Tag Vier ich weiss jetzt was ihr unter Saufdruck versteht ich wollte schon an die Tanke fahrn ich hab das alles hier gelesen auch das von Bernd danke Bernd mein Drucker ist hin im Moment aber ich habs mir einfach gemerkt und fahr jetzt NICHT Bier holen. Hicks, du auch nicht !! Und Peter hat recht. Du wirst so verdammt Stolz auf dich sein wenn du nichts getrunken hast. Und so verdammtes Elend haben Morgen wenn dus doch tust ! Danke Euch
ZitatGepostet von CabernetSauvignon Und klar, mache ich was ich will, ist ja eigentlich auch selbsterklärend und logisch... bin nur deswegen geboren!!!
Hallo CabernetSauvignon
bin nur deswegen geboren. Wirklich? Ganz sicher?
Wenn ja, wieso machst du dann nicht immer das was du willst?
Ganz ehrlich, für mich wäre so eine Einstellung bin nur deswegen geboren der pure Selbstbetrug und zudem anmassend ohne Ende.
Hi CS, in der EWB damals meinte ein Therapeut, als es um "gefährliche Situationen", also rückfall- relevante Dinge, ging: "Ich habe den Eindruck, als ob sich viele hier schon jetzt für ihren Rückfall entschuldigen möchten, den sie noch gar nicht begangen haben, der aber passieren wird!" Denn wer sich intensiv mit dem Thema beschäftigt, hat auch vor, irgendwann wieder zu trinken, macht dann aber die Umstände dafür verantwortlich. Dabei liegen die Ursachen im Menschen selbst!
Der Unterschied ist nur, ob sie von außen kommen oder von innen....
Die eigene Überzeugung, etwas jetzt und zwar nur jetzt trinken zu müssen, kommt letztlich immer von innen. Danach ist eine Schwelle überschritten, die u.U. das nächste Bedürfnis zu trinken und dessen Befriedigung viel leichter macht.
Inwieweit da auch Gründe von außen eindringen, ist meist nur beim ersten Mal relevant, danach ist das letzte Trinken nur Grund fürs nächste. Weil, dann isses ja eh egal.....
wenn ich innen stark bin, kann mich von aussen nichts angreifen, was das Trinken rechtfertigen könnte/würde/dürfte/müsste
Kapitulation vor dem Alkohol - die radikale Einsicht - ist ja gerade die innere Kraft, die u.a. hilft den Saufdruck, der immer weniger wird, zu überwinden, um dann konsequent bereit zu sein, die Gründe zu erforschen, warum der Alkohol überhaupt so mächtig bei mir werden konnte.
Alkoholismus ist für mich ein Symptom - das ohne Ursachenbeseitigung, dauerhaft kaum gestoppt werden kann.
Dieses Suchen ist nicht nur anstrengend, sondern oft sehr angstbeladen und schmerzhaft. Das Glas stehen lassen, war von Anfang an die leichteste Übung für mich. Es dauerhaft zu können war harte Arbeit - nach Rückschau auf meine 21/2 Jahre Trockenheit.
Ich benutze zwar die Aussage "ein Rückfall kann mir nie passieren" nicht, aber durch die Kapitulation ist die Möglichkeit so gut wie ausgeschlossen, und zwar für HEUTE. Würde ich HEUTE trinken, dann habe ich GESTERN schon die Flasche geöffnet, was wiederum nur ohne Kapitulation passiert. Meine trinkmässige Bilanz zwischen gestern und heute, lässt keinen Raum mehr für alkoholisches "Nachtrauern". Mein "Freund" Alkohol ist gestorben und begraben, obwohl die Erinnerung jeden Tag an allen möglichen Orten geweckt wird, was mich überhaupt nicht berührt.
Würde es mich berühren, dann wäre ich heute nicht die Person, die ich betrunken immer sein wollte und dadurch nie werden konnte. Abstinent zu leben zieht eine gravierende Veränderung der Persönlichkeit nach, was wiederum für mich die beste Basis ist, um abstinent zu bleiben.
Wenn ich mich selber annehme, bin ich nicht mehr auf die alkoholische Bewusstseinsveränderung angewiesen und folglich stark genug, um die positiven und negativen Seiten des Lebens klar zu meistern.
Moin Laila, wow!!! Ich hab mir noch nie ein post ausgedruckt, dass deine jetzt schon. Kann mich meinen vorpostern nur anschließen, steht alles drin was wesentlich für mich ist. Kurz und ausgesprochen prägnant!!!
Lieben gruss dir geschickt von einer sehr beeindruckten Hermine
damit könn(t)en wir das Forum schließen. Es ist alles gesagt. Danke!
....nein, die Laila schreibt doch auch noch in dem Forum, und ganz gute Sachen.. ..ich möchte auch gern noch bissel lesen und schreiben.
ZitatEs ist halt mit Arbeit verbunden..... LG Laila
...im Prinzip hat die Laila nichts weiter gesagt, das es auch außerhalb des Forums noch mit viel, viel Arbeit verbunden ist....
Wer glaubt er kann hier reinschauen und lesen und irgendwann ist der Saufdruck weg und irgendwie ist das Alkoholproblem dann gelöst, der wird merken das er/sie die Krankheit Sucht unterschätzt...
Wenn es so einfach wäre, dann brauchten wir blos ausreichend Foren und das Alkoholproblem wäre gelöst, felicida
nicht das jemand denkt, ich verkünde der Weisheit letzter Schluss oder mir wäre eine besondere Abgeklärtheit zugeflogen - also nee, das bestimmt nicht.
An den Beginn meiner Trockenheit mag ich gar nicht mehr denken, so furchtbar waren die Verhältnisse, wo aber zum Glück der Saufdruck ganz schnell verschwunden war. Ich habe erst nach 9 Monaten allein durchgezogener Trockenheit, die super tollen Saufnixer gefunden und mit dem Forum, sind mir die Lichter aufgegangen, die ich dringend brauchte um gravierende Veränderungen an mir und für mich vorzunehmen. Jetzt könnte ja jemand sagen: Na, also 9 Monate Trockenheit sind schon ganz passabel. Auf den ersten Blick vielleicht. Aber nicht, wenn "NUR" das Glas stehen bleibt. Ich habe diese 9 Monate durchgezogen, weil ich, aufgrund bestimmter Umstände, dachte todkrank zu sein. Meine Devise war: wenn schon sterben, dann nüchtern. Welcher Psychodruck dahinter stand, brauche ich wohl nicht erklären, zumal ich dieses und andere Probleme ganz alleine mit mir rum trug. Nachdem ich dann, dank den saufnixern, endlich zum Arzt getippelt bin und nicht so krank war, wie ich dachte, hatte ich plötzlich eine ungeahnte Kraft und Energie meine Müllberge zu entrümpeln und fand Dinge, wo ich von einem Schreck zum Nächsten wanderte. Wenns zu heftig wurde, lies ich alles liegen, und beschäftigte mich anders. Alkohol war kein Thema mehr für mich. Er war nie mein Freund, sondern "freundlicher" Feind - eine hinterhältig heimtückische Falle, die auf Wolken schwebend über dem Abgrund kreist.
Hier sind schon viele euphorische Abstinenzbeginner angetreten, die sich über die Trockenheit der ersten Woche(n) freuten, den Saufdruck verfluchten, durchhielten, Probleme ansprachen aber nur halbherzig oder gar nicht anpackten, irgendwann einen Rückfall bauten oder sang-und klanglos verschwanden, weil die Abstinenz wohl doch zu anstrengend wurde. Es ist meine Überzeugung aus eigener Erfahrung, dass diese "Eiertänze" durch Kapitulation vor dem Alkohol, vermieden werden. Nur der Wunsch und die Hoffnung nicht mehr zu trinken waren für mich immer zu schwach und schwammig und deshalb zum Scheitern verurteilt - Kapitulation ist radikal und packt das Übel an der Wurzel. Aber es dauerte, bis ich das begriff. Wenn es einfach wäre, gäbe es die große Suchtproblematik nicht.
Auch langjährige Abstinenzler fielen hier zurück und merkten, dass es doch tieferliegende Probleme gab, die einfach verdrängt wurden. Oder der Leichtsinn wurde zum Verhängnis.....ein Gläschen wird wohl gehen, oder so ähnlich. Ich denke, dass bei allen zwar eine überzeugte Abstinenz oberflächlich gelebt wurde, aber in der Tiefe der Alkohol noch immer blubberte. Fast wie ein Vulkan, der auf den Ausbruch zusteuert.
In meinem Leben gibt es viele schöne Dinge und noch immer haarsträubende Probleme. Würde ich trinken, könnte ich das Schöne weder bewusst und dankbar geniessen, noch Probleme zielgerichtet in Angriff nehmen. Ich wäre eine Marionette, wo der Alkohol die Fäden hält - dafür bin ich mir zu schade.
Und @ Werner: Mein Problem mit Alkohol ist so: Wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute nicht trinken. Vielleicht lande ich auf einem anderen Planeten und es wäre sehr peinlich dort besoffen anzukommen.
Zudem saß ich schon 4 mal dem Tod auf der Schippe und ich habe keinen Bock den Sensemann noch mal ratenweise einzuladen. Klingt stark, ist stark - bin einfach Ich.
Zitat: Wenn morgen die Welt untergeht, würde ich heute nicht trinken. Vielleicht lande ich auf einem anderen Planeten und es wäre sehr peinlich dort besoffen anzukommen.
So seh' ich das auch! Erstaunlich, gleiche Probleme generieren offensichtlich gleiche Antworten.
Gruß Werner
P.S. & EDIT Zitat: Klingt stark, ist stark - bin einfach Ich Ich habe woanders gepostet/gefragt, daß/ob das Selbstbewußtsein eine trockenen größer ist, als das eines 'vergleichbaren' Nicht-Alkoholkranken. Ich glaube, Du gibst hier eine entsprechende Antwort!
ZitatAbstinent zu leben zieht eine gravierende Veränderung der Persönlichkeit nach, was wiederum für mich die beste Basis ist, um abstinent zu bleiben.
sehe ich genauso, nach jahren des alkoholkonsums verändert sich die persönlichkeit ja auch sehr gravierend, eher nicht in eine gute richtung.
die einfache lösung ist halt schon die, dass man trocken ein nasses leben führt. nur geht das eben nicht auf dauer.
der einzige erfolgreiche weg ist der, dass man aufräumt, sein leben neu ausrichtet, das führt unweigerlich zu einer erneuten persönlichkeitsveränderung, diesmal eher zum besseren.
nur, mit veränderungen sind aber nicht immer alle leute einverstanden, also ist da auch mit turbulenzen im täglichen leben zu rechnen.
turbulenzen die man früher einfach weggesoffen hat.
naiv ist wer denkt, trocken hat man keine probleme mehr, das gegenteil ist der fall:
die jahrelang weggesoffenen kommen zu dem "normalen tagesablauf" noch dazu.
das ist trocken mit einer nassen einstellung gar nicht zu packen.