... ich glaube, "die Leute" wissen längst, das du trinkst. Zu mir hat ein Bekannter gesagt, nachdem ich ihm eröffnet habe ich trinke nicht mehr und geh´ in eine SHG, "Bea, jeder der dich kennt, weiß das du trinkst !"
Und dann ist das Gefühl doch viel besser, wenn man etwas tut wie in eine SHG gehen und nicht weitertrinkt ?
Zitataus diesem grund denke ich, da ich ja wirklich sehr gut klar komme auch heute am tag nr. acht. kann ich weiter allein durchziehen.
Hallo Muschelchen,
ich nehme mal ein Zitat von dir aus einem anderen Thread, ich hatte dort nicht ganz unbedacht nach einen Arztbesuch gefragt. das hat für mich nicht nur etwas mit Blutdruckmessen etc. zu tun. Sondern auch mit Krankheitanehmen, ernstnehmen.
immer wenn ich lese das gerade bei einer Alkoholkrankheit jemand etwas durchziehen will dann werd ich hellhörig.
Was willst du denn bei einer Krankheit durchziehen , wenn ich mal Fragen darf ??
Das durchziehen hat so etwas von ich hab die Macht über die Dinge, ich brauch es halt blos durchziehen und dann ist es vorbei.
Nein Muschelchen, du hast nicht die macht über die Sucht, über die Alkoholkrankheit jedenfalls nicht so das du stärke brauchst und nur lange genug durchhalten musst.
Nein auch diese Krankheit will behandelt werden, das heisst auseinandersetzen,vieleicht nach nach Ursachen suchen, nach besserem, nach Veränderungen.
Irgedetwas durchziehen lässt sich da nicht glaubs mir.
Und der Ratschlag, wenn du nun schon gemerkt hast das duallein nicht weiterkommst, eine SHG aufzusuchen ist wirklich gut
hi Muschelchen, "warum nur mußte mir das passieren? ich bin so wütend auf mich so sauer, ich bin nichts wert! ich bin ein NICHTS!" Da so viele schon alles richtig gesagt haben, bloß kurz: bei mir war es auch so wie bei dir. Aber!: Solange ich noch (wie du, Zitat) dieses moralisch siehst, und dann daraus ableitest, du bist nichts wert, dann würde das auch so bleiben. Und dann traben wir von einem Rückfall in den nächsten.- Und jedesmal wusste ich überhaupt nicht, wie das MIR "passieren" konnte. Erst als ich bedingungslos anerkennen konnte, dass ich ganz einfach krank bin - und daher abstinent zu leben habe - ab dann ging es plötzlich doch. Allerdings war das keine Einsicht, sondern eine Kapitulation vor dem Alk. 'Max mX lange Jahre' später weiß ich das immer noch wie auch mein Anfang war. Bescheiden im stillen Kämmerlein, und alle Jahre Jahrestag, und zunehmend zufriedener. Und einen solchen Anfang wünsche ich jetzt auch dir !!! Max
Im Chat warst du vor ein paar Tagen noch so voller Power! Da hört man nun nicht mehr viel von. Auch ich habe so ähnlich am Anfang März gepostet , von wegen ich bin ein Nichts ,nichts wert ..usw ! Zwerg hör auf mit dem rumgeeire , wurde mir manchmal gesagt , und Recht hatten Sie alle !
Selbstmitleid bringt dich nicht weiter , Muschelchen !
Ich habs mittlerweile kapiert . Nach 3 Rückfällen...
Bea60 schreibt :
Fast alle die dachten, bei ihnen wäre alles gaaaaaaanz anders, haben recht schnell auf der Nase gelegen oder sind nie mehr aufgetaucht.
Na ja Bea , immerhin bin ich wieder aufgetaucht und meine Nase ist inzwischen auch wieder verheilt !
Wünsch dir dass du deinen Weg findest , Muschelchen
meine Vorposter haben ja schon viel geschrieben, und das möchte ich nicht alles wiederholen. Mir fiel dazu ein:
ZitatGepostet von muschelchen will aber heute nicht!!!! ich will gar nicht mehr!!!
doch krieg ich das nicht in meinen kopf!
warum nur mußte mir das passieren? ich bin so wütend auf mich so sauer, ich bin nichts wert! ich bin ein NICHTS!
Das du wütend und sauer bist, kann ich verstehen. Das ist mir nach meinem Rückfall genauso passiert. Zusätzlich kam noch die Scham, und das Gefühl: Warum dürfen die anderen "ein Gläschen trinken" und ich nicht.
Mir hat die Seite www.ralf-urban.de sehr geholfen, Scham, Schuldgefühl und ähnliches zu überwinden (meistens jedenfalls )
ZitatGepostet von minitiger2 Glaub halt einfach mal was, was andere sagen, oder willst Du jeden Fehler selbst machen? Willst Du unbedingt selber wissen, obs weh tut, wenn Du Dich auf die Schnauze fallen lässt? Tja, dann tuts halt jetzt weh. Jeder wie ers braucht.
der minitiger
Nun, das kenne ich auch von mir. Wenn jemand sagt: Das kannst du nicht / darfst du nicht, dann beißt er bei mir erstmal auf Granit. Und dann will ich erstrecht beweisen, das ich das kann (Ist nicht nur beim Thema Alk so). OK, ich bin wohl ein Typ, der erst durch "auf die Fresse fiegen" lernt.
eigentlich ist ja schon alles gesagt. Trotzdem melde ich mich auch noch zu Wort: bitte such dir Hilfe. Es ist nicht einfach, besonders in unserer Situation mit einem trinkenden Partner. Bevor ich eingesehen habe, dass ich das nicht alleine hinkriege, habe ich jahrelang 'rumgeeiert', wie das hier so schön genannt wird. Immer dachte ich "Ich schaff' das alleine." Tja, falsch gedacht. Wenn's so einfach wäre, gäbe es nicht so viel Hilfe für Alkoholiker. Denn meistens trinkt man ja nicht nur 'einfach so', und wenn man dann den Alk weglässt, kommt 'ne Menge Zeug hoch. Und es tut einfach unheimlich gut, darüber mit jemandem zu reden. Jemand, der einen nicht strafend anguggt und einem das Gefühl gibt, man sei selbst schuld. Du bist kein Nichts (oder können Nichtse etwa posten? ) ) und die schlimmsten Vorwürfe macht man sich ja selbst. Mir hilft es, dass ich mir bei Saufdruck sage: "Du weißt, du willst nicht die eine Flasche. Die trinkst vielleicht noch du, den Rest regelt dann die Sucht." Tja, so ist das. Deswegen kommt für mich auch KT überhaupt nicht in Frage. Würde ich trinken, würde ich besoffen sein wollen - mit allen Selbstanklagen und auf die Gefahr hin, dass es bis zum nächsten lichten Moment wieder laaange dauern kann (letztes Mal waren es bei mir 3 Jahre). Hol' dir Hilfe, rede drüber!!! Sei lieb
Hm, da verlangt in mir noch was nach Editierung: es muss heißen: es ist nicht einfach, egal, ob mit oder ohne trinkendem Partner.
Guten Morgen, miesi (ich sach weiter miesi, muschelchen(?) ist mir zu niedlich ) okay, jetzt hattest Du einen Rückfall - Du halt auch - warum, wieso, dazu ist ja schon einiges geschrieben worden.
Setz Dich doch mal ruhig hin und versuche, zu überlegen, was falsch gelaufen ist. War es "nur" Übermut, Selbstüberschätzung, ichkanndasbesseralsalleanderen ??? Und dann, steh wieder auf und mach lass den Alk stehen - wenn DU das willst! Und hol Dir endlich Hilfe von außen - du siehst doch, dass du mit der Situation überfordert bist, auch wenn Du hier fleissig gepostet und gelesen hast!
Los Mädel, komm in die Gänge, hör auf, zu jammern - 11 Tage war schon eine Leistung, ganz bestimmt - aber dieser Rückfall ist nicht das Ende der Welt, dann fängst Du halt von vorne an zu zählen!!! LG und alles Gute beim nächsten STart janeway
ZitatGepostet von Peregrine Wenn jemand sagt: Das kannst du nicht / darfst du nicht, dann beißt er bei mir erstmal auf Granit. Und dann will ich erstrecht beweisen, das ich das kann (Ist nicht nur beim Thema Alk so)
Das kenn ich schon auch und oft hat das auch seine Berechtigung. Erstens kann mans nicht jedem recht machen, sonst müsste man sich von den unterschiedlichen Bedürfnissen zerreissen lassen, und zweitens kann man nicht davon ausgehen, daß Anweisungen oder auch Werbung (kauf mich:grins2 immer in meinem eigenen Interesse sind. Und wenn mich jemand von etwas abhalten will (darfst/kannst Du nicht), dann handelt er oft auch erst mal in seinem eigenen Interesse, nicht in meinem.
Also kritische Betrachtung dessen, was mir jemand erzählt, ist sicher nicht verkehrt. Ich kann nicht davon ausgehen, daß es jeder gut mit mir meint. Alle wollen mein Bestes, nur mein Bestes brauch ich selbst
Auf der anderen Seite ist es nicht unbedingt das Beste für mich selbst, wenn ich mein Handeln davon bestimmen lasse, daß ich nur ja nicht das mache, was andere für richtig ansehen. Wenn ich nicht in der Lage bin, zu erkennen, wo es wirklich das Beste wäre, das zu tun, was jemand anders mir vorschlägt, und mein Handeln von einer Art pubertärer Trotzreaktion geprägt ist, dann mach ich mir selbst das Leben schwer, und wenns dabei um eine potentiell tödliche Krankheit geht, wie es der Alkoholismus unzweifelhaft ist, dann kann ich schon ganz schön gegen meine eigenen Lebens-Interessen handeln, wenn ich meine, daß ich unbedingt alles selbst ausprobieren muss.
Es gibt übrigens auch Untersuchungen, daß eine ganze Menge Psychotherapien schlicht daran scheitern, daß die Kunden/Patienten einer Art innerem Zwang folgen, daß sie dem Therapeuten unbedingt beweisen müssen, daß sie sich nicht manipulieren lassen oder daß sie es ihm schlicht nicht gönnen (tatsächlich Neid), wenn seine Therapie zum Erfolg führt. Das läuft dann unter dem Motto - Hauptsache, ich hab mich nicht unterworfen, auch wenn ich dran verrecke.
Letzlich gilt das auch für mein Handeln gegenüber meinem "inneren Schweinehund" - statt einfach mal zu glauben, daß ich nicht einfach "ein Glas" trinken kann, ohne abzustürzen, wie es viele hier selbst beschreiben, kämpfen viele mit sich selbst und wollen sichs beweisen, daß sie sich nicht dem Diktat ihrer eigenen Krankheit unterwerfen müssen. Diesen Kampf kann man locker über viele Jahre führen, ohne sich je mit sich selbst einig zu werden, aber auch ohne erkennbare Fortschritte zu machen. Die einzigen Fortschritte macht dann eben meine Abhängigkeitserkrankung, und ob ich das Ende rechtzeitig - also unbeschadet an Leib und Seele und Lebensqualität - finde, bleibt abzuwarten..
Nur - es ist mein Leben, und die Verantwortung dafür, ob ich nüchtern lebe oder immer wieder abstürze, die trage ich eben auch. Ich und kein anderer.
der minitiger
[ Editiert von Moderator minitiger2 am 29.11.05 8:24 ]
danke für die vielen zeilen. ich werde mir hilfe suchen, habe heute frei!
ich bin einfach noch nicht so weit zu sagen, ein leben ohne alk kann ich akzeptieren. das war auch der grund des rückfalls. es macht mir angst wenn ich daran denke ohne alk auskommen zu müssen. und deshalb muss ich etwas ändern und hilfe suchen und auch annhemen.
bis ich diesen weg gefunden und gegangen bin werde ich mich hier erstmal zurück nehmen. denn nur durch schreiben und lesen pack ich es sicher nicht.
Zitat "...bis ich diesen weg gefunden und gegangen bin werde ich mich hier erstmal zurück nehmen"
Das ist selbstverständlich Deine Entscheidung. Ich halte sie aber für falsch. Bis Du wirklich die Unterstützung von Außen erhältst, die Du benötigst, hast Du hier die große Chance, Dich über das "Thema Alkoholismus" auszutauschen
Zitat: "...denn nur durch schreiben und lesen pack ich es sicher nicht" Volltreffer Das bedeutet doch aber nicht, dass Du es lassen sollst.
Ich kann Dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass mir das Lesen und Schreiben hier eine wertvolle Hilfe war und immernoch ist.
ZitatGepostet von muschelchen ich bin so wütend auf mich so sauer, ich bin nichts wert! ich bin ein NICHTS!
und vor so was graust Dir weniger als vor dem alkoholfreien Leben? Ja, schon schlimm, wenn der Alkohol wichtiger geworden ist als man selbst. Ich konnte mir auch lange kein alkoholfreies Leben vorstellen.
Da kannst Du aber ansetzen. Was genau macht Dir denn Angst? Die reine Nüchternheit ist es ja nicht, wenn Du Trinkpausen machen kannst...ist vielleicht die Rückzugsmöglichkeit vom Leben, die Du im Alkohol siehst und die Dir dann fehlt, und die kannst Du auch anderweitig finden. Wenn Du es wirklich willst.
Ich schätze, dann geht es dir heute wieder gut, der Kater ist weg. Darum ist die Idee, weiter zu trinken, wieder da. Ist doch alles nicht so schlimmer dir. So jedenfalls war auch mein Rhythmus.
Und morgen dann bist du wieder ein Nichts. Nettes Spiel.
ja was macht mir angst? ich glaube am meißten, dass ich als die immer starke frau, die allen hilft, die immer da ist, die jeden in den arm nimmt, plötzlich zugeben muß ein problem zu haben.
allerdings habe ich eigentlich für all die dinge gar keine kraft mehr. ich möchte selber in den arm genommen werden, möchte mich mal richtig ausheulen, aber immer wird von mir erwartet stark zu sein.
ich trinke um zu vergessen und um mich zurückzuziehen, dass stimmt!
Zitataber immer wird von mir erwartet stark zu sein
... ich glaube, du denkst, das andere das von dir erwarten. Ist es wirklich so ?
Ich glaube nicht, das du trinkst um zu vergessen, ich denke, du trinkst mittlerweile, weil du alkoholabhängig bist. Auch ich dachte über Jahre, ich habe "gute Gründe" fürs Saufen, Schmarrn. Da hat mich die Sucht schon längst erwischt.