nicht nach vorn und zurückzublicken geht doch gar nicht...? das hier und jetzt ist doch der schnittpunkt aus dem was gewesen ist und dem was noch werden kann. was noch offen ist. und letzters bestimmst du. du gibst den träumen raum. auseinandersetzung will gelernt sein. da müssen muskel neu entdeckt und belebt werden. und das braucht zeit. hier lesen kann viel licht ins dunkel bringen. mir viel es anfangs ( auch heute noch :grins2schwer unterscheiden zu können wo ich mir wieder was vormach oder wo die dinge tatsächlich von bestand sind. aber das bekomm ich nur trocken raus. schau nach vorne ! und auch der blick zurück wird unausweichlich sein. aber in liebe zu dir.
HI Muschel. Es ist gut für den heutigen Tag zu leben. Aber auch wichtig, in die Zukunft zu blicken, es muß ja nicht der Rest deines Lebens sein. Du solltest dir mal über Träume und Wünsche Gedanken machen, die nicht mit dem Alkohol zu tun haben, eben Kleinigkeiten, wie: was kann ich an meinem Körper ändern, wie sieht es mit einer neuen Farbe an der Wand aus. So etwas eben. Denk nicht nur die ganze Zeit über deine Krankheit nach, sondern auch über andere Dinge im Leben, die es wert sind, das ab und an ein Auge darauf geworfen wird. Das lenkt dich vielleicht auch ein bischen ab. Und das mit dem zählen, find ich trotzdem gut. Denn aus deinen Worten dringt ganz klar der Stolz hervor und den solltest du auch haben. Allerdings hast du recht: Euphorisch darfst du erst sein, wenn du es wirklich geschafft hast trocken zu sein.
Hallo Brummi, ich finde das auch völlig okay, habe erst gestern im Bett meine Monate gezählt. Und wenn ich nicht so faul wäre, dann würde ichs wohl auch immer noch in Tagen rechnen. Gell, wir können superstolz sein. Ich hau dir mal heftig auf die Schulter..... *klatsch*.
boahh, sch....! Jetzt habe ich doch glatt vergessen, mein 2jähriges zu feiern! Dabei wollte ich doch mal so richtig angeben. So kann es gehen. Ich habe inzwischen so viel zu tun, dass es lästig wäre zu zählen. Aber wenn es am Anfang hilft, warum nicht?
bei mir entsteht so eine art druck wenn ich zähle, einfach nur zu sagen heute ist es so, klappt bei mir einfach besser.
gestehen muß ich, das ich mir keine hilfe gesucht habe.(hatte mir eine nummer rausgesucht und auch angerufen, doch schon beim anruf hab ich so für mich gedacht----wenn da keiner rangeht oder es eine falsche nummer ist, dann ist das ein zeichen----und es ging keiner ran. wenn ich an diesem tag jemanden erreicht hätte, wäre ich sofort losgefahren!) ich weiß es ist blöd, aber ich denke einfach doch noch nicht so weit zu sein. was auch immer ihr darüber denkt, doch noch hab ich das gefühl vielleicht allein daraus zukommen.
klar lese ich hier wie ein weltmeister, doch ich kann es für mich noch nicht verinnerlichen. bin hin-und hergerissen.
und ansonsten tu ich (außer der besagten hilfe von außen) wirklich viel für mich. fahrrad, gymnastik, diät, schicke klamotten kaufen usw.
also es geht mir nicht schlecht jetzt........, ich weiß montag sah das alles anders aus....... ich bin noch nicht reif, aber mir hilft es trotzdem hier schreiben zu können.
Zitatgestehen muß ich, das ich mir keine hilfe gesucht habe.(hatte mir eine nummer rausgesucht und auch angerufen, doch schon beim anruf hab ich so für mich gedacht----wenn da keiner rangeht oder es eine falsche nummer ist, dann ist das ein zeichen----und es ging keiner ran
Das kenn' ich - nahm das auch immer als 'Zeichen', dass es wohl noch nicht sein soll Mal war's der Hausarzt, der just an dem Tag nicht in der Praxis war, mal ein Anruf bei den AA - kein Anschluss unter dieser Nummer, die Liste ließe sich beliebig verlängern und das Ergebnis war immer das gleiche:
Zitatklar lese ich hier wie ein weltmeister, doch ich kann es für mich noch nicht verinnerlichen. bin hin-und hergerissen.
Meine Erfahrung der letzten Wochen (also jetzt, nach Suchtberatung, SHG und Gespräch mit dem Hausarzt) ist die: dadurch, dass ich es nun nach außen bringe, 'verinnerliche' ich es auch und das fühlt sich gut und richtig an. Was die Monate (bzw. Jahre) davor anging: das fühlte sich falsch an, aber ich wollte da doch so unbedingt alleine und ohne Hilfe raus... Letzten Endes macht man es ja auch alleine, denn es kann ja sonst niemand für einen tun. Aber wenn man dabei ein wenig Hilfe hat, dann ist's halt nicht ganz so schwer. Ich habe 'ne Menge Leichen im Keller, und die trudeln jetzt auch so ganz langsam an die Oberfläche. Früher kannte ich darauf nur eine Reaktion. Jetzt denke ich mir dann "Hm, das muss ich mal ansprechen." oder "Hm, wie fühlt es sich denn eigentlich 'genau' an?"
Zitatwas auch immer ihr darüber denkt, doch noch hab ich das gefühl vielleicht allein daraus zukommen
Es ist letzten Endes egal, was die anderen denken, aber das im nassen Kopf zu begreifen war für mich nicht möglich. Dazu musste ich die Flaschen erst stehen lassen. Auch jetzt ist das alles noch recht wacklig, aber woher sollte die Sicherheit auch nach jahrelanger 'Eigenvernachlässigung' so schnell kommen? Und meistens denken 'die anderen' ja auch viel weniger, als man sich das selbst so einredet - eigentlich macht man sich ja selbst am fertigsten dafür, dass man mit dem Stoff nicht umgehen kann. Und wenigstens die Energie, die ich dafür so verbruzzelt habe, bleibt mir jetzt schon mal, um auch heute die erste Flasche stehen zu lassen.
Sei lieb
P.S. Ein (trockener) Freund sagte mir mal: Das Trinken wird nie wieder so schön wie vorher sein, wenn du erst mal angefangen hast, dir die Frage zu stellen, ob du damit vielleicht ein Problem hast.
Ein (trockener) Freund sagte mir mal: Das Trinken wird nie wieder so schön wie vorher sein, wenn du erst mal angefangen hast, dir die Frage zu stellen, ob du damit vielleicht ein Problem hast.
ja das ist ein spruch der stimmt, denn wenn ich mir in letzter zeit wirklich mal eine flasche geholt habe, dann hat es zwar vielleicht bei den ersten 2 gläsern wein noch geschmeckt, aber dann schon kamen die ersten gewissensbisse.
und genau die hatte man ja nie als man sich damit noch nicht auseinander gestzt hat.
vor allem denke ich jetzt ständig, wenn ich in einer gesellschaft bin und die anderen beobachte, was fühlen die wenn sie ein glas an den mund führen.
manchmal bin ich dann echt neidisch nicht genauso unbedarft und unschuldig trinken zu können.
beim schreiben dieses satzes kommt gleich wieder der gedanke, viellecith mach ich mich doch nur verrückt? (naja eben hin-und hergerissen)
lg miesi
entschuldigt die fehler, passiert immer beim schnell schreiben und ohne vorschau........
Zitatvor allem denke ich jetzt ständig, wenn ich in einer gesellschaft bin und die anderen beobachte, was fühlen die wenn sie ein glas an den mund führen.
manchmal bin ich dann echt neidisch nicht genauso unbedarft und unschuldig trinken zu können
Mhm, ich beobachte das auch, vor allem die Veränderungen, die insbesondere bei (ich nenn' sie jetzt mal flapsig) 'Untrainierten' sofort augenfällig werden. Neulich hat mein Lebensabschnittsgefährten-Vater zum Essen im Restaurant zwei kleine Bier getrunken. Sofort fing er an zu labern wie ein Wasserfall (was er nüchtern gar nicht kann) und ich hab' ihm dann angeboten, zurückzufahren, weil ich plötzlich gar keinen Bock hatte, mich von ihm chauffieren zu lassen
Aber neidisch bin ich gar nicht. Die Zeit meines unschuldigen Trinkens ist ja eh schon länger vorbei. Ich sehe das eher so: wer (außer ich selbst) könnte mich denn schon daran hindern, wenn ich wollte? Das gibt mir das Gefühl, die Freiheit über diese Entscheidung selbst zu haben - was ja auch den Tatsachen entspricht
Zitatbeim schreiben dieses satzes kommt gleich wieder der gedanke, viellecith mach ich mich doch nur verrückt?
Das kannst nur du selbst für dich beantworten. Aber allein schon der Umstand, dass es dir nicht 'einfach' so möglich ist, nicht zu trinken, du dir ein Leben ohne Alkohol nicht vorstellen kannst und du hier gelandet bist, sollte dir zu denken geben...
bin zwar erst neu hier, doch in vielem, was Du schreibst, finde ich mich wieder. Im August war mein Rückfall nach mehr als einem halben Jahr.
Damals bin ich aus ähnlichen Gründen wie Du zu hart mit mir ins "Gericht" gegangen. Das nehme ich heute an. Deshalb habe ICH weitergetrunken. Besser wäre es gewesen, die Belastung, die damals extrem stark war, selbstkritisch auseinanderzupflücken als mich im schlechten Gewissen zu vergraben und wieder zu trinken. Nicht jeden Abend, aber wieder in Regelmäßigkeit.
Warum fühlte ich mich überlastet? Weil ich es nicht geschafft habe, Dinge von mir fern zu halten, die mich nicht unbedingt etwas angehen oder die ich hätte zurückstellen müssen aus Schutz meiner selbst heraus. Weil ich nicht "Nein" zu Verpflichtungen sagen wollte. Immer stark sein. Immer für andere da. Das geht bei mir in die Hose. Auch jetzt ist es so, daß ich dauern Anforderungen wälze, die bei Licht betrachtet keine Anforderungen an MICH sind. Ich kann es eben nicht allen Recht machen.
Dafür habe ich mir das Übel selbst angetan, mir auch um meinen Alkoholkonsum keine weiteren Gedanken zu machen. Bin ja nicht ich für verantwortlich.
Ich stehe jetzt auch wieder ganz ganz am Anfang. Nein, nicht ganz, denn ein Rückfall ist immer auch ein Fortschritt, wenn er denn bewältigt wird. Das ist meine Meinung.