Kurz zu mir, ich habe am 7.1.1994 mein letztes Bier getrunken,nach reichlichen Überlegungen damals und dem Versuch des kontrolierten trinkens habe ich für mich entschieden das es wohl besser ist gar nichts mehr zu trinken.Aus dem Gesselschaftstrinken wurde Gewohnheit mit vorhersehbaren folgen(agressivität usw). Mit dem aufhören hatte ich kein grosses Problem und so wurde es selbstverständlich ohne Alk. zu leben,mein Umfeld sowie meine Frau kennt das auch nicht anders von mir.Alkohol spielt in meinem Alltag keine Rolle!!! Aber die Probleme des Alltags(Finazzielle!) können einem ganz schnell an den Rand der Verzweifelung bringen. So ist vielleicht im laufe der Jahre ein falscher Stolz entstanden in Form von "ich habe alles im Griff und brauche keine Hilfe", den das Alk Problem habe ich ja auch alleine geschafft.Doch umso schlimmer ist es wenn die Fassade um einen herum zu bröckeln beginnt und man kein Licht am Ende des Tunnels mehr sieht. So entschied ich mich anfang des Jahres dazu dem ein Ende zu setzten und mir einen Strick zu nehmen! Da ich des öfteren mit der Bergung von solchen Menschen beschäftigt bin und noch nicht einen gesehen habe der vorher nichts getrunken hatte,entschied ich mich für eine Flasche Wodka um mir mut machen die ich mit zwei zügen leerte!!! Glücklicherweise habe ich mich mit der Dosierung etwas vertan und kam ca 18h später in der Psychtrie wieder zu mir(§10) und hatte dort 2 Wochen Zeit über alles nachzudenken mit dem Fazit "Gott sei Dank!!" Mir wurde bei der Entlassung empfohlen mich einer Gruppe (AA usw) anzuschließen, aber warum??? in der Klinik wurde nur auf den Promillewert geachtet(2,46)!! Gespräche mit dem Psycho warum und weshalb Fehlanzeige!!! Diagnose Alkoholiker,Rechnung für die Kasse und fertig ist der Patient. Entzugserscheinungen keine!! Leberwerte top!! Medikamente nach 3 Tagen reduziert, nach 6 Tagen eingestellt nach 10 statt 14 Tagen entlassen. Seitdem keinen Tropfen Alk und ehrlich auch wie davor kein Verlangen danach. Also normaler Alltag mit wenigen Ausnahmen(Ehe sowie Schulden Beratung) sowie seit anf. November Gespräche beim Psychiater des Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises da ich auf der Suche nach Antworten bin weshalb es so weit kommen muss. Meine grösste Frage "Kann man hier von einem Rückfall sprechen"??? Sorry für den langen Text und Danke für Eure Meinungen
demnach "entschied ich mich für eine Flasche Wodka um mir mut machen die ich mit zwei zügen leerte!!! zu urteilen,denk ich schon,daß es "auch" ein Rückfall war.
Es ist ja so,daß Du Alkoholiker bist...ob Du nu trocken bist oder nicht,die Krankheit bleibt Dir erhalten. Und durch diese Flasche Wodka,die Du bemerkenswert schnell wegkippen konntest...was ein Nicht-Trinker niemals könnte...wurde Dein Suchtgedächnis wieder aktiviert.D.h. bei nächster passender oder auch unpassender Gelegenheit wirst Du erneut den Drang zur Flasche verspüren.
Demnach ist es schon besser,daß Du Dich einer SHG anschliesst. Letztendlich wäre es auch nicht schlecht für den Rest Deiner Persönlichkeit. In dieser kannst/wirst Du auch lernen können,zu anderen Menschen ein Vertrauensverhältnis aufzubauen und auch Hilfe annehmen zu können.
Blitzantwort! Danke! Aber das ist ja das seltsame Schnaps ist noch nie an mich gegangen hab mich da mehr an Bier gehalten. Das ist auch nicht lange drinnen geblieben so wie es in den Akten steht. Wie schon gesagt hatte und habe auch absolut keinen Drang danach, wenn ich den hätte könnte ich bestimmt besser damit umgehen. Gruss Uwe
ZitatMeine grösste Frage "Kann man hier von einem Rückfall sprechen"???
Ich bin etwas erschrocken über deine größte Frage.
Du wolltest dir das Leben nehmen. Wie wichtig ist nun die Bestimmung, ob es ein Rückfall oder sonst was war?
Sehr gut finde ich, dass du nicht trinken willst und dass du kein Verlangen hast!
Ich glaube, es würde dir sehr viel bringen, dich (mit einem Therapeuten oder auch einer Gruppe) damit auseinanderzusetzen, warum du meintest keinen Ausweg zu sehen und dein Leben beenden wolltest. Ich glaube, da findest du auch deinen "wunden Punkt", der dich vielleicht auch veranlassen könnte, wieder zu trinken oder noch schlimmer, dein Leben zu beenden. Vielleicht ist es aber auch sehr wichtig für dich, wie du dich definierst (Suchtkrank oder nicht).
Magst du etwas genauer über deine Gründe schreiben?
Ich habe auch mal versucht mir das Leben zu nehmen, als ich dann noch rechtzeitig gefunden wurde, hatte ich nach der Krankenhausentlassung nichts schnelleres zu tun, als das ganze unter den Tisch zu kehren, nicht mehr nachzudenken und wieder möglichst "normal" zu sein. Es folgten dann ca 15 Jahre steigender Alkoholkonsum, bis ich mein Suchtproblem erkannte...
Hallo Uwe, herzlich willkommen auf saufnix! Da du ja vermutlich nicht versucht hast, dir ausschließlich mit wodka trinken das leben zu nehmen, vermute ich mal die andere zutat waren tabletten. Ein solcher schritt ist ja wohl ein ausgesprochen einschneidendes ereignis. Warum, so frag ich mich, ist dir die frage, ob dies nun ein rückfall war, so wichtig??? Denke mal, die probleme die zu diesem schritt geführt haben müssen ja eine erdrückende last gewesen sein, anders kann ich mir einen selbstmord versuch nicht erklären. Somit sollte deine fragestellung doch in diese richtung gehen und nicht richtung etwaigen rückfall.
Ich gehöre zu den leuten im forum, die shgn für sich selbst ausgesprochen wichtig finden. Für mich haben sie unter anderen eine so gross bedeutung, weil sie den schritt, mir hilfe zu holen und nicht immer zu meinen, alles alleine regeln zu können, verfestigen. Eine reine vermutung meinerseits, aber wäre es möglich, dass hilfe annehmen nicht so dein ding ist? Hier wäre eine shg, egal welche, es gibt derer manigfaltige, sicher ein schritt in die richtige richtung.
Oder anders rum betrachtet, wenn diese aktion ein rückfall war, würdest du dann eine shg aufsuchen? Möchtest du diese frage deshalb beantwortet haben? Ich persönlich empfinde es heute als meine stärke mir hilfe zu holen, wenn ich alleine nicht weiter komme. Eigene überforderung ist nicht selten der einstieg in die sucht.
ZitatMeine grösste Frage "Kann man hier von einem Rückfall sprechen"??? Sorry für den langen Text und Danke für Eure Meinungen
Hallo Uwe,
herzlich willkommen hier im Forum.
Wichtig ist nicht ob "man" oder wer auch immer von Rückfall spricht. Wichtig ist wie du es siehst und einstufst.
Wenn ich das lese was du schreibst, bist du auf alle Fälle in alte Verhaltensmuster zurückgefallen, als deine Probleme eben mal nicht so einfach zu meistern waren. Du glaubtest sogar, dich mit einer Flasche Wodka todsaufen zu können um deinen Problemen aus dem Weg zu gehen ? Sie sind aber nicht weg und so einfach ist sich auch wieder nicht todgesoffen, das ist länger und qualvoller...
So gesehen solltest du schon registrieren, das du ein problem hast nüchtern deine probleme zu bewältigen und dir eventuell Hilfe holen.
Denn sieh mal, du stufst es jetzt schon so ein, eigentlich hatte ich ja nach der Flasche Wodka kein Problem weiter hinterher. Keine Entzugserscheinungen etc....
"Könnte ich vieleicht doch hin und wieder, das Leben ist doch eh blos Sch..." sind gedankengänge die oft kommen.
und bevor sie kommen, kannste dir ja auch mal Rat und Hilfe holen wie es besser geht
Du hast ohne Hilfe jahrelang ohne Alk gelebt und tust es jetzt wieder. Der Alk ist wohl nicht dein Problem. Aber was tust du gegen deine Depressionen? Du musst deinen gescheiterten Selbstmordversuch ernst nehmen: du musst dich ernst nehmen!
Ich mache seit 8 Monaten eine Psychotherapie und dabei ist auch hin und wieder der Alk als Thema vorgekommen. Aber hauptsächlich sind andere Themen vorherrschend. Was soll ich sagen: mir geht es viel besser, mein Lebensmut ist wieder da und ich habe genug Selbstwertgefühl, obwohl ich seit April arbeitslos bin.
Erster Weg: Psychiater, zweiter Weg Psychotherapeut.
Noch was: Bei uns gibt es Psychotherapie für mittellose Leute wirklich auf Krankenschein. (Österreich). Vielleicht ist das bei euch auch so. Hartnäckig nachfragen hilft.
hallo Uwe, Rückfall oder nicht Rückfall? War "alles andere" schlimmer? Weiß ich nicht. Aber ein Rückfall ist bei mir da, wo der Alk in dir 'gedröhnt' hatte. Genau da - wie schon Roswitha schrieb - setzt das Suchtgedächtnis wieder ein. Also ernst nehmen würde ich das schon doch (so lese ich deine Frage jedenfalls), wenngleich deine Absicht dich umzubringen sicherlich viel schwerer wiegt, Gruß Max
Hallo, ich möchte mal allgemein Antworten, Natürlich habe ich nach der Entlassung aus der Klinik auch erst mal alles versucht unter den Tisch zu kehren, was aber nicht so einfach ist es sei denn man verkriecht sich bis an sein Lebensende, also Ehe gerettet(Eheberatung) der Schaden hat sich schnell beheben lassen man muss nur den Weg wieder zueinander finden(wollen) und über alles Reden(was ich nach dem Finanz.Ruin nicht mehr konnte), Finanzen geregelt Dank Verbraucherinsolvenz auch ganz einfach,beim Richter die Strafe fürs eventuelle Autofahren abgeholt und alles ist im Lack! soweit so gut Trotzdem kann ich mir die Frage nicht beantworten warum es erst soweit kommen muss Vielleicht findet sich ja die Antwort darauf in den Gesprächen beim Psychologen. Für mich ist klar ich habe kein Problem mit dem Alkohol da wie schon gesagt ein Leben ohne für mich selbstverständlich ist, aber leider wird man da nicht nach gefragt weder von einem Arzt in der Klinik oder von einem Richter,selbst in diversen Internetforen hier zählt einzig der Promillewert(nicht mal wie er zustande gekommen ist) und man landet in der Kategorie "Alkoholiker" Warum sollte ich mich in eine Gruppe setzen und mir eine Krankheit einreden die ich bei mir nicht entdecken kann,es ist dieses Schubladendenken das mich zu nachdenken bewegt,irgendwann im nächsten Jahr werde ich mein Verhalten einem Gutachter in der MPU erklären müssen und habe hoffentlich bis dahin die passenden Antworten gefunden damit ich das Thema für mich unter den Tisch kehren kann. Wie ich schon erwähnte würde ich Trinken könnte ich es mir besser erklären ala "da ist mir wohl im Suff ne Sicherung rausgeflogen" sehr oberflächig aber ein Anfang! Aber nüchtern einen so gut überlegten Entschluss zu fassen da gehört glaube ich schon was dazu, selbst wenn ich nach meinem heutigen Denken eine derartige Wiederholung Ausschliessen kann, Frage ich mich kann ich das überhaupt??? Gruss Uwe
du hast,scheints,gar nicht so recht begriffen,worums überhaupt geht. Du hast damalig mit dem Trinken aufgehört/aufhören müssen. Kontrolliertes Trinken hat nicht geklappt...ergo hattest Du ein Alkoholproblem.Sprich Du bist alkoholkrank. Das ist eine chronische Krankheit,die sich nicht auswächst...auch nicht nach 100 Jahren Abstinenz. Im Übrigen interessiert mich der Promillewert nicht im Geringsten. Jeder erneute Schluck sind 2 Schlucke zuviel...und wenn du auch im Moment noch kein Bedürfnis auf die Flasche hast......das wird noch kommen ...sozusagen als Spätnachwirkumg.
ZitatFür mich ist klar ich habe kein Problem mit dem Alkohol da wie schon gesagt ein Leben ohne für mich selbstverständlich ist
Das ist ja schon eine Erkenntnis. Warum wehrst du dich so dagegen, Alkoholiker zu sein? Ich habe auch kein Problem mehr mit Alkohol, weil ich gar nicht mehr trinken will. Es gibt keinen Grund für mich zu trinken (und es gibt auch keinen Grund mehr für mich, mich umzubringen).
Würde ich wieder anfangen zu trinken, dann würde sich die Suchtkrankheit wieder bemerkbar machen, vermutlich sofort schon an der Menge, die ich wegkippen könnte, ohne gleich besoffen zu sein.Ich trinke aber aus 2 Gründen nicht mehr: 1. weil ich weiß, dass ich auf das Suchtmittel Alkohol süchtig reagiere - aufgrund des langjährigen Konsums. 2. weil die Gründe nicht mehr da sind, weswegen ich früher zur Flasche Griff (die Gründe IN MIR!)
Die Alkoholkrankheit war bei mir aber letztendlich "nur" ein Symptom, dass sich dann als eigene (Sucht-)krankheit verselbständigt hat. Der regelmäßig, immer größer werdende Alkoholkonsum war bei mir ein Zeichen, dass ich gewaltige "Leichen im Keller" habe, die ich nicht sehen wollte. Ich kam mit gewissen Dingen nicht klar im Leben und benutzte den Alkohol, um das auszugleichen, um z.B. negative Gefühle nicht zu spüren. Ich konnte zwischendurch auch NICHT trinken, sogar über 1 Jahr am Stück. Ich dachte auch lange, der Alkohol wäre nicht das Problem, bis es dann soweit war, dass ich jeden Abend trank...
Ein Merkmal der Suchtkrankheit ist, dass sie dir vorgaukelt, dass du sie gar nicht hast...
so wie ich Deinen ersten Beitrag verstehe, hast Du den Wodka getrunken, weil sich nach Deiner beruflichen Erfahrung keiner nüchtern aufhängt? Als Hilfsmittel, um an den Strick zu kommen, aber plötzlich war der Baum zu hoch?
Kannst Du mit dem Rückfall sehen, wie Du möchtest. Jedenfalls hast Du in einer Grenzsituation ohne Rücksicht auf Verluste gehandelt, und das dürfte das eigentliche Problem sein. Für Dich selbst wie für die MPU. Wie willst Du denn glaubhaft machen, daß Du das nächste Mal - was nach Deiner Aussage schon mal schneller eingetreten ist als Du für möglich gehalten hättest - kein allgemeingefährliches Verhalten an den Tag legst?
Das ist wohl eine spannende Frage für "Haarspalter" oder Theorie-Liebende...:-)
Die Theorie, der ich anhänge, sagt: Jede _bewußte_ Einnahme von Alk ist ein Rückfall.
Aber, wenn ich deiner Geschichte Glauben schenken darf, dann wär eine Diskussion über deine Frage einfach nur "blödsinnig" IMHO! Du wolltest dir in dem Moment eh das Leben nehmen und die Todesursache hätte der Strick bewirkt:-(
Kann ich was tun, um dir wieder Lebensmut zu geben? Nen makabren Witz erzählen oder daß es anderen bestimmt noch schlechter geht als dir oder daß du in die Hölle kommen könntest oder ...
Sicher könnten viele Trinkende eher nen "Lebensbeistand" als nen Suchtberater brauchen, aber was hilfts: Den gibts nicht auf Rezept! Und für dich wohl gleich gar nicht, da du ja schon über 10 Jahre trocken bist... Such dir nen lebensbejahenden "Glauben", ne menschenfreundliche Partei, ne harmlose Sekte oder sonstwas, wodurch du einen Sinn im Vegetieren;-) finden kannst!