedanke durch den Kopf, dass die Depressionen vielleicht gar nicht so schlimm waren, als du noch Alkohol getrunken hast. Und schwupps ist die Buddel wieder da.Denn selbst die schlimmsten Alkoholabstürze verblassen im Laufe der Erinnerung; da mutiert das größte Monster plötzlich wieder zum Schmusekätzchen. Ich denke deshalb, dass die psychosomatische Therapie für dich gerade jetzt notwendiger denn je ist.
Danke Jörg, für Deine Antwort. Ja, mein Kopf denkt genauso. Ich hoffe , dass ich die Zeit dann gut rumbringe. Eigentlich denke ich nicht ans trinken, denn da ist mir das Jahr zu schade, da ich nichts trinken musste. Ich habe auch keinen Saufdruck. Nur habe ich jetzt Angst vor der langen Zeit, da ich meine Familie und Umgebung und meine 2 Schmusekätzchen sehr vermissen werde.
Hallo Ihr Lieben, also ich war nach zwei Jahren Trockenheit noch einmal für 8 Wochen in der gleichen Klinik,wollte eigentlich nebenan in die psychosomatische,kam aber wieder in die Suchtabteilung. In der ersten Zeit hatte ich ziemliche Probleme,denn diese probleme der "Frischen" waren nun nicht mehr meine. Aber ich hatte ja den gleichen Therapeuthen und so konnte ich tun und lassen was ich wollte.Da ich alle Gegebenheiten kannte erforschte ich weiter und habe jede Minute wieder für mich nutzen können um mich zu verwöhnen. Es war nicht sehr weit weg von Berlin,aber ich hatte wieder meinen Abstand. Nutz die Zeit,denn die Reha-Maßnahmen nehmen immer mehr ab und werden nicht mehr so reichlich vergeben und ausreichend wie notwendig,das kennen wir ja alle!Alles mit nehmen!!!!! Alles Liebe! Grusss Bummi
ich glaube auch,das Dir eine solche psychosomatische Behandlung viel bringen kann.
Du solltest eben nicht warten,bis sich auf Grund Deiner Depressionen Saufdruck einstellt. Dann kann das ganze schnell aus dem Ruder laufen,und Du hängst schneller wieder an der Flasche als Du glaubst.
Heimweh ist sicher kein schönes Gefühl,aber das aushalten dieses Gefühls wird auch Dein Selbstbewustsein stärken,und somit auch Deine Trockenheit
Sieh es als Chance für Dich,es wird Dir sicher gut tun.
ich meine auch, sieh die Kur als Chance, deine schlechte psychische Verfassung, in die du trotz Familie, vertrauter Umgebung und Kätzchen geraten bist, zu verbessern. Am Wichtigsten ist m. E. die Bereitschaft, sich uneingeschränkt auf das Kommende einzulassen, ohne in Gedanken immer halb zu Hause zu sein.
Denk dran, wie schnell dein erstes trockenes Jahr vergangen ist, was sind dagegen sechs Wochen. Und aktiv etwas gegen einen Zustand zu tun, unter dem du leidest, wird dir ein gutes Gefühl geben, zumal ja deine Lieben auch was davon haben, wenn es dir gut geht.
hallo ihr lieben, danke für eure antworten. jetzt, wo die kuranfrage weg ist, denke ich , dass es mit mir ja gar nicht so schlimm ist. komisch, nicht! Ich denke mir nun, eine normale kur, nach Bad Waldsee, wo ich nach meiner krebserkrankung war, die ca. 3 - 4 wochen daert, würde ja auch reichen. ich weiss nicht , was mich dort erwartet. na mal sehen. schönen tag euch allen. lg Gerda
je länger ich darüber nachdenke, meine ich, dass ich nicht in eine psychosomatische klinik will., weil ich auch beim arbeiten nicht erzählen will dass ich in eine solche gehe. die wissen nicht, dass ich getrunken habe und werden das vielleicht gleich mit saufen in verbindung bringen oder dass ich im kopf nicht m,ehr so recht ticke. meine nachbarschaft wird das gleiche denken. Wann kommt man denn in eine psychosomatische klinik? Mein mann fragte mich schon, ob da nur was für die nerven gemacht wird, oder sonst auch noch was. Oh. . ..
Hallo Gerda, "psychosomatisch" bedeutet nur, dass aus seelischen Problemen körperliche Erkrankungen entstehen, hat also nichts mit "verrückt" oder "Sucht" oder solchen Sachen zu tun. Warum gehst du nicht einfach offen damit um? Viele Menschen leiden unter Magenbeschwerden, chronischen Kopfschmerzen und Verspannungen, alles das sind häufig psychosomatische Erkrankungen. Eine Kur zur Wiederherstellung deiner Leistungsfähigkeit, genau so kannst du es "verkaufen", und niemand wird dich deshalb mit Alkohol in Verbindung bringen können. Liebe Grüße Aries
ich selbst war noch nie in einer phsychosomatischen Klinik, habe in so einer Kurklinik mal für ein Wochenende jemanden besucht. In einer psychosomatischen Klinik läuft ein ganz "normaler" Kurbetrieb , so wie du das kennst. Dort befasst man sich nicht nur mit dem Körper des Patienten,sondern auch mit seiner Psyche. Deine Krebserkrankung, dein Trinken und die Depressionen, das ist doch alles ganz eng miteinander verbunden. Das muss nicht nur dein Körper verkraften ,sondern auch deine Psyche. Deine Angst kann ich dir nehmen, da ist niemand verrückt und wird auch nicht dazu erklärt. Deine Arbeitskollegen und die Nachbarn,sollten dir egal sein, denn du und deine Gesundheit sind wichtig. Du bist in Kur und in welcher Klinik geht niemanden was an.
Nutze diese Chance, für dich, lass dich darauf ein , du kannst nur dazu gewinnen. Für dich. Wenn es dir gut geht,hat auch deine Familie was davon.
Glaub mir Gerda, ich weiss wovon ich rede,ich war 1,5 Jahre in einer "richtigen" Nervenklinik (Klapse),
vielleicht wäre mir viel erspart geblieben, wenn ich deine jetzige Chance gehabt hätte?
Ich lebe noch immer im gleichen Ort, mit deselben Bewohnern wie damals.Und für verrückt hält mich keiner und wenn doch, so ist es mir egal. Dumme Menschen gibt es immer und überall.
also ich habe schon mal so eine kur gemacht und zwar wegen chronischen Kopfschmerzen und gesichtsschmerzen. da läuft fast alles so wie bei der normalen kur. die leute die ich dort getroffen habe hatten zb.magersucht,eßsucht,depri,krebs,unfälle,angstzustände-also das *normale*leben.
ich wollte auch zuerst nicht hinfahren-nach langem hinundher bin ich doch gefahren und ich habe allerhand gelernt für mich selber,
laß die leute reden-ändern kann man das nicht hauptsache dir geht es gut damit
Das wusste ich gar nicht,dass Du 1,5 Jahre in einer Nervenklinik warst!Hab während meiner Ausbildung für 3 Monate in der Landesklinik für Psychiatrie gearbeitet.Menno,Du Ärmste,was hast Du da durchgemacht!!!
Muss Dir bei der Gelegenheit mal sagen,dass Du ne gaaanz liebenswerte,tolle Frau bist und ich mich sehr freue,dass ich Dich "mal in ächt" kennenlernen durfte.Deine einfühlsamen posts gehen mir immer wieder unter die Haut!!!
Einen besonders schönen Tag Dir und allen andern SN gewünscht von Inge
ich selbst war im Juli und August 8 Wochen in der psychosomatischen Klinik in Bad Grönenbach. Nachdem ich im Mai mit dem aufen aufgehört hatte war der Aufenthalt dort für mich die "eigentliche" Langzeittherapie. In der Abteilung 1 der Klinik werden neben Suchtkranken auch Menschen mit Depressionen und Ängsten behandelt.
Für mich waren diese 8 Wochen wohl mit die wertvollsten meines Lebens. Die Theraphie als solche - und auch menschliche Umgang innerhalb der Gemeinschaft - haben mich sehr viel über mich selbst gelehrt und Ressourcen wieder freigesetzt
Die Arbeit in den 12 Schritten ist nach Auffassung des "Herrenalber Modells" nach dem diese Klinik arbeitet nicht nur für Alkoholiker ein Weg zur Genesung, sondern auch für andere psychsiche Erkrankungen. Lass dir doch von der Klinik mal den Hausprospekt schicken, ruf an und rede mit einem Therapheuten oder schau einfach mal im Internet.
Moin Gerda, ich selbst habe keine erfahrungen mit kuren im allgemeinen und besonderen. Schließe mich aber meinen vorpostern an: Tue dir was gutes und mach dir keinen kopf, was andere vielleicht evtl. denken, oder auch nicht. Darauf hast du eh keinen einfluss! Ich persönlich finde mein eigenes wohlbefinden ist das wichtigste überhaupt in meinem leben und meine beste rückfallprävention. (Nein GB, ich werde nicht leichtsinnig! Bin immer wachsam!) Meinen herzlichsten glückwunsch zu über einem jahr trockenheit! Damit hast du mein nächstes anversiertes ziel schon überschritten und gehörst zu den 15%, die nicht wieder, inerhalb eines jahres, anfangen zu trinken .
@ Grauwolf, herzlich willkommen bei den schreibenden saufnixe(r)n! Vielleicht lese ich ja demnächst mehr von dir..... .