ich wollte es ja erst auch nicht glauben, aber mittlerweile bin ich von dem "ich-darf-nicht/ich-will-nicht-level" auf "ich-BRAUCHE-nicht-mehr-level" gekommen. für garnix brauche ich mehr alkohol - außer zum fensterputzen
und das ist etwas soooo erleichterndes! hat zwar länger gedauert bei mir, aber dafür ist diese befreiung umso wertvoller. geduld mit sich selbst scheint hier das zauberwort zu sein.
hi Leona, zum Fenster putzen geht ganz genauso iso-Propanol. Ich mache mir eine Mischung aus 45 % iso-Propanol, 55 % entionisiertem Wasser + 1 !! Tropfen Spüli. (dazu nehme ich noch 2-3 % Ammoniak, Salmiakgeist, aber ich weiß nicht ob du diesen bekommen kannst, udn ohne geht es auch.) Mein iso-Propanol habe ich aus einer Druckerei, Gruß Max
Hallo an alle, heute ist Tag 4 und es kommen wieder so Gedanken hoch wie: ist doch alles easy, wo ist das Problem? Du kannst doch kontrolliert trinken! Diese Gedanken kenne ich und haben schon zig Mal zum Rückfall geführt. Heute kann ich es noch kontrollieren, aber morgen??? Was noch ein Problem ist, wenn ich mir eure Geschichten durchlese, sagt ein Teufel in mir, so schlimm war es nie bei dir und wird es auch nicht werden, da ich ja im Prinzip schon 30 Jahre trinke, aber nie ein gewisses Maß an Kontrolle verloren habe. Ich trinke auch nicht die großen Mengen, es reicht aber zur Fahruntauglichkeit.
Trotzdem leide ich unter meinem Trinkverhalten, da ich im Vergleich zu meinem Umfeld mehr trinke. Zu Hause trinke ich auch schon mal heimlich, weil ich mich sonst schäme. Meine Kinder kritisieren mich dann gnadenlos, wenn sie das mitkriegen.
Die kritische Phase ist immer der späte Nachmittag, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Mein erster Gang war (bis vor 4 Tagen) zum Kühlschrank und erst ein Glas Wein oder Bier zum Runterfahren. Wenn ich diese Zeit ohne Alkohol überstehe, ist der Suchtdruck oft weg. Ab 20 Uhr brauche ich dann nichts mehr, wenn ich nicht vorher angefangen habe. Dies gilt für den Alltag, im Urlaub und an den WE sind es andere Muster. Es kommt oft vor, dass ich Aktivitäten auslassen möchte, um zu trinken, da ich ja sonst noch fahren muss. Frage an euch: gibst eine Faustregel, wann der Suchtdruck (das Wort Saufdruck finde ich furchtbar, dazu kann ich mich noch nicht bekennen) nachlässt? Sorry, wenn ich im Moment nur um mich kreise und nicht auf andere Beiträge eingehe, aber dazu bin ich selbst noch zu tief drin. LG Else
ich bin gerade Ende der fünften Woche mit dem Nichttrinken. Von trocken rede ich mal lieber gar nicht Bei den AA heisst es "Nur für heute". Und ich fange an das auch so zu machen. Nur heute, die nächsten 24 (oder 12 oder 2) Stunden trinke ich nichts. Geht irgendwie. Was morgen ist, weiss ich doch sowieso nicht.
Saufdruck (Suchtdruck ist mir etwas zu "niedlich", da ist bei mir nur noch Gier) hatte ich erst zweimal. Wasser trinken bis zum überlaufen, essen bis zum platzen und AA hilft. Mir ist es im Moment auch egal, wie häufig das noch kommt. Wichtig ist, dass ich jetzt nicht trinke.
In diesem Sinn wünsch ich Dir einen schönen Abend. Herliche Grüsse, Connie
Zitatda draussen rennen doch ne menge leute rum die kein gedanken an alk verschwenden und es auch nicht brauchen und trotzdem furchtbar unzufrieden sind.
Da stimme ich Dir komplett zu. Ich habe einige in meinem Bekanntenkreis, wo ich denke Mensch, die haben doch alles und sind trotzdem unzufrieden. Ich ertappe mich manchmal bei dem Gedanken, die hatten nie Suchtprobleme und sollten schon alleine dehalb zufrieden sein. D.h. nicht das sie erst mal so etwas erleben bzw. durchleben sollten, aber dennoch denke ich, das ich im Moment viel dankbarer für den Tag sein kann weil mir bewußt ist, was es heißt den Tag (unberauscht) zu (er)leben. Insofern bin ich in der Lage alleine schon wegen meiner Trockenheit zufrieden zu sein.
der Druck hat bei mir nach 1 bis 2 Wochen Trockenheit nachgelassen. Die Gedanken an Alk wurden einfach weniger. Du bist immer noch im Entzug und da ist es normal dass du viel daran denkst. Mal unabhängig vom körperlichen Entzug hatte ich ziemliche Schwierigkeiten, mit meiner psychischen Verfassung. Da half bei mir nur reden (z.B. in der SHG), weinen, spazierengehen und spüren, wie gut es mit doch ohne Alk geht. Wünsche dir viel Kraft Else
Hallo SoYa, sei gegrüßt. Welcher Beitrag genau beschreibt deine Probleme? Mir hat diese eine Woche lesen und schreiben (ich bin ja auch noch nicht länger dabei) bisher sehr geholfen. Ich habe seitdem keinen Tropfen mehr getrunken und der Abstand wächst von Tag zu Tag. wie steht es bei dir ? LG Else
Gauklerin, ich finde deine Aussage super "mir ist das jetzt auch egal, wie oft der Saufdruck noch kommt - Hauptsache ich trinke jetzt nichts mehr" (so ähnlich)
Meine Einstellung war: "Alkohol ade!" - und wann auch immer ich das Gefühl haben werde, es fehlt mir was oder ich habe eine Gier, dann: Hauptsache kein Alkohol. Und mit der Gier werde ich schon sonst wie fertig, notfalls mit einer anderen Befriedigung. Der Alkohol würde mich wieder runterziehen, alles andere schadet weit weniger (Schokolade, Sex, durch den Wald oder den Fluss entlang laufen)
Ein bisschen nachdenken hilft auch meist: warum wollte ich vom Alkohol loskommen? welche Vorteile habe ich vom alkoholfreien Leben? Will ich es mir jetzt im Nu versauen und wieder von vorne anfangen?
Ein neues "Hobby" suchen, das sich mit Alkohol überhaupt nicht verträgt und durch das man mit Leuten zu tun hat, mit denen man zu einer bestimmten Beschäftigung zusammenkommt, die mit Trinken oder Konsumation nichts zu tun hat. Das kann in andere Bahnen lenken, und auf einmal hat man es mit lauter Leuten zu tun, von denen die meisten gar nicht trinken, jedenfalls nicht so, wie wir das früher gewohnt waren.
Hallo Else, ´auch ich habe mich heute zum ersten mal hier beteiligt und gebe Dir Recht, daß es nicht leicht ist, mit wenigen Sätzen die aktuelle Situation darzustellen und dann auch noch Antworten zu bekommen, die einem "in den Kram" passen. Mir haben dabei heute Morgen gerade einige erste Antworten Denkanstöße gegeben, die mir nicht so ganz in den Kram passen wollten, also irgendwie unbequem waren. Und als erste Antwort auf diesem Board fällt mir zur Dir dann ausgerechnet eine unbequeme Reaktion ein: ´Habe bislang erst einen Menschen sterben sehen, und dass war meine Schwiegermutter, eine ganz liebe Frau, sie hatte jeden Tag ein "paar Bierle" getrunken, bis sich ihre Leber verabschiedete. Eine "Frauenleber" verträgt ja nur die Hälfte. Und eine Leber kann auch schon weit geschädigt sein bei guten Werten. Meine war stark verfettet bei Bilderbuchwerten, hat sich in Abstinenzzeiten aber regeneriert. Ich bin gerade 5 Wochen nüchtern und hoffe, dass diese "Trinkpause" bis zum Altenheim anhält. Mach´s gut!